Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung
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3. KURZBEITR? GL<br />
3.1 Gewässerschutz<br />
3-1<br />
Physikalisch-ökologische Charakterisierung der schweizerischen Gebirgsbäche<br />
Die Bäche der Gebirgsregion der Schweiz werden heute schon in einem hohen Grade <strong>für</strong> die<br />
Energiegewinnung genutzt. Wasserableitungen schmälern oder eliminieren die Lebensbasis in vielen<br />
Bachabschnitten. Es existiert nun allerdings kein Ueberblick über die ökologisch-nutzungsmässige<br />
Situation der alpinen und voralpinen Fliessgewässer. Ein solcher ist aber nötig, um die Schutzerfordernisse<br />
<strong>für</strong> diese Gewässer erkennen zu können.<br />
Das vorliegende Projekt verfolgt zwei Ziele: a) Aufbau eines besseren Wissens über die alpinen und<br />
voralpinen Fliessgewässer und b) Aufsuchen von Objekten, die sich <strong>für</strong> die weitergehende Untersuchung<br />
von Restwasserfragen eignen. Es ist konzipiert als eine multidisziplinäre Studie, an der<br />
Biologen, Ingenieure, Hydrauliker und Chemiker mitbeteiligt sind.<br />
Ausgehend von der Hypothese, dass zwischen physikalischen Umgebungsparametern, der Struktur<br />
der Habitate im Gewässer und der Biologie eines Gewässers enge Beziehungen zu erwarten sind,<br />
wird zunächst besonderes Gewicht gelegt auf eine physiographische Charakterisierung der Gewässer.<br />
Deshalb wurde im Spätsommer und Herbst 1988 in Kartenstudien und Felduntersuchungen ein erster<br />
Ueberblick über die Höhenlage, das Gefälle und weitere physiographische und biologische Merkmale<br />
der Gewässer in ausgewählten Regionen gewonnen. Aufgrund dieser Informationen wird versucht,<br />
eine geeignete Charakterisierungsmatrix zu entwickeln. Auf deren Basis sollen die Gewässer<br />
physiographisch typisiert und gezielte biologische und chemische Untersuchungen durchgeführt<br />
werden.<br />
Diese physiographisch-ökologische Charakterisierung der Gewässer soll ergänzt werden durch<br />
Angaben über deren wasserwirtschaftliche Nutzung. Bis Ende 1989 wird angestrebt, einen Ueberblick<br />
über die Situation der Gewässer in einer grösseren Gebirgsregion zu gewinnen.<br />
(Claudia Friedl, Ueli Bundi, Ehe Eichenberger, Hans Burkhalter, Jürg Zobrist)<br />
3.2 Siedlungswasserbau<br />
Entwässerung von Siedlungen wird neu überdacht<br />
Die vor ca. 100 Jahren in der Schweiz eingeführte Schwemmkanalisation hat viel zum Entwässerungskomfort<br />
und zur Verbesserung der hygienischen Bedingungen in unseren Siedlungen beigetragen.<br />
Heute verfügen die meisten Gemeinden über ein effizientes Kanalisationssystem, das anfallendes<br />
Meteorwasser rasch und sicher der Vorflut zuführt. Neben vielen Vorteilen erkennen wir in diesem<br />
System aber heute vermehrt auch Nachteile, insbesondere <strong>für</strong> die Gewässer. Basierend auf diesen<br />
Erfahrungen ist es an der Zeit die Zielsetzung der Siedlungsentwässerung neu zu überdenken.<br />
Die Gruppe <strong>für</strong> Siedlungshydrologie hat sich 1988 intensiv bemüht neue Erkenntnisse, Gedanken<br />
und Methoden in die Praxis einzuführen:<br />
Im Rahmen von Fortbildungskursen wurde versucht die Zusammenhänge aufzuzeigen und neue<br />
Erkenntnisse vorzustellen.<br />
Durch die Mitarbeit in der VSA Komission <strong>für</strong> die Überarbeitung der Richtlinien <strong>für</strong> die Entwässerungsplanung<br />
konnten die Resultate der Forschung der letzten Jahre in praxisgerechter<br />
Form vorgestellt werden.<br />
Für die Bereitstellung von Informationen über Regenereignisse, die den Anforderungen<br />
moderner Arbeitsmethoden entsprechen, wurde 1. in Zusammenarbeit mit der Ingenieurschule<br />
Zürich ein Weiterbildungskurs durchgeführt, 2. die heutige Situation analysiert und daraus das<br />
Pflichtenheft <strong>für</strong> eine VSA Fachkommission erarbeitet, 3. der Vorsitz dieser Kommission<br />
übernommen und 4. eine VSA Tagung zum Thema Regen organisiert.