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Download - Berliner Krebsgesellschaft

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S. 30/31<br />

Einführung<br />

Tyrosinkinasehemmer des<br />

epidermalen Wachstumsfaktors<br />

(EGFR-Tyrosinkinasehemmer)<br />

Wirkstoffe aus dieser Substanzgruppe<br />

richten sich gegen Bindungsstellen von<br />

Wachstumsfaktoren auf der Oberfläche der<br />

Krebszellen. Diese Bindungsstellen werden<br />

von den Tumorzellen oftmals im Übermaß<br />

gebildet. Docken Wachstumsfaktoren daran<br />

an, erhalten die Zellen das Signal für ein ungehemmtes<br />

Wachstum. Tyrosinkinasehemmer<br />

unterbinden die Signalübertragung,<br />

wodurch das Wachstum der Tumorzellen<br />

blockiert wird. Derzeit sind zwei EGFR-<br />

Tyrosinkinasehemmer für die Therapie von<br />

Lungenkrebs zugelassen: Erlotinib und Gefitinib.<br />

Diese Medikamente stehen in Tablettenform<br />

zur Verfügung. Die Therapie kann<br />

deshalb von den Patienten zu Hause durchgeführt<br />

werden, was für viele einen Gewinn<br />

an Lebensqualität bedeutet. EGFR-Tyrosinkinasehemmer<br />

können das Fortschreiten<br />

der Krankheit hinauszögern und die damit<br />

verbundenen Beschwerden lindern. Eine<br />

Heilung ist damit jedoch nicht möglich.<br />

Voraussetzung für die Anwendung von<br />

EGFR-Tyrosinkinasehemmern in der Erstlinientherapie,<br />

das heißt als erste Therapie nach<br />

Diagnose eines lokal fortgeschrittenem oder<br />

gestreutem nichtkleinzelligen Lungenkrebses,<br />

ist eine nachgewiesene EGFR-Mutation.<br />

Nur wenn die Mutationstestung positiv ausfällt,<br />

dürfen diese Medikamente eingesetzt<br />

werden. In diesem Fall sind sie jedoch auch<br />

besonders sinnvoll, da sich in Studien gezeigt<br />

hat, dass Patienten mit einer solchen<br />

Genveränderung von diesem Medikamenten<br />

stärker profitieren als von einer Chemo-<br />

Vorsorge<br />

Symptome<br />

Ein EGFR-Mutationstest wird durchgeführt, um zu<br />

prüfen, ob die Gabe eines EGFR-Tyrosinkinase-<br />

hemmers sinnvoll ist.<br />

therapie. Ein Überlebensvorteil durch die<br />

TKI-Erstlinientherapie gegenüber der konventionellen<br />

Chemotherapie wurde bislang<br />

in den Studien nicht gesichert. Eine EGFR-<br />

Mutationstestung wird heute bei Patienten<br />

mit metastasiertem Lungenkrebs empfohlen.<br />

Auch nach einer Erstlinien-Chemotherapie<br />

mit Zytostatika können EGFR-Tyrosinkinasehemmer<br />

eingesetzt werden. Bei Anwendung<br />

von Gefitinib ist hierfür wiederum<br />

der Nachweis einer EGFR-Mutation erforderlich,<br />

Erlotinib kann in dieser Situation<br />

auch ohne den Nachweis dieser Mutation<br />

angewendet werden.<br />

Mögliche Nebenwirkungen<br />

Beide Wirkstoffe sind im Allgemeinen gut<br />

verträglich. Häufigste Nebenwirkung sind<br />

Hautreaktionen, wie z. B. ein akneähnlicher<br />

Hautausschlag oder Veränderungen der<br />

Nägel. Diese können in den meisten Fällen<br />

durch präventive Maßnahmen und entsprechende<br />

Medikamente gut behandelt werden.<br />

Auch Durchfälle, Erbrechen und Übelkeit<br />

können auftreten.

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