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Kinder & Jugend Mauerfall am Raabeplatz Im Winsviertel entsteht eine neue Spielfläche Von Albrecht Molle Frohe Kunde für die Kinder im südlichen Teil des Sanierungsgebiets Winsstraße. Sie können sich auf einen neuen Spielplatz freuen - den ersten im Karree zwischen Heinrich-Roller- Straße, Prenzlauer Allee, Imanuelkirchund Winsstraße. Auf dem Grundstück Raabestraße 4, einer bislang von Garagen bestandenen Brache, auf der bis kuirz vor Kriegsende ein Wohnhaus stand, haben jetzt in Übereinstimmung mit dem für diesen Standort geltenden Sanierungsziel die vorbereitenden Arbeiten zur Gestal- In die Spielplatzplanung sind viele Anregungen der künftigen Nutzer eingeflossen. tung einer ca. 350 m² großen Spielfläche begonnen. Geräte statt Garagen Zu den ersten Maßnahmen gehört der Abriss der maroden Garagen sowie der Abbruch einer alten Klinkermauer. Sie hat das im vorigen Jahr vom Land Berlin aus Privathand erworbene Grundstück Raabestraße 4 bislang von der bereits seit längerem in kommunalem Eigentum befindlichen Fläche Raabestraße 5 getrennt. Dort hatten engagierte Anwohner schon vor drei Jahren mit Unterstützung des Amts für Umwelt und Natur (AUN) und der bezirklichen Sanierungsverwaltungsstelle (SVS) in ehrenamtlicher Arbeit einen kleinen Quartiersplatz gestaltet und ihn analog zum Straßennamen nach dem Erzähler Wilhelm Raabe benannt. Nach dem Mauerabbruch sind nun beide Flächen vereint. Während der 330 m² große Nachbarschaftstreff von den jetzt begonnenen Abrissund Bauarbeiten kaum tangiert wird, ©K 1 Landschaftsarchitekten sind in die Spielplatzplanung, die im Auftrag des AUN vom Landschaftsarchitekturbüro K1 erstellt worden ist, vor allem Anregungen der künftigen Nutzer eingeflossen. So hatten Schüler der nahe gelegenen Heinrich- Roller-Schule bei einem Workshop im Herbst 2007 als Spielgeräte eine Vogelnestschaukel, eine Rutsche, eine Wippe, eine Balancierstrecke sowie ein Baumhaus vorgeschlagen. Diese Wünsche gehen in Erfüllung. Dazu kommen noch eine Sandspielfläche, ein Holzpodest, drei Bänke, eine Vor Ort 05. 2 0 0 8 14 Sitzkante, Grünpflanzungen am vorderen und hinteren Spielplatzrand sowie eine behindertengerechte Durchwegung, die beide Platzhälften künftig verbindet. Gestaltung beginnt im Herbst »Nach Abschluss der Ordnungsmaßnamen werden wir voraussichtlich im August mit der Gestaltung des Spielplatzes beginnen, so dass er möglichst noch vor Jahresende fertiggestellt werden kann«, sagt Bauleiterin Kathrin Reinhardt vom AUN. Ein genauer Termin lasse sich aber im Moment noch nicht nennen. An der Gestaltung des Spielplatzes, für die 135.000 EUR zur Verfügung stehen und die jetzt ausgeschrieben wird, will an mehreren Wochenenden auch die Anwohnerinitiative mitwirken. Wie der Leiter des AUN, Andreas Schütze, gegenüber Vor Ort erklärte, betrifft dies u. a. die Farbgestaltung der Spielgeräte. Beim Bau der Platzmauer sollen auch gut erhaltene Klinkersteine Verwendung finden, die freiwillige Helfer nach dem Mauerabbruch bergen wollen. Die Diskussionen über Art und Umfang der Anwohnerbeteiligung haben sich jedoch über Monate hingezogen und den Baubeginn verzögert. Die Initiative Raabeplatz und die Betroffenenvertretung Winsstraße hatten schon im November vorigen Jahres eine Reihe von Forderungen an das AUN gerichtet, denen zum Teil entsprochen worden ist. »Als ausgemacht gilt, dass der von den Anwohnern gestaltete Nachbarschaftstreff auf dem Grundstück Raabestraße 5 Bestand hat. Dem Ansinnen, bei der Spielplatzgestaltung dem Erhalt der bestehenden Bäume auf dem Grundstück Raabestraße 4 Vorrang einzuräumen, konnten wir dagegen nicht folgen, denn von den drei Bäumen auf dem Gelände hat sich nur einer als standfest erwiesen«, sagt Amtsleiter Schütze. Auch der Forderung, auf der ohnehin nicht allzu großen Spielplatzfläche eine Garage als »Spiel- undGeräteschuppen« stehen zu lassen, hat das AUN nicht zugestimmt. Der für die Pflege der Anlage benötigte Geräteschuppen wird vielmehr im hinteren Bereich des Nachbarschaftstreffs Raabestraße 5 aufgestellt.
