GUV 3.4 - Eisenbahn-Unfallkasse
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Wesentliche Änderungen sind:<br />
Erweiterung des Geltungsbereiches<br />
In den Geltungsbereich der UVV<br />
wurden Schleifkörper aus Faservlies<br />
mit Schleifmittel aufgenommen<br />
(§ 2 Abs.1 Nr.4).<br />
Anpassung und Ergänzung<br />
der sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen an Schleifwerkzeuge<br />
und zusätzliche<br />
Einrichtungen.<br />
Schleifwerkzeuge müssen nun<br />
direkt auf dem Werkzeug mit<br />
Farbstreifen für die Arbeitshöchstgeschwindigkeit<br />
sowie<br />
der Dreh- und Laufrichtung gekennzeichnet<br />
sein (siehe Abbildung),<br />
da nur hiermit der Zweck<br />
der Kennzeichnung erfüllt wird<br />
(§ 4 Abs.1). Die Durchführung<br />
der Kennzeichnung wird im<br />
Anhang 1 geregelt.<br />
Neu ist die Anforderung in § 4<br />
Abs. 6 zur Kennzeichnung von<br />
Schleifwerkzeugen, die für ihre<br />
Verwendung zu mehreren<br />
Scheiben zusammengespannt<br />
werden.<br />
Die Anforderung bezüglich der<br />
Seitenbelastbarkeit wurde auf<br />
Schleifkörper mit kleinen<br />
Außendurchmessern erweitert,<br />
weil zunehmend relativ dünne<br />
Schleifscheiben mit kleinen<br />
Durchmessern in Verkehr gebracht<br />
werden, die ohne eine<br />
entsprechende Anforderung als<br />
nicht sicher angesehen werden<br />
(§ 5 Abs. 2 Nr. 2). Zusätzlich<br />
aufgenommen wurden in § 5<br />
Abs. 2 Nr.2-4 Anforderungen<br />
an Schleifkörper mit Diamant<br />
oder Bornitrid betreffend der<br />
Biege- und Abscherfestigkeit,<br />
12<br />
1. Nachtrag zur UVV<br />
„Schleif- und Bürstwerkzeuge“<br />
<strong>GUV</strong> <strong>3.4</strong> (neu <strong>GUV</strong>-V D12)<br />
Der Nachtrag zur UVV „Schleif- und Bürstwerkzeuge“ bringt neue Regelungen<br />
zum Geltungsbereich und zu den sicherheitstechnischen Anforderungen.<br />
Prüfnachweise werden vereinfacht, Durchführungsanweisungen angepasst und<br />
ergänzt.<br />
wie sie in der Vergangenheit<br />
bereits im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens<br />
vom DeutschenSchleifscheibenausschuss<br />
(DSA) verlangt worden<br />
waren. Außerdem wird für alle<br />
Schleifkörper mit metallischem<br />
Grundkörper die zulässige plastische<br />
Verformung des Grundkörpers<br />
unter Fliehkraftbeanspruchung<br />
begrenzt. Die Anforderungen<br />
an Schleifbänder<br />
und Schleifhülsen wurden durch<br />
die geänderte Definition des<br />
Sicherheitsfaktors den praktischen<br />
Prüfmöglichkeiten angepasst<br />
(§ 5 Abs. 5), die Anforderungen<br />
an Schleifteller in § 5<br />
Abs. 6 neu festgeschrieben.<br />
Anforderungen an Zwischenlagen<br />
wurden durch Aufnahme<br />
eines neuen § 7 Abs. 1 ergänzt.<br />
Auf Grund der Änderungen in §<br />
4 wurden in Anlage 1 inhaltliche<br />
Änderungen erforderlich, die mit<br />
einer redaktionellen Überarbeitung<br />
der Tabelle verbunden<br />
wurden. In Anlage 2 wurden in<br />
den Tabellen verschiedene Einzelwerte<br />
der Arbeitshöchstgeschwindigkeiten<br />
