Ausgabe 1/12 - made in LEVERKUSEN

Zwar kann man an dieser Stelle dagegen
halten, dass Leverkusen in Mönchengladbach
ein 2:2 erzielt hat, aber
wer diese Partie noch in Erinnerung
hat, wird sich noch bestens des „Zweikampfs“
zwischen dem damals überragenden
Bayer-Keeper Bernd Leno
und Borussia-Stürmer Marco Reuss entsinnen
können. Leno sicherte damals
fast im Alleingang das Remis, in dem er
einige Riesen-Chancen des Stürmers
vereitelte.
Überhaupt war Leno „DER“ Garant
dafür, dass die Werkself wenigstens auf
Platz 6 stand, und zusammen mit Lars
Bender der einzige konstant starke
Spieler der Bayer-Truppe. Aber dieses
Duo alleine konnte nicht die diversen
Defizite im Spiel der Leverkusener
übertünchen, die beim peinlichen 0:3
daheim gegen Nürnberg zum Abschluss
der Hinrunde ihren unrühmlichen
Höhepunkt fanden.
Damit war der Vorhang jedoch noch
nicht geschlossen. „Nun kann nichts
mehr unter den Teppich gekehrt werden,
wir müssen mit allen Beteiligten
sprechen“, stellte ein nach der Nürn-
berg-Pleite fassungsloser Rudi Völler
fest. Gesprochen wurde kurz darauf auf
jeden Fall mit Hanno Balitsch, der
bereits seit dem Spiel gegen Schalke,
nach dem er seinen Trainer kritisiert
hatte, keine Berücksichtigung mehr
fand und nun einen neuen Verein
gefunden hat. Von Differenzen mit
Coach Dutt war die Rede, als es um die
Begründung dieser Aktion ging.
Weiter gesprochen
wurde sicherlich im Trainingslager
in Portugal,
wo sich die Mannschaft
auf der Suche nach dem
„Reset-Knopf“ für eine bessere Rückrunde
aufhielt.
Hier stand aber nicht nur mit
Trainer Robin Dutt, der nach
Abschluss der Hinrunde erneut
öffentlich Rückendeckung
von Geschäftsführer
Wolfgang Holzhäuser
erhielt, Gesprächsbedarf
an. Auch
die Protagonisten in den
kurzen Hosen, die auf dem
Rasen für die Umsetzung der
taktischen Vorgaben des Trainers
sowie der Grundlagen des
Fußballs, wie Kampf und Leidenschaft,
verantwortlich sind,
mussten sich erklären.
Was aus dem Trainingslager mit nach
Hause gebracht wurde, war mittlerweile
schon in den Partien gegen Mainz und
in Bremen zu beobachten. Ein nicht so
unrealistischer Fehlstart gegen diese
beiden Mannschaften würde die Stimmung
in Leverkusen weiter anheizen.
Dass am Ende aller Unzufriedenheiten
in der Regel der Trainer zur Disposition
steht, überrascht im Sport niemanden...
Aber vielleicht präsentiert sich in der
Rückrunde ja eine andere Bayer-Elf, die
ihre spielerischen Defizite aufgearbeitet
hat und nun auch taktisch erkennbar
dominanter – damit ist nicht nur ein
Ballbesitz von 60 bis 70 Prozent
gemeint ... – auftritt.
Ein Highlight steht den Leverkusenern
und ihren Fans aber
auf jeden Fall bevor: Am
14. Februar stellt sich mit
dem FC Barcelona die derzeit
wohl beste Mannschaft
der Welt in der BayArena vor.
Da die Dutt-Truppe in der
Champions League den ersten
Gruppenplatz durch ein Remis in
Genk – in der Fachpresse sprach man
von einem leidenschaftslosen Auftritt –
noch abgegeben hatte, stand fest, dass
sie nicht nur das Heimrecht im Rückspiel
des Achtelfinals abgegeben hatte
sondern auch gegen einen absoluten
Hochkaräter würde antreten müssen.
12 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 1/2012