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46<br />

les<br />

nouvelles<br />

d u p r i n t e m p s<br />

Ministerium <strong>de</strong>r Wallonischen Region<br />

Generaldirektion Landwirtschaft<br />

Vierteljahresschrift <strong>de</strong>r<br />

Generaldirektion<br />

Landwirtschaft <strong>de</strong>r<br />

Wallonischen Region<br />

2. Vierteljahr 2008<br />

Wirtschaft<br />

Reform <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaftlichen<br />

Marktordnung für<br />

Obst und Gemüse<br />

S. 4-7<br />

Tiersektor<br />

Die Produktionsberater<br />

S. 8-15<br />

Obstbau<br />

Beratung und<br />

Forschung<br />

S. 28-35<br />

Bur. <strong>de</strong>p. Brux. X<br />

DossierDie<br />

GD<br />

Landwirtschaft<br />

reagiert –<br />

<strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong><br />

http://agriculture.wallonie.be


Fokus<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Herr Clau<strong>de</strong> Delbeuck,<br />

Generaldirektor Landwirtschaft,<br />

Agronomingenieur<br />

I N H A LT S V E R Z E I C H N I S<br />

Wirtschaft<br />

Obst und Gemüse<br />

Reform <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen<br />

Marktordnung und Beginn ihrer Einführung S. 4<br />

Tiersektor<br />

Entwicklung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

von wallonischem Qualitätsfleisch<br />

Die Produktionsberater „Viehzucht“ S. 8<br />

Hinweis<br />

Die Website <strong>de</strong>s Beraters <strong>de</strong>r<br />

Produktionskette Rindfleisch – Workshops S. 15<br />

Dossier<br />

La DGA réactive la zone rurale S. 16<br />

Management<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r Futtermittelkosten<br />

auf die Rentabilität <strong>de</strong>r<br />

Schweinefleischproduktion S. 26<br />

Versuchszentrum<br />

Das Versuchszentrum Erdbeeren und Kleinobst<br />

Die Erdbeere im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />

wallonischen Obst- und Gartenproduktion S. 28<br />

Versuchszentrum für Obstbau Cépifruit S. 31<br />

Forschung<br />

Die in Obstwiesen durch Pseudomonas<br />

syringae verursachten Krankheiten S. 34<br />

CRA­W<br />

Auswirkungen landwirtschaftlich erzeugter<br />

Brennstoffe: Wird eine Partnerschaft<br />

zwischen Produktionskette „Pflanzen“ und<br />

Produktionskette „Viehzucht“ angestrebt? S. 36<br />

Apaq­W<br />

TTage <strong>de</strong>r Offenen Tür <strong>de</strong>r Bienenstän<strong>de</strong> S. 38<br />

Neues vom Büchermarkt S. 39<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Dieses Frühjahr 2008 stand für unsere Landwirtschaft für <strong>de</strong>n<br />

Beginn eines Übergangsjahres. Sie wird sich unerbittlich zuneh-<br />

mend auf die Umwelt einstellen und die neuen Verwaltungsstruk-<br />

turen, die <strong>de</strong>rzeit aufgebaut wer<strong>de</strong>n, bestätigen nur, dass es ohne Umwelt<br />

keine Landwirtschaft und ohne Landwirtschaft keine Umwelt gibt.<br />

Ihre Revue Les Nouvelles wird es nicht versäumen, wobei sie ihre Eigen-<br />

tümlichkeit <strong>de</strong>r Landwirtschaft beibehalten wird, <strong>de</strong>n für unseren Fort-<br />

schritt unerlässlichen Umweltaspekt bei <strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>lten Themen ein-<br />

zubeziehen. Somit befassen wir uns heute mit einem höchst aktuellen<br />

Thema, nämlich landwirtschaftlich erzeugten Brennstoffen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen Marktordnung für Obst und<br />

Gemüse, aber auch mit <strong>de</strong>n Versuchszentren für Baumzucht o<strong>de</strong>r für<br />

Kleinobst wird noch von Weiterentwicklung die Re<strong>de</strong> sein. Aber auch im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Produktionskette für Viehzucht allgemein, die unentwegt die<br />

Produktion von wallonischem Qualitätsfleisch anstrebt, ist <strong>de</strong>r Entwick-<br />

lungsstand ein wichtiges Thema. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n wir die Entwicklung<br />

<strong>ländliche</strong>r <strong>Gebiete</strong> unter die Lupe nehmen.<br />

Des Weiteren schnei<strong>de</strong>n wir ein Problem an, das <strong>de</strong>n Baumzüchtern so<br />

manche Sorgen bereitet, nämlich das <strong>de</strong>r bakteriellen Krankheit, die auf<br />

die Bakterienstämme Pseudomonas zurückgeht?<br />

Ich hoffe, dass Ihre Revue sie weiterhin dazu ermuntert, qualitativ hoch-<br />

wertige Landwirtschaft zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Angenehme Lektüre wünscht Ihnen.<br />

Leitartikel<br />

Clau<strong>de</strong> <strong>de</strong>lbeuCk,<br />

Generaldirektor landwirtsChaft, aGronominGenieur


Wirtschaft Obst und Gemüse<br />

Reform <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaftlichen<br />

Marktordnung und<br />

Beginn ihrer Einführung<br />

Seit Beginn dieses Jahres ist die progressive Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Gemeinsamen Marktorganisation für Obst und Gemüse auf EU­<br />

Ebene in Gang gesetzt wor<strong>de</strong>n. Die 007 zu diesem Thema getroffene<br />

Entscheidung betraf wichtige Än<strong>de</strong>rungen. Dieser Artikel<br />

möchte ein Bild von <strong>de</strong>n allgemeinen Umstän<strong>de</strong>n sowie von <strong>de</strong>n<br />

durch diese Reform hervorgerufenen wichtigsten Än<strong>de</strong>rungen<br />

wie<strong>de</strong>rgeben.<br />

Die Reform <strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktorganisation<br />

für Obst und Gemüse, sowie die<br />

laufen<strong>de</strong> Gemeinsame Marktorganisation<br />

für Wein setzen <strong>de</strong>m Reformzyklus aller<br />

Agrarsektoren, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

gestartet wor<strong>de</strong>n ist und die Planung <strong>de</strong>r<br />

GAP überprüft hat, ein En<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sie von<br />

Produktionsstützen<strong>de</strong>n Massnahmen zu<br />

Einkommenshilfen <strong>de</strong>r Erzeuger übergegangen<br />

sind (Entkopplung).<br />

In Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Marktregulierung<br />

im Sektor Frischprodukte hatte die<br />

Gemeinsame Marktorganisation für Obst<br />

und Gemüse seit langem schon Pionierarbeit<br />

geleistet. Die erneuerte GMO festigt<br />

dieses Merkmal weiterhin, in<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n<br />

Erzeugerverbän<strong>de</strong>n in puncto Verhütung<br />

und Management von Krisen, die mit punktuellen<br />

Überschussproduktionen zu tun<br />

haben, mehr Verantwortung überträgt.<br />

Was nun die Durchführungsbestimmungen<br />

<strong>de</strong>r Reform angeht, d. h. die konkrete<br />

Umsetzung von Ausrichtungen, die <strong>de</strong>n<br />

operationellen Programmen zu verleihen<br />

sind, die ab 2009 in die Tat umgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

ist 2008 eine Übergangsphase, während<br />

<strong>de</strong>r sowohl die EU-Kommission, als<br />

auch die Mitgliedstaaten eine Reihe unerledigt<br />

gebliebener Fragen zu überprüfen<br />

haben, weil die EU-Verordnung sehr schnell<br />

angenommen wor<strong>de</strong>n ist.<br />

In <strong>de</strong>r Wallonischen Region wird man <strong>de</strong>mnächst<br />

mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Beteiligten<br />

<strong>de</strong>s Sektors, einschließlich mit Vertretern<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit in Wallonien anerkannten vier<br />

Erzeugerorganisationen, gemeinsam Überlegungen<br />

anstellen.<br />

Von <strong>de</strong>r GMO für Obst und<br />

Gemüse hinterlegte Strecke<br />

Die Gemeinsame Marktordnung für Obst<br />

und Gemüse ist En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre eingeführt<br />

wor<strong>de</strong>n. Diese GMO ist 1996 von<br />

Grund auf erneuert wor<strong>de</strong>n. Die sich daraus<br />

ergeben<strong>de</strong> Regelung ist bis zum Jahre 2007<br />

angewandt wor<strong>de</strong>n.<br />

Eines <strong>de</strong>r wichtigsten Ziele <strong>de</strong>r Reform von<br />

1996 bestand darin, <strong>de</strong>n Sektor besser zu<br />

strukturieren, um die Produktion, sowohl<br />

mengenmäßig, als auch qualitativ, besser<br />

auf <strong>de</strong>n Markt abzustimmen. Diese Reform<br />

hat als zentrales Element <strong>de</strong>r GMO für Obst<br />

und Gemüse <strong>de</strong>n Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />

