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Migration - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV

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Informationen vom <strong>Landesseniorenrat</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

TAGUNG<br />

IN RUIT<br />

Viel Diskussionsstoff,<br />

viele Informationen<br />

IM NETZ<br />

UNTERWEGS<br />

Verbraucher 60+,<br />

Internet goes Ländle<br />

BLICK INS<br />

LAND<br />

Die Stadt- und<br />

Kreisseniorenräte<br />

berichten<br />

„PFLEGE<br />

ENGAGIERT“:<br />

Vieles bleibt noch<br />

zu tun<br />

<strong>Migration</strong><br />

Älter werden in der Fremde<br />

LSR begleitet neue Landesregierung<br />

konstruktiv und sehr wachsam<br />

2-2011<br />

2. Quartal 2011<br />

1


Im Blick<br />

2 2-2011<br />

Mitten im Leben!<br />

Im Alter wird ein Leben in Geborgenheit, in der Nähe von Angehörigen und Freunden<br />

besonders wichtig. In unseren Seniorenzentren in Stuttgart, Fellbach, Bondorf, Korntal-<br />

Münchingen, Friolzheim, Schwäbisch Gmünd und Steinenbronn bieten wir Ihnen beides.<br />

Unsere Angebote:<br />

Beratung – Dauerpflege – Kurzzeitpflege – Tagespflege – Nachtpflege –<br />

Betreutes Wohnen – kulturelle und therapeutische Angebote<br />

Evangelische Altenheimat<br />

Schwieberdinger Str. 5, 70435 Stuttgart<br />

Telefon 0711 / 9 93 74 78-0, info@seah.de,<br />

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Entspannung pur in Bad Boll:<br />

Thermalmineralbad, Sauna und VitalZentrum.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Am Kurpark 1<br />

73087 Bad Boll<br />

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info@badhaus-bad-boll.de<br />

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Einen Augen „blick“, bitte!<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

liebe Seniorinnen und Senioren,<br />

<strong>Der</strong> <strong>Landesseniorenrat</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> (LSR) vertritt die<br />

Interessen von rund 2,5 Mio.<br />

Bürgerinnen und Bürgern ab<br />

60 Jahre. Vor diesem Hintergrund verwundert<br />

es nicht, dass der vollzogene politische<br />

Wechsel in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit<br />

Sicherheit Auswirkungen auf die Seniorenvertretungen<br />

in den nächsten fünf Jahren<br />

haben wird. Deshalb interessiert natürlich<br />

in erster Linie, welche Leitlinien sich die<br />

neue Landesregierung selbst gegeben hat.<br />

<strong>Der</strong> Koalitionsvertrag gibt dazu in vielfältiger<br />

Art und Weise Antworten. Dabei ist<br />

selbstverständlich, dass ein solcher Vertrag<br />

kein konkretes Regierungshandeln<br />

ersetzen kann und die Älteren natürlich aufmerksam die konkreten Maßnahmen<br />

und Entscheidungen der neuen Landesregierung bewerten werden.<br />

Seniorenarbeit und bürgerschaftliches Engagement sind zwei Seiten einer Medaille.<br />

Deshalb ist es in besonderer Weise zu begrüßen, dass mit im Vordergrund<br />

der Aufgabenstellung der Landesregierung mehr Bürgerbeteiligung auf allen<br />

Entscheidungsebenen Maßstab des politischen Handelns werden soll. Immerhin<br />

besteht nach dem Vertrag der beiden Regierungsparteien die Absicht, das<br />

freiwillige Engagement aller Generationen zu stärken und dies als einen unverzichtbaren<br />

Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

zu werten und letztlich auch zielgerecht zu unterstützen. Hinzu kommt,<br />

dass gesellschaftliches Engagement für Städte und Gemeinden im Land als Vorteil<br />

bewertet wird und insofern die Älteren Chancen bekommen, sich noch wirkungsvoller<br />

als bisher bürgerschaftlich einzubringen.<br />

<strong>Der</strong> LSR hält es für gut und richtig, dass das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familie und Senioren bestehen bleibt. Das bedeutet, dass die Anliegen<br />

der Älteren sich weiterhin in der Zuständigkeitsbeschreibung des Sozialministeriums<br />

wiederfinden. Nachdem in der Vergangenheit bereits eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Ministerium praktiziert werden<br />

konnte, geht der LSR davon aus, dass damit Kontinuität angesagt ist und die<br />

Anliegen der Seniorinnen und Senioren dort auch künftig gut aufgehoben sein<br />

werden.<br />

Vielfältige Herausforderungen des demografischen Wandels stehen an.<br />

Lösungskonzepte sind gefragt und konkretes Regierungshandeln wird auch<br />

erwartet. Deshalb ist es gut und richtig, dass das Thema „Gesundheitliche<br />

Unsere Themen<br />

Wir berichten<br />

6 Jahrestagung in Ruit<br />

Wissbegierige „Räte“<br />

12 <strong>Migration</strong><br />

Wir werden weniger, älter und bunter<br />

16 Pflegestützpunkte in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

18 BELA<br />

Bürgerengagement für Lebensqualität<br />

im Alter<br />

Internet<br />

19 Verbraucher 60+<br />

Sicher im Internet<br />

Aktiv mit Bus, Bahn und Rad<br />

Die Nahverkehrsgesellschaft <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> (NVBW) informiert<br />

2-2011<br />

Im Blick<br />

3


Aktuell<br />

Unsere Themen<br />

Internet<br />

25 Digitale Kompetenz für Ältere<br />

ZAWiW Ulm mit vielen Projekten<br />

dabei<br />

30 Blick ins Land<br />

Pflege<br />

38 Noten für Pflegeeinrichtungen<br />

Aussagekraft bescheiden<br />

40 „Pflege engagiert“ muss sein<br />

Die Agentur zieht Bilanz<br />

43 Seniorenfreundliche Hotels<br />

Interview mit DEHOGA-Präsident<br />

Peter Schmid<br />

Rubriken<br />

45 Aktuell<br />

47 Impressum<br />

4 2-2011<br />

Versorgung“ und vor allen Dingen auch der Bereich Pflege und die Verbesserung<br />

der Pflegeinfrastruktur im künftigen Regierungshandeln einen hohen Stellenwert<br />

einnehmen soll. <strong>Der</strong> LSR wird dabei die Arbeit der Landesregierung<br />

konstruktiv, zielorientiert, aber auch sehr wachsam begleiten. So sind beispielsweise<br />

im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz wirksame neue Strukturen<br />

erforderlich, um die Gesundheits- und Pflegeberatung auszubauen. In diesem<br />

Zusammenhang hat der LSR auch die Erwartung, dass ein unabhängiger<br />

Patientenvertreter für das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> berufen wird, der sich für<br />

die Rechte von Patientinnen und Patienten einsetzt.<br />

Wir begrüßen die Absicht, die Potenziale des Alters zu nutzen, allerdings sehen<br />

wir in der Koalitionsvereinbarung in diesem Zusammenhang Defizite. So wird<br />

zum Beispiel im Bereich der Prävention das Thema „Ältere“ nach unserer Einschätzung<br />

doch deutlich vernachlässigt. Des Weiteren wünschen wir uns einen<br />

umfassenden und konkreten Leitfaden für die Seniorenarbeit mit dem Schwerpunkt<br />

„Selbstbestimmtes Leben zu Hause“. Eine ganzheitliche Betrachtung,<br />

angefangen vom künftigen Wohnen, über haushaltsnahe Dienstleistungen,<br />

Strategien zur medizinisch-pflegerischen Versorgung, bis hin zur alltagsunterstützenden<br />

Technik sind erforderlich. <strong>Der</strong> LSR wird gerade in diesem Bereich<br />

konkretes Regierungshandeln einfordern und Antworten im Sinne einer langfristigen<br />

Bewältigung der Herausforderungen für die wachsende ältere Generation<br />

einfordern. Auch zu diesen Themen bietet der <strong>Landesseniorenrat</strong> der<br />

Landesregierung eine konstruktive Zusammenarbeit an.<br />

Wir wissen, dass viele gesellschaftliche Bereiche an eine neu gebildete Regierung<br />

hohe Erwartungen haben. Deshalb erkennen wir an, dass nicht alle unsere<br />

Wünsche und Vorstellungen sofort und unmittelbar Wirklichkeit werden können.<br />

Was wir aber erwarten ist, dass die Kompetenz von Älteren, der Rat von<br />

Seniorinnen und Senioren auf allen Ebenen ernst genommen wird und insofern<br />

auch eine wirklich echte Bürgerbeteiligung, gerade durch Ältere, stattfinden<br />

wird.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Roland Sing


Foto: Markus Tedeskino<br />

WENN ES UM DARMKREBS GEHT,<br />

HÖRT BEI MIR DER<br />

SPASS AUF.<br />

Darmkrebs ist zu 100 % heilbar, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Deshalb geht auch Ingolf Lück<br />

zur Vorsorge. Die tut nicht weh, dauert nur 20 Minuten und danach hat man die nächsten 10 Jahre<br />

Sicherheit. Mehr Informationen unter www.felix-burda-stiftung.de<br />

Rentner Herbert Görgens alias Ingolf Lück, Comedian<br />

2-2011<br />

5


Jahrestagung<br />

Ruit: Zwei Tage (als) Wissensquelle und Erfahrungsaustausch. Bilder: LSR<br />

Jahrestagung der Seniorenräte in Ruit<br />

Wissbegierige und lernfähige „Räte“<br />

Ein breit gefächertes Themenspektrum wartete auch in diesem<br />

Jahr auf die 80 Teilnehmenden an der Tagung des LSR<br />

mit den Kreis- und Stadtseniorenräten in der Sportschule<br />

Ruit am 30. und 31. März. Es gab viel Diskussionsstoff und<br />

vielfältige Informationen. Das zeigte sich gleich beim Auftakt<br />

mit den so genannten „Ruiter Erklärungen“, die Vorsitzender<br />

Roland Sing einbrachte.<br />

Dass wir ein eigenes Gesetz zu<br />

den Patientenrechten, aber<br />

auch einen unabhängigen<br />

Patientenbeauftragten brauchen,<br />

darauf einigte sich die Runde nach<br />

intensiver Diskussion der „Ruiter<br />

Erklärung I-2011“ einstimmig.<br />

Dass dieses Anliegen wohl auch in<br />

der Öffentlichkeit auf Interesse stößt,<br />

zeigte sich am nächsten Morgen:<br />

Die Teilnehmenden konnten in den<br />

„Stuttgarter Nachrichten“ lesen, dass<br />

man die sofort herausgegebene Presseinformation<br />

dort bereits verwertet<br />

und diese Forderung an die neue<br />

Landesregierung gedruckt hatte.<br />

6 2-2011<br />

Mehr Ortsseniorenräte<br />

Auch die „Ruiter Erklärung II – 2011“<br />

wurde von allen gut geheißen.<br />

Man war sich einig, dass es im Ländle<br />

künftig mehr als zehn Prozent<br />

Ortschaften geben müsse mit einer<br />

Seniorenvertretung. Die dazu überarbeiteten<br />

„Gemeinsamen Empfehlungen<br />

der kommunalen Landesverbände<br />

und des LSR“ dürften dafür<br />

hilfreich sein. In der Diskussion wurde<br />

deutlich, dass es oft schwer sei, die<br />

Bedenken von Bürgermeistern und<br />

Gemeinderäten gegen die Schaffung<br />

von Seniorenräten zu zerstreuen. Das<br />

sei eine (ungeliebte) Konkurrenz.<br />

Glücklicherweise konnte aber auch<br />

über positive Ergebnisse berichtet<br />

werden. Am Rande der Tagung gab<br />

es dazu einen intensiven Meinungs-<br />

und Erfahrungsaustausch. Dass die<br />

erfolgreiche Arbeit der Räte zu wenig<br />

bekannt sei, war (leider) die ideale<br />

Überleitung zu den Kurzinformationen<br />

des Pressesprechers des LSR<br />

und dem Autor dieses Beitrages.<br />

Andere über „Gutes“ reden<br />

lassen<br />

Wichtig ist, dass auch die interne<br />

Kommunikation zwischen den Räten<br />

sowie dem LSR noch besser wird.<br />

Das beginne schon beim Verteilen<br />

von „im blick“ oder der Weitergabe<br />

von Presseinformationen, die aus<br />

Stuttgart kommen. Es dürfe kein<br />

„Herrschaftswissen“ geben. In kurzer<br />

Zeit werde das Medium Internet<br />

(Webauftritt der Räte) ganz entschei-


Auch Dr. Ingrid Glas war intensiv „gefragt“.<br />

dend das Erscheinungsbild der Seniorenarbeit<br />

prägen. Mit einem Klick<br />

müsse man sich dort über Aktivitäten<br />

oder das Pressecho darauf informieren<br />

können. Auf dem Weg über<br />

gute PR könne man noch mehr Menschen<br />

fürs Mitmachen, aber auch als<br />

Förderer/Sponsoren und Unterstützer<br />

unserer Sache gewinnen. Es reiche<br />

nicht aus, lediglich Gutes zu tun.<br />

Man müsse auch darüber reden und<br />

schreiben. Noch nachhaltiger wirke,<br />

wenn andere gut über die Arbeit der<br />

Senioren berichten, denn ihnen wird<br />

kein Eigenlob unterstellt. <strong>Der</strong> Pressesprecher<br />

kommt bei Interesse gerne<br />

zu den Räten zum Grundsatzgespräch<br />

und schult für die Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Wer oder was ist AMNOG?<br />

Wohl alle sind betroffen, aber kennt<br />

man sich damit aus? Einige Aspekte<br />

des Riesenthemas Rabattverträge<br />

(AMNOG steht für „Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz“)vermittelte<br />

Dr. Ingrid Glas vom Landesapothekerverband<br />

(LAV). Das Fazit:<br />

Kompliziert und für die Kunden<br />

absolut nicht durchschaubar. Aber<br />

auch für die Apotheken „schwer<br />

verdaulich“. Deshalb erfreulich das<br />

Angebot: <strong>Der</strong> LAV wird gerne jemanden<br />

zu Vortragsveranstaltungen<br />

vor Ort schicken. Jetzt nur wenige<br />

Aspekte: 56 000 Arzneimittel<br />

laufen über Rabattverträge (mit den<br />

unterschiedlichsten Kassen). Deshalb<br />

gibt es allein zu diesen Präparaten<br />

21 Millionen Datensätze in der<br />

EDV-Anlage der Apotheken. Nur<br />

noch mit ihrer Hilfe kann sich das<br />

Personal kundig machen, wer was<br />

und warum nicht und zu welchem<br />

Preis bekommt. Die oftmals verordneten<br />

Generika sind nicht wirklich<br />

„gleich“. Etwas Positives: Knapp die<br />

Hälfte der Arzneimittel gibt es nun<br />

ohne Zuzahlung der Patienten.<br />

19 Prozent verbrauchen<br />

44 Prozent<br />

Bei der Arzneimitteltherapie für die<br />

Senioren gelte es, vieles zu berücksichtigen<br />

(von mehreren Symptomen<br />

gleichzeitig, verändertem Stoff-<br />

Jahrestagung<br />

wechsel und geänderter Feinmotorik<br />

bis zur Sehschwäche). <strong>Der</strong> Personenkreis<br />

der über 65-Jährigen mache 19<br />

Prozent der Bevölkerung aus, nehme<br />

aber 44 Prozent der verbrauchten<br />

Arzneimittel. Deshalb oft problematische<br />

Wechselwirkungen, auch weil<br />

Haus- und Fachärzte unabhängig<br />

voneinander „verschreiben“. Nach<br />

Schätzungen: 17 000 Todesfälle durch<br />

falsch eingenommene Präparate. Mit<br />

mehr Kontrolle könnten 30 Prozent<br />

der Einweisungen in Krankenhäuser<br />

wegen Neben- und Wechselwirkungen<br />

sowie etwa 10 000 Todesfälle<br />

vermieden werden. Dazu Sing: Auch<br />

wegen dieser Missstände sei und<br />

bleibe er weiter ein Fan der elektronischen<br />

Gesundheitskarte.<br />

Fragen Sie Ihre Apothekerin<br />

oder Ihren Apotheker<br />

Außer „Rezepte einlösen“ können<br />

noch andere Dienste der Apotheken<br />

in Anspruch genommen werden:<br />

Schnelle und zeitnahe Beratung rund<br />

um die Arzneimittel, eine hervorragende<br />

niedrigschwellige Anlaufstel-<br />

2-2011<br />

7


Jahrestagung<br />

Marketing-Chefin Sonja Haas-Andreas und Mitarbeiter Uwe Neumann präsentieren den „Drei-Löwen-Takt“.<br />

le, 20 Millionen Rezepturen pro Jahr<br />

(Herstellen von beispielsweise Salben<br />

und Zäpfchen) sowie Notdienst<br />

mit 2 000 Apotheken pro Nacht. Aus<br />

der Diskussion: Bei Ärzteproblemen<br />

im ländlichen Raum „sterben“ auch<br />

die Apotheken. Die Beratung der<br />

Apotheke ist das Plus gegenüber Internetdiensten.<br />

Es gibt „Bringdienste“,<br />

die gerne genutzt werden. Da<br />

Ältere im Normalfall zu ihren örtlichen<br />

Apotheken gehen, haben LSR<br />

und LAV gemeinsam ein Programm<br />

vereinbart, um das Personal dort<br />

speziell auf die Belange der Älteren<br />

zu schulen.<br />

Wo und wann Züge und<br />

Omnibusse?<br />

Ein ganz anderes, aber für die Senioren<br />

ebenfalls interessantes Thema,<br />

offerierten Sonja Haas-Andreas und<br />

Uwe Neumann vom „Drei-Löwen-<br />

Takt“ (Nahverkehrsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>). Dieser Zusammenschluss<br />

des „Schienenpersonennahverkehrs“<br />

aller Verbünde<br />

im Ländle und der Deutschen Bahn<br />

ist stufenweise ab 1995 entstanden.<br />

Am meisten werden die Freizeitangebote<br />

sowie die elektronische<br />

8 2-2011<br />

Fahrplanauskunft EFA genutzt.<br />

Wichtig für Senioren, die noch nicht<br />

„im Netz“ sind, ist die telefonische<br />

Fahrplanauskunft rund um die Uhr<br />

an allen Tagen. Wer 0 18 05/77 99 66<br />

anruft, bekommt landesweit Auskünfte.<br />

Für diejenigen, die es gerne<br />

Schwarz auf Weiß haben: ein dickes,<br />

gedrucktes Kursbuch mit allen „Verbünden“<br />

für 9,90 Euro.<br />

„Ehrenamtlich“ Zug fahren<br />

Die besonderen Kompetenzen der<br />

Älteren sind bei zwei Projekten<br />

des 3-Löwen-Taktes gefragt. Zum<br />

einen geht es um „Kids on Tour“,<br />

wenn Kinder ohne Begleitung reisen<br />

müssen. Hier sind viele Ältere<br />

gesucht. Auch wenn Senioren selbst<br />

auf die Reise gehen und jemanden<br />

brauchen, der sich dabei um sie<br />

kümmert. Es besteht große Nachfrage<br />

nach solchen ehrenamtlichen<br />

Bahnfahrern. Vorteilhaft ist es, die<br />

Fahrscheinautomaten nutzen zu<br />

können. Für viele Ältere ist das jedoch<br />

noch ein „Buch mit 7 Siegeln“.<br />

Das soll sich ändern. Deshalb bieten<br />

die „3-Löwen“ Schulungen für das<br />

Benutzen der Automaten an. In der<br />

Diskussion konnten die Räte noch<br />

eine Fülle von Anregungen und Kritikpunkten<br />

auf den Weg mitgeben.<br />

Dafür gab es als Gegenleistung das<br />

Angebot, dass das Marketingteam<br />

von „3-Löwen“ gerne auch zu Infoveranstaltungen<br />

vor Ort kommen<br />

würde.<br />

„Ältere aktiv im Internet“<br />

Vorsitzender Sing erinnerte an die<br />

gemeinsame Erklärung von Sozialministerium,Senior-Internet-Initiativen,<br />

Volkshochschulen und dem<br />

LSR vom Herbst 2010 (mehr dazu<br />

„im blick“ 3/4 aus 2010, Seite 27),<br />

mit der Ältere dazu ermuntert werden<br />

sollen, das Internet zu nutzen.<br />

Bodo Kleineidam, Sprecher der Senior-Internet-Initiativen,<br />

erläuterte<br />

das Angebot der Helfer; immerhin<br />

gibt es jetzt bereits an 40 Orten<br />

solche ehrenamtlichen Initiativen<br />

(www.netzwerk-sii-bw.de). Weitere<br />

Initiativen sollen gegründet werden.<br />

Dafür gibt es 2011 nochmals<br />

finanzielle Mittel vom „Ministerium<br />

für Ländlichen Raum“. Im Faltblatt<br />

„Internet goes Ländle“ (www.<br />

internet-goes-laendle.de) sind die<br />

sechs Schritte zur Gründung einer<br />

Senior-Internet-Initiative aufge-


zeigt. Zu Auftaktgesprächen mit<br />

Bürgermeistern oder anderen Verantwortlichen<br />

käme jeweils gerne<br />

auch ein Senior-Internet-Helfer.<br />

Willi Zierer, stellvertretender VHS-<br />

Verbandsdirektor, ergänzte, dass<br />

die 175 Volkshochschulen mit ihren<br />

750 Außenstellen viele EDV- und Internetkurse,<br />

auch speziell für Ältere,<br />

eingerichtet haben. Hier wäre aber<br />

ebenfalls noch mehr denkbar. Sein<br />

Vorschlag: Die Räte sollten aktiv<br />

werden, auf ihre VHS zugehen und<br />

klären, was man gemeinsam voranbringen<br />

könne. Aus der Diskussion:<br />

<strong>Der</strong> KSR Schwäbisch-Hall hat in<br />

Heimen „Internet-Cafés“ etablieren<br />

können, in denen der Anschluss<br />

kostenlos genutzt werden kann und<br />

Geräte hat man aus Spenden erhalten.<br />

Ideal auch ein anderes Projekt,<br />

bei dem man die PCs einer Schule<br />

am unterrichtsfreien Nachmittag<br />

für Einstiegskurse und das Üben zur<br />

Verfügung gestellt bekommen hat.<br />

Wird regional noch besser<br />

getagt?<br />

Das dürfte sich im Sommer des Jahres<br />

zeigen. Geschäftsführerin Birgit<br />

Faigle wies darauf hin, dass es bei<br />

den vier „Regionaltagungen“ der<br />

Räte (jeweils auf Regierungsbezirksebene)<br />

auch darum gehe, die zwölf<br />

Kandidatinnen und Kandidaten der<br />

Seniorenräte für den im November<br />

neu zu wählenden Vorstand des LSR<br />

zu nominieren.<br />

Termine der<br />

Regionaltagungen 2011<br />

6. Juli, Böblingen<br />

12. Juli, Weingarten<br />

14. Juli, Karlsruhe<br />

20. Juli, Villingen<br />

Freiwillig Dienst leisten?<br />

Auf besonderes Interesse stießen<br />

Informationen über den gegenwärtigen<br />

Stand der Planungen zum Bun-<br />

LSR-Vorsitzender Roland Sing hat viel zu moderieren.<br />

desfreiwilligendienst, der ab 1. Juli<br />

auch die Zivildienstleistenden in<br />

vielen Heimen ersetzen soll. Dazu ist<br />

im Moment noch (fast) alles in Bewegung.<br />

Nach intensiver Diskussion<br />

die Bitte: Die Seniorenräte sollen<br />

sich einschalten und die Politik beeinflussen.<br />

Ambulante Palliativversorgung<br />

selbst „leidend“<br />

<strong>Der</strong> seit 2007 verbriefte Rechtsanspruch<br />

auf ambulante palliative Hilfe<br />

liegt teilweise im Argen. Deshalb hat<br />

der LSR im Sozialministerium nachgefragt.<br />

Von dort die Antwort, dass<br />

man jährlich 32 Millionen Euro für<br />

diese Zwecke bereit stehen habe. Verträge<br />

werden wohl bald abgeschlossen.<br />

Die Bitte des Vorsitzenden: Die<br />

Räte sollen vor Ort aktiv werden und<br />

klären „Wie sieht es bei uns aus?“.<br />

Die Würde des Menschen müsse auch<br />

beim Sterben gewahrt bleiben.<br />

„Jahr der Pflege“?<br />

Das vom Bundesgesundheitsminister<br />

propagierte „Jahr der Pflege“<br />

zeigt noch keine große Wirkung.<br />

Dazu gehört beispielsweise auch die<br />

Rehabilitation für Angehörige, die<br />

aber kaum bekannt ist. Sing bittet,<br />

Jahrestagung<br />

die vorhandenen Pflegestützpunkte<br />

mit Leben zu erfüllen. Beispielsweise<br />

sollten die Räte Sprechstunden an<br />

den Samstagen fordern.<br />

Wie lange noch Ärzte im<br />

„ländlichen Raum“?<br />

Die für viele Räte kaum bekannte<br />

Kassenärztliche Vereinigung (KV)<br />

stellte Sibylle König vor. Um dem<br />

Mangel an Ärzten im ländlichen<br />

Raum entgegenzuwirken, werden<br />

zwei Modell-Praxen eingerichtet, die<br />

aber erst 2012 starten. Schnellere<br />

Hilfen könnten die Einbeziehung der<br />

(ländlichen) Hausärzte in kommunale<br />

Fahrdienste bieten (Landarzt-Taxis).<br />

Die zu bewältigenden Probleme<br />

seien vielfältig (auch manchmal auf<br />

die „Kirchturmpolitik“ zurückzuführen).<br />

Deshalb gehe man als KV seit<br />

2010 auf eine Art „Tour de Ländle“,<br />

damit es für die Probleme mehr Verständnis<br />

und ein Miteinander beim<br />

Umorientieren gibt. Auch verstärkte<br />

Möglichkeiten der Teilzeitarbeit<br />

könnten dazu beitragen, denn 60<br />

Prozent des Ärztenachwuchses sind<br />

weiblich. Generell mangele es nicht<br />

an Studenten, nur würden sie nach<br />

der Ausbildung „verloren gehen“.<br />

Deshalb gelte es, ein geeignetes Anreizsystem<br />

zu schaffen, das aber<br />

2-2011<br />

9


Jahrestagung<br />

Die KV – dank Sibylle König jetzt bekannter.<br />

nicht nur monetäre Aspekte umfassen<br />

dürfe. Nach der wieder recht<br />

regen Diskussion erklärte der Vorsitzende,<br />

dass er auch offiziell mit der<br />

KV im Kontakt sei und bleibe und<br />

demnächst Gespräche anstehen. Bei<br />

10 2-2011<br />

seinem Dank an die Referentin gibt<br />

er ihr noch ein Exemplar des neuen<br />

„im blick“ mit und regt an, dass in<br />

den Arztpraxen zusätzlich zu anderen<br />

Blättern die Zeitschrift des LSR<br />

ausgelegt werden könnte.<br />

Ruiter Erklärung I: Patientenrechtegesetz<br />

Risiken reduzieren –<br />

Ressourcen stärken<br />

Ein wieder mal „bewegtes“ Thema<br />

sprach das LSR-Vorstandsmitglied<br />

Dr. Christoph Rott vom Institut für<br />

Gerontologie in Heidelberg an. Er<br />

stellte als besonders wichtig heraus<br />

und unterfütterte mit diversen Studien<br />

aus der ganzen Welt seine drei<br />

Forderungen: Sich körperlich bewegen<br />

(dazu eine Untersuchung mit dem<br />

Titel „Flotte Geher leben länger“),<br />

geistig aktiv bleiben und das Leben<br />

positiv bewerten. Nach Erkenntnissen<br />

in Japan könne man das Risiko,<br />

an Demenz zu erkranken, sogar um<br />

bis zu 66 Prozent reduzieren.<br />

Mein (vor)letzter Wille<br />

Wolfgang Weiß vom Betreuungsverein<br />

Stuttgart-Filder informierte in<br />

seinem Vortrag „Vorsorgevollmacht<br />

versus gesetzliche Betreuung“: Nur<br />

wenn absolutes Vertrauen gegenüber<br />

den Bevollmächtigten gegeben<br />

ist, soll die Vollmacht ausgestellt<br />

werden. Eventuell auch Namen darin<br />

aufnehmen für den Fall, dass man<br />

Ein Gesetz über die Rechte von Patientinnen und Patienten ist überfällig. Patientinnen und Patienten müssen<br />

die Möglichkeit erhalten, über ihre bestehenden Patientenrechte umfassende Aufklärung zu erhalten. Die<br />

in unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen heute bereits bestehenden Patientenrechte müssen in einem<br />

eigenen Gesetz zusammengefasst und transparent werden. Patientenrechte sind durch die Rechtsprechung<br />

laufend weiterentwickelt worden. Diese Ergebnisse müssen ebenfalls zusammengefasst in ein neues Patientengesetz<br />

aufgenommen werden.<br />

Das gilt auch für vertragliche Regelungen und Richtlinien der Vertragspartner, die auf der gesetzlichen<br />

