4. Das System O/H/H2O auf Pt(111)
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Dies hat zur Folge, daß der Fortgang der Reaktion anhand der STM-Aufnahmen<br />
nicht eindeutig bestimmt werden kann. Es ist nicht klar, wieviel OH zu einem<br />
beliebigen Zeitpunkt in den Abbildungen der Reaktionssequenzen bereits zu <strong>H2O</strong> umgesetzt wurde. Daher war die Bestimmung kinetischer Parameter bei der<br />
Reaktion anhand temperaturabhängiger Messungen nicht möglich. Die im<br />
Kapitel <strong>4.</strong>3.1 bei verschiedenen Temperaturen <strong>auf</strong>genommenen Reaktionssequenzen<br />
zeigen, daß derartige Messungen prinzipiell durchführbar sind.<br />
Vorraussetzung für die quantitative Auswertung ist aber die Kenntnis der<br />
Anteile von OH und <strong>H2O</strong> in den Strukturen.<br />
Oberhalb der Desorptionstemperatur von Wasser wird die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
einfach durch den Anteil an verschwindender Adsorbatbedeckung angezeigt.<br />
Hier läuft die Reaktion jedoch bereits so schnell, daß eine Verfolgung mit<br />
dem verwendeten STM nicht mehr möglich ist.<br />
Im folgenden Kapitel sollen einige allgemeine Beobachtungen bezüglich des<br />
Mechanismus der Umsetzung zwischen OH und H behandelt werden.<br />
<strong>4.</strong>3.4 Der Reaktionsmechanismus<br />
Weitere Experimente zeigten, daß die Reaktion zwischen OH und H <strong>auf</strong> der<br />
gesamten Oberfläche einheitlich abläuft. Dosiert man eine bestimmte Menge an<br />
Wasserstoff und betrachtet dann verschiedene Stellen des Kristalls mit dem STM,<br />
ist die Reaktion an allen Stellen vergleichbar weit fortgeschritten. Diese<br />
Beobachtung wird wichtig, wenn in Kapitel <strong>4.</strong>4 die Reaktion zwischen O und H<br />
betrachtet wird.<br />
Es wurde auch kein Einfluß von Stufen oder anderen Defekten <strong>auf</strong> die Reaktion<br />
gefunden. Lediglich die am Anfang der Reaktion <strong>auf</strong>tretenden weißen Flecken<br />
sind nicht, wie es in Abb. 4-8 den Anschein macht, regellos über die gesamte OH-<br />
Insel verteilt, sondern bilden sich bevorzugt entlang gewisser Linien, wie es in<br />
Abb. 4-14 deutlich wird. Bei näherer Betrachtung kann man diese Linien als<br />
Phasengrenzen zwischen OH-Domänen identifizieren. Diese sind demnach<br />
begünstigte Plätze für OH/<strong>H2O</strong>-Mischphasen, wobei noch unklar ist, ob Wasser<br />
hier gebildet, oder infolge Wasserstoffaustausch bevorzugt an diesen Stellen<br />
lokalisiert ist.<br />
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