Erzeuger innerhalb von Erzeugerorganisationen<br />

(OP) eingeleitet. Diese Erzeugerorganisationen<br />

wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten<br />

anerkannt, wobei man sich auf vor<strong>de</strong>finierte<br />

Kriterien beruft. Sie zeichnen verantwortlich<br />

für die Ausarbeitung und die Verwaltung<br />

von operationellen Programmen (PO).<br />

Frisches o<strong>de</strong>r weiter<br />

verarbeitetes Obst und Gemüse,<br />

ungleiche Verteilung von Mitteln<br />

Diese Programme wer<strong>de</strong>n für eine Dauer<br />

von 3 bis 5 Jahren aufgestellt und umfassen<br />

eine Reihe Massnahmen, die u. a.<br />

die Anpassung <strong>de</strong>r Produktion an die<br />

Nachfrage, verbesserte Produktqualität,<br />

Umweltschutz, verbesserte Vermarktung,<br />

usw. anpeilen. Die Finanzierung wird zu<br />

gleichen Teilen (50/50) von Mitglie<strong>de</strong>rn/<br />

Erzeugern und vom EU-Haushalt gesichert.<br />

Sollten auf <strong>de</strong>n Märkten für Obst und<br />

Frischgemüse zu<strong>de</strong>m Störungen auftreten,<br />

wären die Erzeugerorganisationen damit<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


eauftragt zu intervenieren, in<strong>de</strong>m sie Produkte<br />

vom Markt zurückgenommen hätten,<br />

d. h. es han<strong>de</strong>lt sich dabei im Operationen,<br />

für die - unabhängig von <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

operationeller Programme - eine gemeinschaftliche<br />

Entschädigung gewährt wur<strong>de</strong>.<br />

Daneben bestand eine spezifische Regelung<br />

für verarbeitetes Obst und Gemüse,<br />

die ebenfalls einen Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />

Erzeuger, d. h. eine Erzeugerorganisation,<br />

vorsah. Vor diesem Hintergrund wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Erzeugern (insofern sie Mitglied einer Erzeugerorganisation<br />

waren), die Lieferverträge<br />

mit <strong>de</strong>n weiterverarbeiten<strong>de</strong>n Industrien<br />

vereinbart hatten, <strong>de</strong>n erzeugten Mengen<br />

entsprechend, eine Beihilfe gewährt.<br />

Diese Regelung galt allerdings nur für eine<br />

begrenzte Anzahl Erzeugnisse (hauptsächlich<br />

Tomaten, Zitrusfrüchte, Birnen, Pfirsiche<br />

und Nektarinen) und Mitgliedstaaten<br />

(Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und<br />

Griechenland). Doch in bezug auf das Budget<br />

brauchten die För<strong>de</strong>rmaßnahmen für<br />

die Weiterverarbeitung mehr als die Hälfte<br />

<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Obst- und Gemüsesektor vorgesehenen<br />

Gesamthaushalts auf.<br />

Son<strong>de</strong>rmaßnahmen für Export<br />

Für <strong>de</strong>n Außenhan<strong>de</strong>l sah die Gemeinschaftliche<br />

Marktordnung drei Kategorien<br />

Instrumente vor, nämlich Ausfuhrrückerstattungen,<br />

das System <strong>de</strong>r Beschaffungskosten<br />

und Schutzklauseln.<br />

Abgeschwächte Ergebnisse<br />

Die Anreize, die für einen Zusammenschluss<br />

von Erzeugern in Form einer Erzeugerorganisation<br />

angeboten wur<strong>de</strong>n, waren je nach<br />

Mitgliedstaat unterschiedlich erfolgreich, so<br />

dass <strong>de</strong>r durchschnittliche Anteil <strong>de</strong>r Organisation<br />

<strong>de</strong>s Sektors zu etwa 35 % in dieser<br />

Form erfolgte, während das ursprüngliche<br />

Ziel <strong>de</strong>r EU-Kommission bei <strong>de</strong>r Reform<br />

aus <strong>de</strong>m Jahre 1996 bis zum Jahre auf 60<br />

% angesetzt wor<strong>de</strong>n war. Hinter diesem<br />

Durchschnitt steckt eine erhebliche Streuung<br />

zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Mitgliedstaaten,<br />

weil die Organisationsrate in Belgien<br />

und in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n bei 80 %, in<br />

Spanien, Frankreich und Italien zwischen 30<br />

und 45 % und in Griechenland und in Portugal<br />

unter 10 % liegt.<br />

Zu<strong>de</strong>m hat die Entwicklung <strong>de</strong>s allgemeinen<br />

Umfelds, in <strong>de</strong>m die Gemeinsame<br />

Agrarpolitik (GAP) gestaltet wird, es notwendig<br />

gemacht, gewisse neue Elemente in<br />

Betracht zu ziehen:<br />

ab 2005 die Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Betriebsprämienregelung;<br />

laufen<strong>de</strong> Verhandlungen in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Welthan<strong>de</strong>lsorganisation<br />

(WTO), die gewisse marktstützen<strong>de</strong><br />

Massnahmen (Beihilfen für die Weiterverarbeitung,<br />

Finanzierung, Ausfuhrrückerstattungen,<br />

usw.) in Frage stellen;<br />

<strong>de</strong>r Rückgang <strong>de</strong>s Verbrauchs von Obst<br />

und Gemüse;<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

économie<br />

das Fortbestehen von Konjunkturkrisen<br />

auf <strong>de</strong>m Obst- und Gemüsemarkt.<br />

Im Gleichschritt dazu nehmen die<br />

Umweltanliegen <strong>de</strong>r Gesellschaft ständig<br />

zu, was sich in <strong>de</strong>r Tatsache wie<strong>de</strong>rspiegelt,<br />

dass <strong>de</strong>r Umweltschutz in allen Bereichen,<br />

einschließlich <strong>de</strong>r GAP, bei <strong>de</strong>r EU<br />

<strong>de</strong>n Rang <strong>de</strong>r prioritären Ziele eingenommen<br />

hat.<br />

Und schließlich ging man in einem Bericht<br />

<strong>de</strong>s Rechnungshofes <strong>de</strong>r EU aus <strong>de</strong>m Jahre<br />

2006 über Beihilfeprogramme für Obst-<br />

und Gemüseerzeuger davon aus – wobei<br />

<strong>de</strong>r verzeichnete Fortschritt anerkannt<br />

wur<strong>de</strong> – dass <strong>de</strong>r Nutzeffekt <strong>de</strong>r finanzierten<br />

Massnahmen gering war und die Vorteile<br />

<strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen nicht in<br />

vollem Masse aufgezeigt wor<strong>de</strong>n waren.<br />

Von diesen unterschiedlichen Elementen<br />

ausgehend hat die EU-Kommission im<br />

Januar 2007 einen Reformvorschlag vorgestellt,<br />

<strong>de</strong>r sich nachstehen<strong>de</strong> Ziele setzt:<br />

die Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung<br />

verbessern;<br />

die durch Krisen hervorgerufenen<br />

Schwankungen <strong>de</strong>r Einkommen <strong>de</strong>r<br />

Erzeuger reduzieren;<br />

<strong>de</strong>n Verbrauch von Obst und Gemüse in<br />

<strong>de</strong>r EU steigern;<br />

<strong>de</strong>n Umweltschutz fortführen;<br />

<strong>de</strong>n Verwaltungsaufwand für die betreffen<strong>de</strong>n<br />

Beteiligten vereinfachen.<br />

Photo : Fotolia


économie<br />

Die neue Reform<br />

Nach<strong>de</strong>m im Laufe <strong>de</strong>s 1. Halbjahres<br />

2007 Gespräche geführt wor<strong>de</strong>n sind, war<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r EU-Kommission vorgestellte<br />

Reformvorschlag anlässlich <strong>de</strong>s Rates <strong>de</strong>r<br />

EU-Landwirtschaftsminister im Juni 2007 1<br />

Gegenstand eines politischen Abkommens.<br />

Die Reform aus <strong>de</strong>m Jahre 2007 stellt die<br />

Grundprinzipien <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen<br />

Marktordnung für Obst und Gemüse und<br />

insbeson<strong>de</strong>re ihre auf die Erzeugerorganisationen<br />

abgestimmte Organisation nicht in<br />

Frage. Sie führt <strong>de</strong>nnoch gewisse Än<strong>de</strong>rungen<br />

ein, die es ermöglichen <strong>de</strong>n Nutzen<br />

<strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktordnung zu steigern<br />

und die Entwicklung <strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong>, in<br />

<strong>de</strong>nen sie sich befin<strong>de</strong>t, besser zu berücksichtigen<br />

(Entwicklung <strong>de</strong>r GAP, Umweltschutz,<br />

usw.).<br />

1. Attraktivere Erzeugerverbän<strong>de</strong><br />

mit mehr Macht<br />

Es sind Vorkehrungen getroffen wor<strong>de</strong>n, um<br />

Attraktivität und Auswirkungen <strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen<br />

zu steigern, darunter:<br />

das Wegfallen von Erkennungskategorien<br />

<strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen. Die<br />

Erzeugerorganisationen sind am Produkt<br />

bzw. an <strong>de</strong>r Produktgruppe zu erkennen,<br />

doch dies bezieht sich nicht zwingend auf<br />

die bestehen<strong>de</strong>n Erzeugerorganisationen;<br />

das Wegfallen <strong>de</strong>r einmaligen Zugehörigkeit<br />

zu einer Erzeugerorganisation.<br />

Ein Erzeuger kann für unterschiedliche<br />

Produkte Mitglied mehrerer Erzeugerorganisationen<br />

sein, insofern die besagten<br />

Erzeugerorganisationen nicht in <strong>de</strong>mselben<br />

Bereich tätig sind;<br />

die Lockerung <strong>de</strong>s Kofinanzierungsmodus<br />

operationeller Programme. Die<br />

Erzeugerorganisationen verfügen bei <strong>de</strong>r<br />

Verwaltung ihres Geschäftsanteils von<br />

50 % <strong>de</strong>s Jahreshaushalts, <strong>de</strong>r zwecks<br />

Erreichen präziser Ziele für die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Massnahmen vorgesehen ist, über<br />

mehr Spielraum;<br />

das Einbeziehen <strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r Produkte,<br />

für die eine Erstverarbeitung<br />

erfolgt ist, für <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

Erzeugerorganisation vermarkteten Produktion.<br />

Diese Bestimmung ermöglicht<br />

es, die Ressourcen <strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen<br />

zu steigern, die eine weiterverarbeiten<strong>de</strong><br />

Tätigkeit ausüben, insofern<br />

sie die besagten Erzeugnisse selbst<br />

vermarkten;<br />

das Hinzufügen einiger Gewürzpflanzen<br />

(in frischem Zustand) auf die Liste<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktordnung<br />

für Obst und Gemüse abge<strong>de</strong>ckten<br />

Produkte (Thymian, Basilikum, Rosmarin,<br />

usw.). Demzufolge kann <strong>de</strong>r dank dieser<br />

Produktionen erzeugte Umsatz in die<br />

Berechnung <strong>de</strong>r Referenzbeträge einfließen,<br />

die zugrun<strong>de</strong>gelegt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n<br />

