Mitteilungen Weihnachten 2008 - Rudolf Steiner Schule Aargau

6 Unterstufe
Aus der vier ten Klasse:
Germanische Mythologie, Stabreim, Runen
ne Kraft von unten her heraufströmen.
Dabei musste ich genau Karins
Anweisungen folgen.
In der vierten Klasse machten wir
es so: Im Kreis stampften wir über Islands
warme,lehmige Erde und hinterliessen
bei jedem Schritt einen Abdruck
im Lehm. Das innere Bild von
aufsteigender Wärme und Kraft beim
Aufrichten, dahinein die betonte Silbe
gesprochen wird, half mir beim Vormachen.Gehen
und Sprechen verlangten
Wachheit und Konzentration. Entsprechend
anstrengend war und ist es
für die Kinder.
Dann kam der beschnitzte Stab
dazu. Zu einem Spruch mit vielen E's
«Wehre der Hexe…» führten je zwei
Kinder die Stäbe gekreuzt gegeneinander.
Diesem «Angriff» Stand zu halten,
die Grenzen zu klären zum Gegenüber
war eine Herausforderung. Den Stab
nun aus Schulterhöhe seitlich fallen
lassen, in der Tiefe fangen und senkrecht
hochheben war eine nächste
Übung.Wieder hoben wir aus der (un-
serer) Tiefe Kraft hoch, wie beim
Stampfen. Auf diesen Moment fällt
wiederum die betonte Silbe, der Stab.
Die letzte betonte Silbe einer Zeile hat
keinen Stab, d.h. sie bleibt unbetont
gesprochen ohne Gehen und ohne
Stab aufheben. Im besten Fall spürt
man da im Brustraum etwas wach
werden. Das ist der Raum, wo in der
Entwicklung bei den 4.Klässlern viel
passiert: Der nach dem Rubikon neu
entstandene (oder erst noch entstehende)
Innenraum. Herz-Atem-Verhältnis
verändert sich in dieser Zeit.
Passend zum Erzählstoff konnten
wir immer neue Stücke aus der Edda
im Stabreim sprechen, nun auch Stäbe
greifend und stampfend zugleich.
Nach etwas Anwärmzeit gelingt es
meist für Momente, dass alles stimmig
zusammenkommt und Kräfte dadurch
in den Kindern (hoffentlich) erschlossen
werden. Und mir tut es sowieso
auch sehr gut fleissig Stabreim zu
üben!
Sarah Fischer
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