Grundlage des Sozialgesetzbuches V Entscheidungen zu Patientenrechten treffen. Gesetzliche Krankenkassen<br />

müssen in die Lage versetzt und auch verpflichtet werden, ihren Versicherten Informationen über die<br />

Qualität von Behandlungen und Einrichtungen anzubieten. Des Weiteren ist es erforderlich, dass künftig<br />

Kranken- und Pflegekassen ihre Versicherten bei Schadensersatzansprüchen verpflichtend unterstützen<br />

müssen. Von besonderer Bedeutung ist auch, dass für Patientinnen und Patienten Sicherheit darüber besteht,<br />

dass Ärztinnen und Ärzte über eine ausreichende und fortdauernde Berufshaftpflichtversicherung<br />

verfügen, damit auch größere Schadensersatzzahlungen tatsächlich, umfassend und zeitnah erfüllt werden<br />

können.<br />

In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> soll durch die künftige Landesregierung ein unabhängiger Patientenbeauftragter bestimmt<br />

werden, an den sich Patientinnen und Patienten direkt wegen Verletzungen von Patientenrechten wenden<br />

können.


später doch mal einen gesetzlichen<br />

Betreuer brauchen würde. Interessant<br />

auch die vielen kleinen Tipps:<br />

Die 17 Euro für die Aufbewahrung<br />

der Vollmacht bei der „Hinterlegungsstelle“<br />

könne man eventuell<br />

sparen. <strong>Der</strong> sicherste Weg sei: Im<br />

Portemonnaie ein kleines Kärtchen<br />

dabei zu haben, das informiert, wer<br />

ist die von mir bevollmächtige Person<br />

und wie ist diese zu erreichen.<br />

Wichtig und förderlich auch die Info,<br />

dass es inzwischen in jedem Landkreis<br />

mindestens einen Betreuungsverein<br />

gibt. Dort könne man sich<br />

kostenlos beraten lassen. Allerdings<br />

würden sich nicht alle Konstellationen,<br />

die es für die Vollmacht und<br />

Betreuung geben könnte, darstellen<br />

und absichern lassen.<br />

Die „letzten“ Infos<br />

Dietrich Eckhardt, stellvertretender<br />

LSR-Vorsitzender, informierte<br />

über das seit 2008 gelaufene Projekt<br />

BELA III (Bürgerschaftliches Engagement<br />

für Lebensqualität im Alter).<br />

Offiziell sei das mit dem heutigen Tag<br />

zu Ende gegangen. An einigen Orten<br />

Alle wollen alles mitbekommen.<br />

laufe es jedoch flott weiter, weil sich<br />

dort Engagierte bei verschiedenen<br />

Trägern zusammengefunden haben.<br />

Er legte allen Räten dringend ans<br />

Herz, den BELA-Gedanken weiter zu<br />

fördern und zu vertiefen.<br />

Schatzmeister Werner Schüle kann<br />

auf den „Seniorenfreundlichen Service“<br />

in 43 Städten hinweisen, in<br />

denen über 3 000 Geschäfte dieses<br />

Zertifikat erhalten haben. <strong>Der</strong><br />

von Berlin kreierte „Generationenfreundliche<br />

Einkauf“ komme (auch<br />

wegen der Kosten) wohl fast nur für<br />

die großen Handelsketten in Frage.<br />

Wir halten deshalb an unserem<br />

erfolgreichen Modell fest. In der<br />

Jahrestagung<br />

Ruiter Erklärung II: Ausbau der Vertretungen von Seniorinnen<br />

und Senioren in den Kommunen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Diskussion wird das bestärkt. Geschäftsführerin<br />

Faigle weist noch<br />

auf die Versicherung für Seniorenräte<br />

hin, über die man sich bei<br />

Bedarf informieren könne. Sie erinnert<br />

des Weiteren an die Fördermöglichkeiten<br />

für bürgerschaftliche<br />

Initiativen, die pflegende Angehörige<br />

und pflegebedürftige Menschen<br />

zu Hause unterstützen. Die Agentur<br />

„Pflege engagiert“ (www.pflege-<br />

engagiert.de) berät dazu.<br />

Eva Balz, stellvertretende LSR-Vorsitzende,<br />

kann eine gelungene Tagung<br />

beschließen.<br />

Hans-Jörg Eckardt<br />

<strong>Der</strong> <strong>Landesseniorenrat</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hat mit den kommunalen Landesverbänden – Gemeindetag,<br />

Landkreistag und Städtetag <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> – gemeinsame Empfehlungen zur Arbeit von Kreis-, Stadt<br />

und Ortsseniorenräten in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> verabschiedet. An alle kommunalpolitisch Verantwortlichen<br />

appellieren die Vertreterinnen und Vertreter der Seniorinnen und Senioren, nachhaltig die Gründung von<br />

Ortsseniorenräten zu unterstützen. Nur rund zehn Prozent aller Kommunen verfügen heute über Ortsseniorenräte.<br />

Unter dem Aspekt der Schöpfung des Potenzials von Älteren ist es ganz wichtig, dass die Kommunen<br />

„Alter als Chance begreifen“. Die Herausforderungen der demografischen Entwicklung können ohne breites<br />

bürgerschaftliches Engagement zukünftig nicht bewältigt werden. Seniorenräte können durch ihre Arbeit dazu<br />

beitragen, dass sich Frauen und Männer der älteren Generation an der Gestaltung des Gemeinwesens aktiv<br />

beteiligen. Hinzu kommt, dass das Engagement die Eigeninitiative und eine positive Lebenseinstellung der<br />

älteren Menschen in einer neuen Lebensphase befördert und stärkt.<br />

An die Seniorinnen und Senioren in den Kommunen von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wird appelliert, aktiv auf die<br />

jeweils in ihrer Kommune Verantwortlichen zuzugehen und die Gründung von Ortsseniorenräten nachhaltig<br />

zu betreiben.<br />

An die künftige Landesregierung <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wird appelliert, die Vertretung von Seniorinnen und<br />

Senioren durch eine konstruktive Gestaltung der Koalitionsvereinbarung nachhaltig zu unterstützen und auf<br />

allen Ebenen zu stärken.<br />

2-2011<br />

11


Älter werden in der Fremde<br />

Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisseniorenrat<br />

Stuttgart<br />

Bodenseekreis<br />

Integration älterer Migranten<br />

in die AWO-Begegnungs- und<br />

Servicezentren<br />

Bereits im Jahr 2000 hat die Arbeiterwohlfahrt<br />

auf ihrer Bundeskonferenz<br />

einen Beschluss gefasst, der<br />

alle AWO-Gliederungen auffordert,<br />

ihre Dienste und Einrichtungen interkulturell<br />

zu öffnen. Dabei solle<br />

nicht nur darauf geachtet werden,<br />

dass Migranten ihrem Bevölkerungsanteil<br />

entsprechend in den<br />

Angeboten repräsentiert sind, sondern<br />

dass diese sich konzeptionell,<br />

organisatorisch und auch personell<br />

an den Bedürfnissen der Migranten<br />

orientieren. Ein hoher Anspruch,<br />

den die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband<br />

Stuttgart e. V. im Rahmen<br />

des Projektes „Älter werden in der<br />

Fremde“ zur Integration älterer Migranten<br />

in die Begegnungsstätten in<br />

die Praxis umgesetzt hat.<br />

Angebote interkulturell öffnen<br />

Die AWO Stuttgart betreibt in der<br />

Landeshauptstadt 13 Begegnungs-<br />

und Servicezentren. Sie bieten ein<br />

vielfältiges Angebot an Möglichkeiten<br />

der Freizeitgestaltung, der Bera-<br />

12 2-2011<br />

„Wir werden weniger, älter und bunter.“<br />

Das sind die Fakten des demografischen Wandels. Auch die älteren Menschen sind<br />

eine „bunte“, ethnisch und kulturell heterogene und differenzierte Bevölkerungsgruppe.<br />

Ältere Migrantinnen und Migranten kommen in der Seniorenpolitik und Altenarbeit<br />

wenig vor. Kenntnisse über die Lebenslagen und spezifischen Bedürfnisse<br />

der älteren Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergrund sind lückenhaft, und es gibt Berührungsängste<br />

auf beiden Seiten.<br />

Von nun an möchte sich die Zeitschrift „im blick“ dem Thema „<strong>Migration</strong>“ stärker annehmen,<br />

um zu informieren, über Aktuelles zu berichten, Menschen zu Wort kommen<br />

lassen und verschiedene Projekte vorzustellen.<br />

tung und auch der Vermittlung von<br />

mobilen Hilfsdiensten. Aufgrund der<br />

langjährigen Erfahrungen, die man<br />

bei der AWO Stuttgart in den Bereichen<br />

<strong>Migration</strong> wie Altenhilfe gesammelt<br />

hat und auch aufgrund der<br />

Erkenntnis, dass immer mehr ältere<br />

Migranten aus dem Erwerbsleben<br />

ausscheiden, hat sie sich dazu entschlossen,<br />

die Angebote in zunächst<br />

drei Begegnungs- und Servicezentren<br />

gezielt interkulturell zu öffnen.<br />

Das Projekt „Älter werden in der<br />

Fremde“ hatte zum Ziel, die Bedürfnisse<br />

der ausländischen Senioren zu<br />

ermitteln und darauf basierend entsprechende<br />

Angebote im Rahmen<br />

der Begegnungsstättenarbeit zu realisieren.<br />

Dabei sollte kein Parallelprogramm<br />

für Migranten entstehen,<br />

vielmehr sollten diese stadtteilorientiert<br />

in das bestehende Regelangebot<br />

integriert werden. Angestrebt wurden<br />

gemeinsame Veranstaltungen<br />

und Gruppenangebote, ohne dass<br />

die eigene Identität und Kultur in<br />

den Hintergrund rückt.<br />

Vorstufe: muttersprachlich<br />

In der Anfangsphase des Projekts<br />

wurde mit speziellen Angeboten für<br />

ausländische Senioren begonnen, um<br />

diese mit den Begegnungs- und Servicezentren<br />

bekannt zu machen. So<br />

fanden zum Beispiel muttersprach-<br />

liche Gruppentreffen oder Vorträge<br />

in den jeweiligen Herkunftssprachen<br />

statt. Diese Angebote wurden bewusst<br />

so gelegt, dass am selben Tag<br />

auch im Regelangebot Veranstaltungen<br />

stattfanden, die für Migranten<br />

attraktiv sein könnten. Mittels verschiedener<br />

Feste und Tanzveranstaltungen<br />

fanden bereits zu Beginn<br />

Annäherungen zwischen deutschen<br />

und ausländischen Senioren statt.<br />

Gemeinsam „kennenlernen“<br />

Durch die Verbindung von migrantenspezifischen<br />

Angeboten und die<br />

Einbindung in diverse Regelangebote<br />

konnte die Besucherzahl ausländischer<br />

Senioren deutlich erhöht<br />

werden. Kontinuierlich wurden und<br />

werden Angebote erarbeitet, die für<br />

deutsche wie ausländische Senioren<br />

attraktiv sind. So entstand zum<br />

Beispiel eine Reihe „Stuttgart und<br />

Umgebung kennen lernen“, in der<br />

deutsche wie ausländische Senioren<br />

gemeinsam Ausstellungen und<br />

andere Sehenswürdigkeiten besichtigen.<br />

Zunehmend gelang es auch,<br />

bürgerschaftlich Engagierte aus<br />

den jeweiligen Herkunftsländern zu<br />

gewinnen, die gemeinsam mit den<br />

Mitarbeitern der Begegnungs- und<br />

Servicezentren Gruppenangebote<br />

anbieten und begleiten. So konnten<br />

zum Beispiel Programme wie


„Griechisches Kochen“, „Gedächtnistraining<br />

in türkischer Sprache“,<br />

„Orientalischer Tanz“ und auch eine<br />

Gymnastikgruppe nur für Frauen<br />

unter der Leitung von Ehrenamtlichen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergrund realisiert<br />

werden. Eine Schachgruppe<br />

hat sich in der Zwischenzeit sogar<br />

dahingehend entwickelt, dass diese<br />

nicht nur von Menschen verschiedenster<br />

Herkunftsländer besucht<br />

wird, sondern auch von jungen Männern.<br />

So konnte nicht nur eine Annäherung<br />

verschiedener Kulturen,<br />

sondern auch zwischen „Jung und<br />

Alt“ erreicht werden.<br />

Die „Eigenen“ sensibilisieren<br />

Die Auf- und Ausbauphase war selbstverständlich<br />

durch eine Vielzahl weiterer<br />

– zum Teil recht aufwändiger<br />

Maßnahmen – flankiert. So musste<br />

in den Stadtteilen eine intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

betrieben werden,<br />

damit Migranten angesprochen und<br />

für die Arbeit der Begegnungs- und<br />

Servicezentren interessiert werden<br />

konnten. Ferner mussten die Mitarbeiter<br />

für das Projekt sensibilisiert<br />

werden – eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Altenhilfe und den <strong>Migration</strong>sdiensten<br />

war hier sehr entscheidend.<br />

Letztendlich sind die für die<br />

ausländischen Senioren oft bereits<br />

bekannten Mitarbeiter der <strong>Migration</strong>sdienste<br />

hier wichtige Türöffner.<br />

Bürgerschaftlich Engagierte<br />

„öffnen“ am besten<br />

Abschließend stellt sich die Frage,<br />

wie nachhaltig und letztendlich erfolgreich<br />

das Vorhaben der interkulturellen<br />

Öffnung aus der Projektphase<br />

in den regelhaften Betrieb<br />

der Begegnungs- und Servicezentren<br />

überführt werden konnte. Ilona<br />

Gloning, Leiterin der Einrichtung<br />

in Stuttgart-Ost, zieht ein positives<br />

Fazit: „Durch die regelmäßigen Besuche<br />

von älteren Migranten wurde<br />

der Alltag der Begegnungs- und<br />

Servicezentren bereichert. Auch die<br />

Mitarbeiter konnten für die spezifi-<br />

schen Belange der Migranten sensibilisiert<br />

werden.“ Besonders positiv<br />

ist allerdings, dass die Annäherung<br />

der deutschen wie ausländischen<br />

Senioren gelungen ist. Angebote,<br />

die von Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunftsländer genutzt werden,<br />

konnten dauerhaft etabliert werden.<br />

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass<br />

ältere Migranten oft einen „Türöffner“<br />

brauchen, der ihnen den Zugang<br />

zu den bestehenden Angeboten<br />

erleichtert. Diese Funktion nehmen<br />

zwischenzeitlich die gewonnenen<br />

bürgerschaftlich Engagierten mit<br />

<strong>Migration</strong>shintergrund wahr.<br />

Erfolgreich: bis zu 20 Prozent<br />

Die Angebote der Begegnungs- und<br />

Servicezentren wurden vor Projektbeginn<br />

nur vereinzelt von ausländischen<br />

Senioren in Anspruch genommen.<br />

Seit Beginn des Projekts<br />

ist die Zahl der Besuche von Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergrund<br />

auf bis zu 20 Prozent gestiegen – je<br />

nach Stadtteil. „Mit viel Geduld und<br />

Verständnis für andere Kulturen,<br />

aber auch der Be reitschaft, ethnische<br />

Nischen zuzulassen, kann<br />

Schritt für Schritt eine Öffnung erreicht<br />

werden. Ältere Migranten<br />

müssen wissen, dass es in den Einrichtungen<br />

Menschen gibt, die ihre<br />

Kultur und Sprache kennen und<br />

Kreisseniorenrat<br />

Böblingen<br />

Am Krisentelefon auch<br />

in türkischer Sprache<br />

<strong>Migration</strong><br />

Regelmäßige Besuche von älteren Migranten bereichern den Alltag der Begegnungs- und Servicezentren. Bild: AWO<br />