Betrag <strong>de</strong>r EU-Beihilfe festzulegen.<br />

. Eine Strategie auf regionaler Ebene<br />

Um <strong>de</strong>n Nutzeffekt und die Nachhaltigkeit<br />

operationeller Programme zu festigen,<br />

sind die Mitgliedstaaten (in Belgien die<br />

Regionen) dazu verpflichtet, eine nationale/regionale<br />

Strategie auszuarbeiten,<br />

<strong>de</strong>ren Vorgaben die Programme einhalten<br />

müssen. Mit dieser Maßnahme möchte die<br />

EU-Verordnung versuchen die Verfahren<br />

und Zulässigkeitsregeln <strong>de</strong>r Ausgaben in<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Betriebsfonds,<br />

insofern möglich, an die <strong>de</strong>r Programme<br />

<strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung anzugleichen.<br />

Diese Strategie, die <strong>de</strong>n Umweltaspekt<br />

umfasst (siehe Punkt 4.), muss nachstehen<strong>de</strong><br />

Elemente enthalten:<br />

eine Analyse <strong>de</strong>r Ursprungssituation<br />

<strong>de</strong>s Sektors in Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />

Stärken und Schwächen sowie <strong>de</strong>m<br />

Entwicklungspotential;<br />

die Definition prioritärer Entwicklungsschwerpunkte<br />

und die mengenmäßige<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Zielsetzungen, die insgesamt<br />

zu erreichen sind;<br />

die Definition spezifischer Ziele <strong>de</strong>r<br />

unterschiedlichen in <strong>de</strong>n operationellen<br />

Programmen und Indikatoren enthaltenen<br />

Massnahmen, die es möglich<br />

machen, <strong>de</strong>n erzielten Fortschritt sowie<br />

die Wirksamkeit eingesetzter Mittel zu<br />

ermitteln;<br />

die Definition <strong>de</strong>r Pflichten <strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen<br />

im Hinblick auf die<br />

Berichterstattung zu ihren Aktivitäten.<br />

. Krisen verhüten und bewältigen<br />

Massnahmen zur Prävention und Bewältigung<br />

von Krisen können in Zusammenhang<br />

mit operationellen Programmen einbezogen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Kategorien Massnahmen sind<br />

vorgesehen: Produkte wer<strong>de</strong>n vom Markt<br />

zurückgezogen, Ernte von unreifem Obst<br />

und Gemüse bzw. Auslassen <strong>de</strong>r Ernte,<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung und Kommunikation im<br />

Krisenfall, Massnahmen <strong>de</strong>r Ausbildung,<br />

Ernteversicherung und Beihilfe für Verwaltungsaufwand<br />

bei <strong>de</strong>r Gründung von Fonds<br />

auf Gegenseitigkeit.<br />

Diese Massnahmen zur Krisenbewältigung<br />

wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Kofinanzierung<br />

50/50 und innerhalb <strong>de</strong>r 33%-Grenze<br />

<strong>de</strong>s Fonds 2 vom Betriebsfonds <strong>de</strong>s Erzeugerverbands<br />

finanziert.<br />

1 Er ist in Form von Vorschriften schriftlich festgehalten wor<strong>de</strong>n und hat die Verordnungen (CE) Nr. 1182/2007 <strong>de</strong>s Rates vom 26. September 2007 (Amtsblatt <strong>de</strong>r EU,<br />

L273 vom 17.10.2007) und Nr. 1580/2007 <strong>de</strong>r EU-Kommission vom 21. Dezember 2007 (Amtsblatt <strong>de</strong>r EU L350 vom 31.12.2007) hervorgebracht.<br />

2 Europäische Finanzierung bis zu 100 % vorgesehen, was die Produkte anbelangt, die zur kostenlosen Verteilung in <strong>de</strong>r EU vorgesehen sind (in Zusammenhang mit Abzug<br />

vom Markt) und dies für maximal 5 % <strong>de</strong>r je Erzeugerverband vermarkteten Produktionsmenge.<br />

Photo : Fotolia<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


. Nachhaltige operationelle<br />

Programme<br />

Nach <strong>de</strong>r neuen Regelung müssen die operationellen<br />

Programme entwe<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Massnahmen zugunsten <strong>de</strong>r Umwelt<br />

enthalten, bzw. vorsehen, dass min<strong>de</strong>stens<br />

10 % <strong>de</strong>r jährlich übernommenen Ausgaben<br />

Aktionen zu Gunsten <strong>de</strong>r Umwelt betreffen.<br />

Das Feld <strong>de</strong>r Umweltaktionen ist ziemlich<br />

umfassend, weil es die Produktion, <strong>de</strong>n<br />

Transport und die Vermarktung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Themen rund um Treibhausgasemissionen,<br />

die Reduzierung von Verpackungen, die<br />

Bo<strong>de</strong>nverunreinigung, die Wasserwirtschaft,<br />

die Luftqualität, usw. betrifft.<br />

Möchte man nun Anspruch auf eine Finanzierung<br />

über operationelle Programme<br />

haben, müssen diese Aktionen notgedrungen<br />

über die Einhaltung <strong>de</strong>r in Kraft befindlichen<br />

Normen, die per nationaler und/o<strong>de</strong>r regionaler<br />

Gesetzgebung festgelegt wor<strong>de</strong>n sind,<br />

hinausgehen. Aus diesem Grund müssen die<br />

Mitgliedstaaten (in Belgien, die Regionen)<br />

einen „Umweltrahmen“, d. h. ein Verzeichnis<br />

<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen aufstellen, die<br />

auf <strong>de</strong>n Obst- und Gemüsesektor anwendbar<br />

sind und auf dieser Grundlage eine nicht<br />

erschöpfen<strong>de</strong> Liste <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n operationellen<br />

Programmen beihilfefähigen Aktionen verfassen.<br />

Dieser nationale/regionale Rahmen<br />

muss <strong>de</strong>r EU-Kommission zwecks Genehmigung<br />

übermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />

. Zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

aufgewandte Mittel<br />

Die EU-Verordnung über Aktionen zur<br />

Information und Verkaufsför<strong>de</strong>rung von<br />

Agrarerzeugnissen auf <strong>de</strong>m Binnenmarkt<br />

sieht einen gemeinschaftlichen Beitrag<br />

vor, <strong>de</strong>r für gewisse Verkaufsför<strong>de</strong>rungsaktionen<br />

bei bis zu 50 % liegen kann. Um<br />

<strong>de</strong>n Verbrauch von Obst und Gemüse bei<br />

Kin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Schulen anzukurbeln, wird<br />

dieser Prozentsatz bei Aktionen zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

von Obst und Gemüse auf<br />

60 % angehoben.<br />

Aktionen zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung können die<br />

Erzeugerorganisationen in ihre operatio-<br />

nellen Programme als Aktionen,zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Vermarktung aufnehmen und<br />

wer<strong>de</strong>n, wie die übrigen Massnahmen, zu<br />

50% durch <strong>de</strong>n EU-Haushalt 3 finanziert.<br />

Der Rat <strong>de</strong>r EU-Landwirtschaftsminister<br />

hat in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Verkaufsför<strong>de</strong>rung,<br />

neben <strong>de</strong>r Entscheidung zur<br />

Reform <strong>de</strong>r Gemeinsame Marktordnung für<br />

Obst und Gemüse die EU-Kommission dazu<br />

angehalten, eine Machbarkeitsstudie zu<br />

einem spezifischen Programm Obst in <strong>de</strong>r<br />

Schule (das ebenfalls Gemüse und ggf. weiterverarbeitete<br />

Produkte zum Thema hätte)<br />

durchzuführen.<br />

. Die Betriebsprämienregelung wird<br />

auf Obst, Gemüse und Kartoffeln<br />

ausge<strong>de</strong>hnt<br />

Die Beihilfen für weiterverarbeitete Produkte<br />

sind mittels Übergangsphasen, über<br />

die die betreffen<strong>de</strong>n Mitgliedstaaten entschei<strong>de</strong>n<br />

müssen, völlig entkoppelt wor<strong>de</strong>n.<br />

Die Dauer dieser Übergangsphasen ist je<br />

nach <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Produkten variabel.<br />

Obst, Gemüse und Kartoffeln sind ab <strong>de</strong>m<br />

1. Januar 2008 in <strong>de</strong>r Betriebsprämienregelung<br />

enthalten. Dementsprechend wer<strong>de</strong>n<br />

die mit Obst (einschließlich Obstgärten),<br />

Gemüse (einschließlich Kartoffeln)<br />

bepflanzten Flächen und Baumschulen für<br />

Rechte auf Betriebsprämie beihilfefähig.<br />

Den Mitgliedstaaten stand es allerdings<br />

frei, sich bis zum 1. November 2007 dafür<br />

zu entschei<strong>de</strong>n, die Zuschußfähigkeit für<br />

einen Teil dieser Produkte bzw. alle Produkte<br />

spätestens bis zum 31. Dezember<br />

2010 zu verlängern.<br />

In Belgien (Wallonien und Flan<strong>de</strong>rn) ist<br />

entschie<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n, dass die betroffenen<br />

