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Kinder- theater Abo 1 | 4 – 6 Jahre - Elternzeitung Luftballon

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26 <strong>Elternzeitung</strong> <strong>Luftballon</strong> Sport fur <strong>Kinder</strong><br />

Mai 2009<br />

TELOS-Studio Stuttgart<br />

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„Wir kämpfen nicht<br />

gegeneinander, sondern miteinander.“<br />

„Capoeira“ ist eine Kombination aus Aktion und Kreativität<br />

Capoeira, eine Mischung aus Selbstverteidigung,<br />

Akrobatik und Tanz, das die afrikanischen<br />

Sklaven vor Jahrhunderten<br />

in Brasilien erfunden haben, wird hierzulande<br />

immer populärerer. Mehrere<br />

Schulen in der Region Stuttgart bilden<br />

vor allem <strong>Kinder</strong> und Jugendliche in<br />

ganzheitlicher Weise aus, bringen ihnen<br />

nicht nur anmutige Bewegungen bei, sondern<br />

fördern durch Musik und Kultur<br />

auch die soziale Zusammengehörigkeit.<br />

Dienstag abend im Gemeindehaus der<br />

Martinskirche in der Stuttgarter Nordbahnhofstraße.<br />

Aus dem kleinen Rekorder<br />

tönt rhytmische Musik, in mehreren<br />

Reihen üben in weiß gekleidete, barfüßige<br />

junge Erwachsene eine immer gleiche<br />

Schrittfolge. Ein Ausfallschritt nach rechts,<br />

ein Bein nach hinten, dann ein Ausfallschritt<br />

nach links und wieder ein Bein nach hinten.<br />

Es folgt eine rasche Drehung, bei der eine<br />

Hand auf dem Boden aufsetzt, dann wird<br />

das Bein in die Luft geschleudert in einem<br />

angedeuteten Angriff. Die Arme rudern dabei<br />

immer ein wenig hin und her, so, als<br />

folgte bald die nächste Attacke.<br />

Roda und Berimbao<br />

Ist nach einer halben Stunde die Aufwärmphase<br />

vorbei, kommt das eigentlich<br />

Spannende: die Capoeira-Schüler bilden<br />

einen Kreis, die sogenannte „roda“.<br />

Lehrer Dedé vom Verein „Arte Nacional<br />

Capoeira“ (60 Mitglieder) drückt einigen<br />

von ihnen eine Art Bogen mit Kalebasse,<br />

auf dem lediglich eine Saite gespannt ist,<br />

das „Berimbaou“, ein Tamborin und eine<br />

große Trommel in die Hand. Auf seine<br />

Anweisung hin gehen zwei der Schüler in<br />

die Mitte und knien sich abwartend voreinander<br />

hin. Jetzt beginnt das Berimbao zu<br />

spielen, die Trommeln setzen ein und die<br />

Kontrahenten beginnen den spielerischen<br />

Kampf. Immer wieder folgen angedeute-<br />

© Ferreira da Luz<br />

Im spielerischen Kampf Beweglichkeit beweisen.<br />

ten Angriffen artistische Elemente wie einhändige<br />

Handstände, gedrehte Kopfstände<br />

oder Räder. Alle Begegungen sind im<br />

Fluss und passen sich dem Rhythmus<br />

und dem Gesang der Außenstehenden<br />

an. Blitzschnell ducken sich die Kämpfer<br />

weg, wenn das Bein des anderen angesaust<br />

kommt. Kaum ist eine Minute verstrichen,<br />

ist das nächste Paar am Zug.<br />

Kein Kampf, sondern Spiel<br />

„Capoeira, das ist ideal gerade für <strong>Kinder</strong><br />

zwischen 6 und 9 <strong>Jahre</strong>n“, sagt Dedé,<br />

der mit bürgerlichem Namen Mauricio<br />

Ferreira da Luz heißt. Reflexe würden dabei<br />

trainiert, die Fantasie angeregt, das<br />

Selbstvertrauen gestärkt und die Lust am<br />

Spielen genutzt, so der Capoeira-Lehrer.<br />

Auch die Instrumente seien sehr attraktiv,<br />

der Rhythmus und das gemeinsame<br />

Singen in der Runde. Und nicht zu vergessen<br />

die akrobatischen Elemente, denn welches<br />

Kind schlägt nicht gerne Räder oder<br />

Purzelbäume. „Die anfängliche Zurückhaltung<br />

ist schnell weg, wenn das spielerische<br />

Element zum Zuge kommt“, so der<br />

gebürtige Brasilianer. Super sei Capoeira<br />

auch, um Stress abzubauen, und zwar<br />

durch Bewegung und Harmonie anstatt<br />

durch Gewalt. Wichtig ist Dedé dabei auch<br />

das Erleben von Gemeinschaft. So bekommen<br />

alle, die rund sechs Monate dabei sind,<br />

im Anschluss an eine „Taufe“ einen eigenen<br />

Capoeira-Namen. Da kann man dann<br />

schnell auch mal „Dourada“ oder „Pyjama“<br />

heißen, je nach Charaktereigenschaft.<br />

Mittlerweile gehen die Mitglieder von<br />

STICHWORT<br />

CAPOEIRA<br />

© Ferreira da Luz<br />

Arte Nacional Capoeira auch auf Schulen<br />

zu, bieten ihre Sportart in Form von AGs<br />

an. Acht bis zehn <strong>Kinder</strong> können an einem<br />

der Kurse teilnehmen, zahlen eine kleine<br />

Gebühr dafür. Im Verein, der vor drei <strong>Jahre</strong>n<br />

ins Leben gerufen wurde, werden 30 Euro<br />

pro Monat Kursgebühr fällig. Wer mitmacht,<br />

macht eine besondere Erfahrung:<br />

„Wir kämpfen nicht gegeneinander, sondern<br />

miteinander“, sagt der Lehrer Dedé, „und<br />

eigentlich ist es auch kein Kampf, sondern<br />

ein Spiel“.<br />

Wolfram Keppler<br />

Capoeira wurde von afrikanischen<br />

Sklaven im 16. Jahrhundert in Brasilien<br />

als eine Form des Widerstandes gegen<br />

die weißen Unterdrücker geboren.<br />

Heute praktizieren bis zu 50 Millionen<br />

Menschen in über 150 Ländern der<br />

Welt diese Sportart. Capoeira gilt als<br />

einer der wichtigsten Bestandteile der<br />

afro-brasilianischen Kultur. So werden<br />

weltweit alle Liedtexte der „roda“<br />

auf portugiesisch gesungen. Allein im<br />

Raum Stuttgart gibt es insgesamt vier<br />

Capoeira-Gruppen, die zum Teil auch<br />

Kurse für <strong>Kinder</strong> anbieten.<br />

www.artenacionalcapoeira.de<br />

www.forum3.de<br />

www.capoeira-stuttgart.org<br />

www.capoeira.de

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