verstehen, um den Schritt in das Begegnungs-<br />

und Servicezentrum zu<br />

machen“, so Gloning.<br />

Marcel Faißt, Referent Altenhilfe,<br />

AWO <strong>Württemberg</strong> e. V.<br />

www.awo-wuerttemberg.de<br />

„Im Leid sind alle Unterschiede aufgehoben“,<br />

sagt eine junge Frau, die<br />

es wissen muss: Müserref Gündogdu<br />

ist Mitbegründerin des NISA Frauenvereins<br />

e.V., der im Jahre 2000<br />

entstanden und deren Vorsitzende<br />

sie seither ist. Die Mitglieder von<br />

NISA kümmern sich intensiv um<br />

muslimische Frauen mit vielen Angeboten<br />

und Programmen.<br />

Kaum noch „Großfamilien“<br />

Im Rahmen der Wohltätigkeitsgesinnung<br />

bietet NISA auch einen ehrenamtlichen<br />

Besuchsdienst für ältere<br />

muslimische Frauen an, vornehmlich<br />

an die neue gesellschaftliche Realität<br />

ausgerichtet, da nun auch die erste<br />

Gastarbeitergeneration alt geworden<br />

2-2011<br />

13


<strong>Migration</strong><br />

ist. „Durch Beruf und Arbeit können<br />

in selbst sehr familienorientierten<br />

und traditionellen Familien die älteren<br />

Menschen nicht mehr so betreut<br />

werden, wie es für die Großfamilie<br />

der Herkunftsländer noch selbstverständlich<br />

war. Unsere älteren Menschen<br />

sind somit in ähnlichen Situationen<br />

wie die ‚Einheimischen’ und<br />

daher von gleichen gesellschaftlichen<br />

Problemen betroffen“, beschreibt die<br />

Vorsitzende, zugleich Einsatzleiterin<br />

des ehrenamtlichen Besuchsdienstes,<br />

die aktuelle Situation.<br />

Landratsamt schult für<br />

Besuchsdienst<br />

<strong>Der</strong> ehrenamtliche Besuchsdienst ist<br />

2006 mit Unterstützung der Altenhilfefachberatung<br />

des Landratsamtes<br />

Böblingen aufgebaut worden. Durch<br />

eine 6-tägige Schulung wurden 14<br />

Mitarbeiterinnen auf ihre neue Aufgabe<br />

vorbereitet. Regelmäßig finden<br />

Treffen zur Fortbildung und zum<br />

Austausch statt. Dieser ehrenamtliche<br />

Besuchsdienst von NISA begleitet,<br />

betreut und unterstützt kompetent<br />

die Senior(inn)en vor Ort in<br />

Sindelfingen und Böblingen. Durch<br />

viel Engagement des NISA Frauenvereins<br />

konnten mittlerweile Besuchsdienste<br />

in anderen Gemeinden<br />

wie Herrenberg, Weil der Stadt und<br />

Renningen aufgebaut werden.<br />

Demenz trifft alle<br />

Nationalitäten<br />

<strong>Der</strong> NISA Frauenverein beteiligt sich<br />

aktiv an der Info-Aktion zu Demenzerkrankungen<br />

im Landkreis Böblingen.<br />

Ebenso werden Kaffeenachmittage,<br />

Gesprächskreise, Analphabetenkurse,<br />

Perlenstickerei und Kinderbasteln<br />

organisiert. Seminarreihen für ältere<br />

Frauen mit altersspezifischen Themen<br />

wie Demenz, Depressionen oder<br />

Sexualität werden angeboten. <strong>Der</strong><br />

NISA Frauenverein erhielt 2008 für<br />

seinen Besuchsdienst durch die Teilnahme<br />

am Bundeswettbewerb „Aktiv<br />

für Demokratie und Toleranz“ eine<br />

Auszeichnung.<br />

14 2-2011<br />

Unter der Schirmherrschaft des KSR<br />

gibt es im Landkreis Böblingen ein<br />

Krisentelefon, wo man sich Rat holen<br />

kann in schwierigen Situationen,<br />

etwa „wenn Pflege an Grenzen stößt“.<br />

Einige NISA-Mitarbeiterinnen engagieren<br />

sich auch hier und bedienen<br />

Montags das Krisentelefon in türkischer<br />

Sprache. „Im Leid sind alle<br />

Unterschiede aufgehoben“, meint<br />

Gündogdu, die auch Integrationsberaterin<br />

und Kulturdolmetscherin ist.<br />

„Türöffner“ sind wichtig<br />

<strong>Der</strong> KSR Böblingen hat das Thema<br />

„Migranten“ zu einem seiner Schwerpunkte<br />

gewählt. Er unterstützt NISA,<br />

macht Werbung für diese Organisation<br />

und versucht, ihr Türen zu öffnen.<br />

Deshalb hat die Vorsitzende im Oktober<br />

2010 auf der KSR-Beiratssitzung<br />

vor über 50 Teilnehmern ihre Organisation<br />

und Projekte vorgestellt<br />

und Begeisterung ausgelöst. Über<br />

NISA und andere Organisationen für<br />

Migranten stellt der KSR auch seine<br />

Programme und Projekte vor. Insbesondere<br />

werden damit die Eltern von<br />

Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergrund<br />

informiert über das Coaching<br />

an den Schulen und über Angebote<br />

in den Jugendhäusern. Die Integrationsbeauftragte<br />

der Stadt Sindelfingen<br />

spielt hierbei eine große, unterstützende<br />

Rolle.<br />

Manfred Koebler<br />

(manfred.koebler@gmail.com)<br />

Kreisseniorenrat<br />

Bodenseekreis<br />

„Das Stimmengewirr im Treffpunkt<br />

Mozartstraße erinnert an den biblischen<br />

Turmbau zu Babel. Es wird<br />

munter in italienischer, türkischer,<br />

kroatischer oder russischer Sprache<br />

durcheinander geredet“, so berich-<br />

Vorsitzende Müserref Gündogdu (links) und elf ihrer<br />

Helferinnen sind mit der Ehrennadel der Stadt Sindelfingen<br />

ausgezeichnet worden. Darüber freut sich auch<br />

SSR- Vorstandsmitglied Annedore Groß-Koebler.<br />

Bild: M. Koebler<br />

tete die „Fellbacher Zeitung“ vom<br />

ersten Treffen des „Internationalen<br />

Kaffee“ im letzten Herbst.<br />

Wie kommen wir an diese<br />

„Mit-Senioren“?<br />

An dieser Frage sind die Bemühungen<br />

bisher oft gescheitert. In Fellbach, einer<br />

Stadt mit 8 000 Menschen mit<br />

<strong>Migration</strong>s-Erfahrung und über 100<br />

Ethnien zählen über 1 000 davon bereits<br />

zu den Senioren. Wohl auch deshalb<br />

hatte man sich im Rahmen des<br />

Projekts „Alter schafft Neues“ dieses<br />

Themas angenommen und auf Initiative<br />

des Fellbacher Stadtseniorenrats<br />

(SSR) Nägel mit Köpfen gemacht.<br />

Wichtig, dass die ausländischen Vereine,<br />

die Kirchen, der SSR und die<br />

Stadtverwaltung früh beteiligt wurden.<br />

Äußerst nützlich sind natürlich<br />

die persönlichen Kontakte der sieben<br />

Mitglieder des „Arbeitskreises Internationales<br />

Senioren Kaffee“ (mit muttersprachlichen<br />

Ansprechpartnern).<br />

Auch von den positiven Erfahrungen<br />

beim erfolgreichen Frauen-Sprachcafé<br />

in Fellbach konnten die Initiatoren<br />

profitieren.<br />

Kaffeetrinken und<br />

interessante Themen<br />

Dass die monatliche Runde (zwischen<br />

15 und 30 Teilnehmern) so gut<br />

ankommt, hängt sicher vom Engage-


ment des Arbeitskreises, aber auch<br />

vom Programm ab. Man kommt nicht<br />

lediglich zum Kaffeetrinken zusammen.<br />

Das bietet nur den Rahmen für<br />

einen jeweils interessanten Vortrag,<br />

der alle Nationalitäten angeht und<br />

auch Deutsche anzieht. Das bisherige<br />

und geplante Programm: Film zu „Älter<br />

werden in Deutschland“; Pflegeversicherung;<br />

„Wenn die Rente nicht<br />

reicht“; „Wie komme ich beim Arzt zu<br />

Recht“; Feste, Sitten und Gebräuche<br />

um den Jahreswechsel; „Richtig vererben“;<br />

„Wie bleibe ich körperlich fit“.<br />

Im Mai-Vortrag wird der Oberbürgermeister<br />

Christoph Palm persönlich<br />

die Stadt vorstellen. Beim Thema im<br />

März „Fit im Kopf (Gedächtnistraining)“<br />

war der Verfasser dabei und<br />

erlebte: Die 25, die gekommen waren,<br />

machten von der ersten Minute<br />

an begeistert mit. Und als am Schluss<br />

noch das Angebot offeriert wird, im<br />

Treffpunkt Mozartstraße künftig bei<br />

den Übungsstunden „Gedächtnistraining<br />

für Alle“ mit dabei zu sein, da<br />

gibt es spontane Zusagen. Aber auch<br />

die dort ausliegenden Programme für<br />

andere Veranstaltungen werden nicht<br />

nur zur Kenntnis, sondern oft mitgenommen<br />

und genutzt. So hatte man<br />

bei der (schwäbischen) Fasnet 2011<br />

im Treffpunkt Mozartstraße erstmals<br />

begeisterte Italiener mit dabei.<br />

„Internationales Kaffee“: ein<br />

kleiner lohnender Weg<br />

Nach diesen Eindrücken erscheint so<br />

etwas wie das „Internationale Kaffee“<br />

im generellen Seniorentreffpunkt<br />

eines Ortes als eine ideale Brücke,<br />

auf der die Senioren mit und ohne<br />

<strong>Migration</strong>shintergrund aufeinander<br />

zugehen und einen gemeinsam Weg<br />

zum Älterwerden beschreiten können.<br />

Beide Seiten dürften dabei jeweils<br />

von der anderen profitieren.<br />

Das wünscht sich auch der <strong>Landesseniorenrat</strong>.<br />

Helfen wird es sicherlich,<br />

wenn viele Seniorenräte überlegen,<br />

was sie in dieser Richtung tun können.<br />

<strong>Der</strong> AK „Internationales Kaffee“<br />

in Fellbach gibt gerne Auskünfte zu<br />

Stadtseniorenrat<br />

Kreisseniorenrat<br />

Stuttgart<br />

Bodenseekreis<br />

Vorsorgeberatung auch<br />

für Migranten<br />

<strong>Der</strong> Stadtseniorenrat Stuttgart (SSR)<br />

hat bereits bei seiner Gründung 1992<br />

die Vertretung der ausländischen<br />

Mitbürger in seinem Vorstand vorgesehen,<br />

und so haben wir bis heute<br />

im Vorstand diese Verbindung<br />

zu Migrant(inn)en. Ebenso gibt<br />

es unter unseren Stadtteil-Delegierten<br />

mehrere mit Migrantionshintergrund.<br />

Das heißt allerdings noch<br />

lange nicht, dass wir eine engere Verbindung<br />

zu diesen älteren Mitbürgern<br />

gefunden haben – verschiedene Versuche,<br />

die Kontakte enger zu gestalten,<br />

waren leider wenig erfolgreich.<br />

Nun wollen wir einen neuen Anlauf<br />

nehmen, denn schließlich ist der SSR<br />

auch für die Interessenvertretung<br />

dieser großen Bevölkerungsgruppe<br />

zuständig. Nachdem unsere Arbeit in<br />

den Stadtbezirken – jeder Bezirksbeirat<br />

wählt alle drei Jahre vier Delegierte<br />

in den SSR – sich gut etabliert hat,<br />

verlagert sich die Vorsorgeberatung<br />

mehr und mehr in die Stadtteile.<br />

<strong>Migration</strong><br />

Gemeinsam beim „bewegten“ „Internationalen Kaffee“. Bild: SSR Fellbach<br />

den Details. Auch der Vorsitzende<br />

des SSR Fellbach, Peter Wetzel, ist<br />

Mitinitiator und Mitglied im Arbeitskreis<br />

– Kontakt: stadtseniorenratfellbach@gmx.de<br />

Hans-Jörg Eckardt<br />

Und hier wollen wir nun die Vorsorgeberatung<br />

der Migrant(inn)en aufnehmen:<br />

Wir werden im Frühsommer<br />

mit Hilfe der Abteilung Integrationspolitik<br />

der Stadt Stuttgart die religiösen<br />

und kulturellen Vereine der<br />

verschiedenen ausländischen Gruppen<br />

einladen, um mit ihnen über die<br />

Einrichtung von Vorsorge-Sprechstunden<br />

zu sprechen. Dabei geht es<br />

um Informationen über ambulante<br />

Pflege (auch in den Heimatsprachen),<br />

Kosten, Pflegeversicherung, Vorsorgeansprüche,<br />

Stellen von Anträgen<br />

zur Einstufung – und natürlich um<br />

die Abfassung von Vorsorgevollmacht<br />

und Patientenverfügung.<br />

Es wird nicht leicht sein, die Hemmschwellen<br />

und Tabus zu überwinden<br />

und, wenn möglich, sprachliche Hilfen<br />

sowohl bei der mündlichen Beratung<br />

wie bei unseren schriftlichen<br />

Materialien zu organisieren.<br />

Ältere Migranten schließen sich<br />

wohl noch mehr als jüngere vor allem<br />

an ihre Landsleute an. Aber die<br />

Zeiten, wo die Altersvorsorge ein für<br />

alle Mal bei den Kindern lag, sind<br />

auch für diese Gruppe vorbei und<br />

sie hat Anspruch auf unsere Hilfe.<br />

Also versuchen wir es! Unsere Delegierten<br />

wollen wir ebenfalls auf einer<br />

Veranstaltung im Mai für dieses<br />

Projekt gewinnen und dann, wenn<br />

möglich, im Herbst in einigen Stadtteilen<br />

mit größeren Gruppen älterer<br />

Migrant(inn)en beginnen.<br />

Renate Krausnick-Horst<br />

(stadtseniorenrat-stuttgart@<br />

t-online.de)<br />

2-2011<br />

15


Pflege<br />

Pflegestützpunkte im Land<br />

Zur wohnortnahen Beratung,<br />

Versorgung und Betreuung der<br />

Bevölkerung wurden in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> Pflegestützpunkte<br />

in Rahmen der gesetzlichen<br />

Vorschriften des § 92c Sozialgesetzbuch<br />

(SGB) XI eingerichtet.<br />

Zu diesem Zwecke haben die<br />

Landesverbände der Pflegekassen<br />

und der Krankenkassen,<br />

der Vdek sowie die Kommunalen<br />

Landesverbände eine Kooperationsvereinbarungabgeschlossen.<br />

Nachdem im Land gewachsene<br />

Pflegestrukturen bereits<br />

vorhanden sind, waren<br />

zur Vermeidung von<br />

Doppelstrukturen für die Errichtung<br />

von Pflegestützpunkten vorhandene<br />

beziehungsweise in der kommunalen<br />

Sozialplanung vorgesehene kommu-<br />

16 2-2011<br />

nale Beratungs- und Betreuungsangebote<br />

vorrangig zu berücksichtigen.<br />

In der Kooperationsvereinbarung<br />

haben sich die Landesverbände der<br />

Krankenkassen, die Ersatzkassen sowie<br />

die Kommunalen Landesverbände<br />

verpflichtet, die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

zu errichten und als<br />

eingetragenen Verein zu führen.<br />

Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Pflegestützpunkte <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> e.V. sind:<br />

AOK <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, Barmer<br />

GEK, Deutsche Angestellten-Krankenkasse,<br />

Hanseatische Krankenkasse,<br />

hkk Bremen, IKK classic,<br />

KKH-Allianz, Knappschaft,<br />

Landes verband der BKK <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, Landwirtschaftliche<br />

Kranken kasse BW, Techniker Krankenkasse<br />

(jeweils als Kranken- und<br />

Pflegekasse), Landkreistag <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, Städtetag <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, Gemeindetag <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> und beratend das<br />

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familien und Senioren.<br />

Die Privaten Pflegekassen und Verbände<br />

der Leistungserbringer in<br />

der Pflege sowie die Verbände der<br />

von Pflegebedürftigkeit Betroffenen<br />

können auf Antrag aufgenommen<br />

werden.<br />

Für das Land ist nach der Kooperationsvereinbarung<br />

für jeden Land-<br />

und Stadtkreis die Errichtung eines<br />

Pflegestützpunktes vorgesehen. Für<br />

die Landkreise Esslingen, Karlsruhe,<br />

Ludwigsburg und Rhein-Neckar<br />

sowie für die Stadtkreise Mannheim<br />

und Stuttgart wurden zwei Pflegestützpunkte<br />

vorgesehen.<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft hat<br />

zwischenzeitlich über die Errichtung<br />

von 48 Pflegestützpunkten entschieden.<br />

<strong>Der</strong> Landkreis Biberach<br />

hat keinen Antrag gestellt; die vom<br />

Neckar-Odenwald-Kreis vorgelegten<br />

Unterlagen ließen eine Entscheidung<br />

durch den Vorstand nicht zu.<br />

Aufgaben der Pflegestützpunkte<br />

Von den bewilligten Pflegestützpunkten<br />

haben zwischenzeitlich mehr als<br />

30 ihre Arbeit aufgenommen. Es ist<br />

davon auszugehen, dass die restlichen<br />

Pflegestützpunkte bis spätestens<br />

August dieses Jahres beginnen.<br />

Zu den Aufgaben eines Pflegestützpunktes<br />

gehören unter anderem:<br />

• Information über regionale Unterstützungsangebote<br />

• Auskünfte über rechtliche und<br />

finanzielle Fragestellungen<br />

• Konkrete Hilfestellungen bei der<br />

Inanspruchnahme von Leistungen


• Beratung vor einem Pflege- oder<br />

Betreuungsbedarf etwa bei beginnender<br />

Demenz<br />

• Frühzeitig begleitende Hilfeplanung<br />

etwa bei Änderung des Pflege-<br />

und Betreuungsbedarfs<br />

• Aufklärung über Prävention und<br />

Rehabilitation<br />

• Bereitstellung von Antragsformularen<br />

• Unterstützung bei sonstigen Fragen<br />

rund um das Thema Pflege<br />

• Bei Bedarf die Durchführung einer<br />

Pflegeberatung nach § 7a SGB XI<br />

im Pflegestützpunkt.<br />

Von großer Bedeutung ist, dass die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Pflegestützpunkt zur Neutralität<br />

verpflichtet sind und die fachliche<br />

Beratung und Begleitung von Pflegebedürftigen<br />

und deren Angehörigen<br />

nach den aktuell anerkannten fachlichen<br />

Standards neutral und trägerunabhängig<br />

vornehmen. Des Weiteren<br />

werden in den Pflegestützpunkten<br />

keinerlei Leistungsentscheidungen<br />

getroffen. Diese Entscheidungen obliegen<br />

weiterhin den zuständigen<br />

Leistungsträgern.<br />

Vom Vorstand der LAG Pflegestützpunkte<br />

wurde großer Wert darauf<br />

gelegt, dass die Pflegestützpunkte<br />

• mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

gut zu erreichen sind<br />

• einen barrierefreien Zugang gewährleisten<br />

• für den Hilfesuchenden durch<br />

Informationsschilder gut erkennbar<br />

sind<br />

• feste und bedarfsgerechte Öffnungszeiten<br />

haben<br />

• telefonisch erreichbar sind<br />

• in begründeten Fällen auch eine<br />

aufsuchende Beratung sicher<br />

stellen.<br />

Da der Begriff „Pflegestützpunkt“<br />

nicht geschützt ist, wurde zur Identifikation<br />

der von der LAG Pflegestützpunkte<br />

zugelassenen Pflegestützpunkte<br />

ein markengeschütztes Logo<br />

entwickelt. Bei Pflegestützpunkten,<br />

die dieses Logo haben, kann man<br />

sicher gehen, dass diese zum Betreiben<br />

eines Pflegestützpunktes durch<br />

die LAG Pflegestützpunkte beauftragt<br />

wurden.<br />

Werden gut angenommen<br />

Die zugelassenen Pflegestützpunkte<br />

arbeiten nicht nach einem einheitlichen<br />

Konzept. So gibt es Pflegestützpunkte,<br />

die nur eine zentrale<br />

Anlaufstelle haben. Andere Pflegestützpunkte<br />

sind mit Kommunen zur<br />

Durchführung der Aufgaben Kooperationen<br />

eingegangen. Ebenso gibt<br />

es Pflegestützpunkte, die Sprechzeiten<br />

in Gemeinden anbieten. Welches<br />

Konzept der jeweilige Pflegestützpunkt<br />

verfolgt, kann in der Regel der<br />

Homepage des Landratsamtes oder<br />

der Kommune entnommen werden.<br />

Nach den bisherigen Erkenntnissen<br />

werden die Pflegestützpunkte von<br />

der Bevölkerung gut angenommen.<br />

Genaue Daten gibt es noch nicht.<br />

Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung,<br />

Familien und Senioren<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hat eine wissenschaftliche<br />

Evaluation in Auftrag gegeben.<br />

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />

(KDA) wird im Zeitraum von<br />

April 2011 bis Dezember 2012 diese<br />

Evaluation vornehmen. Mit dieser<br />

Evaluation soll die Performance von<br />

• Strukturqualität<br />

• Prozessqualität<br />

• Ergebnisqualität<br />

• Wirksamkeit<br />

• Systementwicklung<br />

• Organisationseffekte<br />

beurteilt werden.<br />

Die LAG Pflegestützpunkte ist zukünftig<br />

auch im Internet vertreten.<br />

Unter www.bw-pflegestuetzpunkt.de<br />

kann man Auskünfte zu Pflegestützpunkten<br />

erhalten.<br />

Walter Scheller<br />

Vorsitzenden des Vorstands<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Pflegestützpunkte<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> e.V.<br />

Walter Scheller<br />

2-2011<br />

Pflege<br />

17


BELA<br />

Mehr „Bürgerengagement<br />

für Lebensqualität im Alter“<br />

Wie ist das Projekt BELA III<br />

„gelaufen“ und mit welchen<br />

Ergebnissen?<br />

Träger des von April 2008 bis März<br />

2011 gelaufenen Projektes: LSR, Sozialministerium<br />

und die Kommunalen<br />

Landesverbände. Die wesentlich sten<br />

Ziele aller BELA-Projekte waren:<br />

die Lebensqualität von Pflegeheimbewohnern<br />

verbessern, das bürgerschaftliche<br />

Engagement stärken und<br />

die Arbeit von Freiwilligen und professionellen<br />

Pflegekräften qualifizieren<br />

und miteinander verknüpfen.<br />

Welche Ziele hatte man 2008?<br />

Bei BELA III sollten sich die stationären<br />

Einrichtungen für die gesamte<br />

Kommune öffnen. Gleichzeitig wollte<br />

man landesweit das bürgerschaftliche<br />

Engagement in der stationären<br />

Altenhilfe weiter entwickeln und voranbringen.<br />

Dazu war geplant: der<br />

Aufbau eines flächendeckenden und<br />

dauerhaften Verbundes von Pflegeeinrichtungen.<br />

Weiteres Ziel: die<br />

Organisation für eine langfristige Arbeit<br />

in diesem Verbund schaffen. Mit<br />

einem „Eigenmittelstock“ der Träger<br />

sollte diese gemeinsame Arbeit<br />

auf Dauer ermöglicht werden. BELA<br />

III wurde zu 70 Prozent aus Mitteln<br />

der Robert Bosch Stiftung und zu 30<br />

Prozent aus den Mitteln der beteiligten<br />

Heime finanziert.<br />

Aktivitäten vor Ort bündeln<br />

und voranbringen<br />

Während der Startphase ab Januar<br />

2008 musste organisiert werden:<br />

Ein „Lenkungsausschuss“ aus Mitgliedern<br />

der Trägergruppe und den<br />

Heimen wurde gewählt, die Koordinatorin<br />

Iren Steiner bestellt und<br />

18 2-2011<br />

ein Projektbüro beim Diakonischen<br />

Werk <strong>Württemberg</strong> eingerichtet. Ab<br />

Herbst 2008 gab es eine „Trägerkonferenz“.<br />

Sie war die Diskussions- und<br />

Entscheidungsplattform. Die Evangelische<br />

Hochschule Freiburg evaluierte<br />

das Projekt. Es entstanden<br />

12 „Regionale Knotenpunkte“, um<br />

die Aktivitäten vor Ort zu bündeln<br />

und voranzubringen.<br />

In zentralen und regionalen Veranstaltungen<br />

trafen sich die am Projekt<br />

beteiligten bürgerschaftlich<br />

engagierten Menschen und die Verantwortlichen<br />

aus den Heimen. Das<br />

Ziel dabei: der Wissenstransfer, die<br />

Strukturen weiter entwickeln und<br />

bessere Kooperation aller Beteiligten.<br />

Man hat eine Internetplattform<br />

(www.bela3.de) aufgebaut, eine<br />

Börse mit Best-Practice-Beispielen<br />

geschaffen und ist zu den Projekten<br />

gefahren. Viele Materialen sind erstellt<br />

worden, die den Heimen auch<br />

weiterhin zur Verfügung stehen.<br />

Ab Mitte 2009 haben der Lenkungsausschuss<br />

und die beteiligten Träger<br />

über zukünftige Formen und Strukturen<br />

der Zusammenarbeit im BELA-<br />

Netzwerk diskutiert. Die Arbeit sollte<br />

ab 2011 in einem „Trägerverbund“<br />

fortgesetzt werden. Das gemeinsame<br />

Ziel: die wertvolle Arbeit von BELA<br />

III dauerhaft weiterführen und auf<br />

eine stabile organisatorische und finanzielle<br />

Grundlage stellen.<br />

<strong>Der</strong> Beschlussvorschlag für die Versammlung<br />

der Einrichtungsträger sah<br />

eine Koordinierungsstelle vor und,<br />

um diese zu finanzieren, eine Umlage<br />

der beteiligten Heime in Höhe von<br />

2 Euro pro Pflegeplatz. Das für die<br />

Finanzierung festgesetzte Quorum<br />

(mindestens 25 000 Pflegeplätze) ist<br />

nicht erreicht worden. Bei einer Umfrage<br />

unter den 47 BELA-Mitgliedern<br />

beteiligten sich 42. Davon hätten 15<br />

mit rund 15 500 Plätzen weiterhin<br />

im BELA-III-Verbund zusammengearbeitet.<br />

Damit wäre die Mindestgröße<br />

nicht erreicht worden.<br />

<strong>Der</strong> Lenkungsausschuss hat deshalb<br />

am 15.12.2010 festgestellt, dass das<br />

landesweite Projekt wie geplant zum<br />

31.12.2010 endet. Die Robert Bosch<br />

Stiftung verlängerte die Laufzeit bis<br />

zum 31.03.2011.<br />

Resümee<br />

Die Trägergruppe bewertet nach den<br />

drei Jahren so:<br />

BELA III hat das Bewusstsein dafür<br />

geschärft, wie notwendig ein starkes<br />

bürgerschaftliches Engagement in<br />

Pflegeeinrichtungen ist und wie es<br />

mit professionellem Handeln verknüpft<br />

werden sollte. Diesen Ansatz<br />

hält man weiterhin für notwendig<br />

und zielführend.<br />

Die sich daraus ergebenden Chancen<br />

haben viele der beteiligten Akteure<br />

(Träger, Einrichtungen und bürgerschaftlich<br />

Engagierte) erkannt und in<br />

die Praxis umgesetzt. Dieses Engagement<br />

wird ausdrücklich gewürdigt.<br />

Es wird empfohlen, den BELA-Gedanken<br />

und die in BELA III entwickelten<br />

Methoden der Zusammenarbeit<br />

zwischen hauptamtlich und<br />

bürgerschaftlich Engagierten zu stärken<br />

und fortzuführen. Die bereits so<br />

aktiven Träger, Einrichtungen, Kooperationsverbünde<br />

und regionalen<br />

Netzwerke werden ausdrücklich ermutigt,<br />

ihre Arbeit fortzusetzen.<br />

Die Trägergruppe: LSR, Sozialministerium,<br />

kommunale Landesverbände


Im „Netz“ unterwegs<br />

Im März endete die erste Staffel<br />

von acht regionalen Verbraucherkonferenzen<br />

für die Verbraucher<br />

60+ in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. „Sicher<br />

im Internet“ hieß die Überschrift für<br />

die jeweils halbtägigen Veranstaltungen<br />

des Verbraucherministeriums<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, des <strong>Landesseniorenrat</strong>s<br />

und der VERBRAUCHER<br />

INITIATVE.<br />

Das Internet hat in den letzten Jahren<br />

massiv an Bedeutung gewonnen.<br />

Verbraucher werden in diesem Jahr<br />

rund 18 Milliarden Euro im Online-<br />

Versandhandel ausgeben. Bei digitalen<br />

Dienstleistungen werden weitere<br />

6,5 Milliarden Euro umgesetzt.<br />

Ältere Menschen sind verstärkt im<br />

Internet unterwegs und fragen dort<br />

beispielsweise Gesundheitsleistungen<br />

nach. Mittlerweile nutzt jeder<br />

Dritte mindestens einmal im Monat<br />

das Internet, um sich über Krankheiten<br />

oder Arzneimittel zu informieren.<br />

Doch die vielfältige Informationsflut<br />

Verbraucher 60+<br />

Sicher im Internet<br />

Wir machen Verbraucher stark!<br />

überfordert gerade ältere Verbraucher.<br />

Gibt man beispielsweise das<br />

Stichwort „Krebs“ in eine Suchmaschine<br />

ein, erhält man Millionen von<br />

Quellen. Dies ist natürlich verwirrend,<br />

denn man kann nicht unterscheiden,<br />

ob es sich um eine seriöse<br />

Quelle handelt oder wie aktuell die<br />

Information ist.<br />

Ob Informationssuche, persönliche<br />

Kontakte oder einkaufen, Rat oder<br />

Freunde finden, telefonieren oder<br />

Bankgeschäfte online erledigen – das<br />

Internet bietet viele Möglichkeiten.<br />

Aber wer als mündiger Verbraucher<br />

diese Chancen nutzen will, muss<br />

seine Rechte und Pflichten kennen.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen<br />

stand daher der verantwortliche<br />

Umgang mit den verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten<br />

des Internets.<br />

Bei den Verbraucherkonferenzen<br />

informierten Referenten der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Senioren-Organisationen/BAGSO,<br />

der<br />

Verbraucherzentrale <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

sowie von Euro-Info-Verbraucher<br />

über die Grundlagen der<br />

Internetnutzung, die Datensicherheit<br />

im Netz und das Einkaufen im Internet.<br />

Zu diesen Themen informiert<br />

auch eine 20-seitige Broschüre der<br />

VERBRAUCHER INITIATIVE, die<br />

kostenlos unter www.verbraucher.<br />

org heruntergeladen werden kann.<br />

Dass das Thema für die Zielgruppe<br />

Verbraucher 60+ offenkundig richtig<br />

gewählt war, belegen auch die<br />

Teilnehmerzahlen. Statt der erwarteten<br />

70 Teilnehmer je Veranstaltung<br />

nahmen durchschnittlich über<br />

100 Personen das Informationsangebot<br />

an. Die Veranstaltungsreihe<br />

zu diesem Thema soll daher im<br />

Sommer 2011 mit sechs weiteren<br />

Veranstaltungen in bewährter Form<br />

fortgesetzt werden.<br />

Georg Abel, Geschäftsführer bei der<br />

VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.<br />

(Bundesverband)<br />

2-2011<br />

19


Internet<br />

Neckargemünd<br />

Ein PC-Stützpunkt für<br />

Senioren?<br />

„Man muss auch technisch auf dem<br />

Laufenden bleiben, sonst fühlt man<br />

sich ja wie ein Dinosaurier“, scherzt<br />

Karin Konrad. Die 68-Jährige war<br />

mit ihrem Mann bei der Verbraucherkonferenz<br />

„60+ – Sicher im Internet“<br />

zu Gast, die im Ökumenischen Kirchenzentrum<br />

ARCHE über die Bühne<br />

ging. <strong>Der</strong> KSR Rhein-Neckar hatte<br />

nicht lange gezögert, dafür den Zuschlag<br />

bekommen und nach der Ausschreibung<br />

rund 130 Anmeldungen.<br />

Auf dem Programm standen eine<br />

allgemeine Einführung, das „Einkaufen<br />

im Internet“, aber auch das<br />

„Onlinebanking“ sowie die Gefahren<br />

bei Internetgeschäften. Schließlich<br />

soll niemand in irgendwelche „Vertragsfallen“<br />

tappen. „Vorsicht ist<br />

immer gut“, weiß Georg Abel, Bundesgeschäftsführer<br />

der Verbraucher-<br />

Initiative. Demnach sollte man seine<br />

Adresse im Internet nicht einfach<br />

preisgeben. Laut Rainer Schlipper,<br />

Vorsitzender des KSR, leben derzeit<br />

über 100 000 über 65-Jährige in der<br />

Region – und sind rüstiger denn je.<br />

„Viele beschäftigen sich im Ruhestand<br />

mit den Medien, mit denen sie<br />

im Berufsleben vielleicht nur noch<br />

am Ende zu tun hatten. Nur für jeden<br />

Dritten über 65 Jahre ist der Umgang<br />

mit dem Internet selbstverständlich“,<br />

so Dr. Albrecht Rittmann, Ministerialdirektor<br />

im Verbraucherministerium<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Dabei<br />

eröffne gerade das Internet älteren<br />

Menschen neue Möglichkeiten, um<br />

den Alltag zu erleichtern. Besonders<br />

wenn der Bewegungsradius langsam<br />

eingeschränkt sei. Sein Ministerium<br />

strebt mehr Verbraucherschutz bei<br />

Internetgeschäften an. Eine Online-<br />

Schlichtungsstelle gibt es schon.<br />

Bürgermeister Althoff machte auch<br />

eine kurze Stippvisite bei der Kon-<br />

20 2-2011<br />

Auf dem Programm standen Themen wie „Einkaufen im Internet“, „Onlinebanking“ sowie die „Gefahren bei<br />

