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ser Kompetenzvektor, unsere Laboratorien. Wir haben insgesamt achtzehn, die meisten davon befinden sich in Deutschland. Aber die DaimlerChrysler-Forschung hat auch Standbeine in Palo Alto, in Portland, in Shanghai und in Bangalore. Diese achtzehn Laboratorien bilden die „Competence Center“ der Forschung. Der dritte Vektor ist unsere Arbeitsorganisation, die Projektorganisation. Jede Forschungsarbeit wird in einem definierten Projektplan bearbeitet. An einem Flussbild (Abb. 5/Seite 42) möchte ich erläutern, wie der Prozess abläuft, in dem wir letztlich zu dem kommen, was wir als „Kerntechnologie“ bezeichnen. Ausgangspunkt sind die maßgeblichen Einflussfaktoren („Driving Forces“), die unsere Tätigkeit nachhaltig bestimmen. Das ist zum einen die gesellschaftlicheEntwicklung. Unsere Berliner Arbeitsgruppe, eine interdisziplinärzusammengesetzte Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Minx, befasst sich mit der langfristigen gesellschaftlichen Entwicklung in einem Zeitraum von zehn bis zwanzig, wenn möglich sogar bis zu 25 Jahren. Da geht es etwa um solche Fragen: Wie entwickelt sich die Mobilität, wie das Mobilitätsbedürfnis der Gesellschaft? Aber es geht auch um alle anderen Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung. Von besonderer Wichtigkeit ist für uns natürlich die Rolle des Gesetzgebers. In dieser Frage ist DaimlerChrysler auch am Ort des Geschehens. Wir unterhalten Arbeitsgruppen in Berlin, in Brüssel, in Washington, also an den Orten des gesetzgeberischen Handelns. Sie antizipieren, was auf der gesetzgeberischen Seite mit besonderer Bedeutung für uns eintreten könnte. Klaus-Dieter xxx.. Vöhringer.. 41 Die Kunden bieten ebenfalls eine Möglichkeit, Zukunft zu reflektieren. Das ist allerdings nur eingeschränkt möglich: Die Kunden kennen häufig nur das, was ist, und nicht das, was sein wird. Eine weitere Quelle ist der Wettbewerb. Ein ständiger Monitoring-Prozess findet statt, um vorauszuschauen, wo sich der Wettbewerb hinbewegt. Wenn wir den „Technology Push“ betrachten, müssen wir unterscheiden zwischen den „Enabling Technologies“, das sind die Technologien, die heute wettbewerbsentscheidend sind für die Produkte, die wir am Markt anbieten, und den „Disruptive Technologies“, die bisherige Tech- Abbildung 3: Kerngeschäftsprozesse nologien radikal ablösen. Sie sind gerade für uns in der Forschung von überragender Bedeutung. Es ist wichtig vorauszusehen und daran mitzuarbeiten, was die Technologien von morgen sind. Wenn wir solche, für unser Geschäft entscheidende „Disruptive Technologies“ übersehen oder einzuführen versäumen würden, dann würden wir in einen Wettbewerbsnachteil geraten, den wir unter Umständen nicht oder erst nach langer Zeit und auch nur mit sehr hohem Aufwand wieder ausgleichen könnten. Und genau da liegt die Verantwortung der Forschung: „Disruptive Technologies“ wirklich vorauszusehen, aufzunehmen und mitzugestalten.
Abbildung 4: Geschäftsmodell des Ressorts FT Für uns maßgeblich sind vier Megatrends: Der eine ist die nachhaltige Mobilität, die eng mit der gesellschaftlichen und der gesetzgeberischen Entwicklung zusammenhängt. Nachhaltige Mobilität heißt: Wir wollen solche Voraussetzungen schaffen, die zu Ressourcenschonung, Emissionsreduzierung und Verbrauchsreduzierung führen, damit das auch in den nächsten Jahrzehnten anhaltende Mobilitätsbedürfnis befriedigt werden kann. Wir wollen, dass es nicht zu Restriktionen kommt, die dazu führen würden, dass das Verkehrsaufkommen reduziert werden müsste, was auf unser unmittelbares Geschäft äußerst nachteilige Auswirkungen hätte. Unfallfreier Verkehr ist ein weiterer Megatrend. DaimlerChrysler hat hier traditionell eine Vorreiterrolle inne, die beispielsweise dazu geführt hat, die Zahl der Opfer des Straßenverkehrs deutlich zu reduzieren. Wir hatten in der alten Bundesrepublik einmal fast 20.000 Verkehrs- Vorträge.. 42 tote zu beklagen, in ganz Deutschland im letzten Jahr nur noch 7.700. Das ist eine wirklich erfreuliche Reduzierung. Auf der anderen Seite sind es immer noch 7.700 zu viel. Deswegen ist „unfallfreies Fahren“ eine große Aufgabe und Vision für uns, und wir fühlen uns ihr sehr verpflichtet. Unfallfrei ist sicherlich eine Vision, aber es ist wie mit dem Null-Fehler- Ziel: Das Ziel muss maximal definiert sein, um möglichst viel zu erreichen. Wenn wir auch „nur“ die Unfallfolgen reduzieren könnten, wären wir auch schon erfolgreich. Unter Miniaturisierung, dem dritten Megatrend, ist alles zu verstehen, was Beschleunigung, größeres Speichervolumen oder höhere Rechnergeschwindigkeit heißt, alles was Mikrosystem- oder Nanotechnik bedeutet. Es ist der Aspekt des technologischen Fortschritts, der immer mehr Funktionalität auf immer kleineren Raum bei immer kleinerem Gewicht unterbringt. Und als vierter Trend schließlich die „vernetzte Welt“. In einer Zeit, in der jeder zu jeder Zeit an jedem Ort jede Information verfügbar haben muss, heißt das für uns in der mobilen Welt, dass wir auch diesem Anspruch genügen müssen. Wir müssen unsere Fahrzeuge und die Abbildung 5: Technologiestrategie
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