Mitteilungen Weihnachten 2008 - Rudolf Steiner Schule Aargau

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2 Editorial Titelbild: Winterspiel am Weihnachts-Verkauf Liebe Leserin, lieber Leser Als mitverantwortlicher Redaktor bin ich verpflichtet, mich zu fragen: Sind unserer «Mitteilungen» etwa auch nur ein Teil jener Papierflut, die, ungelesen und überflüssig, tagtäglich über uns hereinströmt? – Ein Rückblick auf das Michaeli-Heft beruhigt aber mein Gewissen: Allein schon so eine Doppelseite wie die «Vorstellungen» wo fünf neue MitarbeiterInnen ihre Herkunft beschreiben und das, was ihnen unsere Schule bedeutet,scheint mir es wert, dass wir uns immer wieder von Neuem um so ein Quartals-Heft bemühen.(Oder würde auch ein Halbjahres- Heft genügen?) Auch die Fülle der anderen Artikel im Michaeli-Heft und – hoffentlich – auch in diesem Weihnachts-Heft, bietet wohl die eine und andere Anregung und wertvolle Information, zu der Eltern und Freunde der Schule ohne diese Publikation nicht gekommen wären. Wir versprechen uns damit einen Beitrag zum organischen «Zusammenschluss» der vielfältigen Glieder unserer Schule. So möge auch dieses Weihnachts-Heft eine erfreuliche Ferienlektüre bieten – statt zur «pflicht-gemässen Hektik» beizutragen. Zum Schluss noch eine ganz persönliche Bemerkung. Ich selbst befinde mich ja neuerdings im sogenannten Ruhestand: Das machte es möglich, dass ich Frau Thurneysen bei der Tierkunde-Epoche in der fünften Klasse Inhalt Rudolf Steiner Schule Aargau Mitteilungen Weihnachten 2008 Unterstufe: Germanische Mythologie, Stabreim, Runen 5 Rückblick I: Weihnachts-Verkauf 7 Mittelstufe: Rückblick auf das Zirkusprojekt der siebten Klasse 8 Oberstufe: Gewerbepraktikum der zehnten Klasse 10 Sonntagshandlung: Zur Religion im Allgemeinen und zur Freien Christlichen Religion im Besonderen 12 Im Gespräch: Im Gespräch mit Frau Marlene Engel 14 Rückblick I I: 30 Jahre Rudolf Steiner Schule Aargau 16 Medizinischpädagogische Studie: Herz/Schule-Studie Stressbelastung 7- bis 10-jähriger Kinder durch die Schule 18 ZooDiak I I I: Von Huftieren, Tierkreisbildern und der zwölfgliedrigen Menschengestalt 20 Agenda: Veranstaltungen der Rudolf Steiner Schule Aargau 23 helfen durfte. Eine sehr erfreuliche Erfahrung. Es zeigt sich immer aufs Neue, welch seelenbelebenden Einfluss unsere tierischen Mitgeschöpfe uns schenken können. Schon an der «Ur- Weihnacht» übten sie diese dankenswerte Funktion aus – als Ochs und Esel an der Krippe, als die Schäflein der Hirten und dann als die Reitkamele der Drei Könige. Mit guten Wünschen für die Weihnachts- und Neujahrszeit. Felix Bauer Impressum Zeitschrift für Eltern und Freunde der Rudolf Steiner Schule Aargau. Erscheint vierteljährlich. Die Verantwortung für die einzelnen Beiträge tragen die VerfasserInnen. Auflage: 700 Ex. Abonnementspreis: Fr. 25.– / Jahr Herausgeberin: Rudolf Steiner Schule Aargau Alte Bernstrasse 14 5503 Schafisheim Tel.: 062 892 05 20 Fax: 062 892 05 24 info@steinerschule-aargau.ch Redaktion: Sarah Fischer, Mirjam Maurer Felix Bauer Lektorat: – Inserate: Mirjam Maurer mirma@hispeed.ch Layout: Andreas Merz, Baden amerz@com-merz.ch Produktion: SCHMAEH Offset & Repro AG Ehrendingen Postcheckkonti: Allgemeine Spenden: Rudolf Steiner Schulverein Aargau, 5503 Schafisheim, PC-Konto 50-17253-9 Spenden Renovationsfonds: Stiftung Brutelgut 5503 Schafisheim PC-Konto 50-3611-6 Redaktionsschluss für die Oster- Mitteilungen: Mittwoch, 18. Februar 2009