Flächen erst ab <strong>de</strong>m 1. Januar 2009<br />

für die Zuschußfähigkeit von Rechten auf<br />

Betriebsprämie in Frage kämen. Sollten<br />

zusätzliche Haushaltsmittel jedoch ausbleiben,<br />

ist vorerst beschlossen wor<strong>de</strong>n,<br />

keine neuen Rechte für Obst, Gemüse<br />

und Kartoffeln zu gewähren.<br />

Die Tatsache, dass Obst, Gemüse und Kartoffeln<br />

in die Rechte <strong>de</strong>r Betriebsprämie<br />

3 S. oben: was die neuen Massnahmen zwecks Krisenmanagement anbetrifft, können – dank eines 0,5%igen<br />

Zuschlags <strong>de</strong>r insgesamt für die Prävention und das Krisenmanagement zugeteilten Beihilfe – punktuelle<br />

Aktionen <strong>de</strong>r Verkaufsför<strong>de</strong>rung finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : Corbis<br />

Wirtschaft<br />

aufgenommen wor<strong>de</strong>n sind, zieht nach sich,<br />

dass die Cross-compliance-Regelung für<br />

alle Obst- und Gemüseerzeuger, die Direktzahlungen<br />

erhalten, gelten wer<strong>de</strong>n.<br />

7. Wegfallen <strong>de</strong>r<br />

Ausfuhrrückerstattungen<br />

Die Reform, die in <strong>de</strong>n Rahmen <strong>de</strong>r WTO-<br />

Verhandlungen fällt, welcher die Streichung<br />

<strong>de</strong>r Ausfuhrrückerstattungen bis zum Jahre<br />

2013 einplant, sieht vor, dass die Ausfuhrrückerstattungen<br />

für Obst und Gemüse ab<br />

2008 wegfallen.<br />

laurenCe Château, marie-franCe Closset,<br />

direktorin<br />

direCtion <strong>de</strong> la Politique aGriCole euroPéenne<br />

et internationale (direktion euroPäisChe und<br />

internationale aGrarPolitik)<br />

Avignon, 1994<br />

Weitere Informationen<br />

Division <strong>de</strong> la Politique agricole, DGA<br />

(Division Agrarpolitik)<br />

Direction <strong>de</strong> la Politique agricole<br />

européenne et internationale<br />

Ilot Saint­Luc<br />

1 , chée <strong>de</strong> Louvain<br />

000 Namur<br />

@ : l.château@mrw.wallonie.be ­<br />

mf.closset@mrw.wallonie.be<br />

7


Tiersektor<br />

Die Produktionsberater<br />

„Viehzucht“<br />

Geflügel- und Kaninchenproduktion,<br />

Produktionszweig Milch und Milcherzeugnisse,<br />

Produktionskette Schaf- und Ziegenzucht,<br />

Produktionskette Schweinefleisch,<br />

Produktionskette Rindfleisch.<br />

Unserer Futter­ und Nahrungsmittelerzeugung dazu verhelfen,<br />

sich zumin<strong>de</strong>st teilweise zu profilieren und dabei weiterhin auf<br />

die Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit hin arbeiten, ist als<br />

ein bevorzugtes Mittel angesehen wor<strong>de</strong>n, um sie nachhaltig in<br />

ein zunehmend wettbewerbsfähiges Umfeld einzubeziehen.<br />

Die Produktionsberater sind durch das Dekret<br />

vom 19. Dezember 2002 über die Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

in <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>r<br />

Weiterentwicklung von Agrarerzeugnissen<br />

von differenzierter Qualität eingeführt wor<strong>de</strong>n.<br />

Sie sind so konzipiert wor<strong>de</strong>n, dass sie<br />

sich in ein ganzheitliches System einfügen,<br />

das dazu bestimmt ist die wallonische Landwirtschaft<br />

mit Hilfe ihrer Fach- und Sachkenntnisse<br />

und <strong>de</strong>r Qualität ihrer Erzeugnisse<br />

zu verbessern und voranzutreiben.<br />

Das 2002 angedachte System besteht aus<br />

mehreren Zusatzelementen (einige sind<br />

neu entstan<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>re bestan<strong>de</strong>n bereits),<br />

die dazu gedacht sind eng miteinan<strong>de</strong>r zu<br />

Entwicklung und<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung von<br />

wallonischem Qualitätsfleisch<br />

Photo : MRW Dm JLC 7298<br />

arbeiten, um das festgelegte Ziel zu erreichen<br />

(siehe nachstehen<strong>de</strong>n Rahmentext).<br />

Produktionsberater<br />

Bei <strong>de</strong>n Produktionsberatern han<strong>de</strong>lt es sich<br />

um Stellen, die jeweils eine Produktionskette<br />

vertreten (d.h. eines landwirtschaftlichen<br />

Nebensektors). Sie sind als Ersatz <strong>de</strong>r<br />

Beratungsausschüsse von ORPAH (siehe<br />

oben) eingesetzt wor<strong>de</strong>n. Während letztgenannte<br />

im Wesentlichen damit beauftragt<br />

waren, die Nutzung <strong>de</strong>r für ORPAH<br />

verfügbaren För<strong>de</strong>rfonds auszurichten (die<br />

u.a. aus <strong>de</strong>n Beiträgen <strong>de</strong>r Erzeuger gespeist<br />

wer<strong>de</strong>n), wird <strong>de</strong>n Produktionsberatern ein<br />

breiteres Tätigkeitsfeld zugesprochen. Diese<br />

Berater sollen in <strong>de</strong>r Tat <strong>de</strong>n Bedarf auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet <strong>de</strong>r Forschung, <strong>de</strong>r Beratung, <strong>de</strong>r<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung, die mit <strong>de</strong>m Wachstum<br />

ihres Sektors zusammenhängt, erkennen<br />

sowie <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Einrichtungen bzw.<br />

Behör<strong>de</strong>n (Landwirtschaftsminister und<br />

Verwaltung, Apaq-W) Stoßrichtungen für zu<br />

treffen<strong>de</strong> Maßnahmen vorschlagen.<br />

Die Hauptaufgabe dieser Berater besteht<br />

also darin, die Überlegungen zur Ausrichtung<br />

<strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r wallonischen Landwirtschaft<br />

voranzutreiben.<br />

Die vor Ort befindlichen Produktionsberater<br />

bil<strong>de</strong>n sozusagen einen Knüpfpunkt zwischen<br />

<strong>de</strong>n Betreibern und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Beteiligten, welche die Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

und die Entwicklung organisieren. Unter <strong>de</strong>n<br />

gesamten Beratern können sie als eine Art<br />

Verbindung o<strong>de</strong>r als Zentralpunkt (doppelsinnige<br />

Beziehung) betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Es obliegt <strong>de</strong>m Produktionsberater in erster<br />

Linie einen Entwicklungsplan zu erarbeiten<br />

(vom Lenkungsausschuss <strong>de</strong>r Apaq-W<br />

überprüft und als gültig anerkannt und vom<br />

Minister angenommen). Die Durchführung<br />

dieses Plans, seine Anwendung und seine<br />

regelmäßige Aktualisierung wer<strong>de</strong>n sodann<br />

vom Produktionsberater festgelegt. Der<br />

Berater trägt ebenfalls Sorge für alle notwendigen<br />

Konzertierungsaufgaben.<br />

Ein Entwicklungsplan kann in zwei Teile<br />

aufgeteilt sein, die <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n großen<br />

Kategorien <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Produktionsberatern<br />

übertragenen Aufgaben entspricht, wobei<br />

jeweils ein privilegierter Gesprächspartner,<br />

die Generaldirektion Landwirtschaft und<br />

die Apaq-W, beteiligt ist.<br />

Die Produktionsberater müssen folglich<br />

eng mit <strong>de</strong>r Apaq-W und <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

zusammenarbeiten, bei unterschiedlichen<br />

betroffenen Beteiligten, Projektträgern; Forschungs-<br />

und Beratungseinrichtungen und<br />

<strong>de</strong>r Apaq-W konkrete Aktionen und Projekte<br />

(auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Forschung, Betreuung,<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Produkte <strong>de</strong>r wallonischen Landwirtschaft, Verkaufsför<strong>de</strong>rung, Weiterentwicklung<br />

Wer macht was?<br />

Die Wallonische Agentur für die För<strong>de</strong>rung von Qualitätslandwirtschaft<br />

(APAQw): Die Agentur ist eine gemeinnützige<br />

Einrichtung und wur<strong>de</strong> gegrün<strong>de</strong>t als Ersatz für das Regionalamt<br />

für <strong>de</strong>n Absatz von Land- und Gartenbauprodukten (ORPAH,<br />

selbst das vormalige Lan<strong>de</strong>samt für Absatzmärkte in Landwirtschaft,<br />

Obst- und Gartenbau, ONDAH). Sie hatte eine zweifache<br />

Aufgabe zu bewältigen, zum einen das Image <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

allgemein aufpolieren und die Produktionen und Erzeugnisse<br />

von differenzierter Qualität för<strong>de</strong>rn, dies sollte u.a. mit <strong>de</strong>r Einführung<br />

einer wallonischen kollektiven Marke (Eqwalis) bewerkstelligt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Agentur verwaltet drei Organisationen:<br />

<strong>de</strong>r Lenkungsausschuss. Besteht aus öffentlichen und privaten<br />

Vertretern. Er muss einen mehrjährigen und branchenübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Plan zur Weiterentwicklung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Minister unterbreitet wird, ausarbeiten;<br />

das Observatorium für Nahrungsmittelverbrauch. Verfolgt das<br />

Ziel, Angaben über <strong>de</strong>n Entwicklungsstand <strong>de</strong>s Verbrauchs und<br />

Verfügung zu stellen und Aktionen zwecks Weiterentwicklung<br />

und Verkaufsför<strong>de</strong>rung zu steuern;<br />

das Komitee <strong>de</strong>r Qualitätsbezeichnung. Es managt die Arbeitsweise<br />

<strong>de</strong>r wallonischen kollektiven Qualitätsbezeichnung.<br />

Die Generaldirektion Landwirtschaft für die Verwaltung <strong>de</strong>s<br />

Ministeriums <strong>de</strong>r Wallonischen Region, mit Hilfe <strong>de</strong>r Division<br />

