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Schule aktuell - P - Die Regierung von Niederbayern

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Amtlicher Schulanzeiger Nr. 10/2009<br />

319<br />

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gion steigern sollen. An einigen Neuerungen ästhetischer und inhaltlicher Art werden Sie feststellen, dass<br />

auch unser Schulreferat immer neu bemüht ist, Fortbildung noch besser, ziel- und teilnehmerorientierter,<br />

<strong>aktuell</strong>er und insgesamt attraktiver zu gestalten.<br />

An der WOLKE kratzen - Zum Jahresthema<br />

Eine solche Neuerung ist die Einführung eines Jahresthemas. Ein Großthema soll die Klammer bilden über<br />

das Fortbildungsprogramm eines Jahres; heuer steht es unter dem Motto: „WOLKENKRATZER … berühren<br />

den Himmel. Emotionalisierung und Spiritualisierung des Religionsunterrichts“<br />

Biblisch gesprochen ist die Wolke das Symbol für die verborgene Gegenwart Gottes. An dieser Wolke aktiv<br />

zu kratzen, mit Gott „handfest“ Kontakt zu bekommen, ist eine erste Zielrichtung, die unser Jahresthema<br />

verfolgen möchte: Spiritualität heißt das erste Unterthema. Wie Sie wissen, hat Spiritualität ganz neue und<br />

überraschend hohe Aktualität bekommen, nicht zuletzt dadurch, dass sich der Begriff in der Gesellschaft<br />

geöffnet und geweitet hat. Der Wunsch nach (religiöser) Erfahrung, nach spiritueller Praxis hat viele auf die<br />

Suche geschickt nach einer Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit. <strong>Die</strong> Buchläden sind voll <strong>von</strong> religiösen, esoterischen,<br />

psychologischen Anleitungen zum Entwickeln einer spirituellen Ebene im eigenen Leben. Hier tut<br />

sich ein Feld auf, das viele Fragen aufwirft, das religiös Lernenden viel Verantwortung auferlegt und das<br />

zugleich den berechtigten Wunsch wahrnehmbar werden lässt, sich als Mensch auch seiner Seele zu widmen.<br />

Ein Feld tut sich auf, dem der Religionsunterricht Rechnung tragen muss und tragen kann. Dabei kann<br />

es nicht darum gehen, schnell Diskreditierungen in die eine oder andere Richtung zu formulieren und Postulate<br />

nach „der richtigen Spiritualität“ zu erheben, vielmehr wird es pädagogisch sinnvoll sein, Kinder und<br />

Jugendliche darin kompetent zu machen, spirituelle Praxis als lebensförderlich und wohltuend zu erleben<br />

und ihnen Maßstäbe an die Hand zu geben, sich ein sinnvolles und tragfähiges spirituelles Leben einzurichten:<br />

Auf dem Weg zu einer modernen, eigenverantwortlichen, individuellen und erlebnisstarken<br />

christlichen Spiritualität. Hierin liegt ein zentraler Schwerpunkt im Fortbildungsjahr 2009/2010.<br />

Den Himmel zu berühren<br />

Wer den Himmel berühren möchte, wird sich zunächst einmal berühren lassen müssen … <strong>von</strong> Mensch, <strong>von</strong><br />

Natur, vom eigenen Selbst, <strong>von</strong> Gott. Sich berühren lassen aber heißt, wahrnehmungsoffen zu sein, was<br />

einen berührt und wie man berührt wird. Damit betreten wir nicht nur das Gebiet des Ästhetischen, sondern<br />

spezieller den Bereich <strong>von</strong> Herz und Seele, <strong>von</strong> Gefühl und Emotion. Ein momentan viel diskutiertes und<br />

rasch aufstrebendes Forschungsfeld im Zusammenhang mit Lernen im Allgemeinen und mit nachhaltigem<br />

religiösem Lernen im Speziellen ist das des Emotionalen. <strong>Die</strong> Gehirnforschung ist sich jüngst erst der eminent<br />

hohen Bedeutung der Affekte und Gefühle für das menschliche Verhalten, für sein Lernen und seine<br />

gesamte Entwicklung bewusst geworden. Und mit dieser Bedeutungssteigerung geht schnell die Frage einher,<br />

wann denn der Mensch den Umgang mit seinen Emotionen lernt und wie sich die emotionale Entwicklung<br />

positiv beeinflussen lässt, zumal nicht wenige Gesellschaftskritiker unserer Zeit bereits signifikante Gefühlskälte<br />

und emotionale Inkompetenz attestieren. In diese Richtung geht das zweite Großziel des Fortbildungsjahres<br />

2009/2010: Förderung der Emotionalität des Menschen als Bildungsziel und die Frage<br />

nach einem Religionsunterricht zwischen Gefühlsduselei und blankem Rationalismus.<br />

Damit ist der Raum abgesteckt, den wir als Hauptabteilung <strong>Schule</strong>n und Hochschule im Bistum Passau für<br />

das laufende Fortbildungsjahr mit Ihnen und für Sie beschreiten möchten. Ganz herzlich lade ich Sie dazu<br />

ein, sich „Brennholz“ zu holen und durch Ihre Teilnahme an unseren Veranstaltungen aktiv am Gelingen<br />

dieses Fortbildungsjahres mitzuwirken.<br />

Ich bedanke mich ganz ausdrücklich beim Arbeitsteam für Fortbildung unter der Leitung <strong>von</strong> Alois Weber,<br />

unserem neuen Referenten für Fortbildung, für das Konzept und die inhaltliche Vorbereitung des kommenden<br />

Jahres. Zudem möchte ich mich an dieser Stelle bei Theresia Glück bedanken, die die vergangenen<br />

Jahre über die Lehrerfortbildung in unserer Diözese erfolgreich organisiert, gestaltet und mitgeprägt hat:<br />

Ganz herzlichen Dank! Theresia Glück wird Ende des Jahres in den Ruhestand gehen und scheidet somit<br />

aus diesem Amt.<br />

Nun wünsche ich uns allen gutes Gelingen und Ihnen viel Freude und Gewinn an unserem Angebot.<br />

Dr. Hans-Peter Eggerl, Schulreferent

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