magazin 01/2013 - St. Peter-Ording
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AUSFLUGSTIPP<br />
Krokusblüte im Schlosspark<br />
Im Urlaub macht man gern einmal einen Ausflug, um<br />
Land und Leute kennenzulernen. Das MAGAZIN stellt in<br />
loser Reihenfolge lohnende Ziele vor, die auch über Eiderstedt<br />
hinausgehen können. Dieses Mal berichten wir über<br />
Ein violettes Blütenmeer erwartet die Besucher<br />
ab Mitte März, wenn die wilden Krokusse<br />
im Park des Schlosses vor Husum<br />
aufblühen. Etwa vier Millionen <strong>St</strong>ück wurden<br />
einst angepflanzt, die jedes Jahr wieder<br />
als erste Frühlingsboten das Auge<br />
erfreuen. In Husum findet zur Krokusblüte<br />
ein Fest am Wochenende (23./24. März)<br />
statt, bei dem auch eine „Krokus-Königin“<br />
gewählt wird. Der Legende nach haben<br />
Mönche, deren Kloster früher auf dem<br />
Schlossgelände stand, die ersten Krokusse<br />
gepflanzt, um Safran zu gewinnen; leider<br />
waren es aber die falschen Pflanzen,<br />
denn Safran lässt sich nur aus den Blüten<br />
einer bestimmten Art der Krokusse gewinnen.<br />
Verbrieft ist dieser Vorgang nicht,<br />
erwiesen ist aber, dass sich der Klostergarten<br />
auf einem Teil des heutigen Schlossgartens<br />
befand. Ob nun wahr oder nicht –<br />
Freude haben die Besucher dennoch an der<br />
alljährlichen Blütenpracht im Frühjahr.<br />
Seinen Namen trägt das Schloss vor<br />
Husum heutzutage zu unrecht – es liegt<br />
inzwischen mitten in der <strong>St</strong>adt. Das war<br />
beim Bau (1577-1582) noch nicht so,<br />
damals befand sich der Bauplatz außerhalb<br />
des Ortes. Der Bauherr war Herzog Adolf<br />
von Schleswig-Holstein-Gottorf, der sich als<br />
recht „baulustig“ zeigte, denn in seiner<br />
Regierungszeit hat er die Schlösser in Kiel<br />
und Gottorf erweitert und ließ danach die<br />
Prachtbauten in Reinbek, Husum und Tönning<br />
errichten. Das Tönninger Schloss wur-<br />
KONZERTE DER „JUNGEN MEISTER“<br />
21. März 2<strong>01</strong>3<br />
Signum Saxofon Quartett<br />
Werke von Johann Sebastian Bach,<br />
George Gershwin und Astor Piazzolla<br />
18. April 2<strong>01</strong>3<br />
Pianist Timo Jürgensen<br />
Werke von Haydn, Beethoven, Brahms,<br />
Schumann und anderen<br />
16. Mai 2<strong>01</strong>3<br />
Ensemble Aeolius<br />
Werke von Johann Sebastian Bach,<br />
Wolfgang Amadeus Mozart und anderen<br />
das „Schloss vor Husum“, das einen Besuch besonders<br />
während der Krokusblüte ab Mitte März wert ist.<br />
Außerdem finden dort im historischen Gemäuer interessante<br />
Klassik-Konzerte statt.<br />
de allerdings bereits 1753 wieder abgerissen.<br />
Das Schloss vor Husum wurde mehrfach<br />
umgebaut, erweitert und neu ausgestattet.<br />
So ließ die Herzogin Augusta, Gemahlin von<br />
Herzog Johann Adolf, die das Husumer<br />
Anwesen als Witwensitz bezog, sechs<br />
Kamine einbauen – das Wetter muss also<br />
auch damals schon nicht immer freundlich<br />
gewesen sein. Die Kamine sind allesamt<br />
erhalten und zum Teil sehr prächtig gestaltet.<br />
So zum Beispiel im Rittersaal der<br />
„Todeskampf“-Kamin mit viel vergoldetem<br />
Zierrat, der allerdings ausnahmsweise eine<br />
Kopie ist – das Original befindet sich in<br />
einem Berliner Museum. Im Fortunasaal<br />
steht der gleichnamige Kamin, reich<br />
geschmückt mit figürlichen Darstellungen<br />
in einem Sandsteinfries. Das „Audientz-<br />
Gemach“ hat den „Triumpf-Kamin“ zu bieten,<br />
der aus vielfarbig bemaltem Sandstein<br />
besteht. Auch das herzogliche Schlafzimmer<br />
konnte beheizt werden, mit dem<br />
„Sagen-Kamin“, der seinen Namen deshalb<br />
erhielt, weil seine Reliefs Darstellungen<br />
Fotos: Oliver Franke, istockphoto.com