Forschung, Entwicklung und Qualität. Diese Division umfasst<br />

drei Direktionen, nämlich „Forschung“, „Entwicklung und Allgemeinverständliche<br />

Darlegung“ und „Produktqualität“ und über-<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung) ins Leben rufen. Sie können<br />

<strong>de</strong>r Verwaltung ggf. auch dabei helfen,<br />

diese Projekte zu bewerten und sie bei ihrer<br />

Umsetzung überprüfen.<br />

Die Produktionsberater sollen Anfangsschwierigkeiten<br />

beseitigen, Vorarbeit leisten,<br />

die Arbeit ihrer Partner lenken, wobei letztgenannten<br />

vorbehalten ist, ins Einsatzumfeld<br />

zu gelangen, und bekannt ist, dass ihre<br />

Aufgabe nicht darin besteht, Projekte o<strong>de</strong>r<br />

Aktionen zu tragen bzw. durchzuführen.<br />

Als Kontaktstelle zwecks Information und<br />

Beratung müssen sie ebenfalls darauf achten,<br />

für ihren gesamten Sektor neutral aufzutreten,<br />

ohne einen Nebensektor o<strong>de</strong>r ein<br />

beson<strong>de</strong>res Glied <strong>de</strong>r Kette zu bevorzugen.<br />

Allerdings sollte immer beachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die Interessen <strong>de</strong>s Landwirts gewahrt<br />

bzw. maximiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist darauf hinzuweisen, dass vorgeschlagene<br />

Aktionen und Projekte in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m Dekret 2002 und – entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Möglichkeiten je<strong>de</strong>s Sektors<br />

– die Entwicklung von Produktionen diffe-<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r Produktionsketten und Entwicklungsplan<br />

renzierter Qualität bestmöglich bevorzugen<br />

müssen. Somit haben die Produktionsberater<br />

ebenfalls zum Ziel, zur Aufstellung<br />

von Lastenheften beizutragen, die Produktionen<br />

von differenzierter Qualität zum Gegenstand<br />

haben, das Angebot und die Nachfrage<br />

auf diesem Gebiet in enger Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft und<br />

<strong>de</strong>r Apaq-W zu ermitteln und anzukurbeln.<br />

Konkret sind elf Produktionsketten<br />

o<strong>de</strong>r Sektoren in ein Register aufgenommen<br />

wor<strong>de</strong>n 1 , <strong>de</strong>nen ein Produktionsberater<br />

zuteil wer<strong>de</strong>n kann,<br />

die Produktionsketten Rindfleisch,<br />

Schweinefleisch, Schweine- und Ziegenfleisch,<br />

Geflügel- und Kaninchenfleisch,<br />

Milch und Milcherzeugnisse,<br />

Kartoffeln, genusstaugliche Obst- und<br />

Gartenbauerzeugnisse, nicht-genusstaugliche<br />

Obst- und Gartenbauerzeugnisse,<br />

Großkulturen, Fischzucht,<br />

biologische Landwirtschaft.<br />

Eigentliche Entwicklung: Definition von möglichen Wegen in Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>r Forschung, Betreuung/Beratung, Ausbildung, usw. Stoßrichtungen für Maßnahmen,<br />

die <strong>de</strong>m Minister und seiner Verwaltung dazu verhelfen müssen, <strong>de</strong>n notwendigen<br />

Antrieb zu geben, um <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Sektor und die wallonische Landwirtschaft<br />

insgesamt voranzutreiben;<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung: Vorschlag von Stoßrichtungen für Maßnahmen an die Adresse<br />

<strong>de</strong>r Apaq-W, welche die operationelle Durchführung übernimmt.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

nimmt eine maßgeben<strong>de</strong> Aufgabe bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Politik<br />

zum Ausbau einer Qualitätslandwirtschaft, doch ihr Tätigkeitsfeld<br />

umfasst die Verkaufsför<strong>de</strong>rung nicht;<br />

Die Produktionsberater (siehe nachstehend).<br />

Das Amt für wallonische Produkte (OPW), VoG. Es hat sich <strong>de</strong>r<br />

Verkaufsför<strong>de</strong>rung sog. Regionalerzeugnisse (aus <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung<br />

im Hof stammend sowie warenhandwerkliche<br />

Erzeugnisse) verschrieben.<br />

Der Wissenschaftliche Beratungsausschuss für Futter­ und<br />

Nahrungsmittel. Dieser Ausschuss, <strong>de</strong>r ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t<br />

wor<strong>de</strong>n war, um beim regionalen Beantragungsverfahren zwecks<br />

Eintragung von Bezeichnungen von Agrarprodukten sowie Futter-<br />

und Lebensmitteln als Geschützte Herkunftsbezeichnung<br />

(AOP) o<strong>de</strong>r Geschützte geographische Angabe (IGP) in Anwendung<br />

<strong>de</strong>r EU-Bestimmungen zu intervenieren, hat erfahren, dass<br />

sein Aufgabenbereich auf die Überprüfung jeglicher Anträge auf<br />

Anerkennung <strong>de</strong>r Lastenhefte in Zusammenhang mit differenzierter<br />

Qualität (von <strong>de</strong>r Gewährung <strong>de</strong>r kollektiven Qualitätsbezeichnung<br />

Eqwalis) erweitert wur<strong>de</strong>;<br />

Weitere Strukturen wie das Labornetzwerk Réquasud o<strong>de</strong>r die<br />

Gruppe Qualität Hofeigener Erzeugnisse (CQPF) helfen <strong>de</strong>n Erzeugern<br />

dabei mit <strong>de</strong>n Vorschriften (vorschriftsmäßige Qualität)<br />

übereinzustimmen und ihre Organisation (systemische Qualität)<br />

bzw. die vor<strong>de</strong>finierte Qualität ihrer Produkte zu verbessern.<br />

Finanzhilfen wer<strong>de</strong>n Erzeugerverbän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Produktketten<br />

gewährt, die im Bereich Qualität Projektträger sind.<br />

Wie setzen sich diese<br />

Produktionsketten zusammen?<br />

Die wichtigste unter <strong>de</strong>n Zulassungsbedingungen<br />

<strong>de</strong>r Produktionsberater<br />

schreibt vor, dass ihre Struktur<br />

ein für <strong>de</strong>n gesamten Sektor, <strong>de</strong>n sie<br />

weiter ausbauen soll, repräsentatives<br />

Verwaltungsorgan umfassen muss.<br />

Alle Kettenglie<strong>de</strong>r einer Produktionskette,<br />

vom Erzeuger über die Weiterverarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Betriebe und die<br />

Vertriebsstellen bis hin zum Verbraucher,<br />

müssen in ausgewogener Weise<br />

vertreten sein. Auch Wissenschaftler<br />

o<strong>de</strong>r Techniker sind anwesend 2 .<br />

In <strong>de</strong>r Praxis sind En<strong>de</strong> 2003 – Anfang 2004<br />

zehn VoG durch Ministerialerlass als Produktionsberater<br />

zugelassen wor<strong>de</strong>n. Einzig<br />

und allein <strong>de</strong>n Produktionsberater Fischsektor<br />

gibt es noch nicht. Ein Rahmenabkommen<br />

verbin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong> dieser Vereinigungen<br />

mit <strong>de</strong>r Wallonischen Region. Der Vertrag<br />

<strong>de</strong>finiert die Aufgaben <strong>de</strong>s Produktionsberaters<br />

und sieht vor, dass zu seinen Gunsten<br />

eine jährliche finanzielle Unterstützung<br />

bereitgestellt wird, um ihm zu helfen, seine<br />

durch die Umsetzung dieser Aufgaben entstan<strong>de</strong>nen<br />

Personal- und Betriebskosten zu<br />

<strong>de</strong>cken. Um diese Aufgaben zu bewältigen,<br />

verfügt je<strong>de</strong> Struktur insgesamt über einen<br />

ständigen Vertreter, <strong>de</strong>r eine Universitäts-


10<br />

Tiersektor<br />

ausbildung (Ausbildung Agrarwissenschaftler)<br />

absolviert hat sowie über ein<br />

Sekretariat.<br />

Es gibt fünf Produktionsberater für <strong>de</strong>n<br />

Tiersektor, vier für <strong>de</strong>n Pflanzensektor,<br />

<strong>de</strong>r Produktionsberater biologische<br />

Landwirtschaft ist „gemischt“. Historisch<br />

gesehen verfügten drei Tierproduktionszweige<br />

(Schweinezucht, Geflügel- und<br />

Kaninchenzucht, Schaf- und Ziegenzucht)<br />

bereits über eine Struktur, die in<br />

erster Linie <strong>de</strong>r Beratung diente. Genau<br />

diese Strukturen haben für <strong>de</strong>n Start<br />

<strong>de</strong>r Produktionsberater als Denkschema<br />

gedient. Infolge <strong>de</strong>r Gründung und <strong>de</strong>r<br />

anschließen<strong>de</strong>n Anerkennung zwei<br />

neuer VoG in <strong>de</strong>n Sektoren Milch und<br />

Rindfleisch haben die fünf Produktionsberater<br />

<strong>de</strong>s Tiersektors ihre Aktivitäten<br />

zu Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2004 aufnehmen<br />

können, es folgten sechs Monate später<br />

die Berater <strong>de</strong>s Pflanzensektors sowie<br />

<strong>de</strong>r biologischen Landwirtschaft. Es ist<br />

darauf hinzuweisen, dass die drei „bereits<br />

etablierten“ Produktionszweige neben<br />

ihren Aufgaben <strong>de</strong>r Produktionsberatung<br />

Beratungstätigkeiten aufrechterhalten<br />

haben, die dank eines Zuschusses <strong>de</strong>r<br />

Direktion Entwicklung und Allgemeinverständliche<br />

Darlegung <strong>de</strong>r GD Landwirtschaft<br />

getragen wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Seiten gewähren einen<br />