unter Berücksichtigung<br />
von Erfahrungen aus<br />
der Zertifizierung von Schleifwerkzeugen<br />
und der Entwicklung<br />
europäischer Sicherheitsnormen<br />
für Schleifwerkzeuge<br />
geändert.<br />
Ergänzung und Korrektur<br />
der Anforderungen zum Betreiben<br />
von Schleifwerkzeugen<br />
Grundsätzlich dürfen nur<br />
Schleifwerkzeuge verwendet<br />
werden, die den Anforderungen<br />
nach §§ 4 und 5 entsprechen<br />
(§ 9 Abs. 1).<br />
Auf Grund der Änderung in § 5<br />
Abs. 5 war eine Ergänzung zur<br />
Verwendung von Schleifbändern<br />
und Schleifhülsen erforderlich<br />
(§ 9 Abs. 2 Nr. 2) und in<br />
§ 11 Abs. 2 war neben einer<br />
redaktionellen Überarbeitung<br />
zur Verbesserung des Verständnisses<br />
eine Richtigstellung unter<br />
Nr. 8 erforderlich.<br />
Prüfnachweise<br />
Der bisherige § 15 „Prüfungen“<br />
ist entfallen. Für Schleif- und<br />
Bürstwerkzeuge, die keiner<br />
Baumusterprüfung zu unterziehen<br />
sind, wird das Verfahren<br />
zur Prüfung auf Einhaltung der<br />
Bestimmungen von § 5 durch<br />
den Unternehmer vereinfacht.<br />
Auf eine ausdrückliche Bescheinigung<br />
des Herstellers wird verzichtet,<br />
weil ein derartiges Bescheinigungsverfahrenzusätzlich<br />
zur Kennzeichnung der<br />
Schleifwerkzeuge nach § 4 nicht<br />
der Praxis entspricht und andererseits<br />
aus Gründen der Sicherheit<br />
ein aufwendiges Bescheinigungsverfahren<br />
nicht<br />
gerechtfertigt erscheint. In Folge<br />
der Streichung des § 15<br />
werden Änderungen bezüglich<br />
der Prüfzeichen in § 4 Abs. 1 Nr.<br />
2 erforderlich, in dem nunmehr<br />
eine Bestätigung der Übereinstimmung<br />
der Schleifwerkzeuge<br />
mit den Anforderungen der<br />
Vorschrift verlangt wird.<br />
Anpassung der Durchführungsanweisungen<br />
Entsprechend den Änderungen<br />
im Normtext wurden die Durchführungsanweisungenangepasst<br />
und ergänzt. Die Verweise<br />
auf andere Richtlinien und<br />
Grundsätze wurden aktualisiert.<br />
Abbildung:<br />
Schleifscheibe mit neuer<br />
Kennzeichnung, Farbstreifen, der<br />
die Arbeitshöchstgeschwindigkeit<br />
angibt.<br />
Zusammenfassung<br />
<strong>GUV</strong> <strong>3.4</strong>*)<br />
Die wesentlichen Änderungen<br />
in der Vorschrift betreffen die<br />
veränderten Beschaffenheitsanforderungen<br />
für Schleifwerkzeuge.<br />
Sie stellen eine formale<br />
Anpassung an den Stand der<br />
Technik dar, so dass sich daraus<br />
für den Unternehmer und die<br />
Versicherten kein zusätzlicher<br />
Handlungsbedarf ergibt.<br />
In allen Werkzeuggruppen bleibt<br />
das Sicherheitsniveau bestehen.<br />
Außerdem wird eine Angleichung<br />
an europäische Sicherheitsnormen<br />
für Schleifwerkzeuge<br />
erreicht und die<br />
Auflösung des DSA berücksichtigt.<br />
Von praktischer Bedeutung<br />
für die Beschaffung und Auswahl<br />
der Werkzeuge sind die<br />
veränderten Kennzeichnungsanforderungen<br />
für die Schleifwerkzeuge.<br />
<br />
EUKDialog 1/2003