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4. Das System O/H/H2O auf Pt(111)

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Zeit ab- und nicht zunimmt. Der obige Mechanismus kann daher die experimentellen<br />

Befunde nicht erklären.<br />

<strong>Das</strong> Modell soll daher um folgenden Schritt erweitert werden, der nach den<br />

Ergebnissen aus Kapitel <strong>4.</strong>2 unter den Reaktionsbedingungen ebenfalls stattfindet:<br />

H O + O ⎯ →2<br />

OH ⎯k 3 (<strong>4.</strong>1)<br />

2<br />

Die Rückreaktion, d.h. die Disproportionierung von OH, braucht hier nicht<br />

berücksichtigt werden, da sie erst oberhalb von 200 K <strong>auf</strong>tritt [124]. Ebenso<br />

können die Rückreaktionen der Reaktionsschritte nach Gl. <strong>4.</strong>2 und <strong>4.</strong>3 hier<br />

vernachlässigt werden. OH zerfällt nach den Ergebnissen aus Kapitel <strong>4.</strong>2 unter<br />

den herrschenden Bedingungen nicht in O und Wasserstoff und auch die<br />

Dissoziation von Wasser konnte <strong>auf</strong> <strong>Pt</strong>(<strong>111</strong>) nicht beobachtet werden [142].<br />

In diesem Reaktionsmodell, das zur besseren Übersichtlichkeit im folgenden<br />

noch einmal <strong>auf</strong>geführt ist, liegt bei Kombination der Gleichungen II und III eine<br />

Autokatalyse vor. In Gl. II wird ein OH-Molekül in Wasser umgewandelt, das in<br />

Schritt III zwei OH-Moleküle hervorbringt. Diese können erneut in Gl. II eingesetzt<br />

werden.<br />

H+ O ⎯ ⎯→OH k1 (I)<br />

OH + H ⎯ ⎯→HO k2 (II)<br />

2<br />

H O + O ⎯ →2<br />

OH ⎯k 3 (III)<br />

2<br />

In Kapitel <strong>4.</strong>2.<strong>4.</strong>4 wurde besprochen, daß die Stöchiometrie von Gl. III wahrscheinlich<br />

komplizierter ist als hier angegeben. Aber selbst für die von<br />

CREIGHTON et al. [129] gemessene Stöchiometrie H2 O:O von 2: 1 bleibt der<br />

autokatalytische Prozeß bestehen, so daß im folgenden die vereinfachte<br />

Gleichung verwendet wird.<br />

Ein autokatalytischer Prozeß in der OH-Bildung kann die Ursache des nichtlinearen<br />

zeitlichen Anstiegs in Abb. 4-21 sein. Daher soll im folgenden die<br />

Wasserstoff-Oxidation anhand der drei Reaktionsgleichungen simuliert werden,<br />

um das lokale Geschehen in Abb. 4-16 zu reproduzieren. Da Absolutwerte für die<br />

Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten der Elementarschritte nicht verfügbar<br />

sind, können die Geschwindigkeitskonstanten lediglich zueinander in<br />

Beziehung gesetzt werden. Jede Geschwindigkeitskonstante besitzt die Einheit<br />

[Formelumsatz pro Zeiteinheit]. Zuerst wird der einfachste Fall betrachtet, bei<br />

123

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