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VOIP MOBILES INTERNET - Profiler24

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38<br />

IT-Wissen<br />

Datenübertragung<br />

Der Einsteiger in das Metier der Datenfern- und<br />

Nahübertragung steht zunächst einmal einer verwirrenden<br />

Vielfalt neuer Konzepte und Begriffe<br />

gegenüber. Profi ler gibt einen detalierten Überblick<br />

über das Gebiet der DFÜ und stellt die wichtigsten<br />

Arten und Formen dar.<br />

Der Grungedanke bei der Datenübertragung ist es ganz<br />

klar, eine bestimmte Anzahl an Informationen von einem<br />

Gerät zu einem anderen zu übertragen. Der Name sagt<br />

es schon. Bei dem zu lösenden Problem stellt sich dabei<br />

die Frage, wie man beispielsweise seinem Geschäftspartner<br />

in Japan die neuesten Pläne für ein Bauobjekt<br />

übermittelt. Oder auch nur Daten an einen Drucker.<br />

Dementsprechend gibt es auch viele Lösungen, die für<br />

den jeweilige Übermittlungsauftrag in Frage kommen.<br />

Integrated Services Digital Network (ISDN)<br />

ISDN ist ein internationaler Standard für ein digitales<br />

Telekommunikationsnetz. Die englische Bezeichnung<br />

hierfür ist ein Backronym, da sie werbewirksamer als<br />

die ursprüngliche Bedeutung Integriertes Sprach- und<br />

Datennetz ist. Sie lässt sich sinngemäß als diensteintegrierendes<br />

digitales Netz übersetzen. Über dieses<br />

Netz werden verschiedene Dienste wie Fernschreiben<br />

(Telex), Teletex, Datex-L (leitungsvermittelte Datenübertragung),<br />

Datex-P (paketvermittelte Datenübertragung)<br />

und Telefon übertragen und vermittelt.<br />

Die B-Kanäle einer ISDN Leitung (jede besteht mindestens<br />

aus einem A und B Kanal) sind bitransparent und<br />

synchron, so daß beliebige Leitungscodes verwendet<br />

werden können. Um eine Verdoppelung der Datenübertragungsrate<br />

zu erreichen, können die beiden B-Kanäle<br />

eines Basisanschlusses auch gebündelt werden. Um<br />

diese Möglichkeit zu nutzen, sind Endgeräte erforderlich,<br />

die in der Lage sind, die beiden B-Kanäle zu synchronisieren<br />

(beispielsweise ISDN-PC-Karten oder Videokonferenzsysteme).Mit<br />

Hilfe geeigneter Router können<br />

mehrere oder alle Nutzkanäle eines Primärmultiplexanschlusses<br />

gebündelt werden. Dadurch können Datenübertragungsraten<br />

bis zu 2048 kbit/s erzielt werden. Diese<br />

Möglichkeit wird insbesondere für die Vernetzung<br />

von entfernten Standorten innerhalb eines Firmennetzwerks<br />

oder für Standleitungen ins Internet genutzt.<br />

Man unterscheidet 2 Standars bei dieser Form der DFÜ<br />

V.110 ist ein Standardprotokoll der ITU (Internetional Telekomunication<br />

Union) zur Datenübertragung in dienste<br />

integrierenden Netzen und beschreibt die Unterstützung<br />

von Endgeräten mit Schnittstellen der V-Serie<br />

(zum Beispiel V.24-Schnittstelle). V.110 sieht eine Bitratenadaption<br />

(Anpassung der Datenübertragungsrate<br />

von langsamen Endgeräten an ISDN) vor. Die Datenü-<br />

bertragungsraten sind bis 19,2 kbit/s standardisiert; bei<br />

den meisten Terminaladaptern sind jedoch Datenübertragungsraten<br />

bis 38,4 kbit/s verfügbar. Jedes Bit der V-<br />

Schnittstelle wird in ein Bit des 64 kbit/s-Stromes des<br />

B-Kanals abgebildet, die Restkapazität wird mit Füllbits<br />

gefüllt. Bei einigen Implementierungen können langsamere<br />

Geschwindigkeiten gemultiplext werden; das<br />

heißt es gibt mehrere gültige Abbildungen. Die in V.110<br />

beschriebene Bitratenadaption wird oft auch außerhalb<br />

des ISDN verwendet.<br />

V.120 ist eine Weiterentwicklung des Protokolls V.110.<br />

Die standardisierte Datenübertragungsrate beträgt hier<br />

bis 56 kbit/s. V.120 sieht Möglichkeiten für statistisches<br />

Multiplexen vor.<br />

Digital Subscriber Line (DSL)<br />

DSL, oft auch ADSL genannt, unterscheidet sich von einer<br />

herkömmlichen Internetverbindung über analoge<br />

Telefonanschlüsse (POTS) oder ISDN dadurch, dass die<br />

DSL-Verbindung nur zwischen dem Teilnehmer und der<br />

Vermittlungsstelle aufgebaut wird. Hierfür werden andere<br />

Frequenzbereiche als für das Telefonsignal verwendet,<br />

was eine vielfach höhere Geschwindigkeit<br />

ermöglicht. Außerdem kann so DSL parallel zum normalen<br />

