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4. Das System O/H/H2O auf Pt(111)

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<strong>4.</strong><strong>4.</strong>6 Autokatalytisches Verhalten bei der Wasserstoff-Oxidation <strong>auf</strong><br />

<strong>Pt</strong>(<strong>111</strong>)<br />

Wenn tatsächlich eine Autokatalyse vorliegt, könnten die Konzentrationsgradienten<br />

in den Abb. 4-19 und 4-20 durch angehaltene Reaktionsfronten erklärt<br />

werden. (In diesen Experimenten war die Wasserstoffdosierung gestoppt worden,<br />

so daß die Fronten nicht weiterliefen.) Reaktionsfronten sind typische Eigenschaften<br />

autokatalytischer Reaktionen, ihr Nachweis wäre daher ein direkter<br />

Beleg für das Vorliegen des oben beschriebenen Mechanismus [177]. Um diese<br />

Vermutung zu erhärten, müßte aber auch das zeitliche Fortschreiten solcher<br />

Fronten beobachtet werden. Leider sind die Frontbreiten in den Abbildungen 4-19<br />

und 4-20 sehr groß. Um die Wanderung einer solchen Front in situ zu verfolgen,<br />

müßte ein größerer Flächenausschnitt betrachtet werden. Dabei wäre aber die<br />

Herabsetzung der Rastergeschwindigkeit notwendig, da das STM <strong>auf</strong>grund der<br />

größeren Auslenkung der Piezos zum Schwingen angeregt werden würde. Dann<br />

wäre die Aufnahmegeschwindigkeit der Bilder bereits so niedrig, daß die<br />

Reaktion nicht mehr verfolgt werden könnte. Weiterhin ist der <strong>Pt</strong>(<strong>111</strong>)-Kristall<br />

nicht besonders eben und zeigt eine hohe Stufendichte. Dies führt zu weiteren<br />

Schwierigkeiten, weil mit zunehmender Zahl an Stufen der Kontrast innerhalb<br />

einer Terrasse vermindert wird. Es wird zunehmend schwieriger, verschiedene<br />

Spezies <strong>auf</strong> den Terrassen zu unterscheiden.<br />

Aus diesen Gründen wurde die Reaktion bei tieferen Temperaturen untersucht,<br />

bei denen die Reaktionsgeschwindigkeit herabgesetzt ist. Dies hatte den positiven<br />

Nebeneffekt, daß die Breite der Reaktionsfronten abnahm und die Verfolgung<br />

mit dem STM erleichtert wurde.<br />

2<br />

Abb. 4-25 zeigt einen 930 × 940 Å großen Flächenausschnitt bei 110 K, der mit<br />

Sauerstoff bedeckt ist. Es wurde ein konstanter H2-Hintergrunddruck in der<br />

Kammer eingestellt und das Geschehen in situ verfolgt. Es sind drei Terrassen zu<br />

erkennen, die durch zwei monoatomare Stufen (schwarze Linien) voneinander<br />

getrennt sind. Die Bilder wurden künstlich von der linken Seite beleuchtet, um<br />

den Kontrast zu verstärken.<br />

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