VOIP MOBILES INTERNET - Profiler24
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IT-Wissen<br />
Datenübertragung<br />
Der Einsteiger in das Metier der Datenfern- und<br />
Nahübertragung steht zunächst einmal einer verwirrenden<br />
Vielfalt neuer Konzepte und Begriffe<br />
gegenüber. Profi ler gibt einen detalierten Überblick<br />
über das Gebiet der DFÜ und stellt die wichtigsten<br />
Arten und Formen dar.<br />
Der Grungedanke bei der Datenübertragung ist es ganz<br />
klar, eine bestimmte Anzahl an Informationen von einem<br />
Gerät zu einem anderen zu übertragen. Der Name sagt<br />
es schon. Bei dem zu lösenden Problem stellt sich dabei<br />
die Frage, wie man beispielsweise seinem Geschäftspartner<br />
in Japan die neuesten Pläne für ein Bauobjekt<br />
übermittelt. Oder auch nur Daten an einen Drucker.<br />
Dementsprechend gibt es auch viele Lösungen, die für<br />
den jeweilige Übermittlungsauftrag in Frage kommen.<br />
Integrated Services Digital Network (ISDN)<br />
ISDN ist ein internationaler Standard für ein digitales<br />
Telekommunikationsnetz. Die englische Bezeichnung<br />
hierfür ist ein Backronym, da sie werbewirksamer als<br />
die ursprüngliche Bedeutung Integriertes Sprach- und<br />
Datennetz ist. Sie lässt sich sinngemäß als diensteintegrierendes<br />
digitales Netz übersetzen. Über dieses<br />
Netz werden verschiedene Dienste wie Fernschreiben<br />
(Telex), Teletex, Datex-L (leitungsvermittelte Datenübertragung),<br />
Datex-P (paketvermittelte Datenübertragung)<br />
und Telefon übertragen und vermittelt.<br />
Die B-Kanäle einer ISDN Leitung (jede besteht mindestens<br />
aus einem A und B Kanal) sind bitransparent und<br />
synchron, so daß beliebige Leitungscodes verwendet<br />
werden können. Um eine Verdoppelung der Datenübertragungsrate<br />
zu erreichen, können die beiden B-Kanäle<br />
eines Basisanschlusses auch gebündelt werden. Um<br />
diese Möglichkeit zu nutzen, sind Endgeräte erforderlich,<br />
die in der Lage sind, die beiden B-Kanäle zu synchronisieren<br />
(beispielsweise ISDN-PC-Karten oder Videokonferenzsysteme).Mit<br />
Hilfe geeigneter Router können<br />
mehrere oder alle Nutzkanäle eines Primärmultiplexanschlusses<br />
gebündelt werden. Dadurch können Datenübertragungsraten<br />
bis zu 2048 kbit/s erzielt werden. Diese<br />
Möglichkeit wird insbesondere für die Vernetzung<br />
von entfernten Standorten innerhalb eines Firmennetzwerks<br />
oder für Standleitungen ins Internet genutzt.<br />
Man unterscheidet 2 Standars bei dieser Form der DFÜ<br />
V.110 ist ein Standardprotokoll der ITU (Internetional Telekomunication<br />
Union) zur Datenübertragung in dienste<br />
integrierenden Netzen und beschreibt die Unterstützung<br />
von Endgeräten mit Schnittstellen der V-Serie<br />
(zum Beispiel V.24-Schnittstelle). V.110 sieht eine Bitratenadaption<br />
(Anpassung der Datenübertragungsrate<br />
von langsamen Endgeräten an ISDN) vor. Die Datenü-<br />
bertragungsraten sind bis 19,2 kbit/s standardisiert; bei<br />
den meisten Terminaladaptern sind jedoch Datenübertragungsraten<br />
bis 38,4 kbit/s verfügbar. Jedes Bit der V-<br />
Schnittstelle wird in ein Bit des 64 kbit/s-Stromes des<br />
B-Kanals abgebildet, die Restkapazität wird mit Füllbits<br />
gefüllt. Bei einigen Implementierungen können langsamere<br />
Geschwindigkeiten gemultiplext werden; das<br />
heißt es gibt mehrere gültige Abbildungen. Die in V.110<br />
beschriebene Bitratenadaption wird oft auch außerhalb<br />
des ISDN verwendet.<br />
V.120 ist eine Weiterentwicklung des Protokolls V.110.<br />
Die standardisierte Datenübertragungsrate beträgt hier<br />
bis 56 kbit/s. V.120 sieht Möglichkeiten für statistisches<br />
Multiplexen vor.<br />
Digital Subscriber Line (DSL)<br />
DSL, oft auch ADSL genannt, unterscheidet sich von einer<br />
herkömmlichen Internetverbindung über analoge<br />
Telefonanschlüsse (POTS) oder ISDN dadurch, dass die<br />
DSL-Verbindung nur zwischen dem Teilnehmer und der<br />
Vermittlungsstelle aufgebaut wird. Hierfür werden andere<br />
Frequenzbereiche als für das Telefonsignal verwendet,<br />
was eine vielfach höhere Geschwindigkeit<br />
ermöglicht. Außerdem kann so DSL parallel zum normalen<br />
