MARZAHN HELLERSDORF - Berliner Zeitung
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20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · F reitag, 22. März 2013· ·<br />
Bockwindmühle: Die Alt-Marzahner Windmühle<br />
ist neben einer weiteren in Britz die einzige<br />
noch funktionierende in Berlin. Sie kann<br />
wochentags von 10 bis 12 Uhr und 13 bis<br />
16 Uhr besichtigt werden. Sonntags ist sie ab<br />
April von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Für Einzelbesucher<br />
ist die Besichtigung kostenlos.<br />
T I P P S<br />
Marzahn-Hellersdorf<br />
·······································································································································································································<br />
Bezirksmuseum: Wie wurde, wasMarzahn-<br />
Hellersdorf heute ist? Antworten liefertdas<br />
Bezirksmuseum, das sich unter anderem in<br />
der früheren Dorfschule befindet. Am<br />
24. März beginnt dortdie Ausstellung „Marzahn-Hellersdorf<br />
1933 bis 1945“. Alt-Marzahn<br />
51 und 55, Mo–Fr10-17, So 11-17 Uhr.<br />
Stendaler Strasse 24, 12621 Berlin<br />
Tel: (030) 911487-13/14<br />
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Die 1871 erbaute Dorfkirche in Alt-Marzahn wirdseit den 1970er-Jahren vonWohnhäusern<br />
Ein Dorf unter<br />
Alt-Marzahn ist der Ruhepol zwischen den Neubaublöcken.<br />
V ON SEBASTIAN HÖHN<br />
AmAnfang war der Alte Fritz, jedenfalls<br />
für Brigitte Winkelmann. Als<br />
der Preußenkönig vor etwa 250 Jahren<br />
Bauernfamilien aus der Pfalz in dem<br />
märkischen AngerdorfMarzahn ansiedeln<br />
ließ, da waren höchstwahrscheinlich<br />
auch ihre Vorfahren darunter. Sie<br />
galten als fleißig, und der König<br />
brauchte Siedler in der Mark.„Ichlebe<br />
in fünfter Generation hier“, sagt die 78-<br />
Jährige und schaut durch das Küchenfenster<br />
in den kleinen Hof ihres etwa<br />
150 Jahrealten Bauernhauses.<br />
Brigitte Winkelmann und ihr Mann<br />
Helmut zählen zu den ältesten Bewohnernimhistorischen<br />
Marzahner Dorfkern<br />
zwischen Landsberger Allee und<br />
Allee der Kosmonauten. Der Ort ist<br />
mehr als 700 Jahre alt. Mit kurzer Unterbrechung<br />
wohnt Brigitte Winkelmann<br />
seit ihrer Geburt 1935 in dem<br />
Haus, das früher ihren Eltern gehörte.<br />
Anderswo zu leben, das kann sie sich<br />
nicht vorstellen.„Es ist sehr schön hier,<br />
so ruhig und grün“, sagt sie. Die Plattenbauten,<br />
die seit 1974 rings um Alt-<br />
Marzahn in den Himmel ragen, stören<br />
sie nicht. Vorallem ist sie froh, dass in<br />
den 70er Jahren die Landsberger Allee<br />
als Umgehungsstraße angelegt wurde.<br />
„Davor ging der ganze Verkehr hier<br />
durch das Dorf“, sagt sie.<br />
Unddoch war es der Bauder bis zu<br />
17-stöckigen Hochhäuser östlich der<br />
Allee der Kosmonauten, durch den Brigitte<br />
Winkelmann und ihre Familie einen<br />
großen Teil ihrer Ackerflächen verloren.<br />
„Uns wurden 50 Pfennig pro<br />
Quadratmeter gezahlt“, sagt Winkel-<br />
BERLINER ZEITUNG/SEBASTIAN HÖHN<br />
Kaum einer lebt länger in dem alten Dorfkern:<br />
Brigitte und HelmutWinkelmann.<br />
mann. Bis sämtliche Marzahner Ländereien<br />
1960 in den Genossenschaften<br />
aufgingen, hatte ihre Familie immerhin<br />
zwölf Hektar, auf denen sie vor allem<br />
Gemüse anbauten.<br />
Schon in Winkelmanns Kindheit<br />
war das Wahrzeichen Alt-Marzahns<br />
eine hölzerne Bockwindmühle.Das ist<br />
auch heute noch so. Wer von Osten<br />
über die Landberger Allee nach Berlin<br />
hinein fährt, wird als erstes von den<br />
vier Holzflügeln begrüßt, die sich zwischen<br />
den Hochhausriegeln auf einem<br />
kleinen Hügel drehen. „Beim Bau der<br />
Hochhäuser hat man immerhin darauf<br />
geachtet, dass die Fassaden der Mühle<br />
nicht den Wind stehlen“, sagt Jürgen<br />
Wolf, der als gelernter Müller und<br />
Tischler die Mühle im Auftrag des Bezirks<br />
und eines Vereins betreibt. Der<br />
49-Jährige repariert gerade einen<br />
Frostschaden in seiner Mühle, die ansonsten<br />
voll funktionstüchtig ist. Der<br />
Ausfall schadet ihm nicht. „Heute ist<br />
ohnehin keinWind“, sagt er.Eine halbe