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4. Das System O/H/H2O auf Pt(111)

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ca. 90% ab. Dies entspricht der Kompression von Wasser in der inkommensurablen<br />

MOIRÉ-Struktur im Vergleich zu einer kommensurablen 3 × 3 R30˚-<br />

Phase. <strong>Das</strong> bedeutet, daß der lokale Bedeckungsgrad von OH mit dem von <strong>H2O</strong> in<br />

einer gedachten kommensurablen Struktur übereinstimmt, wenn man davon<br />

ausgeht, daß jeweils ein OH in ein <strong>H2O</strong> umgewandelt wird. Damit bildet OH eine<br />

3 × 3 R30˚-<br />

bzw. ( 3× 3)-Struktur<br />

mit einem Bedeckungsgrad von 2/3.<br />

<strong>4.</strong>3.3 Die unterschiedlichen Phasen bei der Umwandlung von OH zu<br />

<strong>H2O</strong><br />

In Abb. 4-8 wurden nacheinander verschiedene Strukturen durchl<strong>auf</strong>en. Im folgenden<br />

soll näher <strong>auf</strong> die Natur dieser Phasen eingegangen werden.<br />

Auf der Fläche befinden sich während der Umsetzung H, OH und <strong>H2O</strong>. Da die<br />

Strukturen bei Wasser <strong>auf</strong> <strong>Pt</strong>(<strong>111</strong>) nicht beobachtet wurden [23, 135], kann es sich<br />

nur um metastabile Wasserphasen oder Mischphasen handeln.<br />

Weitere Experimente ergaben, daß die Reaktion an jedem Punkt angehalten werden<br />

kann. Durch schrittweise Zugabe von Wasserstoff können alle Phasen nacheinander<br />

generiert werden, sie bleiben dabei zeitlich stabil, wenn kein weiterer<br />

Wasserstoff angeboten wird. Zusätzlich gelang es, auch durch Koadsorption von<br />

<strong>H2O</strong> und OH solche Strukturen zu erzeugen. Abb. 4-12 zeigt ein Beispiel. Die<br />

Anwesenheit von Wasserstoff ist zur Bildung der Strukturen nicht notwendig.<br />

Hierdurch wird deutlich, daß es sich um OH/<strong>H2O</strong>-Mischphasen und nicht um<br />

metastabile Wasserphasen oder komplexere Phasen, in denen zusätzlich noch<br />

Wasserstoff eingebaut ist, handelt.<br />

Die beobachteten Strukturen können mehrere Ursachen haben. Die einfachste<br />

Erklärung wäre, daß es sich hierbei um MOIRÉ-Strukturen handelt, die aus<br />

homogenen Mischungen von OH und <strong>H2O</strong> herrühren: Beide Spezies liegen in<br />

Strukturen vor, die sich aus 3 × 3 R30˚-Einheitszellen<br />

<strong>auf</strong>bauen lassen. Bei der<br />

Umwandlung von OH entsteht zunehmend Wasser innerhalb der OH-Inseln.<br />

Wasser bevorzugt jedoch kleinere Bindungsabstände als diejenigen, die in der<br />

OH-Struktur vorliegen (siehe Kapitel <strong>4.</strong>2.<strong>4.</strong>1). Daher kommt es mit zunehmender<br />

Menge an Wasser in den OH-Inseln zu einer anwachsenden Gitterfehlanpassung.<br />

Diese macht sich durch die Ausbildung verschiedener MOIRÉ-Muster bemerkbar.<br />

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