Telefon genutzt werden. Fax, analoges Telefon<br />

oder ISDN steht auch während DSL-Betrieb zur Verfügung.<br />

Dadurch ergeben sich neue Anwendungen, denn<br />

der Internet-Zugang ist nun wie bei einer Standleitung<br />

stets verfügbar. Zwischen dem DSL-Modem des Kunden<br />

und der nur wenige Kilometer entfernten Vermittlungsstelle<br />

wird das analoge DSL-Signal über die Telefonleitung<br />

übertragen. Der DSL-Multiplexer DSLAM<br />

wandelt (demoduliert) das analoge Signal in ein digitales<br />

Signal, bzw. wandelt in der Gegenrichtung ein digitales<br />

Signal in ein analoges um. Das digitale Signal wird<br />

über eine breitbandige Glasfaseranbindung vom DSLAM<br />

zu einem Konzentrator (DSL-AC, BB-PoP) und von dort<br />

in den Backbone des Providers übertragen. Durch hohe<br />

Kapazität der Backbone-Anbindung kann die Teilnehmeranschlussleitung<br />

(TAL) besser ausgenutzt werden<br />

als bei analoger oder ISDN-Datenübertragung, da die<br />

Daten nicht mehr über das herkömmliche Telefonnetz<br />

übermittelt werden müssen. Bei DSL wirken verbesserte<br />

Modulationsverfahren und die Nutzung einer größeren<br />

Bandbreite. Ursprünglich wurde unter dem Begriff<br />

Digital Subscriber Line die Übertragungstechnik für<br />

den Basisanschluss von ISDN verstanden, das heißt das<br />

Echokompensationsverfahren. Ende der 1980er- und<br />

Anfang der 1990er-Jahre wurden digitale Signalprozessoren<br />

mit sehr hoher Rechenleistung verfügbar, welche<br />

neue – heute als DSL bekannte – Verfahren ermöglichten.<br />

Das erste DSL-Verfahren, das mit diesen Baustei-<br />

nen entwickelt wurde, war HDSL. Normungsorganisationen<br />

in Amerika (ANSI) und Europa (ETSI) begannen<br />

damals sofort damit, diese Technik zu standardisieren,<br />

um sie in großem Maßstab für Standleitungen einzusetzen.<br />

Es gab wichtige Randbedingungen: Es sollten die<br />

bereits für Telefonie verlegten Kupfer-Doppeladern verwendet<br />

werden, es sollten in den USA eine Bitrate von<br />

1,544 Mbit/s (T1), in Europa 2,048 Mbit/s (E1) erreicht<br />

werden, es sollte eine Reichweite von 3 bis 4 km erzielt<br />

werden. HDSL wurde inzwischen weitgehend von SH-<br />

DSL abgelöst, welches nur ein Aderpaar (eine Doppelader)<br />

benötigt und weniger Strom verbraucht, aber nicht<br />

an die Reichweite von HDSL (mit Signalregeneratoren)<br />

heranreicht. In den 90er Jahren wurden weitere DSL-<br />

Verfahren entwickelt, so etwa ADSL. Die Internet-Nutzung<br />

wuchs stark. Der Ausbau der Netze konnte kaum<br />

den wachsenden Bandbreiten-Bedarf decken. Deshalb<br />

sollten die Netze im Hintergrund (Backbones) ausgebaut<br />

werden, und auch den Endnutzern höhere Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

geboten werden. ADSL wurde<br />

als Technik für schnelles Internet ausgewählt. Weltweit<br />

wurde ADSL von vielen Netzbetreibern im Telefonnetz<br />

zugelassen. In Deutschland wurde die Bezeichnung DSL<br />

zunächst als Synonym für einen breitbandigen Internetzugang<br />

über ADSL bekannt, so dass inzwischen auch<br />

andere breitbandige Internetzugänge (zum Beispiel über<br />

Satellit) als „DSL“ vermarktet werden. Seit Ende 2005<br />

neu auf dem Markt ist ADSL2+. Bei diesem Standard<br />

werden derzeit 20 Mbit/s angeboten (Stand März 2006).<br />

Deutschland 2006<br />

Laut dem Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />

und Mehrwertdiensten (VATM) hatten im September<br />

2006 14,9 Millionen Bundesbürger einen DSL-Anschluss.<br />

Damit lag der DSL-Marktanteil am gesamten<br />

Breitbandmarkt bei 95,5%. Die Deutsche Telekom kam<br />

2006 inklusive Reseller auf einen DSL-Marktanteil von<br />

67%.<br />

Situation in Ostdeutschland<br />

Der Ausbau der ostdeutschen Gebiete mit Glasfaser<br />

(OPAL) ist für die Installation von DSL hinderlich, wird<br />

allerdings ab 2007 in einigen Städten durch Umbauten<br />

der DSLAMs installiert werden können. DSL ist dort<br />

dann zunächst mit einer Bandbreite bis zu 6000 kb/s<br />

möglich.<br />

Deutschland im europäischen Vergleich<br />

Gemessen an der Anzahl der DSL-Anschlüsse liegt<br />

Deutschland knapp vor Frankreich an der Spitze der<br />

europäischen Staaten. Im Verhältnis zu den vorhandenen<br />

Telefonanschlüssen schneidet Deutschland jedoch

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