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V. ARBEIT UND GESUNDHEIT <strong>Bildschirmarbeit</strong><br />

• Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Arbeitsunfähigkeitsbeginn und Wochentagen -<br />

d.h., der Beginn der Arbeitsunfähigkeit fällt am häufigsten auf einen Montag oder Dienstag.<br />

• Das Arbeitsunfähigkeitsende nach Wochentagen erreicht am Freitag seine höchste Ausprägung.<br />

• Selbstverständlich sind auch Zusammenhänge zwischen Krankenständen und<br />

Konjunkturentwicklungen zu sehen.<br />

• Die Häufigkeit von Kurzzeit-Erkrankungen bis zu drei Tagen liegt bei 20 Prozent. Allerdings<br />

ist hier eine genaue Erfassung nicht möglich, da die Meldung bei der Krankenkasse erst ab dem<br />

dritten Krankenstandstag vorgenommen werden muß.<br />

• Eine globale Betrachtungsweise der Krankenstände wäre verfehlt und muß branchenspezifisch<br />

betrachtet werden, da das Belastungsprofil berufsspezifisch ist.<br />

Es kann festgehalten werden, daß die Ursache für Krankenstände (nach Infekten / Erkrankungen<br />

der Luftwege und Atmungsorgane) an zweiter Stelle bei Beschwerden des Stütz- und<br />

Bewegungsapparates liegt. 5 Wie auch aus vorliegender Arbeit hervorgeht, geben die Befragten<br />

vorwiegend Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates an. Dies unterstreicht die<br />

Bedeutung solcher Erhebungen und die daraus abzuleitenden Konsequenzen.<br />

Nicht zu unterschätzen sind aber auch soziodemographische Einflußfaktoren, etwa der Einfluß<br />

der Altersstruktur der Belegschaft auf den Krankenstand. Dies ist deshalb besonders zu<br />

berücksichtigen, da <strong>wir</strong> in Zukunft mit höheren Anteilen an älteren Arbeitnehmergruppen rechnen<br />

müssen.<br />

Einen weiteren wesentlichen Einflußfaktor stellt der berufliche Status dar. Größere<br />

Eigenverantwortung und Gestaltungsmöglichkeit bei der Arbeit korrespondiert mit mehr<br />

Motivation und auch geringeren krankheitsbedingten Fehlzeiten.<br />

Diese Einflußfaktoren können aber auch Negativeffekte auslösen. Berufliche Überforderung und<br />

zu große Eigenverantwortung können daher ebenso zu erhöhter Krankenstandshäufigkeit und<br />

Krankenstandsdauer führen.<br />

Betriebliche Anreizsysteme, wie Erfolgshonorare, Lohnarbeiten u.dgl. stellen zusätzliche<br />

Einflußfaktoren für eine niedrigere Krankenstandshäufigkeit dar.<br />

Jedenfalls ist daraus zu erkennen, daß Krankenstände sich in ihrer Problematik als äußerst<br />

vielschichtig darstellen, da sie von verschiedenen Einflußgrößen geprägt sind.<br />

Soziodemographische Aspekte, <strong>wir</strong>tschaftliche Aspekte, gesundheitliche Aspekte und auch<br />

persönliche Einflußgrößen bilden die Grundlage für Krankenstandshäufigkeiten.<br />

Inwieweit globale Steuerungsmaßnahmen längerfristrig einen produktiven Einfluß haben, läßt sich<br />

nicht mit Sicherheit feststellen. Es hat sich in den letzten Jahren jedoch gezeigt, daß dennoch<br />

ganzheitliche komplexe Steuerungsmechanismen, Transparenz und Nachvollziehbarkeit in dieser<br />

Frage einen wesentlichen Beitrag zu Klärungs- und Veränderungsansätzen darstellen. Grundlage<br />

gesundheitspolitischer Steuerungen sollte eine differenzierte Bestandsaufnahme sein.<br />

In einer betrieblichen Gesundheitsberichterstattung sollten auch diese Ansätze zum Tragen<br />

kommen. Dadurch lassen sich nicht nur Konzentrationen von Krankenständen nach betrieblicher<br />

Untergliederung herausfiltern (wobei auch auf die erforderlichen soziodemographischen<br />

Standardisierungen eingegangen werden kann), sondern es lassen sich auch externe Vergleiche<br />

durchführen.<br />

5 Vgl. dazu auch Kap. 2.8. Krankenstände.<br />

Gesundheitsbericht Wien 1997<br />

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