Einblick in die von <strong>de</strong>n Produktionsberatern<br />

<strong>de</strong>s Tiersektors vollbrachte Arbeit<br />

seit <strong>de</strong>ren Einführung (die Aktivitäten<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Berater wer<strong>de</strong>n nachträglich<br />

vorgestellt). Je<strong>de</strong>r Produktionsberater<br />

stellt sich darin vor und berichtet über<br />

Fortschritte, die seit 2004 im Bereich<br />

Entwicklung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

erzielt wer<strong>de</strong>n konnten. Die in Anwendung<br />

ihres Entwicklungsplans realisierten<br />

Studien, die intern durchgeführt<br />

wor<strong>de</strong>n sind o<strong>de</strong>r externen Beratern bzw.<br />

<strong>de</strong>m CRIOC in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />

Verbraucherobservatorium anvertraut<br />

wor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n durchleuchtet. Laufen<strong>de</strong><br />

Arbeiten und kurzfristige Perspektiven<br />

wer<strong>de</strong>n ebenfalls behan<strong>de</strong>lt.<br />

1 Erlass <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung (AGW) vom<br />

3. Juli 2003.<br />

2 Erlass <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung vom<br />

26. August 2003.<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r Produktionen<br />

von differenzierter Qualität<br />

Zum wallonischen Geflügelsektor gehören<br />

Qualitätsproduktionsketten mit<br />

großem Entwicklungspotential, die<br />

unterstützt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Wichtigste Errungenschaften<br />

Die Definition <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stkriterien für<br />

differenzierte Qualität beim Hähnchen,<br />

<strong>de</strong>r Legehenne und <strong>de</strong>r Stopfente. Im<br />

Geflügelsektor wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />

für differenzierte Qualität<br />

mehrere Kriterien zugrun<strong>de</strong>gelegt, nämlich<br />

wi<strong>de</strong>rstandsfähige Rassen, extensivere<br />

Zuchtmetho<strong>de</strong>n, auf Geschmacksebene<br />

differenzierte Produkte, positive<br />

Liste <strong>de</strong>r Rohstoffe, Nähe <strong>de</strong>r Zulieferungen,<br />

nicht gekennzeichnete GVO-<br />

Lebensmittel, Integration <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />

ins Landschaftsbild und beson<strong>de</strong>re<br />

Bemühungen um die Ausbringung, Prophylaxe,<br />

die auf Verhütung, anstatt auf<br />

Behandlungen beruht. All’ dies muss aus<br />

einer familiär ausgerichteten Landwirtschaft<br />

stammen und <strong>de</strong>n Erzeugern einen<br />

Mehrwert einbringen. Diese Kriterien sind<br />

letzten September vom Wissenschaftlichen<br />

Beratungsausschuss für Futter- und<br />

Nahrungsmittel gutgeheißen wor<strong>de</strong>n;<br />

eine Prüfung <strong>de</strong>r Produktionsketten<br />

zwecks I<strong>de</strong>ntifizierung von Synergien,<br />

die zwischen Han<strong>de</strong>lsketten in Betracht<br />

kommen, um <strong>de</strong>ren Entwicklung sicherzustellen<br />

und diese wettbewerbsfähiger<br />

zu gestalten, so dass <strong>de</strong>r ausländischen<br />

Konkurrenz begegnet wer<strong>de</strong>n kann;<br />

die Erkundung <strong>de</strong>s Horeca-Marktes<br />

(Gaststättengewerbe) und <strong>de</strong>r Körperschaften<br />

zwecks Diversifizierung <strong>de</strong>r<br />

Absatzwege;<br />

Photo : Marc Fasol<br />

Der Produktions<br />

„Geflügel- und K<br />

das Gutachten zum Abbau wallonischer<br />

Instrumente von geringerer Kapazität<br />

(Schwäche wur<strong>de</strong> im Entwicklungsplan<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert);<br />

die Durchführung einer organoleptischen<br />

Studie an <strong>de</strong>m vormals anerkannten Hähnchen<br />

Label <strong>de</strong> Qualité wallon (wallonisches<br />

Gütesiegel), die als Geschützte geographische<br />

Angabe (g.g.A.) zum Registrierungsdossier<br />

gehört;<br />

technischer Beistand in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Sektor eigenen Problemen,<br />

wie z. B., die Suche nach Lösungen zwecks<br />

Eingrenzung finanzieller Auswirkungen wie<br />

<strong>de</strong>r Entenpest, <strong>de</strong>r Verfassung eines Leitfa<strong>de</strong>ns<br />

zur Selbstkontrolle für die Produktion<br />

von hofeigener Stopfleber, usw.;<br />

die Gründung einer Kontaktstelle zwecks<br />

Informationsaustausch mit <strong>de</strong>r Internet-<br />

Website, Newsletter, EDV-Datenbanken,<br />

<strong>de</strong>r Organisation <strong>de</strong>s jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Tages „Schweine- und Geflügelproduktionen“,<br />

Teilnahme am Europäischen<br />

Netz <strong>de</strong>r Erzeuger gefärbter Stämme (Produktionen<br />

von differenzierter Qualität), das<br />

sog. ERPA, usw.<br />

Wesentliche Projekte<br />

Mit <strong>de</strong>n für 2008 ins Auge gefassten<br />

Projekten möchte man <strong>de</strong>n als von differenzierter<br />

Qualität anerkannten Produktionen<br />

und Erzeugnissen vor allem eine<br />

bessere Sichtbarkeit verleihen. Der Produktionsberater<br />

hofft, dass <strong>de</strong>r finanzielle<br />

Anreiz, <strong>de</strong>n die neuen AIDA Investitionsbeihilfen<br />

(Investitionen, die zu 25% <strong>de</strong>r<br />

beihilfefähigen Beträge finanziert wer<strong>de</strong>n)<br />

darstellen, sehr bald schon mit einem<br />

starken auf diese Erzeugnisse ausgerichteten<br />

Marketing einhergehen kann. In<br />

diesem Zusammenhang scheint es ange-<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


erater<br />

aninchenzucht“<br />

bracht, ein Konzept o<strong>de</strong>r eine Marke für<br />

Erzeugnisse von differenzierter Qualität<br />

zu kreieren und <strong>de</strong>n Verbraucher auf<br />

diese Weise zu informieren.<br />

Es ist <strong>de</strong>nnoch wichtig jetzt schon<br />

daraufhin zu arbeiten, die Erzeugnisse<br />

besser bekannt zu machen. 2008 wird<br />

<strong>de</strong>r Produktionsberater nachstehen<strong>de</strong><br />

Aktionen somit koordinieren:<br />

– Zusammenstellung eines Verzeichnisses<br />

wallonischer Erzeugnisse und<br />

Erzeuger von Geflügel und Kaninchen,<br />

– Organisation eines Tages <strong>de</strong>r Offenen<br />

Tür für wallonische Betriebe, die sich<br />

<strong>de</strong>r differenzierten Qualität verschrieben<br />

haben;<br />

– Sensibilisierung <strong>de</strong>s Vertriebssektors<br />

für Erzeugnisse von differenzierter<br />

Qualität und die Kriterien, die ihnen<br />

zugrun<strong>de</strong>gelegt wer<strong>de</strong>n;<br />

– Aufstellung eines Gutachtens, das<br />

dazu dient, diese Erzeugnisse in <strong>de</strong>n<br />

Auslagen /Abteilungen <strong>de</strong>r Vertriebsstellen<br />

besser zu präsentieren<br />

Filière avicole et cunicole <strong>wallonne</strong><br />

(Wallonische Geflügel­ und<br />

Kaninchenproduktion, FACW) asbl<br />

Maison <strong>de</strong> l’Agriculture et <strong>de</strong> la<br />

Ruralité<br />

47, chaussée <strong>de</strong> Namur<br />

5030 Gembloux<br />

T. : 081 / 62.73.11<br />

@ : info@facw.be<br />

http://www.facw.be<br />

Photo : Apaq-W<br />

Photo : DGA – ig3<br />

Der Produktionsberater<br />

„Schaf- und Ziegenfleisch“<br />

Eine Produktionsmetho<strong>de</strong> von<br />

einer Qualität hervorheben, die<br />

<strong>de</strong>rart beschaffen ist, dass sie<br />

Regionalerzeugnisse von Importerzeugnissen<br />

unterschei<strong>de</strong>t<br />

Eine Antwort auf die klaffen<strong>de</strong> Lücke bei<br />

<strong>de</strong>r belgischen und wallonischen Produktion<br />

von Lammfleisch und Schafs-<br />

bzw. Ziegenkäse.<br />

Wesentliche Errungenschaften<br />

Die Entwicklung von Instrumenten<br />

zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Schafzucht:<br />

– <strong>de</strong>r Wallonische Überberufliche Ziegen-<br />

und Schafverband (Fédération<br />

interprofessionnelle caprine et ovine<br />

<strong>wallonne</strong>, FICOW), <strong>de</strong>r als Produktionsberater<br />

anerkannt wor<strong>de</strong>n ist, hat 2006<br />

mit <strong>de</strong>r Verfassung einer Rentabilitätsstudie<br />

<strong>de</strong>r Schafzucht in Wallonien<br />

begonnen, um das Potential <strong>de</strong>r Schafzucht<br />

in Fachkreisen besser bekannt zu<br />

machen. Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Monaten veröffentlicht.<br />

– ein Stu<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Institut provincial<br />

d’Enseignement agronomique (Institut<br />

<strong>de</strong>r Provinz für Unterricht in Agrarwissenschaften,<br />

IPEA) in La Reid, hat<br />

vom gleichen Standpunkt aus vor<br />

kurzem in Zusammenhang mit seiner<br />

Abschlussarbeit, einen Bericht über<br />

die Ziegenzucht verfasst.<br />

– seit 2007 hat sich <strong>de</strong>r Messestand <strong>de</strong>s<br />

FICOW in Libramont <strong>de</strong>r Aufwertung<br />

<strong>de</strong>s Berufsstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Schafzüchters<br />

verschrieben.<br />

– <strong>de</strong>r FICOW bietet regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Lehrgänge zur Einführung<br />

in die Schaf- und Ziegenzucht an, die<br />

für in <strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong> Zugezogene<br />

gedacht sind;<br />

Das <strong>de</strong>utliche Hervorheben einer Produktionsmetho<strong>de</strong><br />

von differenzierter<br />

Qualität. Der FICOW hat zusammen mit<br />

Vertretern <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Sektoren mit<br />

