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Verpflichtung kann<br />
nicht alles lösen<br />
Damit sich hier etwas ändert, muss<br />
das Bewusstsein für die eigene Sicherheit<br />
erhöht werden. SPORT-<br />
UNION-Präsident Abg. z. NR Peter<br />
Haubner sieht hier einen klaren Informations-<br />
und Aufklärungsbedarf<br />
über die Vorteile des Tragens von<br />
Skihelmen, speziell bei Kindern und<br />
Jugendlichen: „Wichtig ist, dass den<br />
jungen SportlerInnen und Sportlern<br />
bewusst ist, dass sie durch das Tragen<br />
von Helmen einen entscheidenden,<br />
aktiven Beitrag zur eigenen Sicherheit<br />
leisten. Nicht alles kann<br />
über Verpflichtung gelöst werden.<br />
Je stärker die Information in diesem<br />
Bereich ist, umso mehr wird Schutzbekleidung<br />
getragen werden“. <strong>Ein</strong>en<br />
Handlungsauftrag sieht Haubner<br />
dabei im Gesundheitsministerium,<br />
aber auch das „Sportministerium“<br />
wäre hier gefordert. Durch entsprechende<br />
gemeinsame Informationskampagnen<br />
könnten wichtige<br />
Impulse gegeben werden – sowohl<br />
im Winter für die Erhöhung der Sicherheit<br />
der Skifahrer als auch im<br />
Sommer für die Erhöhung der Sicherheit<br />
der Radfahrer. <strong>Ein</strong> Mehr an<br />
Information und Aufklärung zur eigenen<br />
Sicherheit bei der Sportausübung<br />
würde die Sicherheit bei der<br />
Ausübung des Sports erhöhen. Die<br />
Informationskampagne habe den<br />
Vorteil, dass sie sofort umgesetzt<br />
werden könne. Weiters regt Haubner<br />
an, Gespräche mit der Seilbahnwirtschaft<br />
und den Sportverbänden<br />
zu führen, die sicher gerne ihren<br />
Beitrag zur Infokampagne leisten.<br />
„Sport bedeutet Freude und Spaß<br />
an der Bewegung. Es sollte dabei<br />
auch ,in‘ sein, die eigene Sicherheit<br />
und die der anderen zu gewährleisten.<br />
Das sollten wir entsprechend<br />
vermitteln“, so Peter Haubner abschließend.<br />
Schließlich führen ja immer<br />
bessere Pistenpräparierung<br />
und neue Techniken beim Skimaterial<br />
zu höheren Geschwindigkeiten<br />
auf den Pisten<br />
DAS INFORMATIONSPORTAL<br />
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET<br />
Seilbahnen haben bereits<br />
Trend zum Helm initiiert<br />
In dieselbe Kerbe schlägt auch der<br />
Obmann der österreichischen Seilbahnwirtschaft<br />
Komm-Rat Dr. Ingo<br />
Karl: „Die österreichischen Seilbahnen<br />
empfehlen seit jeher allen Wintersportlern,<br />
sich bestmöglich zu<br />
schützen und haben vor Jahren bereits<br />
Initiativen zur Bewusstseins -<br />
bildung gesetzt. Die heimischen<br />
Seilbahnen sprechen sich allerdings<br />
gegen die <strong>Ein</strong>führung einer gesetz -<br />
lichen Helmtragepflicht aus. Wir<br />
appellieren vielmehr an die Eigenverantwortung<br />
der Wintersportler<br />
und tragen auch mit umfassenden<br />
Aufklärungsmaßnahmen intensiv<br />
zur Erhöhung der Sicherheit auf den<br />
Pisten bei“, erklärt Karl zur aktuellen<br />
Diskussion über eine mögliche<br />
Helmpflicht. Schon in Vorbereitung<br />
auf die laufende Saison wurde ein<br />
„Sicherheitsleporello“ produziert,<br />
der an den österreichischen Lift -<br />
kassen aufliegt und die wichtigsten<br />
Verhaltensregeln beinhaltet. Karl<br />
verweist weiters auf einen Kreativwettbewerb<br />
an den Schulen, der im<br />
Herbst durchgeführt wurde, um Kinder<br />
auch direkt in die Sicherheitsmaßnahmen<br />
einzubinden. Durch<br />
die umfassenden Aktivitäten im Kinder-<br />
und Jugendbereich konnten gemeinsam<br />
mit Industrie und Handel<br />
in den letzten Jahren ein starker<br />
Trend zum Helm erzeugt werden.<br />
„Nahezu 100 % aller Kinder unter 6<br />
Jahren tragen heute bereits Helme<br />
und bei den Jugendlichen und Erwachsenen<br />
steigt die Helmtragefrequenz<br />
von Jahr zu Jahr massiv“, so<br />
Karl.<br />
Wer soll kontrollieren?<br />
Der Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
Dr. Erik Wolf ergänzt mit<br />
praxisbezogenen Argumenten die<br />
Haltung seines Obmannes: <strong>Ein</strong>e generelle<br />
Skihelmpflicht wäre aus<br />
mehreren Gründen problematisch,<br />
erläutert der Geschäftsführer des<br />
Fachverbandes, Erik Wolf. „Wer sollte<br />
diese Pflicht kontrollieren, und<br />
wer sollte gegebenenfalls ,Strafen‘<br />
verhängen? Im täglichen Skibetrieb<br />
kann dies vom Seilbahnpersonal<br />
nicht zusätzlich wahrgenommen<br />
werden. Wenn sich jeder an die Pistenregeln<br />
hält und ausreichend Verantwortung<br />
sich selbst und anderen<br />
gegenüber zeigt, können Unfälle<br />
TECHNIK<br />
SICHERHEIT & LAWINENSCHUTZ<br />
auch ohne zusätzliche Pflichten vermieden<br />
werden“, sind Karl und Wolf<br />
überzeugt:<br />
„<strong>Ein</strong>e Helmpflicht ist aus unserer<br />
Sicht nicht der richtige Weg. Viel<br />
zielführender ist die Schaffung eines<br />
Sicherheitsbewusstseins unter den<br />
Wintersportlern, das mehr umfasst<br />
als lediglich das Aufsetzen eines Skifahrerhelms.<br />
Und die Erwachsenen<br />
sind speziell gefordert, verantwortungsvoll<br />
als Vorbilder für ihre Kinder<br />
zu handeln“.<br />
Möglichkeiten der gesetzlichen Verankerung<br />
gibt es zum Beispiel wie in<br />
Italien mit einem Gesetz mit Verpflichtung<br />
der Pistennutzer, oder<br />
mit einem Gesetz mit Verpflichtung<br />
der Seilbahnen. In Schweden wiederum<br />
besteht es eine freiwillige<br />
Konvention der Pistenbetreiber. Der<br />
österreichische Gesundheitsminister<br />
Alois Stöger hält von einem solchen<br />
Gesetz jedoch nichts.<br />
Dr. Othmar<br />
Thann, Direktor<br />
des Kuratoriums<br />
für Verkehrssicherheit,<br />
plädiert<br />
für eine Skihelmpflicht<br />
für Kinder<br />
bis 14 Jahre.<br />
Foto: KfV<br />
SPORTUNION-<br />
Präsident Abg. z.<br />
NR Peter Haubner<br />
sieht einen<br />
klaren Informations-<br />
und Aufklärungsbedarf<br />
über die Vorteile<br />
des Tragens von<br />
Skihelmen.<br />
Foto: Sportunion<br />
1/2009 MOUNTAINMANAGER<br />
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