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0rganspende - vita sana Gmbh

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18<br />

Organspende: Ein Thema, das weltweit<br />

diskutiert wird und in manchen wirtschaftlich<br />

unterentwickelten Ländern<br />

üble Formen des Organhandels provoziert<br />

hat. bab.ch/Oredia<br />

Sie erfuhren offenbar erst im<br />

Nachhinein, dass Ihr toter Sohn<br />

nicht nur ein Organ gespendet<br />

hatte, sondern dass seinem<br />

Körper Herz, Leber, Nieren, Teile<br />

der Augen und sogar Beckenknochen<br />

entnommen worden<br />

waren. Man kann die Bit-<br />

Für weitere Informationen<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 8/2006<br />

terkeit verstehen, mit der Sie<br />

sagen, Ihr geliebtes Kind sei in<br />

den Händen von Transplantationsmedizinern<br />

zum Recyclingobjekt<br />

geworden. Dennoch<br />

die Frage: Könnten Sie als<br />

Mutter von der Persönlichkeit<br />

dieses jungen Menschen her<br />

ableiten, dass er mit dieser Organentnahme<br />

vielleicht sogar<br />

einverstanden gewesen wäre?<br />

Ich habe mit meinem Sohn nie<br />

über dieses Thema gesprochen.<br />

Ein Freund unserer Familie hat<br />

mir später gesagt, Christian hätte<br />

wohl zugestimmt. Aber ich<br />

möchte Ihre Frage allgemeiner<br />

beantworten. Je jünger die Menschen<br />

sind – insbesondere in der<br />

Pubertät und noch einige Jahre<br />

danach – desto leichtherziger<br />

stimmen sie der Organspende zu.<br />

Sie gehen ja ins Leben hinein,<br />

der Tod hat noch keinen Platz in<br />

ihren Gedanken und sie haben<br />

nicht vor, zu sterben.<br />

Als Mutter quälen Sie sich heute<br />

noch mit dem Gedanken, Ihr<br />

Kind im Sterben nicht begleitet,<br />

sondern einem Transplantationsteam<br />

ausgeliefert zu<br />

haben. Gehen Sie vielleicht<br />

derart selbstquälerisch mit sich<br />

um, weil Sie in Ihrem Mutter-<br />

gefühl gekränkt sind – im Gefühl,<br />

das Kind in jeder Lebenslage<br />

beschützen und vor Ungemach<br />

behüten zu können?<br />

Sie spüren das ganz richtig. Für<br />

meine Kinder bin ich immer die<br />

allerletzte Instanz gewesen, obwohl<br />

sie einen liebevollen Vater<br />

haben. Und so habe ich das Gefühl,<br />

versagt zu haben, als mein<br />

Sohn Christian mich in seinem<br />

Sterben als Begleiterin gebraucht<br />

hätte. Ich vertraue darauf, dass<br />

Die Güterabwägung<br />

«Verzicht auf den Sterbeprozess gegen Leben»<br />

halte ich für unerträglich<br />

Gott mir verzeiht, weil er weiss,<br />

dass ich in jener Situation manches<br />

noch nicht richtig verstanden<br />

habe. Damals wusste ich<br />

noch nicht, welch zutiefst<br />

menschlicher Prozess das Sterben<br />

ist und wie dieser Prozess<br />

mit seinen Erfahrungsmöglichkeiten<br />

geschützt werden muss.<br />

Inzwischen habe ich auch erkannt,<br />

dass die Lebensqualität eines<br />

Menschen, der auf ein Organ<br />

verzichtet und sich auf sein Sterben<br />

vorbereitet, die Lebensqualität<br />

eines Gesunden übertreffen<br />

kann.<br />

Organentnahmen beim toten<br />

Menschen halten Sie grundsätzlich<br />

für problematisch?<br />

Die tiefe Problematik bei der Organentnahme<br />

ist doch die: Es<br />

www.transplantation-informa tion.de<br />

Themenheft Nr. 1 «Hirntod und Organspende»; Nr. 4 «Die Zukunft der Transplantationsmedzin – Denkanstösse<br />

zu offenen Fragen». Diese Publikationen sind kostenlos erhältlich bei Frau Elisabeth Hale,<br />

Schweizerischer Nationalfonds, Wildhainweg 20, 3000 Bern, Tel. 031 308 23 47. E-mail: ehale@snf.ch

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