1 Projekt wur<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r GD<br />

Landwirtschaft – Direktion Entwicklung und Allgemeinverständliche<br />

Darlegung – Außendienststellen<br />

Ciney und <strong>de</strong>m Forschungszentrum für<br />

landwirtschaftliche Techniken bei <strong>de</strong>r Schafzucht<br />

Namur-Luxemburg (Centre d’Etu<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s techniques<br />

en agriculture (CETA) ovin Namur-Luxembourg)<br />

auf die Beine gestellt.<br />

<strong>de</strong>r Definition <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stkriterien für<br />

differenzierte Qualität in <strong>de</strong>r Schaf-<br />

und Ziegenzucht begonnen. Da die<br />

Rückverfolgbarkeit eine <strong>de</strong>r Säulen <strong>de</strong>r<br />

differenzierten Qualität bei Schafen und<br />

Ziegen darstellt, hat <strong>de</strong>r FICOW sich in<br />

die Weiterentwicklung von EDV-Instrumenten<br />

zwecks Verbesserung <strong>de</strong>r Rückverfolgbarkeit<br />

in <strong>de</strong>r Fleischproduktionskette,<br />

insbeson<strong>de</strong>re das Programm zur<br />

Führung <strong>de</strong>s Viehbestands, Datenbanken,<br />

<strong>de</strong>r Beratung eines Versuchs zur elektronischen<br />

I<strong>de</strong>ntifikation „hineingekniet“.<br />

Das Zurschaustellen <strong>de</strong>r Erzeugnisse.<br />

Was die Verkaufsför<strong>de</strong>rung anbelangt,<br />

wird zusammen mit <strong>de</strong>r Apaq-<br />

W ein Verzeichnis hofeigener Ziegen-<br />

und Schafskäsesorten Walloniens<br />

zusammengestellt.<br />

Projekte<br />

In diesen letzten Jahren ist es noch komplexer<br />

gewor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Züchters<br />

auszuüben, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r gesetzliche Rahmen<br />

ist gefestigt wor<strong>de</strong>n, die Rohstoffpreise<br />

sind in die Höhe geschnellt und die Blauzungenkrankheit<br />

stellen allesamt Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

dar, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Züchter sich<br />

stellen muss, und bei <strong>de</strong>r Verbesserung<br />

bzw. beim Erhalt <strong>de</strong>r Schaf- und Ziegenproduktion<br />

entsprechen vorgenannte<br />

Punkte Hemmnissen. Der FICOW möchte<br />

sich daher auf Projekte konzentrieren, die<br />

dazu beitragen, <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Schaf- und<br />

Ziegenzüchters zu vereinfachen, in<strong>de</strong>m er<br />

sich auf die Leitlinien <strong>de</strong>r Berufsausbildung,<br />

die Gewerbezulassung, öffentliche Beihilfen<br />

und die Finanzierung stützt, wobei<br />

er nach wie vor verfügbar bleibt, um <strong>de</strong>n<br />

Erwartungen <strong>de</strong>r Produktionsketten <strong>de</strong>r<br />

Schaf- und Ziegenzucht nachzukommen.<br />

Fédération interprofessionnelle<br />

caprine et ovine <strong>wallonne</strong>, FICOW, asbl<br />

(Wallonischer Überberuflicher Ziegen­<br />

und Schafverband, V.o.G.)<br />

Maison <strong>de</strong> l’Agriculture et <strong>de</strong> la Ruralité<br />

47, chaussée <strong>de</strong> Namur – 5030 Gembloux<br />

T. : 081 / 62.74.47 – @ : ficow@swing.be<br />

11


1<br />

Dank eines annehmbaren<br />

Milchpreises eine gerechte<br />

Gewinnmarge wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n<br />

Die Milchproduktion macht 25 %<br />

<strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r wallonischen Agrarproduktion<br />

aus.<br />

Der Produktionsberater Milch strebt danach<br />

<strong>de</strong>n Sektor Milch und Milcherzeugnisse<br />

in <strong>de</strong>r Wallonischen Region auszubauen,<br />

in<strong>de</strong>m er sich in eine Logik <strong>de</strong>s Mehrwerts,<br />

sowohl für Milcherzeuger, als auch für die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kette einbringt.<br />

Strategischer Plan: sich auf fünf<br />

Arbeitsschwerpunkte konzentrieren<br />

<strong>de</strong>m „Gesundheits“-Image von Milch<br />

und Milcherzeugnissen mit wissenschaftlichen<br />

Argumenten wie<strong>de</strong>r zu neuem<br />

Glanz verhelfen;<br />

die Industrie dazu bringen und ihr dazu<br />

verhelfen, innovative und als wallonisch<br />

anerkannte Produktionen aufzuwerten;<br />

die Weiterverarbeitung von Milch auf<br />

<strong>de</strong>m Bauernhof för<strong>de</strong>rn;<br />

<strong>de</strong>n Verbrauch wallonischer Milcherzeugnisse<br />

steigern und<br />

das Vorhan<strong>de</strong>nsein wallonischer Milcherzeugnisse<br />

innerhalb von Vertriebswegen<br />

und <strong>de</strong>m Horeca-Sektor sicherstellen.<br />

Wesentliche Errungenschaften<br />

Analyse und Perspektiven. Das Kolloquium<br />

„Die wallonische Milchproduktion,<br />

Der Produktionsberater „Milch<br />

und Milcherzeugnisse“<br />

Photo : Marc Fasol<br />

Trümpfe und Perspektiven“ (La production<br />

laitière <strong>wallonne</strong>, atouts et perspectives),<br />

das Mitte Mai in Gembloux stattgefun<strong>de</strong>n<br />

hat, ist eine Veranstaltung <strong>de</strong>s<br />

Produktionsberaters Milch;<br />

ein wallonisches „Käse“-Zentrum. Der<br />

Produktionsberater, <strong>de</strong>m daran gelegen<br />

ist, Aktionen zu unterstützen, die<br />

sich in seine Strategie einreihen, hat<br />

sich erst einmal um die Gründung eines<br />

wallonischen „Käse“-Zentrums bemüht.<br />

Mehrere Studien sind in diesem Zusammenhang<br />

durchgeführt wor<strong>de</strong>n. Die Verwirklichung<br />

dieses Projekts, das von <strong>de</strong>r<br />

Provinz Namur unterstützt wird, nimmt<br />

ihren Lauf. Die Projektträger versuchen<br />

nunmehr die finanziellen Mittel zu <strong>de</strong>ssen<br />

Verwirklichung aufzubringen;<br />

eine Marke für Ar<strong>de</strong>nner Milch. Unmittelbar<br />

danach ist ein weiteres umfassen<strong>de</strong>s<br />

Projekt entstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn eine<br />

als wallonisch erkennbare Milch , die<br />

aus <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen stammt, ist auf <strong>de</strong>n<br />

Markt gebracht wor<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>r zertifizierte<br />

geographische Ernteraum ist <strong>de</strong>rselbe<br />

wie <strong>de</strong>r für Ar<strong>de</strong>nner Butter, die<br />

als Geschützte Herkunftsbezeichnung<br />

geführt wird. Dieses Produkt befin<strong>de</strong>t<br />

sich in <strong>de</strong>n Warenabteilungen drei großer<br />

Vertriebsstellen unter <strong>de</strong>r Marke La<br />

Ban<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Félaits, <strong>de</strong>ren Verkauf von <strong>de</strong>r<br />

Apaq-W geför<strong>de</strong>rt wird;<br />

eine genaue Marktanalyse. En<strong>de</strong> 2007 ist<br />

es dank einer Studie über die I<strong>de</strong>ntifikation<br />

neuer Absatzmärkte für wallonische<br />

Milcherzeugnisse gelungen, einen sehr<br />

konkreten Ansatz für <strong>de</strong>n Markt wallonischer<br />

Erzeugnisse zu fin<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m für<br />

die Zukunft wertvolle Standpunkte gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n;<br />

differenzierte Qualität. Der Produktionsberater<br />

verfügt ebenfalls über eine<br />

Internet-Website, die sowohl <strong>de</strong>m im<br />

Produktionszweig Tätigen, als auch <strong>de</strong>m<br />

Bürger als Knüpfpunkt sowie als Daten-<br />

und Informationsquelle dient. Der Berater<br />

ist durch die Teilnahme <strong>de</strong>r Begleitausschüsse,<br />

wie dies z. B. <strong>de</strong>r Fall ist für das<br />

Begleitprojekt <strong>de</strong>r Erzeuger/weiterverarbeiten<strong>de</strong>n<br />

landwirtschaftlichen Betriebe,<br />

das von <strong>de</strong>r Cellule Qualité Produits<br />

fermiers (Gruppe Qualität Landprodukte,<br />

CQPF), das Weiterentwicklungsprojekt<br />

für Herver Käse unter <strong>de</strong>r geschützten<br />

Herkunftsbezeichnung, die Bearbeitung<br />

eines Dossiers zwecks Antrag auf Eintragung<br />

von Käse <strong>de</strong>r Art „boulette“ als<br />

Photo : Dircom – MRW<br />

geographisch geschützte Angabe (g.g.A.),<br />

ebenfalls aktiv an mehreren Projekten<br />

beteiligt.<br />

Sichtbarkeit. Die Teilnahme <strong>de</strong>s Produktionsberaters<br />

an verschie<strong>de</strong>nen Messen<br />

(Libramont, Battice, Harzé, Mons) verleiht<br />

<strong>de</strong>r vollbrachten Arbeit Offenlegungscharakter<br />

und stellt eine Verbindung her<br />

zwischen Erzeugern, ihren Erzeugnissen<br />

und Verbrauchern.<br />

Wichtigste Projekte<br />

Mehrere Studien, die intern durchzuführen<br />

sind, sind kurzfristig vorgesehen, die Themen<br />

reichen vom Einfluss <strong>de</strong>r Energiekosten auf die<br />

Kosten <strong>de</strong>r Milchproduktion, über die Definition<br />

<strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Milchpreises bis hin zu<br />

