Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin
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Stadterneuerung<br />
Stadtumbau geht weiter<br />
BVV berät über weitere Projekte <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> Von Albrecht Molle<br />
Im Rahmen des 2002 vom Bund<br />
aufgelegten Programms Stadtumbau<br />
Ost fließen auch <strong>in</strong> den nächsten drei<br />
Jahren Fördergelder <strong>in</strong> die städtebauliche<br />
Aufwertung <strong>in</strong>nerstädtischer<br />
Wohnquartiere <strong>in</strong> den neuen Bundesländern.<br />
Mit <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Buch<br />
und dem Gebiet um die Neumannstraße<br />
bef<strong>in</strong>den sich zwar drei der<br />
<strong>in</strong>sgesamt zehn ostberl<strong>in</strong>er Stadtumbau<br />
Ost-Gebiete im Bezirk Pankow,<br />
doch zum E<strong>in</strong>satz gekommen s<strong>in</strong>d<br />
Zu den besonders sanierungsbedürftigen Schulen gehört das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium <strong>in</strong> der Grünen Stadt.<br />
hier entsprechende Gelder bislang<br />
nur im Fördergebiet <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />
Es umfasst die Sanierungsgebiete<br />
Helmholtzplatz, Kollwitzplatz, Teutoburger<br />
Platz, W<strong>in</strong>sstraße und Bötzowstraße<br />
sowie die Quartiere Falkplatz,<br />
Mendelssohnstraße, Thälmannpark<br />
und Grüne Stadt. Buch und Pankow-<br />
Neumannstraße drohen auch <strong>in</strong> der<br />
jetzt beg<strong>in</strong>nenden zweiten Förderperiode<br />
leer auszugehen, denn e<strong>in</strong><br />
Stadtentwicklungskonzept als <strong>Vor</strong>aussetzung<br />
für den E<strong>in</strong>satz von Stadtumbau<br />
Ost-Mitteln <strong>in</strong> unserem Bezirk<br />
existiert nach wie vor nur für<br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>. Mit der Anpassung<br />
dieses Konzepts an aktuelle Entwicklungen<br />
hat die S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong> als<br />
Sanierungsbeauftragte des Landes<br />
Berl<strong>in</strong> jetzt rechtzeitig vor Beg<strong>in</strong>n der<br />
nächsten Förderperiode e<strong>in</strong>e Grundlage<br />
für notwendige Entscheidungen<br />
der BVV und des Bezirksamts Pankow<br />
geschaffen. Ausgangspunkt der Diskussionen,<br />
die zurzeit dazu stattf<strong>in</strong>den,<br />
s<strong>in</strong>d die Folgen der demographischen<br />
Trendwende, die sich <strong>in</strong> den<br />
Sanierungsgebieten vollzogen hat<br />
©Albrecht Molle<br />
und die im ursprünglichen, 2000<br />
entstandenen Konzept nicht prognostiziert<br />
wurde. Weder hat sich der<br />
Wegzug junger Familien fortgesetzt,<br />
noch kann heute von e<strong>in</strong>er drohenden<br />
Überalterung die Rede se<strong>in</strong>. Der<br />
Zuzug junger S<strong>in</strong>gles und Familien,<br />
die <strong>in</strong> den Sanierungsgebieten e<strong>in</strong>en<br />
modernisierten Wohnungsbestand<br />
mit zum Teil längerfristig gebundenen<br />
Mieten und e<strong>in</strong>e deutlich verbesserte<br />
soziale Infrastruktur vorf<strong>in</strong>den, sowie<br />
der vielzitierte Babyboom von <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong> haben vielmehr zu e<strong>in</strong>em<br />
Bevölkerungswachstum geführt, das<br />
mit 13 Prozent elfmal größer ist als das<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 05. 2 0 0 8 8<br />
der Stadt Berl<strong>in</strong>. Die Zahl der bis zu<br />
sechsjährigen K<strong>in</strong>der ist gar um 64<br />
Prozent gestiegen, und nicht zuletzt<br />
die verstärkte Bildung von Wohneigentum<br />
deutet auf e<strong>in</strong>en Verbleib<br />
vieler Familien nach dem Schule<strong>in</strong>tritt<br />
ihrer K<strong>in</strong>der h<strong>in</strong>.<br />
Akute Infrastrukturprobleme<br />
So erfreulich diese Entwicklung ist, so<br />
problematisch ist sie mit Blick auf die<br />
vorhandene soziale Infrastruktur wie<br />
Schulen und KiTas. Nicht von ungefähr<br />
steht Im Mittelpunkt der Diskussion<br />
über den E<strong>in</strong>satz der bis 2010 zur<br />
Verfügung stehenden Stadtumbau<br />
Ost-Millionen die Frage, wie die<br />
aktuellen Engpässe im Grundschulbereich,<br />
die jetzt <strong>in</strong> den Sanierungsgebieten<br />
von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> auch<br />
aufgrund von Schulschließungen <strong>in</strong><br />
den neunziger Jahren entstanden<br />
s<strong>in</strong>d, schnellstmöglich überwunden<br />
werden können. Deshalb stehen <strong>in</strong><br />
der von S.T.E.R.N. geme<strong>in</strong>sam mit den<br />
Fachämtern erarbeiteten Gesamtliste<br />
für die Programmplanung ab 2008<br />
Schulsanierungen und -umbauten<br />
obenan.<br />
Was die Sanierungsgebiete betrifft,<br />
genießen aber auch die Bereiche<br />
Verkehr sowie Grün- und Spielflächen<br />
Priorität. Begründet wird dies mit dem<br />
Bestreben, im verbleibenden Sanierungszeitraum<br />
noch möglichst viele<br />
Infrastrukturmaßnahmen zu realisieren,<br />
damit, wie vom Senat geplant, alle<br />
Sanierungsgebiete bis 2010 aufgehoben<br />
werden können.<br />
Dagegen droht Randlagen des<br />
Stadtumbau Ost-Gebiets <strong>Prenzlauer</strong><br />
<strong>Berg</strong>, wie zum Beispiel dem Wohnquartier<br />
Thälmannpark und der Grünen<br />
Stadt an der Greifswalder Straße,<br />
auch weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e deutlich nachrangige<br />
Behandlung. Dies umso mehr, als<br />
der Senat se<strong>in</strong>e ursprüngliche Direktive,<br />
die Randgebiete »<strong>in</strong> die Dynamik<br />
der zentralen Gebietsentwicklung zu<br />
<strong>in</strong>tegrieren, um e<strong>in</strong> Ause<strong>in</strong>anderdriften<br />
<strong>in</strong>nerhalb des <strong>Ort</strong>steils zu vermeiden«,<br />
<strong>in</strong>zwischen relativiert hat. Bleibt<br />
zu hoffen, dass wenigstens die<br />
Sanierung der Grundschule am Planetarium<br />
und der 13. Schule <strong>in</strong> der<br />
Grünen Stadt <strong>in</strong> der Programmplanung<br />
verbleibt und sich auch an der<br />
Prioritätsstufe 1 und dem Vermerk<br />
»kurzfristig« nichts ändert.