Weißensee Neue Chance für das KuBiZ Ehemaliges Schulgebäude soll soziokulturelles Zentrum werden Von A. Molle Schon seit längerem bemüht sich in Weißensee eine Initiative aus gemeinnützigen Vereinen und freien Trägern um einen Standort für ein Kultur- und Bildungszentrum, um der soziokulturellen Unterversorgung im nordöstlichen Bereich des Ortsteils ein Ende zu setzen. Der erste Versuch, das Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Weißenseer Kinderkrankenhauses an der Hansastraße zu realisieren, scheiterte vor drei Jahren, weil der Liegenschaftsfonds des Landes Berlin die Immobilie an ein russisches Kontakt KuBiZ-Initiative c/o Bunte Kuh Bernkasteler Straße 78 ) 69 20 65 57 www.kubiz-wallenberg.de. Ärztekonsortium verkaufte, das dort Krebsforschung betreiben wollte, stattdesen die Gebäude aber immer mehr verfallen lässt. Jetzt schöpft die Initiative KuBiZ, zu der sich der Verein Soziales Leben und Arbeiten (solar e. V.), der Jugendklub »Bunte Kuh« und der Förderverein der ehemaligen Raoul- Wallenberg-Oberschule zusammengeschlossen haben, neue Hoffnung. Mit dem Bezirksamt führt sie Gespräche über einen Erbbaurechtsvertrag für die vor zwei Jahren geschlossene Oberschule in der Bernkasteler Straße 78, wo solar e.V. und »Bunte Kuh« schon jetzt ihr Domizil haben. Inzwischen steht der Verkehrswert des 1912/13 nach einem Entwurf des damaligen Weißenseer Gemeindebaurats Carl James Bühring errichteten Gebäudekomplexes fest. »Damit ist der Weg frei für konkrete Verhandlungen, die hoffentlich zügig vorankommen werden«, erklärte die für die Bereiche Jugend und Immobilien zuständige Bezirksstadträtin Christine Keil gegenüber Vor Ort. Auf ihrem Tisch liegt ein Konzept, das detailliert Auskunft über die von der Projektinitiative verfolgten Ziele und deren geplante Umsetzung gibt. Ausgangspunkt ist die derzeitige Situation in diesem Randbereich Weißensees, der sich zu einem sozialen Brennpunkt mit hoher Arbeitslosigkeit, Integrationsproblemen und rechtsextremen Tendenzen in der Jugendszene entwickelt hat. »Mit unseren Angeboten wollen wir zur Entwicklung von Vor Ort 05. 2 0 0 8 15 ©Albrecht Molle Für das stadtbildprägende Schulgebäude in der Bernkasteler Straße soll ein Erbbaupachtvertrag abgeschlossen werden. Eigeninitiative für soziales und demokratisches Engagement und gegen Rechtsextremismus beitragen«, sagt KuBiZ-Initiator Jens Herrmann. Kern des Konzepts sind Projekte, die gemeinsames Leben und Arbeiten befördern. Deshalb soll ein Drittel der Räumlichkeiten für Wohnprojekte genutzt werden. Im Erdgeschoss soll es ein Nachbarschaftscafé und eine Gemeinschaftsküche zur Selbstversorgung von Konferenz- und Seminarteilnehmern geben. Vorgesehen ist auch ein Gästewohnbereich, der zusammen mit Veranstaltungs- und Versammlungsräumen als Konferenz- zentrum sowie als Basis für internationale Austauschprojekte dienen soll. Der Jugendklub »Bunte Kuh«, der vor zwei Jahren aus der Parkstraße in die Bernkasteler Straße 78 umgezogen war, will sein Angebot erweitern. Es umfasst schon jetzt neben Konzerten, Bandproben und Kinoabenden auch einen Fitnessraum, eine Fahrrad- und Motorradwerkstatt, ein Fotolabor sowie den Zugang zum Internet. In einem Medienpool wollen die Gruppen mediaroots und altri media eine Infrastruktur zur Audio- und Videobearbeitung zur Verfügung stellen. Mittelfristig soll daraus das Projekt »Kiez-TV« für Weißensee entwickelt werden. Weitere Vorhaben sind unter anderen eine offene Projektwerkstatt der Stiftung FreiRäume, ein Bewegungsraum sowie ein Anwohnertreff- punkt. Dort sollen Theater, Lesungen, Filmabende und Kindertage stattfinden. Auch die Außenflächen werden neu gestaltet. Geplant sind eine Wiese mit Obstbäumen, ein Gemüse- und Kräutergarten und ein Naturlehrpfad. Perspektivisch ist auch an einen Abenteuerspielplatz gedacht. Natürlich ist das KuBiZ nicht zum Nulltarif zu haben. Neben der Pachtsumme rechnen die Initiatoren mit einem Investitionsbedarf von 500.000 EUR. Sie sind also auf Unterstützung durch Spenden, Bürgschaften und Direktkredite von Privatpersonen oder Initiativen angewiesen.
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