24.10.2012 Aufrufe

Nützliches Vergnügen - SUB Göttingen

Nützliches Vergnügen - SUB Göttingen

Nützliches Vergnügen - SUB Göttingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Exponate 1–3<br />

1a) John Locke:<br />

Des Herrn John Locke Gedancken von Erziehung junger<br />

Edelleute / Aus dem Englischen, und zwar der vollständigsten<br />

Edition übersetzt / und mit Anmerckungen<br />

/ zugleich auch durchaus mit Titulen derer Materien<br />

versehen von Seb[astian] Gottfr[ied] Starck / LL. Or.<br />

Prof. Publ. Greiffswald / Bey Johann Wolffgang Fickweiler.<br />

– [Kolophon:] Gedruckt bey Georg Heinrich<br />

Adolphi, Königl. Univers. Buchdr. 1708. – (14) 447<br />

S. 16,5 x 10,5 cm.<br />

Some Thoughts concerning education <br />

Das englische Original erschien 1693. Weitere Ausgaben<br />

vorhanden.<br />

Staats- und Universitätsbibliothek <strong>Göttingen</strong><br />

Diese Übersetzung stammt aus demselben Jahr wie die<br />

erste deutsche Übersetzung, die unter dem bekannteren<br />

Titel Herrn Johann Lockes Unterricht von Erziehung<br />

der Kinder 1708 in Leipzig erschien. Grundlage für<br />

die Leipziger Übersetzung war die französische Ausgabe,<br />

die auch Fénelons Grundsätze über die Erziehung<br />

der Mädchen enthielt. Die Greifswalder Übersetzung<br />

dagegen basiert auf dem englischen Original.<br />

W.V.<br />

1b) John Locke:<br />

Herrn Johann Lockens Gedanken von Erziehung der<br />

Kinder, von neuem aus dem Englischen übersetzet,<br />

gegen des Herrn Costens französische Uebersetzung,<br />

nach der neuesten pariser Ausgabe von 1747, verglichen,<br />

und mit dessen Anmerkungen begleitet. Leipzig,<br />

verlegts Johann Paul Krauß, Buchh. in Wien, 1761.<br />

LXVII, (1), 404 S. 19 x 12 cm.<br />

Some thoughts concerning education <br />

Mit ornamentaler Titelvignette und Schlussvignette.<br />

Dem Text vorangestellt ist ein Vorwort zur Neuübersetzung<br />

von 1761 sowie das Vorwort Lockes vom<br />

7.3.1690.<br />

Staats- und Universitätsbibliothek <strong>Göttingen</strong><br />

John Locke (1632–1704), der bedeutendste Vertreter<br />

des englischen Empirismus, war ein Vorkämpfer persönlicher,<br />

religiöser und politischer Freiheit. Seine<br />

Gedanken von Erziehung haben das „Jahrhundert der<br />

Pädagogik“, wie man das achtzehnte Jahrhundert schon<br />

früh bezeichnet hat, geprägt, auch in Deutschland.<br />

Locke zielt in seiner pädagogischen Schrift auf die<br />

Herausbildung der Vernunft im Kinde, die nicht angeboren<br />

ist, sondern nur durch Erziehung erworben<br />

werden kann. Dabei geht es Locke besonders um das<br />

Gespräch als die rechte Art des Umgangs mit Kindern,<br />

ROUSSEAUS KINDER. ALS DIE KINDERBÜCHER LAUFEN LERNTEN<br />

nicht um Drill und enzyklopädische Wissensanhäufung.<br />

Bücher für Kinder sollen vergnüglich und<br />

den Fähigkeiten der Kinder angemessen sein; sie sollen<br />

die Mühe des Lesens lohnen und mit ihren Inhalten<br />

die Kinder nicht überfordern. Anlass des Buches<br />

war Lockes Versuch, einem Freund bei der Erziehung<br />

seines Sohnes zu helfen. Ziel der Erziehung sollte der<br />

lebenstüchtige Gentleman sein.<br />

W.W./W.V.<br />

2 Jean-Jacques Rousseau:<br />

Herrn Johann Jakob Rousseaus, Bürgers zu Genf,<br />

Aemil, oder Von der Erziehung. Aus dem Französischen<br />

übersetzet, und mit einigen Anmerkungen versehen.<br />

Erster–Vierter Theil. [In 2 Bden.] Berlin, Frankfurt<br />

und Leipzig [s. n.], 1762. – 17,5 x 11,5 cm.<br />

Emile où de l’éducation <br />

1. – (12) 328 S.<br />

2. – 248 (32) S.<br />

3. – 272 S.<br />

4. – 320 (22) S.<br />

Motto auf dem Titelblatt: ,Sanabilibus aegrotamus<br />

malis; ipsaque nos in rectum genitos natura, si emendari<br />

velimus, juvat. Seneca, de ira L. II. c. 13.‘ Weiteres<br />

Exemplar vorhanden.<br />

Staats- und Universitätsbibliothek <strong>Göttingen</strong><br />

Rousseaus Erziehungsroman, 1762 erschienen, ist<br />

schnell berühmt geworden, wozu in Deutschland die<br />

vorliegende frühe Übersetzung beigetragen hat. Rousseau<br />

war ein großer Anreger der europäischen Kinderliteratur<br />

und hat die pädagogische Diskussion und die<br />

Auseinandersetzung um die Kinderliteratur vor allem<br />

durch seine Vorstellungen von Kindheit nachhaltig<br />

beeinflusst, gerade auch weil er Literatur für den Erziehungsprozess<br />

der Kinder für untauglich hält. Emile<br />

lernt in der ihn umgebenden Natur, d.h. an der Wirklichkeit<br />

und nicht aus Büchern. Ein Buch freilich darf<br />

er lesen: Defoes Robinson, was wiederum Campe zu<br />

seiner außerordentlich erfolgreichen Bearbeitung veranlasst<br />

hat.<br />

In der Vorrede heißt es: „Ich werde von der Wichtigkeit<br />

einer guten Erziehung wenig reden. Eben so wenig<br />

werde ich mich aufhalten, zu beweisen, daß das,<br />

was im Gebrauche ist, schlecht ist.“ In den vielen bisherigen<br />

Schriften sei „der allererste Nutzen, nämlich<br />

die Kunst, Menschen zu bilden, doch noch vergessen.“<br />

Die vorliegende Übersetzung enthält zwei Register,<br />

etwa: „Aemil kömmt in die Jünglingsjahre III, 168<br />

wie er sich bey seinem Eintritte in die Welt beträgt<br />

218f. seine Aufführung bei dem schönen Geschlechte<br />

224“.<br />

W.W.<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!