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EXTRA 5 - Der Sonntag

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4<br />

<strong>EXTRA</strong><br />

Grusswort<br />

Was fließt, das lebt<br />

Liebe Teilnehmer, Besucher<br />

und Gäste des Kreuzfestes,<br />

„Quellen<br />

des<br />

Heils“ –<br />

welches<br />

Motto<br />

für das<br />

Kreuzfest<br />

in<br />

der hessischen<br />

Landeshauptstadt<br />

könnte passender sein?! Die<br />

Quellen bestimmen seit der<br />

Römerzeit vor über 2000 Jahren<br />

das Bild und das Leben<br />

der „Weltkurstadt“. Sie laden<br />

ein zu Erholung, Erquickung,<br />

Labung und Heilung. In den<br />

Tagen des Kreuzfestes, in<br />

denen Wiesbaden im Mittelpunkt<br />

des Bistums steht,<br />

weisen wir mit vielen Veranstaltungen<br />

und Aktionen<br />

der Stadtkirche Wiesbaden<br />

auf die „Quellen des Heils“<br />

hin, die uns als Katholiken<br />

so wichtig sind. Aus diesen<br />

vielen Quellen, den Pfarrgemeinden,<br />

den Pastoralen<br />

Räumen, den Verbänden, unter<br />

anderem der Kolpingfamilien,<br />

unseren Einrichtungen<br />

und Initiativen sprudeln<br />

Ideen und Aktivitäten, die<br />

sich zu einem fließenden<br />

Strom zusammenfügen.<br />

Etwas, das fließt, lebt;<br />

so zeigt sich in Wiesbaden,<br />

dass die Katholische Kirche<br />

lebt und immer wieder auf<br />

ihren Gründer, ihre „Quelle<br />

des Heils“ hinweist: Jesus<br />

Christus! Die Präsentation<br />

der Kreuzreliquie des Bistums<br />

Limburg während des<br />

Kreuzfestes ist da ein hervorragendes<br />

Zeichen. Auch die<br />

Ökumene hat in Wiesbaden<br />

einen festen und gewachsenen<br />

Stellenwert. So beginnt<br />

das Kreuzfest mit einer ökumenischen<br />

Veranstaltung.<br />

Alle Teilnehmer, Besucher<br />

und Gäste des Kreuzfestes<br />

2012 heißen wir als Stadtkirche<br />

Wiesbaden mit einem<br />

frohen „Grüß Gott!“ in der<br />

Landeshauptstadt willkommen.<br />

Allen Geschwistern im<br />

Glauben, die zur Durchführung<br />

und zum Gelingen des<br />

Kreuzfestes in Wiesbaden<br />

beitragen, darf ich auf diesem<br />

Wege herzlichen Dank sagen.<br />

Stefan Fink, Vorsitzender<br />

der Stadtversammlung der<br />

Katholiken Wiesbaden<br />

Kirche mit Gesicht und Herz<br />

Interview mit dem Wiesbadener Stadtdekan Wolfgang Rösch<br />

Wofür ist die Kirche da?<br />

Was unterscheidet Wiesbaden<br />

von den übrigen<br />

zehn Bezirken des Bistums?<br />

Welche Außenwirkung<br />

soll das Kreuzfest<br />

haben? Antworten von<br />

Stadtdekan Wolfgang<br />

Rösch.<br />

Frage: Das dreitägige<br />

Kreuzfest in Wiesbaden<br />

steht unter dem Leitwort<br />

„Quellen des Heils“. Welche<br />

Botschaft möchten<br />

Sie damit vermitteln?<br />

Rösch: Darin greifen wir<br />

gerne auf, was in Wiesbaden<br />

mit seiner Geschichte<br />

als Kur- und Badestadt<br />

selbstverständlich ist: Menschen<br />

suchen, was für sie<br />

gut und heilsam ist. Und<br />

wir haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass der Glaube<br />

an Gott und das Leben in<br />

der Gemeinschaft der Glaubenden,<br />

also der Kirche,<br />

eine Heimat sein kann,<br />

eine „Quelle des Heils“, gut<br />

und heilsam.<br />

Sie erwarten rund 2000<br />

Menschen, die am<br />

Abschluss des Kreuzfestes<br />

am <strong>Sonntag</strong>, 16.<br />

September, teilnehmen.<br />

Die katholische Kirche<br />

Wiesbadens präsentiert<br />

sich an allen drei Tagen<br />

des Kreuzfestes in vielen<br />

„ortskirchlichen“ Facetten,<br />

unter anderem mit<br />

einem starken ökumenischen<br />

Akzent. Wird das<br />

Kreuzfest diesmal einen<br />

bewusst regionalen Charakter<br />

haben?<br />

Kirche ist immer Kirche vor<br />

Ort und gleichzeitig etwas,<br />

das reines Kirchturmdenken<br />

übersteigen möchte.<br />

Für mich ist das der Reichtum<br />

der Kirche: Weltkirche<br />

zu sein und doch nicht<br />

abgehoben, nahe bei den<br />

Menschen zu sein und doch<br />

nicht provinziell. Deshalb<br />

laden wir alle Menschen<br />

ein, dass sie sich einbringen,<br />

anderen zeigen,<br />

woraus sie selber leben,<br />

miteinander teilen, was<br />

ihnen der Glaube bedeutet.<br />

Kirche ist keine abstrakte<br />

Größe, sie hat Hand und<br />

Fuß, ein Gesicht und ein<br />

Herz. Und das wird durch<br />

die Menschen deutlich, die<br />

