Mitteilungen Weihnachten 2008 - Rudolf Steiner Schule Aargau

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Freier Pädagogischer Arbeitskreis KURSE 2009 - Menschen bilden – • Kraftquelle Mensch Sich aus sich selbst erneuern lernen Leitung: Claudia Stockmann Samstag, 10. Januar in Zürich • Sexualerziehung heute Elemente einer Sexualerziehung aus spirituellem Verständnis Leitung: Christian Breme Samstag, 17. Januar in Zürich • Schule ist bunt Anregungen zur bildungsmässigen Integration von Migrantenkindern Leitung: Albert Schmelzer, Mannheim Samstag, 31. Januar in Zürich • Intuitive Pädagogik und autonomes Lernen Wie kann eine zeitgemässe Waldorfpädagogik aussehen Leitung: Thomas Jachmann, Claudia Dreisbach, Königsfeld BRD Samstag, 7. März in Zürich • Ganz normal verrückt Kinder und Erwachsene im Aufbruch Leitung: Sibylle Koops Samstag, 21. März in Zürich • Lehrer sein – wenn Kinder Schule machen können Auf dem Weg zur selektionsfreien, altersdurchmischten Schule Leitung: Paul Michael Meyer Samstag, 28. März in Zürich • Weimar zwischen Klassik und Moderne Studienreise Leitung: Beate Neubauer, Irmgard Beckert, Daniel Wirz 19. – 25. April 2009 Infos, Anmeldung: Kurse FPA, Postfach 801, CH - 6301 Zug Tel. (0041) 041 710 09 49, Fax (0041) 041 711 58 77, E-Mail: info@arbeitskreis.ch www.arbeitskreis.ch Rudolf Steiner Schule Aargau Mitteilungen Weihnachten 2008
13 Sonntagshandlung Zur Religion im Allgemeinen und zur Freien Christlichen Religion im Besonderen Besinnt man sich auf die derzeitige Weltlage, so scheint deutlich: Noch nie war das Leben so komfortabel, die Möglichkeiten der «äusseren Entfaltung» so gross – für die, welche die entsprechenden Finanzmittel haben. Weite Bevölkerungsteile leben materiell breit abgesichert. Gegenüber dieser äusseren «Sicherheit» gibt es innere Verunsicherung. Ein weltanschaulicher Streit ist entbrannt, ein neuer Glaubens-Kampf. Da gibt es bedeutende Wissenschaftler wie Steve Fuller «current president of the sociolgy and social policy section of the British Association for the Advancement of Science», d.h. ein öffentlich anerkannter «Insider» der «Wissenschaftlichen Welt», der versucht, das dawinistisch verengte, dogmatisierte Weltbildbild zu erweitern und wieder zu öffnen für Grundfragen der menschlichen Abstammung. Ein anderes aktuelles Krisensymptom zeigt sich in der (Geld-)Wirtschaft. Über 1000 Milliarden Dollar wurden im September dieses Jahres aufgewandt für … ja was eigentlich? Sagen wir: zur Restabilisierung der weltweit problematischen Finanzmärkte. Als ob Geld eine Ware wäre, noch dazu eine unverderbliche, sich vermehrende Ware.Und wie weiter? Auch auf den Sektoren Weltpolitik und der Energiewirtschaft sind die Macht-Umschichtungen unübersehbar. Mittel- bis langfristige Prognosen bezüglich der Energieversorgung stehen weltweit auf «Sturm, mit zunehmender Orkanstärke». Die nächsten Jahrzehnte werden uns zunehmend turbulente Verhältnisse bringen. Weltweit – auch wenn das noch wenig ins Bewusstsein gesickert ist. Die materiellen Grundfeste unserer Welt beginnen zu wackeln und abzubröckeln. Dem kann man mit Sorge und Angst entgegen sehen – oder man kann es als Herausforderung und neue Chance zum echten Fortschritt der Menschheit betrachten; zu deren Aufbruch «nach Innen»; zur Wieder-Entdeckung der unerschöpflichen und dauerhaften Werte im eigenen Innern. Turbulente Verhältnisse gab es auch früher und man kann studieren, wie geistreiche Menschen damit umzugehen verstanden. Etwa Johannes Keppler (1571–1630) der als