Download - Berliner Krebsgesellschaft
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S. 26/27<br />
Einführung<br />
hemmer Erlotinib als Erhaltungstherapie<br />
weitergeführt werden.<br />
Bei Wiederauftreten oder Fortschreiten der<br />
Erkrankung nach den ersten Therapiemaßnahmen<br />
besteht die Möglichkeit weiterer<br />
Therapien mit zuvor nicht eingesetzten<br />
Chemotherapeutika oder aber mit den zielgerichteten<br />
Medikamenten Gefitinib und Erlotinib.<br />
Vor Anwendung von Gefitinib muss<br />
eine EGFR-Mutation im Tumor nachgewiesen<br />
worden sein.<br />
Da die Behandlung mit Chemotherapeutika<br />
zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen<br />
kann (z. B. Abfallen der weißen und roten<br />
Blutkörperchen oder der Blutplättchen,<br />
Übelkeit und Brechreiz, Haarausfall, Kribbel-<br />
oder Taubheitsgefühle sowie Magen-Darmbeschwerden),<br />
werden die Patienten in der<br />
Zeit der Chemotherapie regelmäßig untersucht.<br />
11.2 Behandlung kleinzelliger<br />
Lungenkarzinome<br />
Das kleinzellige Lungenkarzinom wächst im<br />
Unterschied zu den nichtkleinzelligen Karzinomen<br />
sehr rasch und bildet oft schon früh<br />
Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen<br />
Körperregionen. Eine Operation oder<br />
eine alleinige Bestrahlung ohne Chemotherapie<br />
sind bei dieser Erkrankung deshalb nur<br />
selten sinnvoll.<br />
Bei auf die Lunge begrenzten Tumoren wird<br />
eine Kombination aus systemischer Chemotherapie<br />
und lokaler Strahlentherapie von<br />
Tumorregion und Lymphknotenstationen<br />
Vorsorge<br />
Symptome<br />
Kleinzelliges Lungenkarzinom vor der Chemotherapie<br />
und Normalbefund beim selben Patienten nach der<br />
Chemotherapie.<br />
durchgeführt. Nach dieser Primärbehandlung<br />
erfolgt in der Regel die Bestrahlung<br />
des Gehirns als unterstützende Maßnahme<br />
(sog. prophylaktische Hirnbestrahlung), da<br />
die Zytostatika aus dem Blut nicht so gut in<br />
das Hirn gelangen. Bei sehr kleinen Tumoren<br />
(TNM-Stadium I oder II) ist eine Operation<br />
mit unterstützender (adjuvanter) Chemotherapie<br />
– ähnlich wie beim nichtkleinzelligen<br />
Lungenkarzinom sinnvoll. Dies betrifft jedoch<br />
nur wenige Fälle (weniger als 5 % bei<br />
Diagnosestellung).<br />
Bei Patienten, bei denen der Tumor bereits<br />
Metastasen in entfernten Lymphknoten und<br />
anderen Organen gebildet hat, steht derzeit<br />
nur die Chemotherapie als systemisches Therapieverfahren<br />
zur Verfügung. In der ersten<br />
Therapie nach Diagnosestellung wird eine<br />
Kombination aus verschiedenen (in der Regel<br />
2-3) Zytostatika über vier bis sechs Behandlungszyklen<br />
eingesetzt. Bei Rückbildung des<br />
Tumors unter der Chemotherapie wird auch<br />
hier die nachfolgende Bestrahlung des Gehirns<br />
zur Vermeidung des Entstehens von<br />
Gehirnmetastasen empfohlen. Bei erneutem<br />
Auftreten und Wachstum des Tumors<br />
wird eine Chemotherapie mit einem anderen