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Differentialgleichungen I: Existenz und Eindeutigkeit - JavaPsi

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2 DER SATZ VON PICARD-LINDELÖF 10<br />

Wir sind fertig, wenn wir a) zeigen können, dass die so definierte Funktionenfolge<br />

(λi(t))i∈N gegen eine stetige Grenzfunktion λ(t) konvergiert<br />

(die K n r (x0) nicht verlässt) <strong>und</strong> dass b) in Gleichung (10) für die Grenzfunktion<br />

λ(t) Integration <strong>und</strong> Grenzwertbildung vertauschbar sind, denn<br />

dann gilt<br />

lim<br />

i→∞ λi+1(t)<br />

<br />

=:λ(t)<br />

Z t<br />

Z t<br />

= x0 + lim f (s,λi(s))ds = x0 +<br />

i→∞ t0<br />

t0<br />

lim f (s,λi(s)) ds,<br />

i→∞<br />

<br />

f (s,λ(s))<br />

d.h. die Integralgleichung (9) ist erfüllt, was äquivalent dazu ist, dass<br />

λ(t) das AWP (7) löst. Die Vertauschbarkeit von Integration <strong>und</strong> Grenzwertbildung<br />

in b) ist erlaubt, wenn die Funktionenfolge ( f (λi(t)))i∈N<br />

gleichmäßig konvergiert. 1 Aus der globalen Lipschitz-Stetigkeit folgt,<br />

dass ( f (λi(t)))i∈N gleichmäßig konvergiert, falls (λi(t))i∈N gleichmäßig<br />

konvergiert.<br />

Wir betrachten also die Funktionenfolge (λi(t)) der Picard-Iterierten<br />

<strong>und</strong> zeigen, dass diese gleichmäßig gegen eine stetige Grenzfunktion<br />

λ(t) konvergiert. Dann sind wir fertig!<br />

2.1.2 Schritt 2: Die Funktionenfolge der Picard-Iterierten bleibt im<br />

Definitionsbereich von f<br />

Die Funktionenfolge (λi(t))i∈N der Picard-Iterierten ist für alle t ∈ Iα(t0)<br />

durch (10) iterativ definiert. Da in jeder Iteration f auf Punkte (s,λi(s))<br />

bzw. (t,λi(t)) angewendet wird, müssen wir zuerst zeigen, dass (t,λi(t))<br />

für alle t ∈ Iα(t0) stets im Definitionsbereich Z n a,r(t0,x0) von f liegt. Da<br />

t ∈ Iα(t0) = [t0 − α,t0 + α] ⊆ [t0 − a,t0 + a], genügt es zu zeigen, dass<br />

für alle t ∈ Iα(t0) die Picard-Iterierte (λi(t))i∈N die Kugel K n r (x0) nicht<br />

verlässt, d.h. dass für alle i ∈ N<br />

λi(t) ∈ K n r (x0) für |t −t0| ≤ α ≤ a (11)<br />

gilt.<br />

Sei im Folgenden t ∈ Iα(t0) beliebig (d.h. |t −t0| ≤ α ≤ a). Wegen<br />

λ0(t) = x0 ist offensichtlich λ0(t) ∈ K n r (x0) (Induktionsanfang). Gelte<br />

λi(t) ∈ K n r (x0) für ein beliebiges i ∈ N (Induktionsvoraussetzung). Dann<br />

gen.<br />

1 Siehe Analysis I, Kapitel über Differentiation <strong>und</strong> Integration von Funktionenfol-<br />

Version: 25. April 2007 Marcel Schmittfull, Dmitrij Sauermilch: Proseminar Analysis I am 17. April 2007

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