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Foresight - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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• Haben wir wichtige Themen übersehen<br />

und gefährden somit <strong>die</strong> Innovationskraft<br />

Deutschland im internationalen<br />

Wettbewerb?<br />

• Trägt unsere Forschungsförderung zur<br />

Problemlösung in unserer Gesellschaft<br />

und auf <strong>die</strong>sem Globus bei?<br />

• Welche strategischen Prozesse haben<br />

wir, um begründbar zu notwendigen<br />

Prioritätensetzungen zu kommen?<br />

• Sind unsere Prozesse nach außen verständlich<br />

und vermittelbar?<br />

Prioritätensetzung in der Forschungsförderung<br />

ist damit ein Thema, mit dem sich<br />

das BMBF gerade jetzt, nachdem <strong>die</strong> neue<br />

Leitung des Hauses gut zwei Jahre arbeitet,<br />

intensiver beschäftigt. Wenn es bei Entscheidungen<br />

um den Dreierschritt: Bedarfsprognose,<br />

Steuerung resp. Umsteuerung<br />

und entsprechende Flexibilität geht,<br />

könnte man natürlich sagen: Die Politiker<br />

haben immer das Problem, dass sie <strong>die</strong><br />

unterschiedlichen Zielgrup-<br />

Die Frage des Bepen zu befriedigen haben.<br />

darfs an For- Und es gibt eine forschungsschungspolitik<br />

im weitepolitische Zielgruppe im enren<br />

Sinne ist natürlich etgeren Sinne, das sind <strong>die</strong>jewas<br />

komplizierter, auch nigen, <strong>die</strong> Bedarf an For-<br />

weil sich <strong>die</strong> politische schungsergebnissen haben,<br />

Kultur im Bereich der For- das sind <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong><br />

schungspolitik etwas auch in der <strong>Wissenschaft</strong> an<br />

unterscheidet und unter- der Erschließung von Zuscheiden<br />

muss von der kunftsfeldern <strong>für</strong> Innovatio-<br />

allgemeinen politischen nen als <strong>Wissenschaft</strong>ler ar-<br />

Kultur, was Bedarfe anbeiten wollen und <strong>die</strong> Changeht.<br />

Was <strong>die</strong> Frage der ce haben, auch sehr schnell<br />

Flexibilität angeht, geht an den spannenden Fragen<br />

es darum, reagible Steue- zu arbeiten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zurungsstrukturen<br />

zu orgakunftsentwicklung wichtig<br />

nisieren, flexibel auf Be- sind.<br />

darfe zu reagieren und Die Frage des Bedarfs an<br />

dabei <strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong> in Forschungspolitik im weite-<br />

ihrer Eigendynamik ernst ren Sinne ist natürlich etwas<br />

zu nehmen. komplizierter, auch weil<br />

sich <strong>die</strong> politische Kultur im<br />

Vorträge..<br />

50<br />

Bereich der Forschungspolitik etwas<br />

unterscheidet und unterscheiden muss<br />

von der allgemeinen politischen Kultur,<br />

was Bedarfe angeht. Was <strong>die</strong> Frage der Flexibilität<br />

angeht, geht es darum, reagible<br />

Steuerungsstrukturen zu organisieren, flexibel<br />

auf Bedarfe zu reagieren und dabei<br />

<strong>die</strong> <strong>Wissenschaft</strong> in ihrer Eigendynamik<br />

ernst zu nehmen. Sie wissen, manchmal<br />

wird der Politik auch zuviel Flexibilität<br />

vorgeworfen. Das heißt, neben der Flexibilität<br />

ist auch <strong>die</strong> Frage der strategischen<br />

Orientierung eine Frage, <strong>die</strong> sich in der<br />

Forschungspolitik noch wichtiger stellt als<br />

in anderen Politikfeldern.<br />

Verzahnung von Forschung und Praxis<br />

Winfried Schulze hat in seinem bemerkenswerten<br />

Vortrag „Was sollen wir erforschen?“<br />

auf der Münchener Jahrestagung<br />

2000 der Helmholtz-Gemeinschaft noch<br />

einmal darauf hingewiesen, dass sich <strong>die</strong><br />

<strong>Wissenschaft</strong> grundlegend verändert, dass<br />

sie immer stärker von technischen und<br />

wirtschaftlichen Problemen vorangetrieben<br />

wird, und sie sich eben nicht mehr so<br />

stark wie früher von theoretischen Fragen<br />

ableitet, über <strong>die</strong> sich Disziplinen definieren.<br />

Er spricht dann davon, dass <strong>die</strong>se<br />

strategische Ausrichtung von Forschung<br />

es mit sich bringt, dass verstärkte Anstrengungen<br />

unternommen werden müssen,<br />

<strong>die</strong> Verzahnung von Forschung und<br />

gesellschaftlicher Praxis zu fördern, eingedenk<br />

der Fehlleistungen linearer Planungsmodelle.<br />

Dies bildet in der Tat den<br />

Hintergrund der erneuten intensiven Diskussion<br />

über <strong>die</strong> Frage der Prospektion,<br />

der Setzung von Prioritäten sowie der veränderten<br />

Verfahren und Entscheidungsabläufen<br />

da<strong>für</strong>. Eine Diskussion, <strong>die</strong> wir<br />

auch in der Forschungspolitik stärker führen<br />

müssen.<br />

Politik hat auch eigene Vorstellungen<br />

über <strong>die</strong> gesellschaftliche Zukunft und <strong>die</strong>

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