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Migration - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV

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Älter werden in der Fremde<br />

Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisseniorenrat<br />

Stuttgart<br />

Bodenseekreis<br />

Integration älterer Migranten<br />

in die AWO-Begegnungs- und<br />

Servicezentren<br />

Bereits im Jahr 2000 hat die Arbeiterwohlfahrt<br />

auf ihrer Bundeskonferenz<br />

einen Beschluss gefasst, der<br />

alle AWO-Gliederungen auffordert,<br />

ihre Dienste und Einrichtungen interkulturell<br />

zu öffnen. Dabei solle<br />

nicht nur darauf geachtet werden,<br />

dass Migranten ihrem Bevölkerungsanteil<br />

entsprechend in den<br />

Angeboten repräsentiert sind, sondern<br />

dass diese sich konzeptionell,<br />

organisatorisch und auch personell<br />

an den Bedürfnissen der Migranten<br />

orientieren. Ein hoher Anspruch,<br />

den die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband<br />

Stuttgart e. V. im Rahmen<br />

des Projektes „Älter werden in der<br />

Fremde“ zur Integration älterer Migranten<br />

in die Begegnungsstätten in<br />

die Praxis umgesetzt hat.<br />

Angebote interkulturell öffnen<br />

Die AWO Stuttgart betreibt in der<br />

Landeshauptstadt 13 Begegnungs-<br />

und Servicezentren. Sie bieten ein<br />

vielfältiges Angebot an Möglichkeiten<br />

der Freizeitgestaltung, der Bera-<br />

12 2-2011<br />

„Wir werden weniger, älter und bunter.“<br />

Das sind die Fakten des demografischen Wandels. Auch die älteren Menschen sind<br />

eine „bunte“, ethnisch und kulturell heterogene und differenzierte Bevölkerungsgruppe.<br />

Ältere Migrantinnen und Migranten kommen in der Seniorenpolitik und Altenarbeit<br />

wenig vor. Kenntnisse über die Lebenslagen und spezifischen Bedürfnisse<br />

der älteren Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergrund sind lückenhaft, und es gibt Berührungsängste<br />

auf beiden Seiten.<br />

Von nun an möchte sich die Zeitschrift „im blick“ dem Thema „<strong>Migration</strong>“ stärker annehmen,<br />

um zu informieren, über Aktuelles zu berichten, Menschen zu Wort kommen<br />

lassen und verschiedene Projekte vorzustellen.<br />

tung und auch der Vermittlung von<br />

mobilen Hilfsdiensten. Aufgrund der<br />

langjährigen Erfahrungen, die man<br />

bei der AWO Stuttgart in den Bereichen<br />

<strong>Migration</strong> wie Altenhilfe gesammelt<br />

hat und auch aufgrund der<br />

Erkenntnis, dass immer mehr ältere<br />

Migranten aus dem Erwerbsleben<br />

ausscheiden, hat sie sich dazu entschlossen,<br />

die Angebote in zunächst<br />

drei Begegnungs- und Servicezentren<br />

gezielt interkulturell zu öffnen.<br />

Das Projekt „Älter werden in der<br />

Fremde“ hatte zum Ziel, die Bedürfnisse<br />

der ausländischen Senioren zu<br />

ermitteln und darauf basierend entsprechende<br />

Angebote im Rahmen<br />

der Begegnungsstättenarbeit zu realisieren.<br />

Dabei sollte kein Parallelprogramm<br />

für Migranten entstehen,<br />

vielmehr sollten diese stadtteilorientiert<br />

in das bestehende Regelangebot<br />

integriert werden. Angestrebt wurden<br />

gemeinsame Veranstaltungen<br />

und Gruppenangebote, ohne dass<br />

die eigene Identität und Kultur in<br />

den Hintergrund rückt.<br />

Vorstufe: muttersprachlich<br />

In der Anfangsphase des Projekts<br />

wurde mit speziellen Angeboten für<br />

ausländische Senioren begonnen, um<br />

diese mit den Begegnungs- und Servicezentren<br />

bekannt zu machen. So<br />

fanden zum Beispiel muttersprach-<br />

liche Gruppentreffen oder Vorträge<br />

in den jeweiligen Herkunftssprachen<br />

statt. Diese Angebote wurden bewusst<br />

so gelegt, dass am selben Tag<br />

auch im Regelangebot Veranstaltungen<br />

stattfanden, die für Migranten<br />

attraktiv sein könnten. Mittels verschiedener<br />

Feste und Tanzveranstaltungen<br />

fanden bereits zu Beginn<br />

Annäherungen zwischen deutschen<br />

und ausländischen Senioren statt.<br />

Gemeinsam „kennenlernen“<br />

Durch die Verbindung von migrantenspezifischen<br />

Angeboten und die<br />

Einbindung in diverse Regelangebote<br />

konnte die Besucherzahl ausländischer<br />

Senioren deutlich erhöht<br />

werden. Kontinuierlich wurden und<br />

werden Angebote erarbeitet, die für<br />

deutsche wie ausländische Senioren<br />

attraktiv sind. So entstand zum<br />

Beispiel eine Reihe „Stuttgart und<br />

Umgebung kennen lernen“, in der<br />

deutsche wie ausländische Senioren<br />

gemeinsam Ausstellungen und<br />

andere Sehenswürdigkeiten besichtigen.<br />

Zunehmend gelang es auch,<br />

bürgerschaftlich Engagierte aus<br />

den jeweiligen Herkunftsländern zu<br />

gewinnen, die gemeinsam mit den<br />

Mitarbeitern der Begegnungs- und<br />

Servicezentren Gruppenangebote<br />

anbieten und begleiten. So konnten<br />

zum Beispiel Programme wie

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