Kirche sind, durch die Menschen,<br />

die sich beim Kreuzfest<br />

begegnen möchten.<br />

Bei der Programmgestaltung<br />

fällt auf, dass<br />

die im Bistum Limburg<br />

aktuelle Strukturdebatte<br />

außen vor bleibt. Stattdessen<br />

wird die Vielfalt<br />

der Kirche abgebildet:<br />

Wofür gibt es sie, wozu<br />

ist sie da? Was steht in<br />

der Kirche Wiesbadens<br />

besonders im Fokus?<br />

Kirche lebt vor allem aus<br />

dem Geist Gottes. Wir<br />

haben viel mehr zu geben<br />

als Strukturdebatten. Diese<br />

sind zu ihrer Zeit und<br />

an ihrem Ort zwar auch<br />

wichtig. Aber nun steht vor<br />

allem ein Fest der Begegnung,<br />

eine Feier im Glauben<br />

im Mittelpunkt, mit<br />

dem ganzen Charme und<br />

der Herzlichkeit, die Wiesbadener<br />

zu geben haben.<br />

Was ist für Sie typisch<br />

für die Wiesbadener Kirche?<br />

Was unterscheidet<br />

sie von den übrigen zehn<br />

Bezirken im Bistum?<br />

Was das Typische oder<br />

Unterscheidende ist kann<br />

Stadtdekan<br />

Wolfgang<br />

Rösch schätzt<br />

eine „Kirche<br />

mit Selbstbewusstsein“.<br />

Fotos: Benjamin<br />

Dahlhoff,<br />

privat<br />

ich schwer beurteilen. Aber<br />

ich kann sagen, was ich an<br />

der Wiesbadener Kirche<br />

besonders schätze und was<br />

mich ermutigt.<br />

Es ist eine Kirche mit<br />

Selbstbewusstsein: die<br />

einzelnen Pfarreien und<br />

Kirchorte sind sehr in ihrer<br />

Geschichte verwurzelt,<br />

man spürt heute noch, wo<br />

in der Zeit des Nationalsozialismus<br />

eine bekennende<br />

Jugendarbeit Mut<br />

verlangte, wo im Aufbruch<br />

nach dem Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil Leben aufblühte,<br />

wo in den schnellen<br />

Veränderungen selbstbewusste<br />

Laien das Leben vor<br />

Ort inspirierten. Es ist eine<br />

internationale Kirche. Die<br />

muttersprachlichen Gemeinden<br />

haben ein starkes<br />

katholisches Leben und<br />

eine selbstverständliche<br />

Freundschaft und Nähe<br />

zu den deutschsprachigen<br />

Kirchorten.<br />

Es ist eine anziehende<br />

Kirche im säkularen Umfeld.<br />

Die Zahl der Taufen<br />

und Firmungen. Menschen<br />

ohne kirchliche Vorerfahrungen<br />

im Glauben fragen<br />

ganz neu und anderes nach<br />

dem Glauben. Es ist eine<br />

Kirche ohne Berührungsängste<br />

und der freundschaftlichen<br />

Nähe. Das gilt<br />

sowohl für Politik auf Stadt<br />

und Landesebene, vor<br />

allem aber in der Ökumene<br />

mit den evangelischen<br />

Kirchen und den vielen<br />

orientalischen Kirchen.<br />

<strong>Der</strong> Pastorale Raum<br />

Wiesbaden-City ist ja als<br />

eine der ersten „Pfarreien<br />

neuen Typs“ im Bistum<br />

Limburg zum 1. Januar<br />

dieses Jahres installiert<br />

worden, im Osten und<br />

Westen steht diese<br />

Entwicklung bis 2015 an.<br />

Inwieweit werden Erfahrungen<br />

aus dem Prozess<br />

der Pfarreiwerdung in die<br />

Gestaltung des Kreuzfestes<br />

einfließen?<br />

Wir haben diese Fusion<br />

begangen. Ich merke,<br />

dass ich dadurch in der<br />

Verwaltung entlastet<br />

bin und in der Seelsorge<br />

alte „Felder“ eine neue<br />

Inspiration erfahren. Das<br />

„Abenteuer Fusion“ ist für<br />

viele Menschen zunächst<br />

eine Zumutung. Das Ziel ist<br />

aber nicht, bestehende und<br />

funktionierende Strukturen<br />

zu zerschlagen, sondern<br />

der gesellschaftlichen Entwicklung<br />

angemessen die<br />

Strukturen weiterzuentwickeln.<br />

In der neuen Pfarrei<br />

St. Bonifatius haben wir<br />

nun schon die ersten Begegnungen<br />

erlebt, welche<br />

die bestehenden Kirchorte<br />

übersteigen. Das waren<br />

durchaus ermutigende<br />

Erfahrungen und interessante<br />

Begegnungen.<br />

Ähnliches wird beim<br />

Kreuzfest geschehen. Es<br />

ersetzt nicht den gelebten<br />

Glauben im Alltag, aber es<br />

wird erfahrbar machen,<br />

was im Alltag keiner alleine<br />

machen kann: dass wir als<br />

Glaubende nicht alleine<br />

sind und dass die Freude<br />

an Gott unsere Kraft ist.<br />

Welche Außenwirkung,<br />

welche Ausstrahlung erhoffen<br />

Sie sich persönlich<br />

vom Kreuzfest?<br />

Dass für möglichst viele<br />

Menschen erfahrbar<br />

wird, was meine Erfahrung<br />

von Glaube und Kirche<br />

ist.<br />

Interview: Heike Kaiser

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