3 Leitar tikel Weihnachten – was kommt danach? Wintersonnenwende Nacht hat nun ein Ende Schenkest - göttliches Gestirn Neu dein Herz An Tal und Firn Mit riesigen Anstrengungen und belebender Zusammenarbeit liegt der Weihnachts-Verkauf hinter der Schulgemeinschaft. Es wird sicher ein Erfolg gewesen sein. Die Tage werden immer dunkler.Es wird kalt, vielleicht beginnt es zu schneien. Aber wirklich dunkler wird es nicht, denn die künstliche Beleuchtung erhellt die Nacht, Sternenhimmel ist fast nicht mehr zu sehen. Die besinnliche Adventszeit, von der man noch Ahnungen aus der Kindheit hat, wird mehr und mehr eine schwierige Zeit. Es scheint, als wenn wir das Nach-Innen-Gehen nicht mehr aushalten könnten. Glänzende Weihnachtsdekorationen ersetzen schon Mitte November die Halloween-Masken und Kürbisse und überstrahlen die bescheidenen, stillen Lichter des Adventskranzes.Nur mit starkem Willen und Bewusstheit können wir uns und unsere Kinder schützen. Die Gesellschaft, die vom Geld regiert wird, scheint vor lauter Glimmer und Schein es schwer zu haben, sich von Konsum und Hektik zu befreien. Wäre Jesus tausendmal In Bethlehem geboren Nicht aber in deinem Herzen Du wärest dennoch verloren Schon Angelus Silesius mahnt uns leise. Wie können wir die Seelenaugen öffnen? Wie können wir die Herzen öffnen, um bewusst ergreifen zu können, was jedes Jahr an Weihnachten geschieht und was unsere kleinen Kinder unmittelbar erleben können? Für mich persönlich waren es die Oberuferer Weihnachtsspiele, das Paradeisspiel, das Christgeburtsspiel und das Dreikönigsspiel, die ich vor Jahren zum ersten Mal sah. Rätselhaft waren für mich zunächst natürlich das Paradeisspiel und das Dreikönigsspiel. Vor allem letzteres. Denn dann war ja die idyllische Weihnacht schon vorbei. Der erste Schritt in das Verständnis waren die Auseinandersetzung mit den Begriffen Hirtenweihnacht und Königsweihnacht. Die Hirten, die aus erdverbundener, naturverbundener Lebensfreude in grosser Andacht in ihrem Herzen erleben und schauen konnten, wer da im Stall geboren wurde. Die Könige, die durch ihre Weisheit und die Fähigkeit in den Sternen lesen zu können erkannt haben, dass ein grosser Weltenherrscher geboren wurde. Ein anderer Zugang war ein anfängliches Verständnis über die Rhythmen der Erde im Jahreslauf und den Zeitpunkt des Weihnachtsfestes. Der heilige Abend ist drei Tage nach der Wintersonnenwende, an der die Sonne ihren tiefsten Stand erreicht hat.Zuvor,beginnend im Herbst,wenn die Tage immer kürzer werden, zieht sich die Erde in ihr Inneres zurück,die Natur scheint erstorben.Kälte zieht alles zusammen. Die elementarischen Wesenheiten ziehen sich in die Erde zurück,bereiten sich vor auf den Frühling.Die Erde wird wach,geistig wach, ist durchdrungen von ihren elementarischen Geistwesen. Sie atmet sozusagen ein. Im Sommer, im Hochsommer hat sie ganz ausgeatmet. Die Erde ist im Winter am geistigsten. So konnte Rudolf Steiner Schule Aargau Mitteilungen Weihnachten 2008 ZUR WEIHNACHT In der Zeitenwende Trat das Welten-Geistes-Licht In den irdischen Wesenstrom; Nacht-Dunkel Hatte ausgewaltet; Taghelles Licht Erstrahlte in Menschenseelen; Licht, Das erwärmet Die armen Hirtenherzen; Licht, das erleuchtet Die weisen Königshäupter Göttliches Licht Christus Sonne Erwärme unsere Herzen Erleuchte unsere Häupter Dass gut werde Was wir aus Herzen gründen Was wir aus Häuptern Zielvoll führen wollen Rudolf Steiner und kann jedes Jahr aufs Neue, der Erlöser, der Sonnengeist sich mit der Erde verbinden. Die Weihnachtszeit endet nach 12 Nächten mit Epiphanias. Es ist eine Zeit der Pause - der Atmungspause der Erde. Sie befindet sich am Höhepunkt der Einatmung. Die kurze Pause vor der Ausatmung scheint für mich eine Zeit zu sein, in der die Grenze zwischen der physischen und der geistigen Welt durchlässiger ist. Eugen Drewermann hat einmal ein Buch mit Predigten zur Weihnachtszeit unter dem Titel „Der offene Himmel“ herausgegeben.Ein nachvollziehbarer Begriff. Der Himmel ist offen, die Engel sind den Hirten erschienen, um die Geburt Jesu zu verkünden.Auch heute ist der Sternenhimmel zur Weihnachtszeit strahlender als im übrigen Jahr.
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