Internetgeschäften“. Bild: KSR Rhein-Neckar<br />

ferenz. „Ich finde die Veranstaltungsreihe<br />

großartig“, sagte er. Und<br />

er freue sich, dass künftig mehr Senioren<br />

die Homepage der Stadt mit<br />

ihren verschiedenen Links anklicken<br />

würden.<br />

Karin Konrad freut sich auf ihre neue<br />

E-Mail-Adresse, über die sie mit ihrer<br />

in Australien lebenden Tochter<br />

kommunizieren könne.<br />

Als Folge dieser Veranstaltung soll<br />

in Neckargemünd ein PC-Stützpunkt<br />

entstehen, der von Senioren betrieben<br />

wird.<br />

Schorndorf<br />

Viele Tipps<br />

Rainer Schlipper<br />

(rainer@schlipper.net)<br />

Wo Teenies im Internet zu leichtsinnig<br />

sind, gehen Senioren häufig<br />

vorsichtiger vor, als es nötig ist.<br />

Schade eigentlich, fand Staatssekretärin<br />

Friedlinde Gurr-Hirsch MdL.<br />

Schließlich kann das Internet den<br />

Bewegungsradius älterer Menschen<br />

wieder vergrößern, sofern sie ihre<br />

Rechte in der digitalen Welt kennen<br />

und Gefahren richtig einschätzen<br />

können.<br />

Aber viele Senioren schrecken vor<br />

dem Netz zurück. Von den wenigen<br />

betagten Internetnutzern haben<br />

zwar 80 Prozent bereits online eingekauft.<br />

Allerdings hatten 20 Prozent<br />

von ihnen Probleme. Entweder<br />

wurden Waren nicht geliefert oder<br />

sie hatten den Kauf versehentlich abgeschlossen.<br />

30 Prozent sind zudem<br />

schon einmal in eine Abo-Falle getappt.<br />

Deshalb fordert Gurr-Hirsch<br />

mit dem Verbraucherministerium<br />

im Rücken schon seit 2008 eine<br />

„Button-Lösung“. Dahinter steht die<br />

Idee, dass vor kostenpflichtige Aktionen<br />

ein extra „Button“ (Knopf)<br />

geschaltet wird. Erst nach dem bewussten<br />

Anklicken soll die jeweilige<br />

Aktion ausgeführt werden.<br />

Ein unlösbares Problem muss ein<br />

versehentlich abgeschlossener Vertrag<br />

aber nicht werden. Wer als<br />

Nutzer einem schwarzen Internet-<br />

Schaf aufsitzt, kann das Team der<br />

offiziellen Online-Schlichtungsstelle<br />

(www.online-schlichter.de) aus Kehl/<br />

Straßburg zu Hilfe rufen. Die Mitarbeiter<br />

vermitteln in Streitfällen zwischen<br />

Anbieter und Verbraucher. Außerdem<br />

hat die Stelle ein Online-Hand-


uch herausgebracht, das über Verbraucherrechte,<br />

Möglichkeiten und<br />

Gefahren informiert.<br />

Sowohl Guido Steinke von der Bundesarbeitsgesellschaft<br />

der Seniorenorganisationen<br />

(BAGSO) als auch<br />

Felix Braun vom Verein Euro-Info-<br />

Verbraucher empfehlen einhellig:<br />

„Immer in das Impressum schauen.“<br />

Sie raten, stets zu überprüfen,<br />

ob die angegebenen Adressen eines<br />

Internetshops stimmen. Das könne<br />

über Google-Maps und in der<br />

Suchmaschine gespeicherte Satellitenbilder<br />

geschehen. Sei statt eines<br />

Firmengebäudes ein Bauernhof mit<br />

angeschlossener Scheune zu sehen,<br />

sei der Betrug offenbar. Zudem verweist<br />

Braun auf die Verbraucherzentrale.<br />

Hier werden Abzockerfirmen<br />

aufgelistet.<br />

<strong>Der</strong> grundsätzliche Appell von Steinke<br />

und Braun ist deutlich: Möglichst<br />

wenige Daten sollten herausgegeben<br />

werden. Werden E-Mail-Adresse,<br />

Anschrift, Geburtsdatum, Bankverbindung<br />

oder Telefonnummer aber<br />

einmal abgefragt, sollte der Nutzer<br />

überprüfen, wie plausibel die Daten-<br />

forderung klingt. Zusätzliche Geheimhaltung<br />

sei in sozialen Netzwerken<br />

wie Facebook oder Wer-kenntwen<br />

geboten. Schließlich könne man<br />

hier bei falschen Grundeinstellungen<br />

schnell zur öffentlichen Publikation<br />

werden. Immerhin: Jeder sechste<br />

Internetnutzer über 60 ist Mitglied<br />

in einem derartigen Netzwerk.<br />

Aalen<br />

Heinz Weber<br />

(weber-fellbach@arcor.de)<br />

Spontan: Selbst organisiertes<br />

Internet- Netzwerk<br />

<strong>Der</strong> weiße Fleck auf der Internet-<br />

Landkarte für Senioren soll getilgt<br />

werden. Jetzt wird auch auf der Ostalb<br />

ein Netzwerk eingerichtet. Das<br />

beschloss auf Drängen vieler Teilnehmer<br />

auf der Verbraucherkonferenz<br />

60plus am 24. Februar ganz<br />

spontan der Vorstand des KSR.<br />

So hat sich das entwickelt. „Zwischenfragen<br />

erwünscht“, hatte Wolfgang<br />

von Berg von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisationen<br />

(BAGSO) aufgefordert zu Beginn<br />

seiner „Kleinen Einführung in das Internet“.<br />

Das Publikum nahm ihn beim<br />

Wort und ihm bald auch das Heft aus<br />

der Hand. „Ich brauche keine weiteren<br />

Vorträge und Volkshochschulkurse.<br />

Ich brauche jemanden, den ich<br />

anrufen kann, wenn wieder mal was<br />

nicht klappt“, wirft eine Seniorin aus<br />

Alfdorf nach wenigen Minuten in die<br />

mehr als 100-köpfige Runde. Beifällige<br />

Kommentare zeigen, dass es nicht<br />

2-2011<br />

Internet<br />

nur ihr so geht. Andere wiederum<br />

wissen von Hilfsangeboten, die offenbar<br />

niemand erreichen. „Wir haben<br />

einen Raum und Termine für einen<br />

Computer-Club. Aber es hat sich so<br />

gut wie keiner gemeldet“, berichtet<br />

Robert Dietrich vom Seniorenrat<br />

Aalen. Während ein älterer Internet-<br />

Nutzer aus Bühlerzell beschreibt, wie<br />

er am Ende einer technischen Odysee<br />

dann doch teure, professionelle Hilfe<br />

in Anspruch nehmen musste.<br />

„Das alles zeigt, dass wir ein Netzwerk<br />

brauchen – also mindestens<br />

eine Adressenliste von Gleichgesinnten<br />

und Anlaufstellen im ganzen<br />

Kreis“, stellt Heidi Schroedter, die<br />

Vorsitzende des KSR fest. Und verspricht:<br />

„Ich werde die Sache in die<br />

Hand nehmen.“ Ein Prozess, den die<br />

BAGSO professionell begleiten werde,<br />

ergänzt Wolfgang von Berg. Und<br />

Schützenhilfe kommt dann auch<br />

noch von dritter Seite. „Im landesweiten<br />

Netzwerk der Senior-Internet-Helfer<br />

ist die Ostalb noch ein<br />

weißer Fleck“, bedauert Hermann<br />

Kull aus Remshalden als Vertreter<br />

der Senioren-Internet-Initiativen<br />

(Sii). Seine Organisation übernehme<br />

die Aus- und Weiterbildung von<br />

Interessierten, die dann nach dem<br />

Motto „von Senioren für Senioren“<br />

älteren Menschen den Weg ins Netz<br />

ebnen. 35 Netzwerke gebe es bislang<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Man würde<br />

es begrüßen und unterstützen,<br />

wenn die Ostalb nun dazu komme.<br />

Das fand Beifall auf der Tagung unter<br />

dem Motto „Sicher im Internet“,<br />

die Barbara Haug moderierte. Die<br />

weiteren Vorträge beschäftigten sich<br />

mit Themen wie Einkaufen im Netz<br />

oder Schutz im Internet. Grußworte<br />

sprachen Sozialdezernent Josef Rettenmaier,<br />

der das Team der Altenhilfefachberatung<br />

um Petra Pachner für<br />

die Organisation lobte sowie Sigrid<br />

Waibel vom Verbraucherschutzministerium<br />

des Landes und KSR-Vorsitzende<br />

Heidi Schroedter.<br />

Heidi Schroedter<br />

(heidi.schroedter@gmx.de)<br />

21


Bürgerengagement<br />

Auch im Landratsamt Böblingen keine Langeweile: angestrengt Zuhören und Mitmachen. Bild: KSR Böblingen<br />

Böblingen<br />

Internet: Chancen und Risiken<br />

– Auch für die ältere<br />

Generation<br />

„Das Internet ist nichts für mich, das<br />

ist was für die Jugend, das kann ich<br />

nicht, und außerdem ist es mir suspekt“,<br />

so kann man es häufig von älteren<br />

Bürgern hören. Das ist schade,<br />

denn „gerade älteren Menschen bietet<br />

das Internet neue Möglichkeiten,<br />

den Alltag zu erleichtern, sich Hilfe<br />

zu organisieren und bei einem eingeschränkten<br />

Bewegungsradius neue<br />

Kontakte zu knüpfen“, sagte Dr.<br />

Albrecht Rittmann, Ministerialdirektor<br />

im Ministerium für Ländlichen<br />

Raum, Ernährung und Verbraucherschutz<br />

in Böblingen.<br />

Leider wird das Internet bei der älteren<br />

Generation noch zu wenig genutzt:<br />

In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> sind<br />

56 Prozent der Bürger ab 50 Jahren<br />

sogenannte Onliner, in Deutschland<br />

sind es 50 Prozent. Das bedeutet<br />

aber auch, dass die Hälfte dieser<br />

Menschen dieses Werkzeug nicht<br />

nutzt. Bei Bürgern ab 60 Jahren sind<br />

zwei Drittel nicht mit dem Netz ver-<br />

22 2-2011<br />

bunden. „Diese Menschen müssen<br />

wir für die Nutzung des Internet motivieren“,<br />

meinte Manfred Koebler,<br />

KSR Böblingen.<br />

Das Max-Planck-Institut hat erforscht,<br />

dass man noch im Alter von<br />

50 Jahren zu 50 Prozent seine zukünftige<br />

Lebensqualität beeinflussen<br />

kann. Dazu gehören beispielsweise<br />

Bewegung, Ernährung und soziale<br />

Kontakte. In einer Studie im Herbst<br />

2010 hat das Ifo-Institut herausgefunden,<br />

dass das Internet die sozialen<br />

Kontakte fördert, ganz im Gegensatz<br />

zum Vereinsamungseffekt,<br />

den übermäßiges Fernsehen mit sich<br />

bringt. „Wir dürfen die Internet-Nutzer<br />

aber nicht allein lassen“, betonte<br />

Guido Steinke von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisation<br />

(BAGSO). „Wir müssen<br />

Internet-Patenschaften stiften, wo<br />

Fragen beantwortet und Hilfestellung<br />

gegeben werden kann.“<br />

Zum Abschluss dieser interessanten<br />

Verbraucherkonferenz wurden für<br />

den Landkreis Böblingen zwei weitere<br />

Aktionen vereinbart:<br />

• Wir laden alle Vertreter von PCund<br />

Internet-Treffs aus unseren<br />

Städten und Gemeinden zu einem<br />

Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />

ein.<br />

• Wir werden den Internet-Mediabus<br />

zu uns in den Landkreis holen.<br />

Dieser unterstützt die Initiative<br />

„Internet erfahren“ des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und<br />

Technologie. Für eine kreisweite<br />

Aktion soll dieser Bus in der Zeit<br />

vom 11. bis 16. Juli 2011 in verschiedenen<br />

Gemeinden unseres<br />

Landkreises Station machen. Wo<br />

genau, wird noch bekannt gegeben.<br />

• Wir wollen bestehende PC- und Internet-Treffs<br />

stärken, neue Initiativen<br />

in den Gemeinden fördern und<br />

damit noch mehr Bürger für die<br />

Nutzung des Internets gewinnen.<br />

Wie ein roter Faden durchzog die<br />

Aussage von Georg Abel von der<br />

VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.<br />

die Veranstaltung. „Wir wollen die<br />

ältere Generation verstärkt für das<br />

Internet gewinnen, möchten jedoch<br />

einen mündigen und kritischen Verbraucher,<br />

der verantwortungsvoll<br />

mit den vielen Möglichkeiten des Internet<br />

umgeht.“<br />

Manfred Koebler<br />

(manfred.koebler@googlemail.com)


Überlingen<br />

Senioren begeistert!<br />

ABER: Vorsicht<br />

Wolfgang Seiffert vom KSR konnte<br />

als Moderator die zirka 130 angemeldeten<br />

Seniorinnen und Senioren<br />

im toll dekorierten großen Kursaal<br />

der Stadt Überlingen begrüßen.<br />

Guido Steinke von der BAGSO zeigte<br />

in seiner kleinen Einführungsrunde<br />

die ersten Schritte durch die digitale<br />

Welt des Internets auf, betonte aber<br />

gleich die vorrangige Unterstützung<br />

der Initiativen durch die Anbieter,<br />

Seniorenorganisationen und Internet-Lotsen<br />

als äußerst wichtig. Nur<br />

so kann eine gemeinsame Umsetzung<br />

durch die Mithilfe von Multiplikatorinnen<br />

und Multiplikatoren<br />

den älteren Nutzern im Umgang mit<br />

dem Internet helfen, qualifizieren<br />

und begleiten.<br />

„Auch besonders seriös ins Auge fallende<br />

Gütesiegel auf Anbieterwaren<br />

können gefälscht sein. Achten Sie<br />

deshalb beim Interneteinkauf immer<br />

auf das Widerrufs- und Rückgaberecht“,<br />

so Felix Braun von der<br />

Euro-Info-Verbraucher e.V. Solche<br />

Belehrungen befinden sich oftmals<br />

versteckt im Kleingedruckten oder<br />

in den allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Das Widerrufs- und Rückgaberecht<br />

beträgt in fast allen EU-<br />

Ländern 14 Tage nach Erhalt der<br />

Ware, bei fehlerhafter Belehrung<br />

länger. Zwischen dem Widerrufsrecht<br />

und dem Rückgaberecht besteht<br />

ein wesentlicher Unterschied.<br />

Während das Widerrufsrecht durch<br />

Erklärung oder durch Rücksendung<br />

der Ware erfolgt, gilt für das Rückgaberecht<br />

nur die reine Rücksendung<br />

der Ware. Kundenmeinungen zu unzähligen<br />

Produkten in Bewertungsportalen<br />

können beim Bestellen einer<br />

Ware hilfreich sein. Doch leider<br />

unterliegen sie oftmals subjektiven<br />

Einflüssen, Manipulationen und der<br />

Anonymität. Auch sollte man äu-<br />

In Überlingen: Barbara Thoma vom Verbraucherministerium und Harald Leber. Bild: Höring<br />

ßerst niedrige Preisangebote unter<br />

die Lupe nehmen!<br />

Über Schutz im Internet referierte<br />

Karin Thomas-Martin von der<br />

Verbraucherzentrale <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

So versuchen Dienstleistungsanbieter<br />

über das Internet ans<br />

schnelle Geld zu gelangen. Sie verschleiern<br />

unter anderem Preishinweise<br />

und wichtige Vertragsinhalte.<br />

Opfer sind immer wieder geschäftlich<br />

oder technisch unerfahrene Personen.<br />

Köder dieser Masche sind oft<br />

Gewinnspiele, Testangebote oder<br />

„kostenlose Probephasen“. In der<br />

Regel liegt kein wirksamer Vertrag<br />

vor, wenn der Verbraucher aufgrund<br />

der Gestaltung des Angebotes von<br />

einem kostenlosen Angebot ausgehen<br />

konnte oder wenn er arglistig<br />

getäuscht wurde. Auch das Online-<br />

Banking kam in der Vortragsreihe<br />

nicht zu kurz. So stellen das Ausspähen<br />

von Zugangsdaten durch Dritte,<br />

die Fernsteuerung des Banking-Systems<br />

durch Dritte oder Phishing-<br />

Angriffe (= Passwort-Fishing) über<br />

E-Mails erhebliche Gefahren beim<br />

Nutzen des Online-Bankings dar.<br />

In der Abschlussrede waren sich alle<br />

einig: „Das Internet ist weiterhin kritisch<br />

und mit Vorsicht zu betrachten,<br />

denn die Fehler machen die vor dem<br />

Gerät sitzenden Benutzer und nicht<br />

das Internet!“ Darüber hinaus besitzt<br />

das Internet keine Löschtaste und<br />

jede Anwendung hinterlässt Spuren.<br />

Wolfgang Seiffert<br />

(seiffert.greiner@t-online.de)<br />

Calw<br />

<strong>Der</strong> „krönende“ Abschluss<br />

Dass die Senioren keineswegs zu den<br />

„Internet-Muffeln“ gehören, bewies<br />

die letzte Verbraucherkonferenz. Mit<br />

knapp 160 angemeldeten, sehr interessierten<br />

Teilnehmern füllten sie den<br />

Hirsauer Kursaal bei der am besten<br />

besuchten Veranstaltung, die perfekt<br />

vorbereitet war, vor allem vom SSR<br />

Calw mit seiner Vorsitzenden Christine<br />

Kaschützke.<br />

<strong>Der</strong> „ländliche Raum“, wie es nun<br />

mal der Landkreis Calw ist, hinkt<br />

also in punkto Internetnutzung keineswegs<br />

hinterher, sondern ist –<br />

auch wenn die Datenautobahnen<br />

hier immer noch ziemlich langsam<br />

und lückenhaft sind – sehr an diesen<br />

Möglichkeiten interessiert.<br />

Barbara Thoma vom Ministerium<br />

wies darauf hin, dass man Interesse<br />

am Internet wecken und gleichzeitig<br />

auf Risiken und Gefahren hinweisen<br />

wolle. „Jogging für Silber-Surfer“<br />

nannte der Calwer OB Manfred<br />

Dunst diese Veranstaltung. Im Zeitalter<br />

der Kommunikation sei die<br />

Konferenz eine Hilfestellung für den<br />

„fortgeschrittenen Internetnutzer“,<br />

so Hansjörg Hummel, Vorsitzender<br />

des KSR Calw.<br />

Nach solch ermutigenden Grußworten<br />

– immerhin saßen unter den<br />

Teilnehmern auch noch eine ganze<br />

Reihe von „Anfängern“ – ging es ans<br />

2-2011<br />

23


Internet<br />

„Eingemachte“ (davon gab es wie an<br />

allen Orten eine Fülle an Referaten).<br />

Fazit: trotz dieser Vielfalt wirklich<br />

abwechslungsreich, praktisch, nicht<br />

mit Internetbegriffen überfrachtet,<br />

sehr gute Zeiteinteilung mit Pausen,<br />

kleinem Imbiss und Getränken, absolut<br />

seniorengerecht! Fortführung<br />

sinnvoll!<br />

Im Kursaal von Hirsau war der Andrang am größten. Bild: Bechtle<br />

24 2-2011<br />

Götz Bechtle<br />

(G.Bechtle@t-online.de)<br />

Senior-Internet-Initiativen (Sii)<br />

Wer kann Senioren „am Netz“<br />

weiter helfen?<br />

Bei allen acht Verbraucherkonferenzen<br />

trat das Netzwerk für<br />

Senior-Internet-Initiativen <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> e.V. (Sii) mit einem<br />

Informationsstand auf. Die Veran-<br />

staltungen waren toll besucht, die<br />

Vorträge sehr gut. Die vielen Fragen<br />

zum Thema zeigten, dass bei der älteren<br />

Generation ein großes Interesse<br />

besteht, noch mehr über diese<br />

Technik zu erfahren.<br />

Die Teilnehmer konnten sich am<br />

Stand des Sii-Netzwerks informieren,<br />

bei welchen PC-Initiativen in der Nähe<br />

weiterführende Angebote ihre Fragen<br />

beantworten können. Allerdings gibt<br />

es noch nicht genügend Anlaufstellen<br />

im Land, wo ehrenamtliche Senioren<br />

ihre Altersgenossen betreuen<br />

können. Durch das Projekt „Internet<br />

goes Ländle“ bietet das Netzwerk zusammen<br />

mit seinen Partnern an, die<br />

Vorbereitung und Gründung eigener<br />

lokaler Initiativen zu unterstützen:<br />

Erfahrene Senior-Internet-Trainer<br />

(SIH) aus den Initiativen des Netzwerks<br />

beraten beim organisatorischen<br />

Aufbau und bei der Suche und<br />

Aus- und Weiterbildung von Helfern,<br />

die SIH werden wollen. Die Unter-<br />

stützung ist während der Laufzeit des<br />

Projekts kostenlos. Die ausgelegten<br />

Flyer über das Sii-Netzwerk und über<br />

das Projekt „Internet goes Ländle“<br />

gingen weg „wie die warmen Semmeln“.<br />

Die Informationen kann man<br />

nachlesen unter www.netzwerk-siibw.de<br />

(die Verbandshomepage) und<br />

www.internet-goes-laendle.de (die<br />

Projekthomepage).<br />

Auf der Verbandshomepage ist eine<br />

Landkarte mit allen existierenden<br />

Initiativen zu finden. Im internen<br />

Bereich (nur für Mitglieder) eine<br />

Fülle von fachlichen und organisatorischen<br />

Informationen (Kursunterlagen,<br />

Checklisten, Tipps und Anregungen)<br />

von anderen Initiativen<br />

zum eigenen Gebrauch.<br />

Fragen zu dem ganzen Komplex können<br />

gestellt werden an<br />

Bodo Kleineidam<br />

(info@netzwerk-sii-bw.de)<br />

Beachten Sie bitte auf den folgenden Seiten<br />

die Informationen der Nahverkehrsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (NVBW).


3-Löwen-Takt<br />

Wir bewegen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Aktiv mit Bus, Bahn und Rad<br />

www.3-loewen-takt.de<br />

2-2011<br />

25


3-Löwen-Takt –<br />

die Landesmarke für Bus und Bahn<br />

Das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ist zuständig für den öffentlichen Nahverkehr und wirbt mit der Landesmarke<br />

„3-Löwen-Takt“ auf vielfältige Weise für die Nutzung von Bussen und Bahnen. Doch der 3-Löwen-Takt engagiert<br />

sich darüber hinaus für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung: Im Umweltverbund soll gewährleistet werden,<br />

dass sich der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sowie der Fahrrad- und Fußgängerverkehr als Ganzes<br />

sinnvoll ergänzen und noch besser vernetzen.<br />

Mit einer modernen Verkehrsplanung und attraktiven Angebots- und Servicepaketen sorgt der 3-Löwen-Takt<br />

dafür, dass das Reisen mit Bussen und Bahnen zum Vergnügen wird. Unterstützt wird der 3-Löwen-Takt dabei<br />

von den Verkehrsverbünden und den Verkehrsunternehmen im Land, die Tag für Tag Millionen von Fahrgästen<br />

sicher in Bus und Bahn an ihr Ziel bringen.<br />

Fahrplan-Service<br />

rund um die Uhr<br />

Aktuelle Fahrplanauskünfte für Busse<br />

und Bahnen gibt es rund um die Uhr<br />

bei der LÖWENLINE, der telefonischen<br />

Fahrplanauskunft <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

Unter 01805 77 99 66 (14 Cent/Min. aus<br />

dem dt. Festnetz, max. 42 Cent/Min aus<br />

Mobilfunknetzen) informieren Sie kompetente<br />

Mitarbeiter darüber, welcher<br />

Bus oder welche Bahn Sie als nächstes<br />

ans Ziel bringt. Im Internet gibt es unter<br />

www.3-loewen-takt.de die Elektronische<br />

Fahrplanauskunft (EFA). Hier<br />

kommt man in wenigen Mausklicks zur<br />

besten Verbindung. Für das mobile Internet<br />

gibt des EFA jetzt auch als kostenlo-<br />

26 se Bus&Bahn-App. 2-2011<br />

Auf die Sättel, fertig los! Mit den 3-Löwen-Takt<br />

Radexpress-Zügen unterwegs im ganzen Land<br />

Mit dem 3-Löwen-Takt, der Landes- Takt Radexpress-Zügen können Sie<br />

marke für Busse und Bahnen in <strong>Baden</strong>- kostenlos unter www.3-loewen-takt.de<br />

<strong>Württemberg</strong>, fahren Sie gut – auch herunterladen. Neben den Fahrplänen<br />

zu Ihrer nächsten Radtour. Denn die der 3-Löwen-Takt Radexpress-Züge gibt<br />

3-Löwen-Takt Radexpress-Züge es in jedem Faltblatt Vorschläge für<br />

bringen Radler auf der Schiene zu den wunderschöne Radtouren entlang der<br />

Ausgangspunkten herrlicher Fahr- Bahnstrecken – die machen richtig Lust<br />

radtouren im Land. Im Jahr 2011 sind auf die nächste Fahrradtour mit Bus und<br />

die 3-Löwen-Takt Radexpress-Züge auf Bahn in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

insgesamt vier Bahnstrecken in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> unterwegs. Die Züge fahren<br />

von Mai bis Oktober immer an Sonn- und<br />

Feiertagen. Die Fahrradbeförderung ist<br />

im 3-Löwen-Takt Radexpress kostenlos.<br />

Die Infofaltblätter zu allen vier 3-Löwen-


Du reist nicht allein –<br />

ein „mitreisendes“ Angebot<br />

Für ältere Menschen, Alleinreisende<br />

mit Kindern und für Kinder, die in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nicht alleine mit<br />

Bussen und Bahnen unterwegs sein<br />

möchten oder können, gibt es von der<br />

Bahnhofsmission und der Caritas in der<br />

Region Stuttgart das Angebot „Du reist<br />

nicht allein“.<br />

Ehrenamtlich Helfer begleiten und<br />

unterstützen die Reisenden auf der<br />

Fahrt mit Bussen und Bahnen durch<br />

ganz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Gerade<br />

ältere Menschen können mit diesem<br />

Angebot mobil bleiben. Denn die<br />

„Du-reist-nicht-allein-Begleiter“ helfen<br />

beim Fahrkartenkauf, beim Umsteigen,<br />

beim Lesen der Fahrpläne, oder sind<br />

Die 3-Löwen-Takt Sonntagstour –<br />

da wird jeder Tag zum Sonntag<br />

einfach nur da. Das Angebot gilt für<br />

ganz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, koordiniert<br />

wird die Reisebegleitung von der<br />

Bahnhofsmission Stuttgart.<br />

Mehr Infos zum Angebot „Du reist<br />

nicht allein“ gibt es im Internet unter:<br />

www.du-reist-nicht-allein.de oder bei<br />

den Bahnhofsmissionen in <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>.<br />

Haben Sie Lust auf einen schönen Einkehrtipps. Jede Sonntagstour<br />

Tagesausflug mit Bussen und Bahnen? können sie einfach als pdf-Dokument<br />

Dann sind Sie beim 3-Löwen-Takt genau herunterladen und am eigenen Drucker<br />

richtig. Denn auf den Internetseiten des ausdrucken. Übrigens: Die 3-Löwen-<br />

3-Löwen-Takts finden Sie in der Online- Takt Sonntagstouren funktionieren<br />

Freizeitdatenbank mehr als 4.000 Ziele auch an anderen Wochentagen. Mehr<br />

und Freizeitvorschläge in ganz <strong>Baden</strong>- Informationen zu den Sonntagstouren<br />