aufrechter, schöpferisch-aktiver Mensch durch alle politischen und religiösen Wirrsale schritt: «Wenn der Sturm wütet und der Schiffbruch des Staates droht, können wir nichts Würdigeres tun, als den Anker unserer friedlichen Studien in den Grund der Ewigkeit zu versenken». Der Grund der Ewigkeit war für Kepler jenes harmonische aufgebaute und geistvoll sich bewegende Weltall,dessen Erforschung und Verehrung ihm innere Kraft und Halt gaben. Was damals einzelne, herausragende Persönlichkeiten vermochten, ist heute grundsätzlich allen Menschen zugänglich. Es seien drei Beispiele erwähnt: Jacques Lusseyran (im KZ Buchenwald), Georges Ritchie (bei der Rekrutenausbildung in Texas, zur Weihnachtszeit 1943) und Howard Storm (1985 in einer Klinik in Paris). Drei eindrückliche Zeugnisse von der alles überragenden Wirksamkeit des Heilands.«Hier und Jetzt und Immer» – nicht nur «Damals in Palästina» und «Dereinst beim Jüngsten Gericht». Was bei diesen christlichen Lebens-Einweihungen eine entscheidende Rolle spielt, ist die grundsätzliche «Offenheit» des Menschen gegenüber den helfen-wollenden Kräften der geistigen Welt. Oder mit anderen Worten: Menschen können sich willkürlich verschliessen, wenn sie etwa dem Trend zum pseudo-wissenschaftlichen Atheismus folgen, der sich zur persönlichen Überzeugung verfestigt; nachtodlich eine tragische Situation. In den erwähnten Beispielen – und Ähnliches spielt sich heute fast täglich Rudolf Steiner Schule Aargau Mitteilungen Weihnachten 2008 Literatur: Jacques Lusseyran: Das wiedergefundene Licht, George Ritchie/ Ernst Klett-Verlag, Stuttgar t E. Sherrill: Rückkehr von morgen, Francke, I SB N 1-902636-16-3 Steve Fuller: Dissent over Descent, Icon Books (2008), I SB N 978-1840468-04-05 ab – wird eines deutlich: Selbst geringfügige religiöse Erlebnisse von früher, namentlich in der Kindheit, bieten entscheidende Hilfen dann, wenn der Mensch in der überwältigenden Finsternis vor dem absoluten Nichts steht. (z.B. half H. Storm die Erinnerung an das einfache Kinderlied «Jesus loves me», das er in der Sonntagsschule gelernt hatte). Aber auch im Alltagsleben – zumal bei Lebens-Krisen – kann ein religiöser Hintergrund, selbst ein sehr bescheidener,wirksame Hilfen bieten. So mag es nicht übertrieben erscheinen, wenn behauptet wird, dass in dem Masse als die Krisensituationen sich häufen und an Schärfe zunehmen werden, die ahnungsvolle Anbindung an eine göttliche, unerschütterliche Welt immer wichtiger werden wird.Im Leben wie im Tode. Das war auch einer der Gründe, weshalb Rudolf Steiner für alle SchülerInnen der Waldorfschulen eine gewisse Pflege des religiösen Elementes wünschte. Um das auch für Kinder und Jugendliche, in deren Elternhäusern die Religion nicht geübt wird, zu gewährleisten, wurde der Freie Christliche Religionsunterricht eingerichtet. In der «Sonntagshandlung» bzw. der «Jugendfeier», zwei von Rudolf Steiner gegebenen kultischen Handlungen, kann die Hinwendung zum Göttlichen eine entscheidende Vertiefung und Wirksamkeit erfahren. Die Seele des Kindes wird ermutigt, ihr innerstes, unzerstörbares Zentrum ahnungsweise zu suchen und zu finden. An unserer Schule findet die Sonntagshandlung für Kinder etwa ein Mal im Monat statt. Sie beginnt jeweils am Sonntag um 9.15 Uhr und dauert etwa 15 Minuten.Die Eltern der Kinder sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen, «im Hintergrund» sitzend. Die Jugendfeier findet derzeit nur drei Mal im Jahr statt. Felix Bauer
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