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0rganspende - vita sana Gmbh

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geht auf der einen Seite um einen<br />

Menschen, der weiterleben<br />

möchte und auf der anderen Seite<br />

um einen Menschen, der sich<br />

aus dem Leben entfernt. Der<br />

Spender muss also auf seinen<br />

Sterbeprozess verzichten, damit<br />

andere Menschen eventuell am<br />

Leben bleiben können – übrigens<br />

mit ständiger medikamentöser<br />

Unterstützung, weil das implantierte<br />

Organ nicht einfach von alleine<br />

einwandfrei funktioniert.<br />

Diese Güterabwägung «Verzicht<br />

auf den Sterbeprozess gegen Leben»<br />

halte ich für unerträglich.<br />

Mein Ziel ist es, die Seite des<br />

Organspenders bewusst zu machen<br />

und die Informationen zu<br />

vermitteln, die mir seinerzeit<br />

vorenthalten wurden. Im Verlaufe<br />

der Jahre ist mir bewusst geworden,<br />

wie viel spirituelles Wissen<br />

um die Zusammenhänge von<br />

Leben und Tod in unserer Gesellschaft<br />

verloren gegangen ist.<br />

Text und Interview:<br />

Meta Zweifel<br />

In einer Studie des Schweizerischen<br />

Nationalfonds hat sich ein<br />

Expertenteam mit der Frage<br />

«Wie traumatisch ist die Entscheidung<br />

über die Organspende?»<br />

befasst. Es wurden Erfahrungen<br />

gesammelt von Angehörigen,<br />

die einer Organspende zugestimmt<br />

oder auch nicht zugestimmt<br />

hatten, und zwar wurden<br />

sie sechs Monate nach dem so<br />

oder anders getroffenen Entscheid<br />

befragt. Aus der Zusammenfassung<br />

der Studie geht<br />

hervor, wie entscheidend wichtig<br />

das Einfühlungsvermögen der<br />

Das Einfügen eines Spenderorgans – hier einer Leber – verlangt grosses fachliches<br />

Können<br />

bab.ch/Phototake<br />

Ärzte ist, die mit den Angehörigen<br />

eines Hirntoten über eine Organentnahme<br />

sprechen. Von Bedeutung<br />

ist auch die Frage, zu<br />

welchem Entscheidertyp die involvierten<br />

Verwandten gehören:<br />

Manche Menschen halten am<br />

einmal getroffenen Entscheid<br />

fest, andere wieder reflektieren<br />

ihn später immer neu und quälen<br />

sich mit der Frage, ob er nicht<br />

doch anders hätte gefällt werden<br />

müssen. Eine Mehrzahl von Befragten<br />

gab an, die Entscheidungsfindung<br />

habe geholfen, mit<br />

dem Verlust des geliebten Men-<br />

Das Buch von Anna Bergmann:<br />

«Der entseelte Patient. Die<br />

moderne Medizin und der Tod»<br />

kann beim Verlag bezogen werden.<br />

Bestellschein auf Seite 44<br />

Die Publikationen von Renate<br />

Greinert: «Organspende – nie wieder.<br />

Organtransplantation aus der<br />

Sicht einer Betroffenen» kann beim<br />

Verlag bezogen werden.<br />

Bestellschein auf Seite 44<br />

schen besser umgehen zu können;<br />

und über 80 Prozent würden<br />

in Bezug auf die Organspende<br />

heute noch einmal den gleichen<br />

Entscheid fällen.<br />

Keine noch so sorgfältige Studie<br />

kann die Last der Entscheidung<br />

abnehmen. Offen bleibt<br />

auch die äusserst heikle Frage,<br />

wie viel medizinische Machbarkeit<br />

dem Menschen zuträglich ist<br />

und ob diese sich im spirituellen<br />

Grenzbereich zwischen Leben<br />

und Tod nicht zuweilen überschätzt.<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 8/2006<br />

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