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Mitteilungen Weihnachten 2008 - Rudolf Steiner Schule Aargau

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3 Leitar tikel<br />

<strong>Weihnachten</strong> – was kommt danach?<br />

Wintersonnenwende<br />

Nacht hat nun ein Ende<br />

Schenkest - göttliches Gestirn<br />

Neu dein Herz<br />

An Tal und Firn<br />

Mit riesigen Anstrengungen und<br />

belebender Zusammenarbeit liegt der<br />

Weihnachts-Verkauf hinter der Schulgemeinschaft.<br />

Es wird sicher ein Erfolg gewesen<br />

sein.<br />

Die Tage werden immer dunkler.Es<br />

wird kalt, vielleicht beginnt es zu<br />

schneien.<br />

Aber wirklich dunkler wird es<br />

nicht, denn die künstliche Beleuchtung<br />

erhellt die Nacht, Sternenhimmel<br />

ist fast nicht mehr zu sehen.<br />

Die besinnliche Adventszeit, von<br />

der man noch Ahnungen aus der Kindheit<br />

hat, wird mehr und mehr eine<br />

schwierige Zeit. Es scheint, als wenn<br />

wir das Nach-Innen-Gehen nicht mehr<br />

aushalten könnten.<br />

Glänzende Weihnachtsdekorationen<br />

ersetzen schon Mitte November<br />

die Halloween-Masken und Kürbisse<br />

und überstrahlen die bescheidenen,<br />

stillen Lichter des Adventskranzes.Nur<br />

mit starkem Willen und Bewusstheit<br />

können wir uns und unsere Kinder<br />

schützen. Die Gesellschaft, die vom<br />

Geld regiert wird, scheint vor lauter<br />

Glimmer und Schein es schwer zu haben,<br />

sich von Konsum und Hektik zu<br />

befreien.<br />

Wäre Jesus tausendmal<br />

In Bethlehem geboren<br />

Nicht aber in deinem Herzen<br />

Du wärest dennoch verloren<br />

Schon Angelus Silesius mahnt uns<br />

leise.<br />

Wie können wir die Seelenaugen<br />

öffnen? Wie können wir die Herzen<br />

öffnen, um bewusst ergreifen zu können,<br />

was jedes Jahr an <strong>Weihnachten</strong><br />

geschieht und was unsere kleinen Kinder<br />

unmittelbar erleben können?<br />

Für mich persönlich waren es die<br />

Oberuferer Weihnachtsspiele, das Paradeisspiel,<br />

das Christgeburtsspiel und<br />

das Dreikönigsspiel, die ich vor Jahren<br />

zum ersten Mal sah.<br />

Rätselhaft waren für mich zunächst<br />

natürlich das Paradeisspiel und<br />

das Dreikönigsspiel. Vor allem letzteres.<br />

Denn dann war ja die idyllische<br />

Weihnacht schon vorbei. Der erste<br />

Schritt in das Verständnis waren die<br />

Auseinandersetzung mit den Begriffen<br />

Hirtenweihnacht und Königsweihnacht.<br />

Die Hirten, die aus erdverbundener,<br />

naturverbundener Lebensfreude<br />

in grosser Andacht in ihrem Herzen erleben<br />

und schauen konnten, wer da<br />

im Stall geboren wurde. Die Könige,<br />

die durch ihre Weisheit und die Fähigkeit<br />

in den Sternen lesen zu können<br />

erkannt haben, dass ein grosser Weltenherrscher<br />

geboren wurde.<br />

Ein anderer Zugang war ein anfängliches<br />

Verständnis über die Rhythmen<br />

der Erde im Jahreslauf und den<br />

Zeitpunkt des Weihnachtsfestes.<br />

Der heilige Abend ist drei Tage<br />

nach der Wintersonnenwende, an der<br />

die Sonne ihren tiefsten Stand erreicht<br />

hat.Zuvor,beginnend im Herbst,wenn<br />

die Tage immer kürzer werden, zieht<br />

sich die Erde in ihr Inneres zurück,die<br />

Natur scheint erstorben.Kälte zieht alles<br />

zusammen. Die elementarischen<br />

Wesenheiten ziehen sich in die Erde<br />

zurück,bereiten sich vor auf den Frühling.Die<br />

Erde wird wach,geistig wach,<br />

ist durchdrungen von ihren elementarischen<br />

Geistwesen. Sie atmet sozusagen<br />

ein. Im Sommer, im Hochsommer<br />

hat sie ganz ausgeatmet. Die Erde ist<br />

im Winter am geistigsten. So konnte<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Aargau</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Weihnachten</strong> <strong>2008</strong><br />

ZUR WEIHNACHT<br />

In der Zeitenwende<br />

Trat das Welten-Geistes-Licht<br />

In den irdischen Wesenstrom;<br />

Nacht-Dunkel<br />

Hatte ausgewaltet;<br />

Taghelles Licht<br />

Erstrahlte in Menschenseelen;<br />

Licht,<br />

Das erwärmet<br />

Die armen Hirtenherzen;<br />

Licht,<br />

das erleuchtet<br />

Die weisen Königshäupter<br />

Göttliches Licht<br />

Christus Sonne<br />

Erwärme unsere Herzen<br />

Erleuchte unsere Häupter<br />

Dass gut werde<br />

Was wir aus Herzen gründen<br />

Was wir aus Häuptern<br />

Zielvoll führen wollen<br />

<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />

und kann jedes Jahr aufs Neue, der Erlöser,<br />

der Sonnengeist sich mit der<br />

Erde verbinden. Die Weihnachtszeit<br />

endet nach 12 Nächten mit Epiphanias.<br />

Es ist eine Zeit der Pause - der Atmungspause<br />

der Erde. Sie befindet<br />

sich am Höhepunkt der Einatmung.<br />

Die kurze Pause vor der Ausatmung<br />

scheint für mich eine Zeit zu sein, in<br />

der die Grenze zwischen der physischen<br />

und der geistigen Welt durchlässiger<br />

ist. Eugen Drewermann hat einmal<br />

ein Buch mit Predigten zur Weihnachtszeit<br />

unter dem Titel „Der offene<br />

Himmel“ herausgegeben.Ein nachvollziehbarer<br />

Begriff.<br />

Der Himmel ist offen, die Engel<br />

sind den Hirten erschienen, um die<br />

Geburt Jesu zu verkünden.Auch heute<br />

ist der Sternenhimmel zur Weihnachtszeit<br />

strahlender als im übrigen Jahr.

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