Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin

Im desolaten Zustand befindet sich der Mittelstreifen am westlichen Ende der Metzer Straße.
Kollwitzplatz
©Hartmut Seefeld
Chaos an der Kollwitzspitze
Desolates Stadtbild vor dem Biomarkt an der Metzer Straße Von H. Seefeld
Der Potsdamer Projektentwickler Jürgen
Vogel ist derzeit guter Dinge. Das
von ihm betreute Bauvorhaben »Kollwitzspitze«,
eine Investition eines
Würzburger Immobilienunternehmens
am Senefelderplatz, liegt in den
letzten Zügen. Der Wohnkomplex und
das Hostel sind bereits fertig, ein
großer Biomarkt wurde als lukrativer
Gewerbemieter gewonnen, und die
80 Wohnungen seien alle verkauft.
»Der Investor stellt jetzt noch den
Jüdischen Begräbnisgang her und
lässt das Tor, so wie es hier historisch
vorhanden war, neu bauen«, erklärte
er gegenüber Vor Ort. Und das war’s.
War es das wirklich? Ein kleiner
Streifen Land erregt weiterhin die
Gemüter. »Nach Fertigstellung des
Bauwerks wird offenbar, wie dringlich
die Gestaltung des Mittelstreifens in
der Metzer Straße zwischen Kollwitzstraße
und Schönhauser Allee ist«,
klagt die Sprecherin der Betroffenenvertretung
des Sanierungsgebiets
Kollwitzplatz, Christine Becker. Auch
Vogel findet es »schade, dass die
Mängel im Straßenland das Gesamtbild
der Investition derart mindern«.
Doch eine schnelle Lösung ist
nicht in Sicht. »Wir hatten in der
Vergangenheit mehrere Ortstermine,
dabei ist auch eine skizzenhafte
Planung für den Mittelstreifen abgestimmt
worden, die im Wesentlichen
an die Gestaltung weiter östlich in der
Metzer Straße orientiert«, erklärt
Christiane Hannemann vom Sanierungsbeauftragten
S.T.E.R.N.. Sie veranschlagt
die Kosten dafür auf bis zu
40.000 EUR. Allein, das Geld ist nicht
da. Vogel erklärt zwar, dass »der
Investor mehrfach eine Mitwirkung
angeboten hat, doch es würden
Erwartungshaltungen für die Gestaltung
des Grüns in einer solchen Form
geweckt, dass die Kosten dann
jenseits von Gut und Böse liegen«.
Laut Hannemann könne die
Finanzierung aus den Fördertopf für
die Gehweginstandsetzung in der
Kollwitzstraße, insgesamt 1,8 Millionen
EUR, erfolgen. Nur wird dieses
Geld frühestens 2009 zur Verfügung
stehen. Dass bis dahin nichts passiert,
ist schwer vorstellbar. Im Tiefbauamt
prüft man derzeit, wie zumindest dem
wilden Parken recht bald Einhalt
geboten werden kann. »Das dort jetzt
sogar Busse abgestellt werden, ist
gefährlich, denn direkt unter dem
Mittelstreifen befinden sich sensible
Anlagen der BVG«, erklärte Tiefbauamtsmitarbeiter
Jörg Beuge.
Vor Ort 05. 2 0 0 8 9
Auf Wappensuche
Kommission ohne Einigung auf
Einzelentwurf Von Hartmut Seefeld
Die Suche nach einem neuen
Wappen für den vor sieben Jahren
aus Prenzlauer Berg, Weißensee und
Pankow gegründeten Bezirk ist noch
nicht abgeschlossen. Ein vom Bezirksamt
initiierter Ideenwettbewerb
rief zwar 40 Einzelpersonen und
Gruppen mit 78 Entwürfen auf den
Plan, allein, keiner dieser Vorschläge,
die noch bis zum 21. Mai im Museum
in der Prenzlauer Allee 227 gezeigt
werden, überzeugte die eigens
gegründete Wappenkommission.
Nach mehrstündiger Debatte entschieden
sich die acht anwesenden
Kommissionsmitglieder, Vertreter
der BVV-Fraktionen und von Geschichtsvereinen,
am 5. April für
einen Kompromiss. »Es wurden drei
Vorschläge hinsichtlich der Grundidee
und der grafischen Umsetzung
als besonders gelungen ausgewählt,
doch die Kommission kam auch zu
dem Entschluss, dass keiner der
Vorschläge wie eingereicht zur
Umsetzung zu empfehlen ist«, erklärte
der Vorsitzende der Wappenkommission
und Kulturstadtrat im
Pankower Bezirksamt, Michail Nelken.
Stattdessen einigte man sich auf
eine Empfehlung an das Bezirksamt,
den Heraldiker Jörg Mantsch mit der
Erarbeitung des Wappens zu beauftragen,
wobei dieser bestimmte
Prämissen zu beachten habe. Zentrales
Detail sei ein dreigliedriges,
offenes und stilisiertes Tor, ohne
Anlehnung an ein bereits existierendes
Bauwerk, das dann als Symbol
sowohl für die drei ehemaligen
Stadtbezirke als auch für die drei
großen Ausfallstraßen, an denen
entlang sich der Bezirk entwickelt
hat, fungiert. Hinzu kommen das
Richtrad als Element aus dem
Altwappen von Weißensee sowie ein
Hopfenmotiv als Verweis auf die
außerordentliche Brautradition in
den drei einst selbständigen Bezirken.
Noch in diesem Jahr soll das
neue Wappen in Dienst gestellt
werden.