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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

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10 1 0<br />

1963<br />

55<br />

1955<br />

20 20<br />

25 25<br />

30 30<br />

3-23<br />

Der Rotsee, am N-Rand der Stadt Luzern gelegen, ist 2.5 km lang, 250 m breit, max. 16 m tief, sein<br />

Wasservolumen beträgt 0.0039 km3. Die Seefläche von 0.46 km2 ist gerade 1/10 des 4.6 km2<br />

grossen Einzugsgebietes. Die windgeschützte Lage des langestreckten Sees (Seespiegel 419 m.ü.M),<br />

begünstigt eine ganzjährige, stabile Schichtung des natürlicherweise eutrophen Sees. Der 1922 erfolgte<br />

Bau des Reuss/Rotsee-Kanals verkürzte die theoretische Wassererneuerungszeit zwar von 3.5<br />

Jahren auf 0.4 Jahre (Abflussmenge 0.33 m3/sec) führte jedoch nicht zu einer Verbesserung des<br />

bereits damals hocheutrophen Seezustandes; dies umsoweniger als das Abwasser der Stadt Luzern<br />

bis 1971 in die Reuss eingeleitet wurde.<br />

Der Soppensee, 3 km nördlich von Wolhusen/LU gelegen, ist 800 m lang, 400 m breit und hat ein<br />

Wasservolumen von 2.9 Mio.m3. Es handelt sich um einen eiszeitlichen Reliktsee, der heute eine<br />

max. Wassertiefe von 27 m aufweist. Bei einer Abflussmenge von nur 0.026 m3/sec beträgt die<br />

theor.Wassererneuerung 3.8 Jahre. Der im Sommer/Herbst stabil geschichtete See wird im Winter<br />

vollzirkuliert. Die Durchmischung wird durch die offene Lage (Seespiegel 567 m ü.M.) des Sees und<br />

das kleinere Verhältnis von Seefläche (0.227 km 2) zu Einzugsgebiet (1.6 km2) begünstigt.<br />

ROTSEE 1985<br />

137-Gs[Bq/kg]<br />

SOPPENSEE 1986<br />

137-Cs]Bq/kg]<br />

Die bisherigen Ergebnisse<br />

der mit 1 37Cs durchgeführten<br />

Datierung der Sedimente<br />

zeigen, (Abb. 3.22) dass die<br />

0 50 100 150<br />

0<br />

200 250 300 350 0 50 100 150 200 250 300 350<br />

0<br />

1986<br />

Sedimentationsraten der Seen<br />

2<br />

5 5<br />

/Tschernobyl/<br />

Abb. 3.22<br />

Aktivitätsprofile von 137-Cs in Sedimentkernen aus dem Rotsee<br />

(13m Wassertiefe) und dem Soppensee (24m Wassertiefe)<br />

ROTSEE 1985 SOPPENSEE 1986<br />

in den letzten 25 Jahre mit<br />

0.59 cm/Jahr im Rotsee und<br />

mit 0.74 cm/Jahr im<br />

Soppensee nur um ca. 25%<br />

auseinander lagen. Viel<br />

grössere Unterschiede weisen<br />

dagegen die Konzentrationen<br />

verschiedener Metalle<br />

in den Sedimenten auf.<br />

Die Konzentrationen von Blei<br />

und Cadmium sind im Rotsee<br />

im Zeitraum von 1963-1985<br />

um das 17-fache bzw. 11fache<br />

höher als im wenig belasteten<br />

Soppensee; die Konzentrationsunterschiede<br />

von<br />

Zink (7-fach) und Kupfer (3-<br />

Pb [88/0]pb ]µg/g) fach) sind zwar kleiner aber<br />

0 50 100 150 200 250 300 0 50 100 150 200 250 300 immer noch signifikant<br />

0 --<br />

1985 0<br />

verschieden. Ein direkter<br />

5 Vergleich der Sediment-<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

Abb. 3.23<br />

Konzentrationsprofile von Blei in Sedimentkernen aus dem Rotsee<br />

und dem Soppensee (Datierungen nach 137-Cs und Sedimentologie)<br />

profile aus den beiden Seen<br />

zeigt diese Unterschiede noch<br />

deutlicher (Abb. 3.23): Die<br />

Bleikonzentrationen (Cadmium,<br />

Zink und Kupfer<br />

zeigen eine ähnliche Verteilung)<br />

im Soppensee lagen<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

immer unter 1014/g. Im<br />

Rotsee dagegen erhöhten sie<br />

sich bereits um die Jahrhundertwende<br />

von ursprünglich<br />

100 µg/g anzusteigen.

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