Telefon genutzt werden. Fax, analoges Telefon<br />
oder ISDN steht auch während DSL-Betrieb zur Verfügung.<br />
Dadurch ergeben sich neue Anwendungen, denn<br />
der Internet-Zugang ist nun wie bei einer Standleitung<br />
stets verfügbar. Zwischen dem DSL-Modem des Kunden<br />
und der nur wenige Kilometer entfernten Vermittlungsstelle<br />
wird das analoge DSL-Signal über die Telefonleitung<br />
übertragen. Der DSL-Multiplexer DSLAM<br />
wandelt (demoduliert) das analoge Signal in ein digitales<br />
Signal, bzw. wandelt in der Gegenrichtung ein digitales<br />
Signal in ein analoges um. Das digitale Signal wird<br />
über eine breitbandige Glasfaseranbindung vom DSLAM<br />
zu einem Konzentrator (DSL-AC, BB-PoP) und von dort<br />
in den Backbone des Providers übertragen. Durch hohe<br />
Kapazität der Backbone-Anbindung kann die Teilnehmeranschlussleitung<br />
(TAL) besser ausgenutzt werden<br />
als bei analoger oder ISDN-Datenübertragung, da die<br />
Daten nicht mehr über das herkömmliche Telefonnetz<br />
übermittelt werden müssen. Bei DSL wirken verbesserte<br />
Modulationsverfahren und die Nutzung einer größeren<br />
Bandbreite. Ursprünglich wurde unter dem Begriff<br />
Digital Subscriber Line die Übertragungstechnik für<br />
den Basisanschluss von ISDN verstanden, das heißt das<br />
Echokompensationsverfahren. Ende der 1980er- und<br />
Anfang der 1990er-Jahre wurden digitale Signalprozessoren<br />
mit sehr hoher Rechenleistung verfügbar, welche<br />
neue – heute als DSL bekannte – Verfahren ermöglichten.<br />
Das erste DSL-Verfahren, das mit diesen Baustei-<br />
nen entwickelt wurde, war HDSL. Normungsorganisationen<br />
in Amerika (ANSI) und Europa (ETSI) begannen<br />
damals sofort damit, diese Technik zu standardisieren,<br />
um sie in großem Maßstab für Standleitungen einzusetzen.<br />
Es gab wichtige Randbedingungen: Es sollten die<br />
bereits für Telefonie verlegten Kupfer-Doppeladern verwendet<br />
werden, es sollten in den USA eine Bitrate von<br />
1,544 Mbit/s (T1), in Europa 2,048 Mbit/s (E1) erreicht<br />
werden, es sollte eine Reichweite von 3 bis 4 km erzielt<br />
werden. HDSL wurde inzwischen weitgehend von SH-<br />
DSL abgelöst, welches nur ein Aderpaar (eine Doppelader)<br />
benötigt und weniger Strom verbraucht, aber nicht<br />
an die Reichweite von HDSL (mit Signalregeneratoren)<br />
heranreicht. In den 90er Jahren wurden weitere DSL-<br />
Verfahren entwickelt, so etwa ADSL. Die Internet-Nutzung<br />
wuchs stark. Der Ausbau der Netze konnte kaum<br />
den wachsenden Bandbreiten-Bedarf decken. Deshalb<br />
sollten die Netze im Hintergrund (Backbones) ausgebaut<br />
werden, und auch den Endnutzern höhere Übertragungsgeschwindigkeiten<br />
geboten werden. ADSL wurde<br />
als Technik für schnelles Internet ausgewählt. Weltweit<br />
wurde ADSL von vielen Netzbetreibern im Telefonnetz<br />
zugelassen. In Deutschland wurde die Bezeichnung DSL<br />
zunächst als Synonym für einen breitbandigen Internetzugang<br />
über ADSL bekannt, so dass inzwischen auch<br />
andere breitbandige Internetzugänge (zum Beispiel über<br />
Satellit) als „DSL“ vermarktet werden. Seit Ende 2005<br />
neu auf dem Markt ist ADSL2+. Bei diesem Standard<br />
werden derzeit 20 Mbit/s angeboten (Stand März 2006).<br />
Deutschland 2006<br />
Laut dem Verband der Anbieter von Telekommunikations-<br />
und Mehrwertdiensten (VATM) hatten im September<br />
2006 14,9 Millionen Bundesbürger einen DSL-Anschluss.<br />
Damit lag der DSL-Marktanteil am gesamten<br />
Breitbandmarkt bei 95,5%. Die Deutsche Telekom kam<br />
2006 inklusive Reseller auf einen DSL-Marktanteil von<br />
67%.<br />
Situation in Ostdeutschland<br />
Der Ausbau der ostdeutschen Gebiete mit Glasfaser<br />
(OPAL) ist für die Installation von DSL hinderlich, wird<br />
allerdings ab 2007 in einigen Städten durch Umbauten<br />
der DSLAMs installiert werden können. DSL ist dort<br />
dann zunächst mit einer Bandbreite bis zu 6000 kb/s<br />
möglich.<br />
Deutschland im europäischen Vergleich<br />
Gemessen an der Anzahl der DSL-Anschlüsse liegt<br />
Deutschland knapp vor Frankreich an der Spitze der<br />
europäischen Staaten. Im Verhältnis zu den vorhandenen<br />
Telefonanschlüssen schneidet Deutschland jedoch