<strong>Württemberg</strong>. Selbstverständlich und zu weiteren Freizeitangeboten mit<br />

können Sie sich zu jedem Ziel auch die Bussen und Bahnen finden Sie unter:<br />

optimale Bahn- oder Busverbindung www.3-loewen-takt.de.<br />

anzeigen lassen.<br />

Außerdem gibt es dort die 3-Löwen-<br />

Takt Sonntagstouren – jeweils mit<br />

Vorschlägen für eine Bus- oder Bahntour<br />

sowie Wander-, Radtour-, Kultur- und<br />

Werden Sie jetzt<br />

Reisebegleiter<br />

Die Nachfrage nach der kostenlosen<br />

Reisebegleitung wächst stetig,<br />

deswegen sucht die Bahnhofsmission<br />

ehrenamtliche Helferinnen und Helfer,<br />

die Reisebegleitungen übernehmen<br />

können. Wer sich engagieren möchte,<br />

wendet sich an die Bahnhofsmission<br />

Stuttgart, Telefon 0711 / 292995 oder<br />

stuttgart@bahnhofsmission.de<br />

Radroutenplaner für<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Mit dem interaktiven Radroutenplaner für<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wird die Tourenplanung<br />

demnächst zum Kinderspiel. Am eigenen<br />

Computer kann sich dann jeder in<br />

sekundenschnelle die beste Fahrradroute<br />

von A nach B berechnen lassen.<br />

Weiterer Pluspunkt: der Radtourenplaner<br />

für <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wird mit den<br />

Fahrplandaten von Bussen und Bahnen<br />

im Land vernetzt. So kann man seine<br />

Radtour optimal mit Bus- und Bahnangeboten<br />

kombinieren. Alle Infos zum<br />

Radroutenplaner gibt es im Internet unter<br />

www.3-loewen-takt.de<br />

2-2011<br />

27


3-Löwen-Club<br />

mit vielen Vorteilen<br />

Kennen Sie schon den 3-Löwen-Club<br />

– den Kundenclub des 3-Löwen-Takts?<br />

Clubmitgliedern bietet er viele Informationsvorteile<br />

zu Bussen und Bahnen.<br />

Ab 2011 werden erstmals speziell<br />

ausgearbeitete Tagesausflüge mit Bus<br />

und Bahn in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> für<br />

3-Löwen-Clubmitglieder angeboten.<br />

Weiteres Plus: Das 3-Löwen-Takt Kundenmagazin<br />

bekommen Clubmitglieder<br />

kostenlos zugesandt. Und das Schönste:<br />

Die Mitgliedschaft kostet nichts.<br />

Am besten gleich anmelden mit dem<br />

Online-Anmeldeformular im Internet<br />

unter: www.3-loewen-takt.de.<br />

Hier können Sie sich auch für die kostenlose<br />

LöwenMail anmelden. Einmal im<br />

Monat informiert der 3-Löwen-Takt per<br />

Newsletter über aktuelle Ereignisse und<br />

Angebote rund um Busse und Bahnen.<br />

Herausgeber:<br />

Nahverkehrsgesellschaft<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mbH (NVBW)<br />

Wilhelmsplatz 11, 70182 Stuttgart<br />

Verantwortlich: Sonja Haas-Andreas,<br />

Marketingleiterin / Pressesprecherin 3-Löwen-Takt<br />

28 2-2011<br />

Realisierung:<br />

ÖkoMedia GmbH<br />

Teckstr. 56<br />

70190 Stuttgart<br />

<strong>Der</strong> 3-Löwen-Takt bei der Tour de Ländle 2011<br />

220 Startplätze für die erste Etappe zu gewinnen<br />

Am 30. Juli 2011 startet wieder die Tour tour des Bayerischen Rundfunks<br />

de Ländle – Deutschlands beliebteste zusammen – das wird gefeiert mit<br />

Radeltour. In diesem Jahr geht es unter einer gemeinsamen Tour-Party in<br />

dem Motto „Schlössertour 2011“ auf Neu-Ulm. Höhepunkt des Abends ist<br />

Radtour durch <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. das kostenlose Open-Air-Konzert des<br />

Start der Tour 2011 ist in Göppingen.<br />

In sechs Etappen geht es auf rund<br />

italienischen Pop-Stars Umberto Tozzi.<br />

490 Kilometer bis nach Singen am Sie können bei der ersten Etappe<br />

Hohentwiel. Veranstaltet wird die dabei sein<br />

Tour de Ländle von SWR 4 <strong>Baden</strong>- <strong>Der</strong> 3-Löwen-Takt verlost exklusiv<br />

<strong>Württemberg</strong> und der EnBW.<br />

220 Startplätze für die erste Etappe<br />

<strong>Der</strong> 3-Löwen-Takt ist wieder als Partner der Tour de Ländle 2011. Die Anfahrt<br />

mit dabei und setzt für Dauerteilnehmer von Stuttgart nach Göppingen und die<br />

der Tour spezielle Busse und Züge ein. Rückfahrt von Neu-Ulm nach Stuttgart<br />

Auch Tagesteilnehmer sind willkommen. (beide Fahrten im 3-Löwen-Takt-<br />

Alle Informationen für Tageseinsteiger Sonderzug) sind selbstverständlich<br />

gibt es unter www.swr.de/tour. mit dabei. Das Gewinnspiel und alle<br />

wichtigen Informationen zur Tour de<br />

Tour de Ländle trifft BR-Radeltour Ländle finden Sie demnächst auf den<br />

Am 30. Juli 2011, der ersten Etappe Internetseiten des 3-Löwen-Takts unter:<br />

der Tour de Ländle, treffen erstmals<br />

die Tour de Ländle und die BR-Radel-<br />

www.3-loewen-takt.de<br />

Bildnachweis: DB AG, EnBW, ÖkoMedia GmbH, Hannes Ortlieb<br />

Änderungen vorbehalten. Einzelangaben ohne Gewähr. Stand: 05/2011


2-2011<br />

Internet<br />

Wie ältere Menschen das Internet<br />

nutzen und sich sozial vernetzen<br />

Von Carmen Stadelhofer und Markus Marquard, Zentrum<br />

für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung<br />

(ZAWiW) der Universität Ulm<br />

Brigitte S. ist 65. Sie hat sich lange gegen das Internet<br />

gewehrt, echte Kommunikation wäre ihr lieber,<br />

sagte sie. Dann ging ihre Enkelin vor drei Jahren<br />

für ein Jahr ins Ausland. Das hat sie dazu gebracht,<br />

sich mit dem Internet zu beschäftigen. Dass sie mit<br />

der Enkelin telefonieren und sie dabei sehen konnte,<br />

hat sie begeistert. Dass sie die Protokolle des Pfarrgemeinderats<br />

per Internet bekommt und sie mit ihrer<br />

Arbeitsgruppe über ein Forum Ideen für das nächste<br />

Gemeindefest sammelt, erscheint ihr heute selbstverständlich.<br />

Peter N., 61 Jahre, ist vor zwei Jahren aus dem Beruf<br />

in den so genannten „Ruhestand“ verabschiedet<br />

worden. Nach „Ruhe“ war es ihm nicht. Und endlich<br />

konnte er sich einem Thema widmen, das ihn schon<br />

lange interessiert: Geschichte der Kelten in seiner Region.<br />

Er hat sich einem Arbeitskreis angeschlossen,<br />

der sich einmal im Monat trifft. Zwischendurch recherchiert<br />

er im Internet über Literatur und Beiträge<br />

zu diesem Thema und tauscht sich über eine Mailingliste<br />

mit anderen aus diesem Kreis aus.<br />

Martha K. ist weit über 80. Die Beine tun nicht mehr<br />

richtig, alleine aus dem Haus kommt sie kaum noch,<br />

aber der Kopf ist fit. Sie ist froh, dass sie sich mit 75<br />

noch aufgerafft hat, Internet zu erlernen. Das hilft ihr<br />

jetzt, mit Menschen, die ihr wichtig sind, unkompliziert<br />

in Kontakt zu bleiben. Sie nimmt aktiv an einer<br />

virtuellen Lesegruppe teil und schreibt Artikel für die<br />

Online-Zeitung „LernCafe“. So kann sie ihr Wissen<br />

und ihre Erfahrungen auch weiterhin einbringen und<br />

ist mit einem Kreis netter Menschen kontinuierlich in<br />

Verbindung.<br />

Marie B., 68 Jahre, ist früher gerne mit ihrem Mann<br />

gereist, von der Welt haben sie viel gesehen. Seit drei<br />

Jahren ist ihr Mann schwer erkrankt, die Pflege verlangt<br />

ihr viel Kraft ab. Deshalb ist sie sehr froh, sich in<br />

einem Kreis Gleichgesinnter regelmäßig austauschen<br />

zu können und gemeinsam in einem virtuellen Projekt<br />

zu arbeiten, das gibt ihr Kraft.<br />

Mit „Internet goes Ländle“ wird die Interneterschließung für ältere Menschen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>,<br />

besonders im ländlichen Raum, unterstützt. Durchgeführt wird das Projekt gemeinsam<br />

vom Netzwerk sii mit der MFG <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und dem ZAWiW, gefördert vom<br />

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />

25


Internet<br />

Wie können wir das Problem lösen? Bild: ZAWiW<br />

Senior-Internet-Helfer(innen) erleichtern den<br />

Einstieg<br />

Häufig haben Ältere niemanden im privaten Umfeld, der<br />

ihnen beim Einstieg in das Internet helfen kann und sie<br />

befürchten, den technischen Problemen nicht gewachsen<br />

zu sein. Was viele nicht wissen oder noch nicht nutzen, ist<br />

die Unterstützung durch Senior-Internet-Helfer(innen).<br />

Sie bieten nicht nur Schnupper-Kurse und thematische<br />

Kurse an, sondern geben auch bei individuellen Problemen<br />

Einzelberatung.<br />

Das Internet für die Arbeit in Netzwerken nutzen<br />

Das Netzwerk „Senior-Internet-Initiativen (Sii)“ nutzt<br />

das Internet aber auch als Kommunikations- und Arbeitsinstrument.<br />

Über eine kooperative Arbeitsplattform<br />

werden die Adressen der Mitglieder und Interessierten<br />

verwaltet sowie Schulungsmaterialien und Dokumentationen<br />

ausgetauscht. Einige erfahrenere Senior-Internet-<br />

Helfer(innen) informieren über ihre Aktivitäten vor Ort<br />

auf einem eigenen Web-Log, der Vorstand trifft sich regelmäßig<br />

auch via Videokonferenz. Erprobt werden hier<br />

und in anderen Vereinigungen neue Formen der Zusammenarbeit<br />

über das Internet, die auch für andere Mitgliedsverbände<br />

des <strong>Landesseniorenrat</strong>es von Interesse<br />

sein könnten. Mehr unter www.netzwerk-sii-bw.de und<br />

www.internet-goes-laendle.de<br />

26 2-2011<br />

Zusammenarbeit von Alt und Jung im KOJALA-<br />

Netzwerk<br />

Begegnungen zwischen Alt und Jung übers Internet sind<br />

nicht nur in der Familie möglich. In dem Modellprojekt<br />

„Ulmer Lernnetzwerk KOJALA“ des ZAWiW wurden<br />

über das Internet Alt und Jung zusammengebracht.<br />

Neben dem inhaltlichen Austausch zu verschiedenen<br />

Themen entstanden dabei auch persönliche Kontakte<br />

zwischen den beteiligten Schüler(inne)n und ihren älteren<br />

Lernpartner(inne)n, die in vielen Fällen über die eigentliche<br />

Projektzeit hinaus weiter gingen. Im Mai 2011<br />

begann ein virtuelles Leseprojekt zum Jugendroman<br />

„Kalte Zeiten“ von Werner Toporski, bei dem es um ein<br />

zehnjähriges Mädchen geht, das mit Krieg, Flucht und<br />

Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs konfrontiert<br />

wird. Beteiligt sind eine neunte Realschulklasse aus<br />

Ulm, Ältere aus verschiedenen Ecken Deutschlands und<br />

aus Polen. Gemeinsam wird in einem Diskussionsforum<br />

auf der Internetplattform von kojala.de gearbeitet. Auf<br />

diese Weise macht den Jüngeren Lesen mehr Spaß und<br />

Geschichte wird für sie unmittelbar erfahrbar. Mehr unter<br />

www.kojala.de<br />

Neue Gemeinschaften schaffen im<br />

ViLE-Netzwerk<br />

Im bundesweiten Verein „Virtuelles und reales Lern- und<br />

Kompetenz-Netzwerk älterer Erwachsener“ (ViLE) e.V.<br />

(kurz: ViLE-Netzwerk) finden sich Menschen mit ähnlichen<br />

Interessen aus ganz Deutschland zusammen, um<br />

sich mit Hilfe des Internets auszutauschen, Neues zu<br />

lernen und ihre Kompetenzen und Erfahrungen einzubringen.<br />

Zusammen gearbeitet wird in regionalen und/<br />

oder virtuellen thematischen Gruppen. Die ViLE-Gruppe<br />

Lübeck beschäftigt sich beispielsweise mit aktuellen politischen<br />

Themen und fordert zur Diskussion im Netz auf,<br />

derzeit läuft ein Online-Projekt zum Thema „Atomenergie“.<br />

Die ViLE-Gruppe Frankfurt koordiniert das virtuelle<br />

Projekt „Gemeinsamlesen“, die Teilnehmenden lesen<br />

Sachbücher und Romane und tauschen sich darüber in<br />

Internetforen aus. Eine andere ViLE-Gruppe beschäftigt<br />

sich mit einem Katalog von „Jüdischen Friedhöfen<br />

in Deutschland“, eine Frauengruppe recherchiert nach<br />

wichtigen „vergessenen Frauen“ in der deutschen Geschichte,<br />

alle Ergebnisse werden auf einer eigenen Webseite<br />

dokumentiert. Mehr unter www.vile-netzwerk.de<br />

Virtuelle und reale Begegnungen sind wichtig<br />

Im ViLE-Netzwerk werden ganz unterschiedliche Formen<br />

der Kommunikation und Kooperation genutzt.<br />

„Real“ in den regionalen Untergruppen und über das Internet<br />

mit Hilfe von Mailinglisten, Foren, Chat, Skype,<br />

Videokonferenzen und Lernplattformen. Dies ermöglicht


Das Miteinander ist gefragt. Bild: ZAWiW<br />

auch eine Teilnahme von Menschen<br />

mit Mobilitätseinschränkungen. Den<br />

Mitgliedern sind regelmäßige regionale<br />

und bundesweite Treffen und<br />

Seminare wichtig. Jährlich finden<br />

Präsenzseminare und gemeinsame<br />

Reisen statt, die virtuell vor- und<br />

nachbereitet werden. Alle Aktivitäten<br />

werden auf der ViLE-Webseite<br />

von den Älteren selbst dokumentiert.<br />

Durch die intensive virtuelle und reale<br />

Kommunikation und Kooperation<br />

entstehen viele neue persönliche<br />

Freundschaften. <strong>Der</strong> Verein ViLE<br />

wurde für seine innovative Arbeit im<br />

Jahr 2010 mit dem Ersten Preis der<br />

Otto-Mühlschlegel-Stiftung ausgezeichnet,<br />

der von der Robert Bosch<br />

Stiftung ausgelobt wird.<br />

Das Internet kreativ<br />

mitgestalten<br />

Die Online-Zeitung „LernCafe“,<br />

vom Verein ViLE herausgegeben, ist<br />

ein gutes Beispiel dafür, wie Ältere<br />

Webseiten inhaltlich und technisch<br />

gestalten. In einem Qualifizierungsprojekt<br />

des ZAWiW wurden die<br />

Interessierten zunächst als Online-<br />

Redakteur(innen)e ausgebildet. Das<br />

Journal gibt es seit 2000 und erscheint<br />

vierteljährlich jeweils unter<br />

einem anderen Schwerpunktthema.<br />

In Seminaren werden Interessierte<br />

zu neuen Online-Redakteur(inn)en<br />

fortgebildet. Das „LernCafe“ wurde<br />

jüngst als ein Preisträger im Wettbewerb<br />

„365 Orte im Land der Ideen“<br />

von der Initiative „Deutschland<br />

– Land der Ideen“ ausgezeichnet.<br />

Mehr unter www.lerncafe.de<br />

Internet verbindet Ältere<br />

in Europa<br />

Seit vielen Jahren bringt das ZAWiW<br />

verschiedene Gruppen aus ganz Europa<br />

zusammen, dabei spielt das<br />

Internet eine wesentliche Rolle. In<br />

der europäischen Lernpartnerschaft<br />

„Danube-Networkers“ erstellten Ältere<br />

Texte und Videos zu gemeinsam<br />

gewählten Fragestellungen<br />

und veröffentlichten diese auf der<br />

Projektwebseite. Aktuell werden in<br />

dem Projekt „DanubeNetworkers –<br />

Neighbours at work“ (DANET) im<br />

Rahmen des Programms „Europe<br />

for Citizens“ lokale „Bürgerforen“<br />

zu zentralen gesellschaftlichen Themen<br />

durchgeführt und die Ergebnisse<br />

über das Internet diskutiert. Das<br />

Projekt möchte damit die Älteren<br />

ermutigen, an der Donau-Strategie<br />

der Europäischen Kommission aktiv<br />

teilzuhaben. Mehr unter www.danube-networkers.eu<br />

Gute Vorbilder für Internetnutzung<br />

sind notwendig<br />

Es bedarf noch vieler weiterer Vorbilder<br />

und innovativer Maßnahmen,<br />

um mehr ältere Menschen an die<br />

verschiedenen Anwendungs- und<br />

Nutzungsmöglichkeiten der neuen<br />

Medien erfolgreich heranzuführen.<br />

Gemeinsam mit Wikimedia und<br />

anderen Partnern untersucht das<br />

ZAWiW im Sinne der Aktionsforschung<br />

in dem AAL-Projekt „TAO“<br />

(Third Age Online – Community &<br />

Collaboration) derzeit den Nutzen<br />

des Internets für die „virtuelle Zusammenarbeit“<br />

und „soziale Vernetzung“<br />

durch ältere Menschen. Im<br />

Teilprojekt „Silberwissen“ werden<br />

beispielsweise ältere Menschen als<br />

Wikipedia-Autor(inn)en qualifiziert,<br />

um ihr Lebens- und Erfahrungswissen<br />

aktiv einzubringen. Mehr unter<br />

www.thirdageonline.eu<br />

Um das Internet für Ältere nutzbar zu<br />

machen, bedarf es älterer Menschen,<br />

die bereit sind, sich auf neue Formen<br />

der Zusammenarbeit über das<br />

Internet einzulassen. Wer dazu<br />

gehören will, wendet sich bitte<br />

an: ZAWiW der Universität Ulm,<br />

89081 Ulm, E-Mail: info@zawiw.de<br />

www.zawiw.de<br />

2-2011<br />

27


Internet<br />

ZAWiW-Veranstaltungshinweis<br />

Fachtagung: Alt und Jung- so funktioniert‘s! Impulse setzen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

14. Juli, Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50<br />

Die Veranstaltung hat das Ziel, mit Vorträgen, Praxisbeispielen, Diskussionen<br />

sowie unterstützenden Materialien und Erfahrungen aus intergenerationellen<br />

Lernprojekten der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie Alt-<br />

Jung-Projekte umgesetzt werden können.<br />

Die Basis: viele generationenübergreifende Aktivitäten mit Schulen Vereinen<br />

sowie Weiterbildungseinrichtungen. Die Projekte liefen im Modell<br />

„Ulmer Lernnetzwerk Kojala (Kompetenzbörse für Alt und Jung im Lernaustausch<br />

real und übers Internet)“. Wichtige Erkenntnisse auch vom<br />

Projekt Servicestelle für generationenübergreifendes Lernen – SeGeL<br />

(Fortbildungen zu intergenerationeller Projektarbeit).<br />

Die Fachtagung richtet sich an Verantwortliche aus Kommunen, Jugend-<br />

und Altenarbeit, Multiplikator(inn)en im Bürgerschaftlichen Engagement,<br />

Dozent(inn)en und Fachkräfte aus dem Land.<br />

Anzeige<br />

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

und Bundesfreiwilligendienst<br />

(BFD) im PARITÄTISCHEN<br />

Wir bieten Menschen,<br />

die sich engagieren möchten<br />

6- bis 18-monatige Freiwilligendienste<br />

in Voll- oder Teilzeit (für über 27-Jährige)<br />

in allen Bereichen der sozialen Arbeit<br />

mit 25 Seminartagen als pädagogische<br />

Begleitung, Qualifikation und Bildung.<br />

Unsere Träger unterstützen die<br />

Einsatzstellen des FSJ/BFD<br />

bei der Freiwilligenvermittlung,<br />

Einsatzstellenbetreuung und<br />

pädagogischen Begleitung.<br />

28 2-2011<br />

Direktkontakt auch in<br />

Ihrer Region<br />

Körperbehindertenförderung<br />

Neckar-Alb, Mössingen,<br />

Tel: 0 74 73 / 3 77-250,<br />

www.kbf.de<br />

Wohlfahrtswerk für <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, Stuttgart,<br />

Tel: 0 7 11 / 6 19 26-164,<br />

www.wohlfahrtswerk.de<br />

Rehabilitationszentrum Südwest<br />

für Behinderte gGmbH, Karlsruhe,<br />

Tel: 07 21 / 9 32 74-20,<br />

www.reha-suedwest.de<br />

Arbeiter-Samariter-Bund LV<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, Stuttgart,<br />

Tel: 07 11 / 4 40 13-500,<br />

www.asb-bw.de<br />

Lebenshilfe für Menschen mit<br />

Behinderung e.V.<br />

Landesverband <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong>, Stuttgart,<br />

Tel: 07 11 / 2 55 89-0,<br />

www.lebenshilfe-bw.de<br />

Freiwilligendienste aller<br />

Generationen (FDaG):<br />

Fach- und Projektberatung, örtl.<br />

Vernetzung von Einsatzstellen,<br />

Kontakt: Necla Karaburun,<br />

<strong>Der</strong> PARITÄTISCHE Ba.-Württ.<br />

Tel: 07 11 / 21 55- 217,<br />

E-Mail: karaburun@paritaet-bw.de<br />

Anmeldung/Kontakt<br />

ZAWiW der Universität Ulm<br />

Julia Boepple<br />

Albert-Einstein-Allee 11<br />

89081 Ulm<br />

Tel.: 07 31/50-2 31 94<br />

Fax: 07 31/50-2 31 97<br />

E-Mail: anmeldung@zawiw.de<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.kojala.de/fachtagung2011<br />

Freiwilligenengagement<br />

und Freiwilligendienste<br />

im PARITÄTISCHEN<br />

Ob für junge Menschen während Schule und Studium<br />

oder zwischen Schule und Ausbildung, für Personen<br />

nach der Familienphase, Menschen im Vorruhestand<br />

oder in Rente – der PARITÄTISCHE <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

bietet in zahlreichen Initiativen, Gruppen, sozialen<br />

Einrichtungen und Diensten eine breite und vielfältige<br />

Plattform für bürgerschaftliches Engagement in ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten, in der Selbsthilfe und in Freiwilligendiensten<br />

– im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), im<br />

neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder in den mindestens<br />

8 Wochenstunden umfassenden Freiwilligendiensten<br />

aller Generationen (FDaG). In seinen Reihen<br />

gibt es viele Möglichkeiten, Neues hinzuzulernen, Verantwortung<br />

zu übernehmen, sich zur Verwirklichung<br />

eigener Ideen freiwillig zu engagieren, sich in einer der<br />

zahlreichen Selbsthilfegruppen zu beteiligen oder einen<br />

Freiwilligendienst auf einem der zirka 1 600 FSJ-Plätze<br />

oder der über 1 000 BFD-Plätze zu leisten.<br />

Kontakt und weitere Infos:<br />

Dr. Hermann Frank; E-Mail: frank@paritaet-bw.de oder<br />

www.paritaet-bw.de


Die einen waren es bereits, die meisten von ihnen wollen<br />

es wieder werden und sein.<br />

Und noch besser wäre es, wenn auch die vielen anderen<br />

Leserinnen und Leser des „im blick“ IHRE Informationsquelle<br />

rund ums Älterwerden in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

unterstützen würden. Und damit das Erscheinen der vier<br />

Hefte pro Jahr auf Dauer sichern.<br />

Die Zeitschrift „im blick“, das Verbandsorgan des <strong>Landesseniorenrat</strong>es,<br />

hat es verdient.<br />

Redaktion und Verlag merken dazu an:<br />

Manche der „im blick“-Lesenden hatten in der Vergangenheit<br />

das enorm günstige Förderabonnement (ganze<br />

14,50 Euro pro Jahr für vier Ausgaben frei Haus) genutzt.<br />

Mit dem Wechsel des Verlages endete es allerdings. Nun<br />

BESTELLCOUPON · 4 Ausgaben im Jahr für 14,50 Euro ABBUCHUNGSVOLLMACHT<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Telefon<br />

BLZ Konto-Nr.<br />

Kreditinstitut<br />

DAS JAHRES-FÖRDERABO<br />

Datum Unterschrift<br />

Das „im blick“-Abonnement läuft bis auf Widerruf und kann 2 Monate vor Jahresende<br />

gekündigt werden.<br />

WIDERRUFSRECHT: Diese Bestellung kann innerhalb einer Woche ohne Angabe von<br />

Gründen schriftlich widerrufen werden.<br />

Bitte ausschneiden und abschicken an:<br />

im blick · H. Schuh Verlag · Wolfgang-Stock-Str. 17 · 72076 Tübingen Abo-Hotline 0 70 71 - 36 90 95 · www.verlag-schuh.de<br />

2-2011<br />

Ausgaben 2011<br />

Werden Sie Förderer! Fördern Sie schon wieder oder demnächst neu?<br />

haben wir mit dem Schuh-Verlag einen neuen Partner<br />

und das Heft erscheint wieder regelmäßig vierteljährlich.<br />

Und man freut sich darüber. Deshalb haben mehrere der<br />

bisher Fördernden bereits nachgefragt, ob sie das alte<br />

Abonnement wieder aufleben lassen können.<br />

Sehr gerne! Das geht ganz einfach: Den Vordruck ausfüllen,<br />

heraustrennen und an den Verlag schicken. Und<br />

schon sind Sie wieder Förderer!<br />

Sie sind damit Vorbild für alle Lesenden!!!<br />

Erfreulich wäre es, wenn es für die meisten Abonnenten<br />

nicht dabei bleibt, auf die Vorbilder zu schauen, sondern<br />

noch viele unter die Fördernden gehen.<br />

Also einfach auch ausfüllen und selbst Vorbild werden.<br />

Wir freuen uns sehr, wenn Sie das „blicken“.<br />

29


Blick ins Land<br />

Abkürzungen<br />

KSR = Kreisseniorenrat<br />

LSR = <strong>Landesseniorenrat</strong><br />

OSR = Ortsseniorenrat<br />

SSR = Stadtseniorenrat<br />

Stadtseniorenrat<br />

Biberach<br />

Seniorenwegweiser und Maßnahmenplan<br />

In der Mitgliederversammlung 2011<br />

konnte der Vorstand zwei wichtige<br />

Ergebnisse seiner Arbeit präsentieren:<br />

Die aktualisierte Neuauflage des<br />

Biberacher Seniorenwegweisers (einsehbar<br />

unter www.alles-Deutschland.<br />

de) und den Maßnahmenplan zur<br />

Verbesserung der Lebenssituation<br />

von älteren Menschen in der Stadt.<br />

Auf Grundlage des im Jahr 2007<br />

erarbeiteten Altersleitbildes hat der<br />

SSR die gut funktionierenden Angebote<br />

für ältere Menschen zusammengestellt.<br />

Für die Bereiche, in denen<br />

noch Handlungsbedarf besteht,<br />

wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet,<br />

der sich in kurz-, mittel- und<br />

langfristig zu realisierende Vorhaben<br />

gliedert. <strong>Der</strong> letzte Teil wird in Kürze<br />

dem Gemeinderat vorgelegt. Parallel<br />

hat der SSR, zusammen mit Kooperationspartnern,<br />

bereits mit dem<br />

Umsetzen begonnen.<br />

30 2-2011<br />

Rastatt<br />

Calw<br />

Hemsbach<br />

Tübingen<br />

Freudenstadt<br />

Tuttlingen<br />

Neckar-Odenwald-Kreis<br />

Öhringen<br />

Ludwigsburg Remshalden<br />

Radolfzell<br />

Kernen<br />

Geislingen<br />

Ulm<br />

Biberach<br />

Ostalbkreis<br />

Daneben sei eine Vielzahl von Anfragen<br />

und Beschwerden älterer<br />

Bürgerinnen und Bürger bearbeitet<br />

worden, so die Vorsitzende Marlene<br />

Goeth, leider nicht immer mit dem<br />

gewünschten Erfolg. So seien einige<br />

Geschäfte nicht bereit, für gehbehinderte<br />

Kunden eine Sitzgelegenheit<br />

zur Verfügung zu stellen, obwohl<br />

der Platz vorhanden wäre. Auf der<br />

Erfolgsseite sei beispielsweise zu erwähnen,<br />

dass nach Intervention des<br />

SSR die Schrift in der nächsten Ausgabe<br />

des Biberacher Telefonbuchs<br />

wieder vergrößert werde.<br />

Bei den Vorstandswahlen mussten<br />

drei der elf Vorstandsposten<br />

neu besetzt werden. Die Spitze mit<br />

Marlene Goeth und Edmund Wiest<br />

blieb unverändert. Die Schriftführung<br />

hat Reiner Becker, die Kassenführung<br />

Hermann Hagel übernommen.<br />

Ein Magnet für die Öffentlichkeit<br />

war der Vortrag über „Betreutes<br />

Wohnen für Senioren“, in dem<br />

Christian Walz vom Seniorenbüro<br />

auf die Chancen dieser Wohnform<br />

einging, aber auch über falsche Erwartungen<br />

aufklärte.<br />

Marlene Goeth<br />

(Marlene.Goeth@gmx.de)


