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Zur Angemessenheit von Optionspreisen - ESCP Europe

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4. Kritische Diskussion der Modellprämissen<br />

<strong>Zur</strong> Herleitung ihres Optionsbewertungsmodells treffen Black/Scholes die folgenden<br />

Annahmen: 27<br />

1. Kapitalaufnahme zum risikofreien Zinssatz, der über die Laufzeit der Option<br />

konstant bleibt,<br />

2. keine Dividendenzahlungen,<br />

3. keine Steuern,<br />

4. keine Transaktionskosten,<br />

5. Möglichkeit des Leerverkaufs,<br />

6. konstante Volatilität des Aktienkurses sowie<br />

7. zufälliger und stetiger log-normaler Verlauf des Aktienkurses.<br />

Angesichts der sehr geringen Sensitivität des Optionspreises auf die Höhe des Zinssatzes<br />

ist Annahme (1) unbedenklich. 28 Annahme (2) kann relativ unproblematisch<br />

aufgehoben werden, indem die während der Laufzeit fälligen Dividenden in die<br />

Bewertungsformel einbezogen werden. 29 Entsprechendes gilt für Annahme (3), da<br />

sich auch Steuern in die Black/Scholes-Formel integrieren lassen. 30 Durch Integration<br />

<strong>von</strong> Transaktionskosten kann Annahme (4) ebenfalls aufgehoben werden.<br />

Schließlich lässt sich nach der Modifikation <strong>von</strong> Merton (1976) auch ein unstetiger<br />

Verlauf des Aktienkurses in das Modell integrieren. 31 Sieht man <strong>von</strong> der für das rechnerische<br />

Ergebnis nicht relevanten Annahme (5) ab, so verbleiben die konstante<br />

Volatilität und der log-normale Verlauf der Aktienkurse als restriktive Annahmen des<br />

Modells.<br />

Die Annahme der bekannten und konstanten Volatilität ist problematisch, da die<br />

zukünftige Volatilität der Aktie zum Bewertungszeitpunkt nicht bekannt ist und da<br />

zudem die Volatilität während der Restlaufzeit regelmäßig auch nicht konstant ist.<br />

Nach empirischen Erkenntnissen ist die Volatilität vielmehr negativ mit dem Aktienkurs<br />

korreliert (siehe beispielhaft Abbildung 3). 32<br />

27<br />

Vgl. Black/Scholes (1973), S. 640.<br />

28<br />

Vgl. Cox/Ross (1976), S. 145-166 sowie MacBeth/Merville (1979), S. 1174.<br />

29<br />

Vgl. Merton (1973), S. 141-183.<br />

30<br />

Vgl. Ingersoll (1976), S. 83-123.<br />

31<br />

Vgl. Merton (1976), S. 125-144.<br />

32<br />

Diesen Zusammenhang berücksichtigen Cox/Ross (1976) in ihrem CEV-Modell; siehe auch<br />

MacBeth/Merville (1980), S. 299.

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