Kreisseniorenrat<br />

Calw<br />

Auch um Migranten kümmern<br />

„Versicherungsschutz im Ehrenamt“<br />

war eines der Themen der ganztägigen<br />

Klausurtagung des KSR in Ebhausen.<br />

Vorsitzender Hansjörg Hummel<br />

konnte außer den Mitgliedern eine<br />

Reihe von Gästen und Referenten<br />

begrüßen. Es gibt grundsätzlich für<br />

alle bürgerschaftlich und ehrenamtlich<br />

Tätigen seit 2006 eine Unfall-<br />

und Haftpflicht-Versicherung durch<br />

das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>. Man<br />

findet diese im Internet unter www.<br />

buergerengagement.de → Rahmenbedingungen<br />

→ Versicherung, außerdem<br />

über www.ecclesia.de<br />

Zum Thema Demenz informierte<br />

Vorstandsmitglied Hartmut Vöhringer,<br />

wobei er das so oft erwähnte<br />

„Schreckgespenst des Alters“ in<br />

gewisser Weise relativierte, denn<br />

rund 80 Prozent der 80-Jährigen<br />

sind nicht dement und bei den über<br />

90-Jährigen sind es immerhin noch<br />

rund 65 Prozent, die keine auffällige<br />

Demenz haben. Beim Kreisseniorentag<br />

am 6. Juni wird das Thema „Demenz“<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Barbara Fischer, Krankenschwester<br />

bei der Diakonie Nagold, gab in einem<br />

sehr eindrucksvollen Referat<br />

einen Einblick in „Palliativ Care“,<br />

also die Versorgung Schwerstkranker,<br />

deren Tod in absehbarer Zeit zu<br />

erwarten ist.<br />

Eine Ergänzung war das Referat<br />

von Monika Wehrstein aus Nagold,<br />

das sich mit der Hospizarbeit, also<br />

der Begleitung von Sterbenden und<br />

deren Angehörigen befasste. In einigen<br />

Orten des Landkreises gibt es<br />

bereits ambulante Hospizgruppen,<br />

erste Schritte zur Schaffung eines<br />

Hospizes sind in Nagold schon erfolgt.<br />

Seit Jahresbeginn gibt es in Althengstett<br />

einen OSR, der inzwi-<br />

Mitglieder des KSR sowie Referenten beim Gruppenbild während der Klausurtagung. Bild: Götz Bechtle<br />

schen zwanzig Mitglieder umfasst.<br />

Die Vorsitzende Natalie Knobel gab<br />

einen Einblick in die bereits laufenden<br />

Aktivitäten.<br />

Von der Diakonischen Bezirksstelle<br />

Nagold war Bernd Schlanderer bei<br />

der Klausurtagung anwesend, der<br />

über „Senioren mit <strong>Migration</strong>shintergrund“<br />

referierte. Umsiedler, sogenannte<br />

Gastarbeiter sowie andere<br />

ausländische Mitbürger haben oft<br />

geringen Anteil an Bildung, Politik,<br />

Wohlstand und kulturellem Leben<br />

und nehmen deshalb auch nicht in<br />

gleicher Weise die sozialen Dienste<br />

in Anspruch. Als Überlegungen,<br />

diese Menschen für die Seniorenarbeit<br />

zu gewinnen, nannte Schlanderer<br />

die Mitarbeit in interkulturellen<br />

Einrichtungen, Kontakte zu Migrantenorganisationen<br />

zu knüpfen sowie<br />

Anlässe für gegenseitige Kontakte<br />

zu gestalten.<br />

Kreisseniorenrat<br />

Freudenstadt<br />

Nach zehn Jahren:<br />

Führungswechsel<br />

Götz Bechtle<br />

(G.Bechtle@t-online.de)<br />

Nach über zehn Jahren an der Spitze<br />

des KSR wurde Irene Härtling in der<br />

Mitgliederversammlung verabschiedet.<br />

Großen Dank gab es für ihr En-<br />

gagement für die Interessen älterer<br />

Menschen im Landkreis.<br />

Für insgesamt sechs Mitglieder,<br />

die wegen ihres Alters oder aus gesundheitlichen<br />

Gründen ausscheiden,<br />

mussten Nachfolger gefunden<br />

werden. Für die Amtsperiode von<br />

zwei Jahren waren sechs Vorstände,<br />

sechs Beisitzer und zwei Berater zu<br />

wählen.<br />

Im Arbeitskreis „Zukunft Kreisseniorenrat“<br />

wurde deshalb verstärkt<br />

nach neuen Mitstreitern gesucht, die<br />

bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Alle vorgeschlagenen Kandidaten<br />

wurden mit überragender Mehrheit<br />

gewählt:<br />

Vorsitzende ist Marianne Ehrenberger.<br />

Ihr zur Seite stehen jetzt als<br />

neue Stellvertreterinnen Ingeborg<br />

Högemann und Heidi Stuber. Ebenfalls<br />

neu im Vorstandsteam ist Monika<br />

Doerfer als Kassenverwalterin.<br />

Schriftführer ist Günther Bauer und<br />

als Beisitzer wurden Esther Glatt,<br />

Gretel Günther, Elisabeth Huß, Klaus<br />

Rademacher, Reinhardt Schmid und<br />

Liselotte Weinmann gewählt, als beratende<br />

Mitglieder Hans Frommherz<br />

und (der leider kurz danach verstorbene)<br />

Dr. Günther Theurer.<br />

Ingeborg Högemann (ingeborg.<br />

hoegemann@rapidnetworks.de)<br />

2-2011<br />

31


Blick ins Land<br />

Am Stand der Kreisverkehrswacht Göppingen konnten Autofahrer ihre Reaktion beim plötzlichen Bremsen testen.<br />

Bild: Rainer Lauschke<br />

Stadtseniorenrat<br />

Geislingen<br />

Wohnen, lernen und mobil<br />

bleiben<br />

Das Leitthema des SSR ist in diesem<br />

Jahr ganz verstärkt der demografische<br />

Wandel. <strong>Der</strong>zeit steht das<br />

Thema „Wohnformen im Alter“ sehr<br />

im Blickfeld. All jenen, die sich mit<br />

einer Veränderung ihrer Wohnverhältnisse<br />

gedanklich befassen, will<br />

der SSR Beispiele und Möglichkeiten<br />

aufzeigen.<br />

Zu der Hauptversammlung wurde<br />

Helmut Hess aus Schorndorf eingeladen,<br />

um das „Mühlbachhaus“, ein<br />

Mehr-Generationen-Haus, vorzustellen.<br />

Die Besucher verfolgten mit<br />

regem Interesse seine detaillierten<br />

Ausführungen und es war sichtbar,<br />

wie es in den Köpfen arbeitete. Bestimmt<br />

könnten sich manche vorstellen,<br />

in einem solchen Haus zu leben.<br />

Vielleicht gibt der Vortrag Anstoß zu<br />

konkreteren Planungen.<br />

Wir wollen bei weiteren Veranstaltungen<br />

einem breiten Publikum<br />

noch mehr Wohnformen für das Alter<br />

präsentieren. Am 30. Juni wird<br />

Prof. Rotraud Weeber von der Hoch-<br />

32 2-2011<br />

schule für Wirtschaft und Umwelt<br />

(HfWU) Nürtingen-Geislingen zu<br />

diesem Thema referieren und sicherlich<br />

weitere beispielgebende, interessante<br />

Wohnkonzepte vorstellen.<br />

Kultur – sehen, begreifen und erleben.<br />

Zu diesen Themen führte der<br />

SSR zusammen mit der HfWU wieder<br />

drei interessante Studientage für<br />

die Generation 50+ durch. Namhafte<br />

Referenten eröffneten den Studierenden<br />

völlig neue Wissensgebiete,<br />

die mit Begeisterung beschritten<br />

wurden. Lebenslanges Lernen, gerade<br />

auch im zunehmenden Alter, ist<br />

heute wichtiger denn je und wir tragen<br />

mit dieser erfolgreichen Veranstaltung<br />

dazu bei. Im Übrigen fand<br />

die „Hochschule 50+“ bereits zum<br />

zweiten Mal mit großem Erfolg statt.<br />

In den kommenden Tagen beginnen<br />

die Planungen für die dritte „Hochschule<br />

50+“ in 2012.<br />

Angesichts der Tatsache, dass die<br />

meisten Senioren sehr mobil sind,<br />

haben der SSR und der TÜV Süd gemeinsam<br />

einen Senioren-Verkehrstag<br />

veranstaltet. Unter dem Motto<br />

„Mobil bleiben, aber sicher“ boten<br />

Polizei, Verkehrswacht, DRK, Hörstudios<br />

und Optiker den Besuchern<br />

viele verschiedene Tests und Infor-<br />

mationen an. So konnten die Älteren<br />

ganz zwanglos überprüfen, ob sie den<br />

heutigen Anforderungen im Straßenverkehr,<br />

wo schnelles Reagieren sehr<br />

wichtig ist, entsprechen, oder wo<br />

eventuelle Defizite entstanden sind.<br />

Einige namhafte Autohäuser stellten<br />

seniorengerechte Fahrzeuge vor und<br />

eine Fahrschule ließ ausprobieren,<br />

wie eine automatische Einparkhilfe<br />

praktisch funktioniert.<br />

Hunderte Ältere informierten sich<br />

gerne und ließen sich auch die Verpflegung<br />

aus der Gulaschkanone,<br />

sowie leckere Kuchen und Kaffee gut<br />

schmecken. Dieser erstmals veranstaltete<br />

Senioren-Verkehrstag konnte<br />

durchaus als erfolgreich bezeichnet<br />

werden und es wird ganz sicher<br />

eine Neuauflage geben.<br />

Gisela Schlegel<br />

(gi.schlegel@t-online.de)<br />

Stadtseniorenrat<br />

Hemsbach<br />

Qualifizierung mit Folgen<br />

Weinheim hat ihn, Heppenheim<br />

hat ihn, und Hemsbach hat ihn jetzt<br />

auch: einen SSR. Die Funktionsträger<br />

der neuen Einrichtung haben<br />

sich bei einem Pressegespräch der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt und ihre<br />

Ziele und Vorhaben erläutert.<br />

Den Stein ins Rollen gebracht hat<br />

Reinhard Küßner, der auch Sprecher<br />

des SSR ist. Er nahm an der vom<br />

LSR angebotenen Qualifizierungsmaßnahme<br />

„Langlebigkeit verpflichtet“<br />

teil und initiierte über die<br />

Kommunalpolitik Runde Tische zu<br />

diesem Thema. Beim dritten Treffen<br />

wurde auch in Hemsbach ein SSR<br />

gegründet.<br />

Er hat die wachsende Zahl der älteren<br />

Bürger im Blick, möchte die<br />

Aktivitäten und Angebote, welche<br />

Vereine, Kirchen, Firmen und Insti-


tutionen für diese Altersgruppe bereithält,<br />

sammeln und diese an interessierte<br />

Senioren weitervermitteln.<br />

Dazu will der neue Rat mit den in<br />

der Seniorenarbeit tätigen Gruppen<br />

und Einrichtungen Kontakt aufnehmen<br />

und ein Verzeichnis der Aktivitäten<br />

und Angebote sowie deren Ansprechpartner<br />

anlegen, wie Küßner<br />

erläuterte.<br />

Damit kann künftig die Seniorenbroschüre<br />

der Stadt leichter aktualisiert<br />

werden, damit sollen aber<br />

vor allem in regelmäßigen Sprechstunden<br />

die Angebote an Interessierte<br />

vermittelt werden. Wo und<br />

in welchen Zeitabständen sie stattfinden,<br />

ist allerdings noch nicht<br />

entschieden; einen Wunsch hat<br />

der SSR allerdings schon: nämlich<br />

im Rathaus, wie stellvertretender<br />

Sprecher Rainer Schulz-Bauerhin<br />

betont. Sinn würde dies schon machen.<br />

Da ist sich auch Jürgen Kirchner<br />

sicher, der dem Seniorenrat als<br />

Beisitzer angehört: Das Rathaus sei<br />

barrierefrei, sagt er mit Blick auf<br />

gehbehinderte Personen. Auch könne<br />

hier sozusagen auf dem kurzen<br />

Dienstweg zum Bürgerbüro die eine<br />

oder andere Frage schnell geklärt<br />

werden, ergänzt Küßner. Telefon,<br />

PC und Bürozubehör wird die neue<br />

Gruppe von der Stadtverwaltung erhalten.<br />

Die erste große Aktion der Gruppe<br />

ist mit einem selbstredend anonymen<br />

Fragebogen verknüpft, der<br />

bereits ausgearbeitet wurde. <strong>Der</strong><br />

soll in den nächsten Wochen an alle<br />

Bürger über 60 Jahren ausgeteilt<br />

werden und steht unter der Generalfrage:<br />

„Wie möchten Sie in Zukunft<br />

in Hemsbach leben?“ Im Einzelnen<br />

begehrt der neue Rat darin<br />

Auskunft darüber, wie die Senioren<br />

das Angebot für ihre Altersgruppe<br />

bewerten, wie sie sich darüber informieren<br />

und was sich an ihnen<br />

verbessern soll.<br />

Denn auch das wird eine Aufgabe des<br />

Hemsbacher SSR sein: Neue Angebote<br />

zum Mitmachen zu initiieren. Ideen<br />

gibt es dazu genug, sagt Küßner und<br />

verweist auf eine lange Liste, in denen<br />

Aktivitäten baden-württembergischer<br />

Seniorenräte zusammengefasst<br />

sind: Dazu gehört beispielsweise eine<br />

Schreibwerkstatt für Ältere, Talenttauschbörsen,<br />

Besuchs-, Betreuungs-<br />

und Vorlesedienste und die Herausgabe<br />

eines Veranstaltungskalenders<br />

für Senioren.<br />

Reinhard Küßner<br />

(reinhard.kuessner@t-online.de)<br />

Seniorenrat<br />

Kernen im Remstal<br />

Info-Broschüre<br />

<strong>Der</strong> Seniorenrat Kernen hat eine umfangreiche<br />

Broschüre zusammengestellt.<br />

Darin enthalten sind die Rubriken<br />

„Aktiv sein im Alter“, „Leben in<br />

der eigenen Wohnung“, „Betreutes<br />

Wohnen und Pflegeheime“, „Was ist<br />

bei einem Todesfall zu tun“, „Finanzielle<br />

Leistungen, Hilfen und Vergünstigungen“,<br />

„Vorsorgen durch<br />

Vollmacht“, „Patientenverfügung<br />

und Testament“, „Informations- und<br />

Beratungsstellen“. Einen besonderen<br />

Raum nimmt die Rubrik „Aktiv sein<br />

im Alter“ ein. Vereine, Kirchen und<br />

Organisationen der Gemeinde stellen<br />

ihre Angebote vor, die sie speziell<br />

für die Senioren anbieten.<br />

<strong>Der</strong> Seniorenrat Kernen wurde im<br />

Oktober 2009 gegründet und ist eine<br />

Einrichtung der Gemeinde.<br />

<strong>Der</strong> Rat hat vier Arbeitsgruppen gebildet:<br />

• Ermitteln, Vernetzen und Koordinieren<br />

der vorhandenen Angebote<br />

für Senioren; Erstellen einer<br />

Info-Broschüre; neue Angebote<br />

entwickeln<br />

• Pflege, Wohnen, Dienstleistungen,<br />

Mobilität<br />

• Gesundheit, Sport, Freizeit, Hobby.<br />

• Kultur und Bildung, Soziales,<br />

Sonstiges.<br />

Günter Haussmann<br />

(info@seniorenrat-kernen.de)<br />

Stadtseniorenrat<br />

Ludwigsburg<br />

25 Jahre „nicht nachlassen“<br />

In seiner Hauptversammlung hat der<br />

SSR seine Gründerin und langjährige<br />

Vorsitzende Elisabeth-Charlotte<br />

Rotsch für zwei weitere Jahre gewählt,<br />

mit ihr den gesamten Vorstand. Laut<br />

Rotsch hat sich im Rückblick auf das<br />

vergangene Jahr „die Stetigkeit des<br />

Nicht-Nachlassens erneut bewährt,<br />

nun bereits 25 Jahre lang“. So erreichte<br />

der SSR an einigen neuralgischen<br />

Punkten in der Stadt Verbesserungen<br />

für Senioren und Behinderte.<br />

In den kommenden Monaten sollen<br />

Begehungen an kritischen Orten fortgesetzt<br />

werden, unter anderen am<br />

Bahnhof (Aufzüge, Bahnsteige).<br />

Elisabeth-Charlotte Rotsch<br />

(Rotsch.ing.buero@t-online.de)<br />

2-2011<br />

33


Blick ins Land<br />

Kreisseniorenrat<br />

Neckar-Odenwald-Kreis<br />

Pflegeheimbesuche lohnen<br />

Die Sitzung des KSR-Vorstandes<br />

fand wieder einmal außerhalb des<br />

„Amtssitzes Mosbach“ statt. Ausgewählt<br />

war der Pflegewohnpark<br />

„Glück im Winkel“ in der Gemeinde<br />

Neunkirchen am südwestlichen<br />

Rand des Landkreises. Er bietet Pflegebedürftigen<br />

modernste Pflege- und<br />

Serviceleistungen in einem farbenfroh<br />

und großzügig gestalteten Haus.<br />

Zusätzlich zu den bereits häufiger<br />

anzutreffenden Tier- und Gartentherapien<br />

liegen Schwerpunkte auf<br />

Hirnleistungs- und Funktionstraining<br />

sowie intensiver Validation, das<br />

heißt Kommunikation mit dementen<br />

Menschen. Das Haus verfügt über<br />

eine Wachkomastation und nimmt<br />

bei Vorliegen einer medizinisch-pflegerischen<br />

Indikation auch Sozialhilfeempfänger<br />

als Heimbewohner auf.<br />

Kurzzeitpflege ist möglich.<br />

Zu den Mitgliedern des KSR gesellte<br />

sich die Leiterin des Hauses, Cornelia<br />

Zamzau, die eine sehr informative<br />

Führung durch alle Bereiche leitete<br />

und engagiert über das Leben im<br />

Haus und mit seinen Bewohnern berichtete.<br />

Besonders wichtig für den<br />

Vorstand war die Anwesenheit zweier<br />

Vertreter des Heimbeirates (Ernst<br />

Hägele und Friedrich Brenner).<br />

Angeregt wurde im Rundgespräch<br />

die (nachrichtliche) Beteiligung des<br />

KSR bei Anträgen und Stellungnahmen<br />

der Heimleitung, um den Mitgliedern<br />

Gelegenheit zu geben, „näher<br />

am Ball“ zu sein und fallweise<br />

über die Inhalte mit dem LSR sprechen<br />

zu können.<br />

Die Gespräche drehten sich unter<br />

anderem um die Vorgaben der<br />

Landesbauordnung (für Pflegeheime),<br />

um die Inhalte und Regeln der<br />

Leistungsqualitätsvereinbarung,<br />

um die Personalsituation solcher<br />

Einrichtungen „im Hinterland“ und<br />

34 2-2011<br />

Die Mitglieder des KSR mit der Heimleiterin und den Heimbeiräten. Bild: KSR Neckar-Odenwald-Kreis<br />

den Wunsch nach einer Steigerung<br />

des Einsatzes freiwillig ehrenamtlicher<br />

Betreuer. Die Letzteren werden<br />

zum Beispiel immer wieder in vielen<br />

Heimen gesucht für das Vorlesen,<br />

Basteln, gemeinsames Spielen oder<br />

begleitetes Einkaufen und Spaziergänge.<br />

Stadtseniorenrat<br />

Öhringen<br />

Direkt gewählt<br />

Seniorenbuero@neckarodenwald-kreis.de<br />

Im Herbst 2010 waren 5 585 Bürgerinnen<br />

und Bürger, die das 60ste<br />

Lebensjahr vollendet hatten, erstmals<br />

zur Wahl eines SSR aufgerufen.<br />

Rund 42 Prozent haben von ihrem<br />

Wahlrecht Gebrauch gemacht. Öhringen<br />

gehört somit zu den wenigen<br />

Kommunen im Land <strong>Baden</strong> <strong>Württemberg</strong>,<br />

wo durch Urwahl ein SSR<br />

ins Leben gerufen wurde.<br />

Zur Wahl stellten sich 18 Personen,<br />

obwohl schon vorher vom Gemeinderat<br />

festgelegt wurde, dass der<br />

künftige Vorstand nur acht Mitglieder<br />

umfasst und die mit der höchsten<br />

Stimmenzahl gewählt sind. OB<br />

Thilo Michler ist Kraft seines Amtes<br />

Mitglied im Vorstand.<br />

Zum Vorsitzenden wurde Otto<br />

Härterich, zu seinem Stellvertreter<br />

Joachim Stier gewählt.<br />

Mit der Direktwahl durch die Bürger<br />

hat der SSR eine besondere Stellung<br />

und auch ein verbrieftes Recht, Anträge<br />

an den Gemeinderat stellen zu<br />

können.<br />

Die Geschäftsführung erfolgt durch<br />

Mitarbeiter der Stadtverwaltung,<br />

welche auch die finanziellen Verpflichtungen<br />

übernimmt, sofern<br />

die anfallenden Kosten nicht durch<br />

Spenden gedeckt werden können.<br />

Diese Konstruktion hat den Vorteil,<br />

dass keine Mitglieder geworben und<br />

auch keine Beiträge erhoben werden<br />

müssen.<br />

<strong>Der</strong> Sitz des SSR befindet sich im<br />

Haus an der Walk, dem Seniorentreff<br />

der Stadt Öhringen und nicht<br />

im Rathaus, um eventuelle Berührungsängste<br />

der Bürger mit Verwaltungsangestellten<br />

von vornherein<br />

auszuschließen.<br />

Mitglieder des Vorstandes sind jeden<br />

Dienstag von 9 Uhr bis 11 Uhr<br />

im Seniorentreff zum persönlichen<br />

Gespräch oder telefonisch zu erreichen.<br />

Bei einer ersten öffentlichen Veranstaltung<br />

am 1. März wurde den Bürgern<br />

Gelegenheit geboten, ihre Wünsche,<br />

Anregungen und Vorschläge<br />

für die künftige Arbeit des SSR vorzubringen.<br />

Otto Härterich<br />

(Otto@Haerterich.info)


<strong>Der</strong> neue SSR voller Tatendrang. Bild: SSR Öhringen<br />

Kreisseniorenrat<br />

Ostalbkreis<br />

Hausarztversorgung im ländlichen<br />

Raum<br />

Die Gründe für die zunehmende<br />

Schließung von Hausarztpraxen im<br />

ländlichen Raum sind bekannt. Zum<br />

einen nimmt der Anteil der Hausärzte,<br />

die das übliche Rentenalter erreichen,<br />

kontinuierlich zu, zum anderen<br />

konnten in ländlichen Gemeinden<br />

im Ostalbkreis für die Allgemeinarztpraxen<br />

keine Nachfolger(innen)<br />

gefunden werden. Wenn Hausarztpraxen<br />

schließen, wirkt sich dies<br />

auch auf den Bestand der Apotheken<br />

aus.<br />

Die vielfältigen Klagen von Senioren<br />

im ländlichen Raum veranlassten<br />

die Vorsitzende des KSR, Heidi<br />

Schroedter, Dr. Klaus R. Walter vom<br />

Gesundheitsamt Ostalbkreis um ein<br />

Gespräch zu bitten und nach Lösungen<br />

zu suchen.<br />

Walter bestätigte die Problematik<br />

und wies auf ein 7-Punkte-Positionspapier<br />

mit Aufgaben und Forderungen<br />

hin, das Landrat Klaus Pavel zusammen<br />

mit den Kreisärzteschaften<br />

Aalen und Schwäbisch Gmünd, den<br />

Krankenhausdirektoren der drei Kliniken<br />

des Ostalbkreises und weiteren<br />

Akteuren im Ostalbkreis erarbeitet<br />

hatte: <strong>Der</strong> Bund schafft bessere Rahmenbedingungen,<br />

das Land plant<br />

kleinräumiger Zentren, Kliniken<br />

erstellen Weiterbildungskonzepte,<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

wird gefördert, Kommunen sollen<br />

Praxen unterstützen, Sparkasse gibt<br />

Kredite für neue Praxen, ärztliche<br />

Kooperationsformen werden unterstützt<br />

und positiv begleitet.<br />

Dieses Papier hatte der Landkreistag<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ergänzt mit<br />

den Punkten: Erhöhung der Ausbildungskapazität<br />

für Mediziner, ein<br />

Auswahlverfahren, das Eignung und<br />

Motivation für den Arztberuf stärker<br />

berücksichtigt, größere Praxisnähe<br />

des Medizinstudiums, das Fach Allgemeinmedizin<br />

sollte zu einem der<br />

Pflichtfächer beim Praktischen Jahr<br />

werden, eine bessere Werbung für<br />

den Beruf des Allgemeinmediziners.<br />

Ein Jahr später wurde vom Ministerrat<br />

ein Zehn-Punkte-Aktionsprogramm<br />

„Landärzte“ mit sieben<br />

Millionen Euro für strukturelle Verbesserungen<br />

der ärztlichen Versorgung<br />

beschlossen.<br />

Walter gab noch einen interessanten<br />

Hinweis darauf, dass sich zunehmend<br />

Frauen für ein Medizinstudium entscheiden<br />

und nach dem Studium das<br />

Modell „Teilzeit“ anstreben.<br />

Beeindruckt waren die Vorstandsmitglieder<br />

des KSR von den Telemedizinprojekten<br />

wie Sturzprophylaxe,<br />

Tele-EKG und „Chronische Wunde“<br />

im Ostalbkreis, die Walter vorstellte.<br />

Sie laufen bis Mitte nächsten Jahres<br />

und werden mit 500 000 Euro bezuschusst.<br />

Die Projekte sollen die Qualität der<br />

medizinischen wohnortnahen Versorgung<br />

im ländlichen Raum verbessern<br />

und damit Probleme reduzieren.<br />

Sie werden von ambulanten Pflegediensten<br />

und den zuständigen Chefärzten<br />

am Ostalb-Klinikum durchgeführt.<br />

An diesen Projekten arbeiten<br />

mehrere Sozialstationen mit.<br />

Heidi Schroedter<br />

(heidi.schroedter@gmx.de)<br />

Stadtseniorenrat<br />

Radolfzell<br />

Kreative Senioren<br />

Blick ins Land<br />

<strong>Der</strong> Seniorenbeirat der Stadt Radolfzell<br />

veranstaltete vom 4. bis 15. April<br />

eine Ausstellung unter dem Thema<br />

„Senioren sind kreativ“ im Foyer<br />

der Sparkasse in Radolfzell. Aus der<br />

Kernstadt und den Ortsteilen stellten<br />

20 Ältere 70 Exponate unterschiedlicher<br />

Gattung zur Verfügung. Diese<br />

sehenswerte Werkschau umfasste<br />

Arbeiten mit Farbe, Holz, Ton, Stein,<br />

Textil und Dekomaterial. Die freundliche<br />

und großzügige Unterstützung<br />

der Sparkasse Singen-Radolfzell hat<br />

diese Ausstellung ermöglicht.<br />

In der gut besuchten Eröffnungsveranstaltung<br />

mit musikalischer Darbietung<br />

des „Sponti-Chors“ aus dem<br />

Kreis der Älteren wiesen Ralf Zimmermann,<br />

Marktbereichsleiter der<br />

Sparkasse Singen-Radolfzell, und<br />

Othmar Frhr. v. Bodman, Sprecher<br />

des Seniorenbeirats, auf die Bedeutung<br />

dieses Engagements unserer<br />

Seniorenschaft hin.<br />

Die Aktivitäten der älteren Generation<br />

finden in der heutigen Zeit auf<br />

vielen Gebieten statt und sind in<br />

ihrer Ausrichtung oft themenübergreifend.<br />

Mit viel Fleiß und Ausdauer<br />

verwirklichen sie ihre Ideen,<br />

wobei ihnen die Begeisterung am<br />

Gestalten ebenso wichtig ist wie<br />

der Austausch mit Gleichgesinnten.<br />

Und das Ergebnis sieht man den Exponaten<br />

auch an.<br />

Dieses kreative Schaffen unserer Älteren<br />

war uns Ziel und Ansporn zugleich,<br />

der Öffentlichkeit Zugang zu<br />

ihren Arbeiten zu gewähren und insbesondere<br />

weitere ältere Menschen<br />

anzuregen, Gleiches zu tun, um auch<br />

geistige Regsamkeit und körperliche<br />

Beweglichkeit zu fordern und zu fördern.<br />

Othmar Frhr. v. Bodman<br />

(utta@bodman.de)<br />

2-2011<br />

35


Blick ins Land<br />

Kreisseniorenrat<br />

Rastatt<br />

Besonders wichtig: Service des<br />

Personals<br />

Die Stadtapotheke Kuppenheim, die<br />

Marienapotheke Rastatt-Niederbühl<br />

und das Parketthaus Hettich in<br />

Oberndorf erhielten die Zertifikate<br />

„Seniorenfreundlicher Service“.<br />

Vertreter des KSR Rastatt überprüften<br />

nach einer Kriterienliste die<br />

beiden Apotheken und das Parkett-<br />

Haus Hettich. Bei der Bewertung<br />

wurde darauf geachtet, was bei den<br />

konkreten Geschäftstypen für ältere<br />

Menschen wichtig ist. Dabei<br />

lag ein besonderes Augenmerk auf<br />

dem Waren- und Leistungsangebot<br />

und auf dem Serviceverhalten des<br />

Personals. Darüber hinaus sind die<br />

beiden Apothekerinnen Eva Ludwig<br />

wie auch Filialleiterin Heike König<br />

sehr an dem Thema Senioren interessiert.<br />

So arbeiten beide Apotheken<br />

mit den jeweiligen Sozialstationen<br />

zusammen und stehen für Beratung<br />

(Vortragsangebot: Senioren und<br />

Arzneimittel – Ein höheres Lebensalter<br />

ist keine Krankheit) gern zur<br />

Verfügung. Da setzt man sich auch<br />

schon mal beim Bürgermeister für<br />

die Absenkung des Bürgersteiges vor<br />

der Apotheke ein, um für Rollatornutzer<br />

und Rollstuhlfahrer bessere<br />

Zugangsmöglichkeiten zur Apotheke<br />

zu erreichen.<br />

Für Hettich-Parkett-Böden in Kuppenheim-Oberndorf<br />

galten entsprechend<br />

dem Leistungsangebot die<br />

gleichen Prüfkriterien. Auch hier<br />

wurde sehr schnell deutlich, dass<br />

in den hellen und geräumigen Geschäftsräumen<br />

eine seniorenfreundliche<br />

Beratung stattfindet.<br />

Die Gesamtbewertung fiel „zufriedenstellend“<br />

aus und einer Ausfertigung<br />

der Zertifikate stand nichts<br />

mehr im Wege.<br />

36 2-2011<br />

Uwe-Peter Böhm<br />

(uwe.p.boehm@t-online.de)<br />

Dr. Heinz-Jürgen Kopmann vom Landes-<br />

Apothekerverband. Bild: SSR Remshalden<br />

Stadtseniorenrat<br />

Remshalden<br />

Zu Risiken und<br />

Nebenwirkungen (im Auto)<br />

Umfassend, ausführlich, interessant<br />

und informativ hat Apotheker<br />

Dr. Heinz-Jürgen Kopmann vom<br />

Landes-Apothekerverband seinen<br />

Vortrag zum sicheren Umgang mit<br />

Medikamenten gestaltet.<br />

Mobilität ist bis ins hohe Alter wichtig,<br />

besonders für Remshaldener,<br />

vor allem in den Teilorten. Einkaufen,<br />

Arztbesuche und die Teilnahme<br />

an Veranstaltungen sind kaum ohne<br />

eigenes Fahrzeug möglich. Daher ist<br />

es besonders wichtig zu wissen, dass<br />

Autofahren eine komplexe Körperarbeit<br />

ist: ein Zusammenwirken von<br />

verschiedenen Sinnesorganen und<br />

des Zentralnervensystems.<br />

<strong>Der</strong> Referent hat anschaulich die<br />

verschiedenen Medikamentengruppen<br />

erklärt, welche Auswirkungen<br />

sie auf den Körper, die Reaktionsfähigkeit<br />

haben. Welche anregend,<br />

welche eher ermüdend wirken, wie<br />

sie in den Blutkreislauf gelangen,<br />

was vor allem bei Dosisveränderungen<br />

oder Neueinstellung von Medikamenten<br />

zu beachten ist.<br />

Er hat auch über Nebenwirkungen<br />

und Auswirkungen gesprochen bei<br />

Medikamenten, die in der Bevölkerung<br />

eher als harmlos angesehen<br />

werden und teilweise fast bedenkenlos<br />

eingenommen werden.<br />

Diese sind keine „Smarties“. Etliche<br />

Grippemittel, auch Heuschnupfenmittel,<br />

wirken sich ungünstig im<br />

Straßenverkehr aus, dies gilt ebenso<br />

für Fußgänger als auch Radfahrer.<br />

Kopmann hat auch über den rechtlichen<br />

Hintergrund bei der Einnahme<br />

von Medikamenten gesprochen. Es<br />

gilt: die eigene Fahrtüchtigkeit und<br />

Teilnahme am Straßenverkehr ist<br />

immer kritisch zu überprüfen.<br />

Ellen Reiniger<br />

(Seniorenrat@Remshalden.de)<br />

Kreisseniorenrat<br />

Tübingen<br />

„Seniorenwegweiser“<br />

auch elektronisch<br />

<strong>Der</strong> KSR hat eine Neuauflage seines<br />

Senioren-Wegweisers herausgegeben.<br />

Auf insgesamt 120 Seiten wurden<br />

Informationen über Kontaktstellen,<br />

Angebote, Dienstleistungen<br />

und Möglichkeiten für ältere Bürgerinnen<br />

und Bürger des Kreises zusammengestellt.<br />

Die Neuauflage gab es, weil die letzte<br />

Ausgabe aus dem Jahr 2009 vergriffen<br />

war. Zwar schreibt das Sekretariat<br />

des KSR den Wegweiser als elektronisches<br />

Datenwerk laufend fort<br />

und versendet auf Anforderung diese<br />

E-Fassung. Die Nachfrage nach<br />

einer gedruckten Fassung ist jedoch<br />

nach wie vor sehr groß. Offensichtlich<br />

kann die elektronische Fassung<br />

des Wegweisers eine gedruckte Veröffentlichung<br />

nicht ersetzen.


Im Wegweiser spiegelt sich insbesondere<br />

das Netz der unterstützenden<br />

und helfenden Seniorenarbeit<br />

im Kreis Tübingen wider. Er zeigt,<br />

dass dieses Netz eng geknüpft ist.<br />

<strong>Der</strong> KSR setzt sich deshalb für ein<br />

systemisch ausgerichtetes Denken<br />

und Handeln bei der Organisation<br />

der unterstützenden und helfenden<br />

Seniorenarbeit ein.<br />

Ferner geht es dem KSR auch darum,<br />

weitere Multiplikatoren zu gewinnen,<br />

die vor Ort auf den Wegweiser als Datenwerk<br />

der Seniorenarbeit aufmerksam<br />

machen und Rat suchenden älteren<br />

Menschen dabei helfen, sich<br />

in der Vielzahl der Angebote besser<br />

zurecht zu finden. Zu denken ist dabei<br />

an Personen, Organisationen und<br />

Institutionen, die selbst nicht zum<br />

System der Seniorenarbeit gehören,<br />

die aber im Rahmen ihrer eigenen<br />

Aufgaben Kontakte zu Älteren haben.<br />

<strong>Der</strong> KSR hofft, dass auch die neue<br />

Ausgabe des Wegweisers wieder<br />

zu einem Wegbegleiter der älteren<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger im<br />

Landkreis, ihrer Angehörigen, Rat<br />

gebenden Freunde und Bekannten<br />

sowie von Institutionen und Dienstleistern,<br />

die älteren Menschen helfen<br />

und sie unterstützen wollen, wird.<br />

Hansjürgen Stiller<br />

(Kreisseniorenrat_Tuebingen@<br />

t-online.de)<br />

Kreisseniorenrat<br />

Tuttlingen<br />

Vier Neue und ein Faltblatt<br />

Vier Neuvorschläge, neun im Amt<br />

Bestätigte: Die Vorstandswahl des<br />

KSR hat keine Überraschungen geboten,<br />

aber dafür sind sich die Senioren<br />

bei der Jahreshauptversammlung<br />

einig gewesen.<br />

So ist ab jetzt Jürgen Zinsmayer,<br />

Leiter der Fachstelle für Familie<br />

und Senioren, der neue Kassenwart<br />

Die Mitglieder des neuen und alten Vorstandes der KSR Tuttlingen. Auf dem Bild fehlt der ausgeschiedene<br />

Wolfgang Worm. Bild: Corinna Blum<br />

des KSR. Er löst Bernd Mager, Sozialdezernent<br />

des Landratsamts Tuttlingen,<br />

ab. Außerdem schied Willi<br />

Frech, laut dem alten und neuen<br />

Vorsitzenden Martin Stützler ein<br />

„Urgestein des Vorstands“, als Beisitzer<br />

aus. Mit ihm gehen die Beisitzer<br />

Monika Haug vom DRK und<br />

Wolfgang Worm. Ihre Nachfolger<br />

sind Karl Josef Dehé, Leiter des Seniorentreffs<br />

Rietheim-Weilheim,<br />

Helga Sander, Geschäftsführerin<br />

des DRK-Kreisverbands Tuttlingen,<br />

und Wolfgang Wuchner aus<br />

Tuttlingen -Nendingen.<br />

Neu ist in diesem Jahr auch ein Faltblatt<br />

mit Informationen über den<br />

KSR, das in Zusammenarbeit mit<br />

dem Landratsamt entstanden ist.<br />

Es soll spätestens im Mai bei den<br />

Bürgermeisterämtern im Landkreis<br />

ausliegen.<br />

Rüdiger Daus<br />

(RuedigerDaus@t-online.de)<br />

Stadtseniorenrat<br />

Ulm<br />

„Wir fliegen auf Senioren“<br />

Als neue gewählte Vorsitzende übernimmt<br />

Helga Gerstmeier das Amt.<br />

Stellvertretende Vorsitzende und<br />

Schriftführerin wurde Stefanie Lohrmann,<br />

und das Amt der zweiten<br />

stellvertretenden Vorsitzenden und<br />

Schatzmeisterin begleitet zukünftig<br />

Mathilde Klimek. Neben den drei<br />

geschäftsführenden Vorständen sind<br />

weitere sechs Beisitzer(innen) in den<br />

SSR gewählt: Christl Urban, Kornelia<br />

Menden-Gräter, Halil Ibrahim<br />

Kaplan, Tilman Röhricht, Martin<br />

Grünitz und Bernhard Gnoth.<br />

Zwischenzeitlich hat das neue Gremium<br />

seine Tätigkeit aufgenommen.<br />

Neben der Identifikation wichtiger<br />

lokaler Themen steht als zentrale<br />

Aufgabe die Planung des übernächsten<br />

Landesseniorentags 2012 in Ulm<br />

im Zentrum.<br />

Im Rahmen des verkaufsoffenen<br />

Sonntags nahm der Seniorenrat mit<br />

einem Informationsstand auf dem<br />

Münsterplatz teil. Das Motto dieses<br />

Tages lautete „Albrecht Berblinger“.<br />

In Anlehnung an das Thema stellte<br />

der Rat für sich fest: „Wir fliegen auf<br />

Senioren“. Neben mannigfaltigem<br />

Informationsmaterial zu den Themen<br />

Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht,<br />

Betreuungsrecht und<br />

vielen anderen hat man auch die<br />

Möglichkeit des Bastelns von Papierfliegern<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

angeboten. <strong>Der</strong> Informationsstand<br />

war den gesamten Tag über gut frequentiert.<br />

Es entstanden sehr viele<br />

interessante Gespräche mit Bürgerinnen<br />

und Bürgern. Gleich nach<br />

seiner Eröffnungsrede besuchte der<br />

Ulmer Oberbürgermeisters Ivo Gönner<br />

den Stand des Seniorenrats und<br />

wünschte gutes Gelingen.<br />

Stefanie Lohrmann<br />

(stefanie.lohrmann@web.de)<br />

2-2011<br />

37


Pflege<br />

Noten für die Pflegeeinrichtungen im L<br />

<br />

<br />

Mit Hilfe von Noten soll<br />

die Qualität der Versorgung<br />

Pflegebedürftiger<br />

in den Heimen vergleichbar<br />

dargestellt werden. An der<br />

Methodik gib es allerdings Zweifel,<br />

ebenso an der Relevanz.<br />

Mit dem so genannten Pflegeweiterentwicklungsgesetz<br />

hat der Gesetzgeber<br />

2008 die Grundlage geschaffen,<br />

bundesweit die Qualität der Pflegeheime<br />

und ambulanten Pflegedienste<br />

für den Verbraucher vergleichbar abzubilden.<br />

Vor allem die Ergebnis- und<br />

Lebensqualität der Pflegebedürftigen<br />

sollten verständlich, umfassend,<br />

übersichtlich und zuverlässig darstellt<br />

werden, damit Kunden und Angehörige<br />

vergleichen und ein Heim<br />

fundiert auswählen können.<br />

38 2-2011<br />

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Nach längerem Diskussionsprozess<br />

haben im Sommer 2009 die Beteiligten<br />

(Pflegekassen, Medizinischer<br />

Dienst der Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände,<br />

Sozialhilfeträger und<br />

andere) Pflegenoten vereinbart, mit<br />

denen die Ergebnisse der Prüfungen<br />

dargestellt werden. Seit Ende des<br />

Jahres 2009 prüft der Medizinische<br />

Dienst der Krankenkassen (MDK)<br />

nun bundesweit unangemeldet die<br />

Einrichtungen der Altenhilfe.<br />

Aufbau der Pflegenoten<br />

<br />

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<br />

Die regelmäßigen jährlichen Begehungen<br />

stellen für die Pflegeheime in<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ein Novum dar.<br />

Neben einem umfangreichen Prüfbericht,<br />

der die eventuellen Mängel<br />

und die daraus resultierenden Ver-<br />

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besserungsempfehlungen enthält,<br />

kommt ein bundesweit einheitlicher<br />

Fragenkatalog zum Einsatz, der die<br />

Qualität erfassen und widerspiegeln<br />

soll. Bis Ende 2010 sollte für jedes<br />

Pflegeheim eine Zensur vorliegen,<br />

was jedoch aufgrund der Vielzahl<br />

an Einrichtungen nicht erreicht<br />

werden konnte. Mittlerweile startet<br />

aber schon vereinzelt der zweite Prüfungsdurchgang.<br />

Vier unterschiedliche Bewertungsbereiche<br />

werden durch den MDK<br />

abgefragt:<br />

• die pflegerische und medizinische<br />

Versorgung<br />

• der Umgang mit demenzkranken<br />

Pflegebedürftigen<br />

• die Betreuung und Beschäftigung<br />

sowie die Gestaltung des Alltags


and<br />

• die Wohnumgebung, die Hygiene<br />

sowie die Verpflegung.<br />

Die Summe aller Kriterien ergibt<br />

dann eine Gesamtnote, die noch<br />

mit dem Ergebnis einer Befragung<br />

von ausgewählten Bewohner(inne)n<br />

ergänzt wird. Alle Pflegenoten werden<br />

in den jeweiligen Häusern ausgehängt<br />

sowie im Internet (bei den<br />

Krankenkassen und anderen) veröffentlicht.<br />

Neben der neuen Bewertungssystematik<br />

war es für die Verantwortlichen<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> eine<br />

zusätzliche Herausforderung, dass<br />

nun erstmalig der MDK regelmäßig<br />

zu Begehungen in die Heime<br />

kommt. In der Vergangenheit wurde<br />

überwiegend der ambulante Bereich<br />

durch den MDK geprüft, während<br />

die Heimaufsichten für die Kontrollen<br />

der Pflegeheime verantwortlich<br />

waren.<br />

Die Qualität der rund 1 400 Pflegeheime<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wurden<br />

bis März 2011 zu über 90 Prozent<br />

mit den Noten bewertet. Die Durchschnittspflegenote<br />

im Land liegt bei<br />

1,2 und ist damit deutlich besser als<br />

der Bundesdurchschnitt (1,6). Doch<br />

genau diese sehr guten Werte sorgen<br />

bei Fachleuten für erhebliche Kritik.<br />

Kritik an den Pflegenoten<br />

Vor allem das Fehlen belastbarer<br />

pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

wird angeprangert. Bei dem<br />

derzeitigen Vorgehen ist es wissenschaftlich<br />

nicht nachgewiesen, ob<br />

auch wirklich die Qualität gemessen<br />

wird, die in die Zensur mündet.<br />

Aus diesem Grunde haben einige<br />

Pflegeheime in anderen Bundesländern<br />

gegen die Veröffentlichung<br />

ihrer schlechten Noten geklagt und<br />

zum Teil Recht bekommen. Hinzu<br />

kommen statistische Unzulänglichkeiten,<br />

handwerkliche Fehler und<br />

fragliche Berechnungsmethoden,<br />

welche die Ergebnisse beeinträchtigen<br />

können. Ebenso ist zu hin-<br />

terfragen, warum die Leistungserbringer,<br />

also diejenigen, die geprüft<br />

werden (die privaten, kommunalen<br />

und gemeinnützigen Verbände der<br />

Pflegeheime) vom Gesetzgeber an<br />

den Verhandlungen für die Prüfrichtlinien<br />

beteiligt wurden. Dies ist<br />

ungefähr so, als würde ein Autohersteller<br />

bei der Erarbeitung der TÜV-<br />

Kriterien oder Gymnasiasten bei der<br />

Erstellung ihrer Abiturprüfung mitwirken.<br />

Auch ist seit Einführung der<br />

Notenbewertung deutlich sichtbar,<br />

dass sich nahezu alle Bundesländer<br />

inzwischen in ihren Ergebnissen<br />

verbessert haben – es deutet sich<br />

an, dass sich ein gewisser Vorbereitungseffekt<br />

bei den Heimen auf die<br />

Prüfung eingestellt hat.<br />

Alternativen zur Pflegenote<br />

Folglich werden sich bei der Bewertungssystematik<br />

zukünftig Veränderungen<br />

ergeben, um auf die<br />

berechtigte Kritik zu reagieren. Die<br />

aufgezeigten Probleme und kritischen<br />

Einwürfe gelten sowohl für<br />

den stationären wie den ambulanten<br />

Bereich. Dem Verbraucher<br />

stehen noch weitere Anlaufpunkte<br />

zur Verfügung, über die Informationen<br />

zu Pflegeheimen eingeholt<br />

werden können. Neben den Pflegestützpunkten<br />

gibt es im Internet<br />

das Projekt „Heimverzeichnis“ der<br />

BIVA (Bundesinteressenvertretung<br />

der Nutzerinnen und Nutzer von<br />

Wohn- und Betreuungsangeboten<br />

im Alter und bei Behinderung), mit<br />

dem ebenfalls die Lebensqualität<br />

erhoben werden soll. Viele Einrichtungen<br />

lassen sich zusätzlich noch<br />

von weiteren Prüfinstitutionen besuchen,<br />

um mit Zertifikaten wie die<br />

„Sterne“ des Pflegenetzes Heilbronn<br />

und Siegeln wie IQD für ihre Qualität<br />

zu werben.<br />

Wichtiger als die Noten ist der<br />

persönliche Eindruck<br />

Letztendlich dürften jedoch alle Noten<br />

und die nach außen dargestellten<br />

Symbole bei der Auswahl eines<br />

2-2011<br />

Aktuelles<br />

Pflegeheimes gegenüber den persönlichen<br />

Eindrücken vor Ort nachrangig<br />

sein. Erste Befragungen bei<br />

Verbrauchern verdeutlichen, dass<br />

das Interesse eher zurückhaltend<br />

und die Aussagekraft bescheiden ist.<br />

Vielmehr ist immer noch der erste<br />

Eindruck beim Betreten eines Pflegeheims<br />

entscheidend. Gleichermaßen<br />

wichtig sind die Freundlichkeit<br />

des Personals, der Geruch, die<br />

Atmosphäre, die Begrüßung oder<br />

ein Platz zum Verweilen und Kaffeetrinken.<br />

Aber auch der Ruf des<br />

Heimes und die Heimatnähe, die<br />

Einbindung in das Gemeindeleben,<br />

die Empfehlung des Hausarztes,<br />

die Erreichbarkeit und Nähe zum<br />

Wohnort der Angehörigen oder die<br />

Kosten können für die Auswahl einer<br />

Einrichtung entscheidend sein.<br />

Sascha M. Buchinger,<br />

Referent für stationäre Altenhilfe<br />

beim DRK Landesverband<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

Sascha M. Buchinger<br />

39


Pflege<br />

Alle sind dafür: „Pflege engagiert“ muss sein!<br />

Förderung für Initiativen nach § 45d, SGB XI<br />

Aber: wie „pflegen“ wir selbst<br />

dieses Thema? Nach zwei Jahren<br />

Förderung des Ehrenamts<br />

und der Selbsthilfe im Rahmen<br />

von § 45 des Sozialgesetzbuches<br />

(SGB) XI zieht die Agentur<br />

„Pflege engagiert“ eine Bilanz:<br />

Einiges ist erreicht, aber vieles<br />

bleibt noch zu tun. Dafür sind<br />

eine engagierte Bürgerschaft,<br />

aber auch die Kommunen und<br />

Seniorenvertretungen weiter<br />

gefordert.<br />

<strong>Der</strong> demografische Wandel von unten<br />

und von oben, von der Jugend<br />

und vom Alter her, hat unseren Alltag<br />

erreicht. Das Thema „Sorgearbeit“<br />

ist in den bedeutenden Medien<br />

der Republik angekommen. Insbesondere<br />

Demenzerkrankte und ihre<br />

Angehörigen finden mehr öffentliche<br />

Aufmerksamkeit. Die Bundespolitik<br />

hat das drängende Anliegen<br />

der Vereinbarkeit von Pflege und<br />

Beruf jetzt aufgegriffen mit dem<br />

Gesetz zur Familienpflegezeit – umstritten<br />

und teilweise halbherzig in<br />

der Umsetzung. Die Gefahr scheint<br />

erkannt.<br />

Wir sind eine Gesellschaft des langen<br />

Lebens. Lebensformen im Alter<br />

werden bunter, aber auch fragiler.<br />

Familien halten zusammen, wohnen<br />

aber nicht mehr so nah beieinander.<br />

Für Menschen in bestimmten Lebenslagen<br />

entstehen so Risiken bei<br />

drohender Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit<br />

– mangelnde Unterstützung<br />

für allein lebende Hochbetagte,<br />

insbesondere Männer, für<br />

alte Menschen ohne Kinder, für pflegende<br />

Angehörige, die berufstätig<br />

sind; oder Versorgungsrisiken – bei<br />

Bürgerinnen und Bürger im ländlichen<br />

Raum oder bei Menschen mit<br />

sehr niedrigen Renten, die sich keine<br />

Hilfsdienste leisten können.<br />

40 2-2011<br />

Auch neue Antworten?<br />

Das Fazit: Zukunftsfähigkeit hängt<br />

auch hier von einer zügigen und konsequenten<br />

Wende ab. Wir brauchen<br />

neue Antworten für Zukunftsbedarfe.<br />

Es geht um einen Wechsel von<br />

der Versorgungs- zur Mitwirkungsgesellschaft<br />

durch kleinräumige,<br />

wohnortnahe Angebote und kreative,<br />

Pflege flankierende Aktivitäten. Gefragt<br />

sind lokale Verantwortungsgemeinschaften.<br />

Dieses Anliegen steht auch im Mittelpunkt<br />

der Förderung von Initiativen<br />

des Ehrenamts und der Selbsthilfe<br />

nach SGB XI § 45d. Solche Initiativen<br />

können bereits heute einen Beitrag<br />

leisten gegen Vereinsamung,<br />

Verwahrlosung und Verkümmerung<br />

in Lebenssituationen mit Pflege.<br />

Sie sind aber auch unverzichtbare<br />

Meilensteine auf dem Weg zu zukunftsfähigen<br />

und solidarischen<br />

Formen des Zusammenlebens, wenn<br />

man Hilfe braucht. Es geht um Zusammenschlüsse<br />

von Betroffenen,<br />

Bürgerschaft, Fachdiensten und<br />

kommunalen Partnern nach selbstbestimmten<br />

Regeln. Vision ist die<br />

„Caring community“.<br />

Immerhin 60 neue Initiativen<br />

Eine große Hilfe dabei sind die vielseitigen<br />

bürgerschaftlichen Initiativen,<br />

die 2010, im zweiten Jahr der<br />

Förderung nach SGB XI § 45d, ihre<br />

Arbeit aufgenommen oder fortgesetzt<br />

haben. Sie vereinen praktischen<br />

Alltagssinn mit dem Anliegen gesell-


Projekt-Initiatorinnen bei der Arbeit im Tandem im Kurs 2010/2011.<br />

schaftspolitischer Mitgestaltung im<br />

eigenen Umfeld. Bei vielen begründet<br />

sich das Engagement aus der<br />

Überzeugung, dass neue Wege eines<br />

gelingenden Lebens mit Pflege von<br />

Bürgerinnen und Bürgern gesucht<br />

und gefunden werden müssen.<br />

Im letzten Jahr wurden 60 neue<br />

Initiativen mit kommunalen sowie<br />

Mitteln der Pflegekasse und zum<br />

Teil auch Landesmitteln gefördert.<br />

Das bedeutet einen Zuwachs von<br />

62 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Durch Fördermittel konnten die Initiativen<br />

das freiwillige Engagement<br />

qualifizieren, verlässliche fachliche<br />

Begleitung bereitstellen, Öffentlichkeitsarbeit<br />

betreiben und Aufwände<br />

der Freiwilligen in den jeweiligen<br />

Aktivitäten ersetzen.<br />

Die Förderung trägt zu einem fairen<br />

und verlässlicheren Rahmen für die<br />

Beteiligung von Freiwilligen bei. Bestehende<br />

Initiativen entdecken darin<br />

Chancen. Sie gewinnen Ressourcen<br />

für weitere Schritte.<br />

Allerdings verlockt diese Förderung<br />

bisher nur zögerlich zum Aufbau<br />

neuer Aktivitäten.<br />

Wo und wie wird geholfen?<br />

Die 60 im Jahr 2010 geförderten<br />

Initiativen decken bisher vier Handlungsfelder<br />

ab:<br />

• Selbstständigkeit erhalten und<br />

verbessern: Dazu gehören beispielsweise<br />

Seniorennetzwerke,<br />

Wohnberatung, Einkaufsunterstützung<br />

oder Formen von Alltagsassistenz,<br />

Kümmerer für den<br />

„Schreibkram“.<br />

• Soziale Einbindung (im Quartier)<br />

anregen: Dazu zählen Kontaktund<br />

Besuchsdienste, „Besuchspaten“,<br />

Mittagstische, Samstagsfrühstück<br />

für Menschen mit<br />

chronischer psychischer Erkrankung<br />

und vieles mehr.<br />

• Gesundheit erhalten bei Pflegebedürftigkeit:<br />

Besonders interessante<br />

Entwicklungen gab es bei zugehenden<br />

Bewegungsangeboten wie dem<br />

aktivierenden Hausbesuch, aber<br />

auch bei bekannteren Formen wie<br />

Gedächtnisgruppen oder „Urlaub<br />

ohne Koffer“.<br />

• Unterstützung von pflegenden<br />

Angehörigen in der Form von<br />

Pflegebegleitungsinitiativen, Gesprächsangeboten<br />

mit Selbsthilfe-<br />

2-2011<br />

Pflege<br />

charakter oder Forum pflegender<br />

Angehöriger.<br />

Wo sind die Probleme?<br />

Es gibt allerdings auch Hürden beim<br />

weiteren Aus- und Aufbau:<br />

• die Notwendigkeit der kommunalen<br />

Ko-Finanzierung<br />

• die Abstimmung mit der Kommune<br />

und dem Landkreis ist zwingend<br />

notwendig. Dies schreckt<br />

Organisationen ab, die mit diesen<br />

Wegen nicht vertraut sind.<br />

• Angebote und Aktivitäten erfordern<br />

bestimmte Qualitätsstandards<br />

und fachliche Ressourcen.<br />

Träger signalisieren Überforderung<br />

durch „neue Baustellen“.<br />

• Angebote und Aktivitäten beruhen<br />

auf der systematischen Zusammenarbeit<br />

von Hauptamtlichen<br />

und Freiwilligen. <strong>Der</strong> „Wohlfahrtsmix“<br />

im ambulanten Bereich zählt<br />

nicht zu den selbstverständlichen<br />

und vertrauten Kooperationsformen.<br />

Ein grundsätzlicher Wandel<br />

im beruflichen Selbstverständnis<br />

ist erforderlich.<br />

• Entlastung und Begleitung als Pflege<br />

flankierende Maßnahmen erfordern<br />

Kooperation und Öffnung von<br />

Familien und Pflegebedürftigen<br />

hin zu geteilter Verantwortung. In<br />

der Regel besteht jedoch nach wie<br />

vor eine Kultur der Distanz.<br />

Wie kommt man besser voran?<br />

Es gibt Hinweise, wo Prozesse leichter<br />

vorankommen:<br />

• in Landkreisen mit systematischer<br />

Demografieplanung und Tradition<br />

im Bürgerengagement bei Pflege:<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald,<br />

Landkreis Esslingen<br />

• in Städten mit Fachstellen, die auch<br />

den Themenbereich Bürgerengagement<br />

und Pflege aufgreifen:<br />

Esslingen, Stuttgart, Karlsruhe,<br />

Reutlingen, Schwäbisch Gmünd<br />

• in Landkreisen, die Fördermittel<br />

für §-45d-Initiativen bereitstellen<br />

können: Breisgau-Hochschwarzwald,<br />

Tübingen<br />

41


Pflege<br />

• in Orten mit großem lokalem<br />

Reichtum von alten und neuen<br />

Initiativen im Umfeld von Pflege:<br />

Weilheim, Kirchheim/Teck, Bad<br />

Wurzach, Nürtingen, Lenningen.<br />

Entscheidend: Das Miteinander<br />

vor Ort<br />

Es kommt auf Promotoren und Kommunikation<br />

vor Ort an. Die Agentur<br />

„Pflege engagiert“ informiert und berät<br />

Interessenten. Für 2011 streben<br />

wir an:<br />

• Trotz einem bundesweit vergleichsweise<br />

entwickelten Projektstand<br />

hält das Interesse an, und die<br />

Initiativen werden bunter. Diese<br />

Entwicklung möchten wir durch<br />

Information und Wissenstransfer<br />

verstärken.<br />

• Jenseits von fachlichen Zusammenhängen<br />

muss die Informationsarbeit<br />

weiter fortgesetzt werden<br />

und sich verstärkt und kontinuierlich<br />

auf niedrigschwellige, bürgerschaftliche<br />

Kreise beziehen. Wir<br />

erweitern unsere Pfade, besonders<br />

auch im Blick auf die Arbeit von<br />

Pflegestützpunkten und Mehrgenerationenhäuser.<br />

• <strong>Der</strong> konkrete Wissenstransfer zu<br />

bisherigen Projekten ist wichtig,<br />

um bei Fachleuten und interessierten<br />

Bürgern soziale Phantasie<br />

anzuregen. Wir beteiligen uns an<br />

den 2011 stattfindenden Innovationskonferenzen<br />

im Land.<br />

• Regionalgespräche haben sich als<br />

wichtige und nützliche Plattformen<br />

erwiesen. Wir suchen weiterhin<br />

den Kontakt mit Seniorenräten,<br />

fachlichen und politischen<br />

Multiplikatoren. Wir verstärken<br />

die Ausrichtung auf vielfältigere<br />

Zielgruppen (bürgerschaftliche<br />

Initiativen und Multiplikatoren,<br />

Mitarbeiter aus Kommunen und<br />

Verbänden). Im Herbst laden wir<br />

wieder zu vier Regionalgesprächen<br />

ein: in Ulm, Mengen, Mosbach<br />

und Offenburg.<br />

• <strong>Der</strong> Weg in die Förderpraxis ist<br />

aufwändig und erfordert meist<br />

mehrere Schritte der Informati-<br />

42 2-2011<br />

Beim Erfahrungsaustausch.<br />

on, Kommunikation und Begleitung.<br />

Wir möchten kommunale<br />

Mitarbeiter dabei unterstützen,<br />

durch ein vernetztes Vorgehen mit<br />

Verbänden, Personalressourcen<br />

als kommunale Förderung einzubringen.<br />

Die Förderung von Selbsthilfe und<br />

Bürgerengagement nach SGB XI<br />

§ 45d bietet jenseits des Anliegens<br />

Pflege flankierender Maßnahmen<br />

ein weites sozialpolitisches Übungsfeld<br />

mit vielen Gewinnchancen.<br />

Ressourcen für lokale Anliegen<br />

können erschlossen werden. Neue<br />

Kooperationen werden auf den Weg<br />

gebracht. Vertrauen in Eigeninitiative<br />

wächst.<br />

<strong>Der</strong> Aufbau neuer Initiativen in einem<br />

neuen Handlungsfeld mit neuen<br />

Rahmenbedingungen erfordert vielfältige,<br />

kontinuierliche und zeitintensive<br />

Beratungs- und Begleitprozesse.<br />

Leicht lassen sich diese Entwicklungen<br />

(noch) nicht befördern, aber angesichts<br />

der vielfältigen gesellschaftliche<br />

Herausforderungen gibt es dazu<br />

kaum realistische Alternativen.<br />

Iren Steiner, Beratungs- und Vermittlungsagentur<br />

„Pflege engagiert“<br />

www.pflege-engagiert.de


„Traditionelle Gerichte<br />

sind wieder gefragt“<br />

Interview mit DEHOGA-Präsident Peter Schmid zum Thema<br />

seniorenfreundliche Hotels- und Gaststätten<br />

Peter Schmid ist Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

DEHOGA <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

und Besitzer des seniorenfreundlichen Hotels<br />

„Graf Eberhard“ in Bad Urach. „Im Blick“<br />

sprach mit ihm über die Chancen des demografischen<br />

Wandels für die gastliche Branche<br />

und über die Umsetzung des Themas Seniorenfreundlichkeit<br />

in seinem Betrieb.<br />

Herr Schmid, Sie haben Ihr Hotel unmittelbar nach<br />

dem Start der Zusammenarbeit zwischen DEHOGA und<br />

<strong>Landesseniorenrat</strong> als „Seniorenfreundlichen Beherbergungsbetrieb“<br />

zertifizieren lassen. War da nur Ihre Vorbildfunktion<br />

des Verbandspräsident ausschlaggebend<br />

oder gab es auch für den Unternehmer Peter Schmid<br />

gute Gründe?<br />

Peter Schmid: Natürlich wollte ich als DEHOGA-Präsident<br />

mit meiner Teilnahme auch ein Zeichen setzen –<br />

einfach, weil ich diese Zusammenarbeit gut und wichtig<br />

finde. Aber die Zertifizierung als seniorenfreundlicher<br />

Betrieb macht für unser Haus natürlich auch aus rein betrieblichen<br />

Gründen Sinn: Ältere Gäste sind schon heute<br />

für uns die wichtigste Zielgruppe. Sich optimal auf ihre<br />

Wünsche und Bedürfnisse einzustellen ist ganz sicher<br />

eine gute Investition, und ich freue mich, dass die Kriterien,<br />

die wir als Verband gemeinsam mit dem <strong>Landesseniorenrat</strong><br />

erarbeitet haben, uns dabei helfen.<br />

Haben Sie konkret etwas verändert im Betrieb?<br />

Peter Schmid: Viel mussten wir eigentlich gar nicht<br />

verändern, weil wir uns bislang schon ganz gut auf ältere<br />

Gäste eingestellt hatten. Aber man wird sensibilisiert.<br />

War haben zum Beispiel geprüft, ob die Schrift auf den<br />

Speisekarten wirklich ausreichend groß und gut lesbar<br />

ist. Auch die Beschriftung in den Aufzügen war ein Thema,<br />

ausreichende Helligkeit und natürlich die Höhe der<br />

Betten im Hotel ebenso. Es gibt immer Details, die man<br />

verbessern kann – wir haben dank der Zertifizierungskriterien<br />

unser Angebot an der einen oder anderen Stelle im<br />

Sinne der Seniorenfreundlichkeit optimiert.<br />

Seniorenfreundliche Hotels<br />

Betrifft das auch Ihr kulinarisches Angebot?<br />

Peter Schmid: Ältere Gäste haben im Grunde keine anderen<br />

Wünsche als die Jungen. Alle Gäste wollen gut essen<br />

und freundlich bedient werden – völlig unabhängig vom<br />

Alter. Aber wir bemerken schon, dass traditionelle Gerichte<br />

wieder stärker gefragt sind: Kalbsfrikassee zum Beispiel<br />

oder Pastetchen mit Ragout fin – die waren eine Zeit lang<br />

praktisch von der Speisekarte verschwunden. Jetzt bieten<br />

wir solche Gerichte wieder öfter an, weil sie vor allem bei<br />

unseren älteren Gästen einfach gut ankommen.<br />

Bringt Ihnen die Zertifzierung „Seniorenfreundlicher<br />

Betrieb“ mehr Gäste?<br />

Peter Schmid: Das ist schwer zu sagen, da wir eigentlich<br />

schon immer einen hohen Anteil älterer Gäste hatten. Ich<br />

sehe die Zertifizierung aber in jedem Fall als Vorteil: Zum<br />

einen natürlich als Botschaft nach außen – zum anderen<br />

ist der Kriterienkatalog, der ja maßgeblich von Senioren<br />

mitgestaltet wurde, einfach ein guter Ratgeber um sich auf<br />

eine stark wachsende und im übrigen auch kaufkräftige<br />

Zielgruppe besser einzustellen. Ich kann meinen Kollegen<br />

daher nur raten, mitzumachen bei dieser Sache.<br />

Bislang gibt es landesweit 78 seniorenfreundliche Hotel-<br />

und Gaststättenbetriebe – warum sind es nicht mehr?<br />

Peter Schmid: Ich bin sicher, dass es noch mehr werden,<br />

weil immer mehr Gastronomen und Hoteliers im<br />

Land den demografischen Wandel als Chance erkennen.<br />

Vielleicht muss man manche Dinge aber auch noch deutlicher<br />

kommunizieren – zum Beispiel, dass ein seniorenfreundliches<br />

Hotel nicht in sämtlichen Gästezimmern<br />

die Kriterien erfüllen muss, sondern dass es ausreicht,<br />

diesen Standard in einem Teil der Zimmer anzubieten.<br />

Ich denke, es sollte bei dieser Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>Landesseniorenrat</strong> und DEHOGA in erster Linie darum<br />

gehen, Chancen aufzuzeigen. Wir sollten keine Hürden<br />

aufbauen, sondern gemeinsam daran arbeiten, <strong>Baden</strong>-<br />

<strong>Württemberg</strong> zu einem noch reisefreundlicheren Land<br />

für ältere Gäste zu machen.<br />

2-2011<br />

43


Im Blick<br />

Kein Hotel wie jedes andere. Bild: Hotel am Kurpark<br />

Barrierefrei und sehr komfortabel:<br />

Das Hotel am Kurpark in Bad Herrenalb.<br />

Auf den ersten Blick sieht<br />

dieses Haus ziemlich normal<br />

aus: Ein modernes 4-Sterne-Hotel<br />

im Kurort Bad<br />

Herrenalb im Nordschwarzwald. Das<br />

Besondere ist das, was es darin nicht<br />

gibt: keine Stufen oder andere Hindernisse,<br />

die für Menschen mit eingeschränkter<br />

Mobilität beschwerlich<br />

werden können. Ohne eine Schwelle<br />

gelangt man ins Hotel und auch innerhalb<br />

des Hauses überallhin. Auch<br />

44 2-2011<br />

der Zugang zu den Balkonen sowie<br />

der Saunabereich ist ohne jede Barriere.<br />

Alle 60 Zimmer samt der Nasszellen<br />

wurden speziell für Rollstuhlfahrer<br />

konzipiert. Besonderheiten<br />

gibt es auch bei den Mitarbeitern:<br />

Das Hotel ist ein „Integrationsbetrieb“.<br />

Mit diesem Haus wurden<br />

gezielt Arbeitsplätze für Menschen<br />

mit gesundheitlichen Einschränkungen<br />

geschaffen. 10 der 25 Mitarbeiter<br />

sind „schwerbehindert“ – wobei<br />

sie dank guter Ausbildung mit ihrer<br />

gesundheitlichen Beeinträchtigung<br />

gut zurecht kommen. Einige der<br />

Hotelangestellten sind selbst „mobilitätseingeschränkt“<br />

– und wissen<br />

deshalb bestens, was sich rollstuhlfahrende<br />

Gäste wünschen. „Unsere<br />

primäre Zielgruppe sind Rollstuhlfahrer<br />

und andere Menschen mit<br />

eingeschränktem Bewegungsfähigkeit“,<br />

erklärt Hoteldirektor Hans<br />

Günter Jung. „Und auch unter vielen<br />

anderen hat es sich schon herumgesprochen,<br />

dass unser Hotel gerade<br />

deshalb sehr komfortabel ist. Besonders<br />

Familien genießen es sehr, dass<br />

unsere Zimmer viel größer sind, als<br />

sie es von anderen Hotels gewöhnt<br />

sind.“ Eine weitere Besonderheit ist,<br />

dass man über die Diakoniestation<br />

in Bad Herrenalb auch im Hotel Pflegeleistungen<br />

buchen kann. Auf diese<br />

Weise können auch Paare mit einem<br />

pflegebedürftigen Partner gemeinsam<br />

Urlaub machen.<br />

Die Idee für ein „solches Hotel der<br />

besonderen Art“ im Ländle wurde<br />

2003 im Sozialministerium entwickelt,<br />

mit der Paulinenpflege Winnenden<br />

e. V. fand sich ein kompetenter<br />

Kooperationspartner, um das<br />

Projekt zu realisieren. Eröffnet wurde<br />

das „Hotel am Kurpark“ 2008.<br />

Kontakt: www.hotelak.de,<br />

Telefon 0 70 83/5 00 20


Sozialministerin Dr. Monika Stolz, Gustav Betz Bild: LSR<br />

Staufermedaille des<br />

Landes für Gustav Betz<br />

Für seine vielfältigen Verdienste um das Wohl der Allgemeinheit<br />

ist der Vorsitzende des SSR Karlsruhe, Gustav<br />

Betz, mit der Staufermedaille des Landes geehrt worden.<br />

Bei einer Feierstunde im Rathaus hatte Sozialministerin<br />

Dr. Monika Stolz die Auszeichnung des Ministerpräsidenten<br />

überreicht.<br />

© agencyteam · AOKBW-05-11275<br />

Die einzigartige<br />

Kombination.<br />

Betz war maßgeblich an der Gründung des Karlsruher Seniorenrates<br />

im Jahr 1997 beteiligt und von 1999 bis 2005<br />

Vorstandsmitglied im LSR. „Mit seinem über 50-jährigen<br />

ehrenamtlichen Engagement ist er ein leuchtendes Beispiel<br />

dafür, wie man selbst sein aktives Leben verlängern<br />

und sinnvoll gestalten kann“, sagte Bürgermeister Martin<br />

Lenz, der die Glückwünsche der Stadt überbrachte.<br />

Vor allem bei seiner Arbeit im SSR war der Geehrte ein<br />

„unermüdlicher und aktiver Gestalter“.<br />

Aber auch über die Grenzen der Fächerstadt hinaus habe<br />

sich Betz in der Seniorenarbeit verdient gemacht, betonte<br />

Ministerin Stolz. Dank seiner Impulse hätten die Seniorenräte<br />

in Rastatt und <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> entstehen können.<br />

Und die auf seine Initiative ins Leben gerufene „Karte ab<br />

60“ des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) sei eine<br />

einzige Erfolgsgeschichte.<br />

Für die Seniorenräte im Lande führte Betz ein Pilotprojekt<br />

zu seniorenfreundlichen Einzelhandelsgeschäften<br />

durch. Damit machte er den Weg frei für das Zertifikat<br />

„Seniorenfreundlicher Service“, das inzwischen von vielen<br />

Seniorenräten übernommen und in fast 50 Städten<br />

an über 3 000 Geschäfte verliehen wurde.<br />

„Ihr ehrenamtliches Engagement geht weit über das<br />

normale Maß hinaus“, betonte die Ministerin. „Dies<br />

soll mit der Verleihung der Staufermedaille sichtbar gemacht<br />

werden.“<br />

<strong>Der</strong> <strong>Landesseniorenrat</strong> gratuliert!<br />

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KEIN<br />

ZUSATZ-<br />

BEITRAG<br />

AOK <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

AOK <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> · Immer das Richtige für Sie.<br />

2-2011<br />

Aktuell<br />

45


„Füreinander<br />

da sein.“<br />

Die GlücksSpirale hat die Wohlfahrt bislang<br />

mit mehr als 500 Millionen Euro gefördert.<br />

Die Rentenlotterie, die Gutes tut.<br />

Spielteilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen.<br />

46 Nähere 2-2011 Informationen bei LOTTO und unter www.gluecksspirale.de.<br />

Hotline der BZgA: 0800 1 372 700 (kostenlos und anonym).


Impressum<br />

„im blick“ ist eine Publikation des <strong>Landesseniorenrat</strong>es<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> (LSR).<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Einzelpreis: 2,50 Euro, bei Postversand<br />

zzgl. 1,50 Euro Postgebühren<br />

Förderabonnement: 14,50 Euro,<br />

inkl. Postgebühren<br />

<strong>Der</strong> LSR ist die Interessenvertretung der älteren<br />

Generation. Er versteht sich als Forum für<br />

Erfahrungsaustausch und Meinungsbildung<br />

auf sozialem, wirtschaftlichem und politischem<br />

Gebiet. In ihm wirken die in der Altenarbeit<br />

tätigen Verbände und die Kreisseniorenräte<br />

zusammen. <strong>Der</strong> LSR ist parteipolitisch<br />

unabhängig.<br />

Vorsitzender: Roland Sing<br />

Geschäftsführerin: Birgit Faigle<br />

Herausgeber<br />

<strong>Landesseniorenrat</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> e.V.<br />

Rotebühlstraße 131, 70197 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/61 38 24, Telefax 07 11/61 79 65<br />

E-Mail: landesseniorenrat@lsr-bw.de<br />

www.lsr-bw.de<br />

Verlag<br />

H. Schuh Verlag<br />

72076 Tübingen<br />

Telefon 0 70 71/36 90 95<br />

Telefax 0 70 71/36 90 93<br />

E-Mail: im-blick@t-online.de<br />

Redaktion<br />

Birgit Faigle, <strong>Landesseniorenrat</strong> (fai)<br />

Hans-Jörg Eckardt, <strong>Landesseniorenrat</strong> (eck)<br />

Hermann Schuh, Projektleitung (hs)<br />

Anzeigen/Abo-Service<br />

MSW Marketing<br />

Telefon 0 7o 71/3 65 94 70<br />

Die richtigen Worte.<br />

Fest- und Trauerredner<br />

Dr. Alfons Koller<br />

Als einfühlsamer und erfahrener Redner gestalte<br />

ich Feste und Trauerfeiern. Ich komme<br />

auch gerne zu Ihnen.<br />

Mit ruhiger und angenehmer Stimme erreiche<br />

ich Ihre Festgäste und verstehe es, die Zuhörer<br />

in den jeweiligen Anlass mit hinein zu nehmen.<br />

Bei Trauerfeiern geht es mir sowohl um christliche<br />

Begräbnisfeiern für Menschen, die aus der<br />

Kirche ausgetreten sind – als auch um weltliche<br />

Trauerfeiern ohne religiösen Inhalt mit entsprechenden<br />

Symbolen und literarisch-philosophischen<br />

Texten.<br />

<strong>Der</strong> Verstorbene und dessen Leben stehen im<br />

Mit tel punkt meiner Betrachtung. Es geht um<br />

einen würdevollen Abschied und um einen<br />

spürbaren Trost für die Angehörigen.<br />

Layout und Produktion<br />

agentur passwort, Nina Heiland<br />

Druckerei Deile GmbH<br />

Sindelfinger Straße 5/2, 72070 Tübingen<br />

Titel: Stiftungsdorf Gröpelingen<br />

Impressum<br />

Sie möchten einen Beitrag<br />

veröffentlichen?<br />

landesseniorenrat@lsr-bw.de<br />

Sie möchten mehr Informationen?<br />

www.lsr-bw.de<br />

Redaktionsschluss:<br />

jeweils 2 Wochen vor Quartalsende<br />

Mediadaten 2011 gültig<br />

© Copyright 2011 by H. Schuh Verlag. Nachdrucke und Vervielfältigungen,<br />

gleich welcher Art, sind – auch auszugsweise<br />

– nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet.<br />

Für Mitglieder des <strong>Landesseniorenrat</strong>es sind diese kostenlos.<br />

Artikel, die namentlich gekennzeichnet sind, stellen nicht in<br />

jedem Fall die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag<br />

keine Haftung. Leserzuschriften sind willkommen.<br />

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Dr. Alfons Koller An der Steig 9b 78464 Konstanz 2-2011<br />

Tel.: 0 75 31/3 32 49 Mobil: 01 76 - 62 65 06 04 E-Mail: dr.alfonskoller@web.de www.fest-und-trauerredner.de<br />

47


Leben Sie gesund.<br />

Für den Rest sorgen wir.<br />

Sichere Arzneimittelversorgung hat viele Gesichter – die 147.000 Apotheken-Mitarbeiter<br />

in Deutschland prüfen im Jahr mehr als 8 Millionen Fertigarzneimittel. Und das ist gut so:<br />

2010 konnten insgesamt 8.300 Verdachtsfälle auf Arzneimittelrisiken gemeldet werden.<br />

So sichern die deutschen Apotheken nicht nur eine flächendeckende Versorgung, sondern<br />

auch die Qualität des deutschen Gesundheitswesens.<br />

Weitere Informationen unter www.abda.de<br />

48 2-2011<br />

Gesundheit hat viele Gesichter

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