<strong>de</strong>r Vermarktungsstruktur von Milcherzeugnissen<br />

auf hofeigener Produktion in Wallonien<br />

und eine Umfrage zu Qualität bei <strong>de</strong>n Milchhändlern<br />

und regionalen Lä<strong>de</strong>n in Zusammenhang<br />

mit ihren Erwartungen in Bezug auf<br />

wallonische Milcherzeugnisse. Der CRIOC wird<br />

in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>de</strong>m Observatorium für Nahrungsmittelverbrauch<br />

und <strong>de</strong>n Produktionsberatern<br />

eine Studie über die Art und Weise erstellen,<br />

wie Verbraucher wallonische hofeigene Milcherzeugnisse<br />

wahrnehmen.<br />

Als eine Art Fortsetzung <strong>de</strong>r 2007 durchgeführten<br />

Studie über neue Absatzmärkte<br />

möchte <strong>de</strong>r Produktionsberater gerne wissen,<br />

inwiefern Verbraucher sich für ein Milchgetränk<br />

interessieren, das hauptsächlich Jugendlichen<br />

als Ersatz für soft drinks dient. Er wird<br />

ebenfalls versuchen, eine Reflexionsgruppe<br />

und eine Initiative über das Thema innovative<br />

Milcherzeugnisse aufzustellen.<br />

Filière Lait et Produits laitiers<br />

<strong>wallonne</strong> (Produktionszweig Milch und<br />

Milcherzeugnisse, FLPLW) V.o.G.<br />

8, rue <strong>de</strong> Liroux – 5030 Gembloux<br />

T. : 081 / 62.69.97/98<br />

@ : c.bauraind@cra.wallonie.be<br />

http://www.filierelait.be


Nachhaltige Schweinefleischproduktion<br />

ausbauen<br />

Für die wallonische Landwirtschaft<br />

stellt die Schweinefleischproduktion<br />

einen interessanten Diversifizierungsschwerpunkt<br />

dar, <strong>de</strong>r allerdings oft systematischem<br />

Wi<strong>de</strong>rstand ausgesetzt ist.<br />

„Diese wichtige Gelegenheit <strong>de</strong>r Diversifizierung<br />

för<strong>de</strong>rn“, unter diesem Blickwinkel<br />

wur<strong>de</strong> die Filière porcine <strong>wallonne</strong> 1998<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Der Aufbau dieses Produktionszweiges<br />

in Wallonien stößt auf schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Wi<strong>de</strong>rstand von Bürgern, <strong>de</strong>r auf<br />

umweltbedingte Betrachtungen und Probleme<br />

<strong>de</strong>s Zusammenwohnens Anlieger<br />

– Betriebe zurückgeht.<br />

Strategischer Plan: sich auf die drei<br />

wesentlichen Leitlinien konzentrieren<br />

die Schweinfleischproduktion in Übereinstimmung<br />

mit <strong>de</strong>n Erwartungen <strong>de</strong>r Nutzer<br />

vorwärtsbringen (Vertrieb, Verbraucher<br />

und Bürger);<br />

die wirtschaftliche Rentabilität <strong>de</strong>r<br />

Betriebe und Unternehmen <strong>de</strong>r Schweinfleischproduktion<br />

unter Einhaltung von<br />

Produktions- und Vertriebsnormen (Tierzuchtleistungen,<br />

Ernährung, Tiergesundheit)<br />

verbessern;<br />

die Betriebe und Unternehmen <strong>de</strong>s Produktionszweigs<br />

in ihr Umfeld integrieren.<br />

Wesentliche Errungenschaften<br />

Differenzierte Qualität. Die Wallonische<br />

Schweinefleischproduktion (FPW) hat<br />

sich zuerst mit <strong>de</strong>n für Schweine eigenen<br />

umweltbedingten Problemen befasst. Als<br />

sie 2004 als Produktionsberater <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

Schweinefleisch anerkannt<br />

wur<strong>de</strong>, hat sie beschlossen, Nachdruck<br />

zu legen auf die Produktionsketten für<br />

Fleisch von differenzierter Qualität und<br />

auf die wallonischen Betreiber, die darauf<br />

eingegangen sind. Daraus entstan<strong>de</strong>n<br />

sind die Verfassung und die Anwendung<br />

eines Ministerialerlasses, <strong>de</strong>r die<br />

Min<strong>de</strong>stkriterien festlegt, welche die<br />

Anerkennung von differenzierter Qualität<br />

im Sektor <strong>de</strong>r Schweinefleischproduktion<br />

<strong>de</strong>finiert. Seit<strong>de</strong>m haben die regionalen<br />

Behör<strong>de</strong>n sieben Lastenhefte als<br />

„<strong>de</strong>r differenzierten Qualität entsprechend“<br />

anerkannt. Zu diesen Lastenheften<br />

für „Frischfleisch“ können zwei<br />

weiterverarbeitete Produkte hinzugefügt<br />

wer<strong>de</strong>n, die von <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Union als geschützte geographische<br />

Angabe (g.g.A.) anerkannt wor<strong>de</strong>n sind:<br />

Pâté gaumais (Leberpastete <strong>de</strong>r Region<br />

Gaumes) und Ar<strong>de</strong>nner Schinken (und<br />

vielleicht bald Saucisson gaumais und<br />

Saucisson d’Ar<strong>de</strong>nne).<br />

Derzeit haben sich mehr als ein Drittel<br />

<strong>de</strong>r wallonischen Schweinezucht- /Mastbetriebe<br />

dazu verpflichtet, differenzierte<br />

Qualität zu erzeugen.<br />

Schweinefleischproduktion und Umweltvorschriften.<br />

Die FPW hat ebenfalls<br />

Analysen beson<strong>de</strong>rer Situationen im<br />

Sektor durchführen lassen und u.a. eine<br />

Studie über die Anwendung <strong>de</strong>r Richtlinie<br />

96/61/EG (IPPC) im Schweinefleischsektor<br />

in <strong>de</strong>r Wallonischen Region (2005) und<br />

<strong>de</strong>n wirtschaftlichen Vorteil <strong>de</strong>r Klasse 3<br />

zugeordneten Einrichtungen für <strong>de</strong>n Fortschritt<br />

<strong>de</strong>r Schweinfleischproduktion in<br />

Wallonien (2006) durchführen lassen;<br />

Kommunikation und Öffnung nach<br />

außen <strong>de</strong>s Agrarsektors. Bei <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

geht es um die Eigenschaften<br />

<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Wallonischen Region erzeugten<br />

Schweinefleisches, aber auch um die<br />

wallonischen Zuchtbetriebe, die differenzierte<br />

Qualität praktizieren. Das von<br />

<strong>de</strong>r FPW verfolgte Ziel besteht darin,<br />

landwirtschaftliche Fach- und Sackkenntnisse<br />

zu verbessern und <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Beteiligten seiner Produktion<br />

erzielten Mehrwert zu steigern. Um<br />

dies zu bewerkstelligen, hat sich die FPW<br />

die Zusammenarbeit <strong>de</strong>s CRIOC gesichert.<br />

Sie möchte das von Verbrauchern<br />

und Bürgern wahrgenommene Image in<br />

gezielten Studien, die seit mehreren Jahren<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n, analysieren. 1<br />

Die FPW hat zu<strong>de</strong>m verstärkt sektorielle<br />

Ansätze von Imagestudien übernommen,<br />

die sich <strong>de</strong>m Vertrieb und <strong>de</strong>m Verbrauch<br />

von Schweinefleisch widmen; 2<br />

maximale Sichtbarkeit. Aus diesen Studien<br />

ist im Mai 2007 eine Kampagne<br />

über Schweinefleisch (Fernsehen, Radio,<br />

1 Verbraucher und Schweinefleisch, qualitative Analyse (2005), Verbraucher, Fleisch- und Wurstwaren und eingepökeltes<br />

Schweinefleisch (2006); Verbraucher und Schweinefleisch; quantitative Analyse (2006).<br />

2 Schweinefleisch und Kommunikation: Erwartungen <strong>de</strong>r Halter <strong>de</strong>r Lastenhefte in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Produktion<br />

von differenzierter Qualität (2006), Schweinefleisch und Vertrieb: das Image von Schweinefleisch im<br />

Vertrieb und Catering, Erwartungen <strong>de</strong>s Sektors (2007), Kommunikation und Schweinefleischproduktion: Diagnose<br />

einer Situation und Vorschlag einer zu entwickeln<strong>de</strong>n Strategie (2007).<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : DGA – Ph. Delaunois<br />

Der Produktionsberater<br />

„Schweinefleisch“<br />

Photo : Fotolia<br />

Presse, Faltblätter, Verköstigungen) hervorgegangen,<br />

die zusammen mit <strong>de</strong>r<br />

Apaq-W durchgeführt wor<strong>de</strong>n ist. Diese<br />

hat die zahlreichen Ernährungsqualitäten<br />

von Schweinefleisch, seine einfachen und<br />

vielfältigen Zubereitungsweisen für einen<br />

<strong>de</strong>m Rhythmus <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Lebens<br />

angepassten Verzehr hervorgehoben.<br />

Wichtigste Projekte<br />

Derzeit arbeitet die FPW, durch die Vermittlung<br />

ihrer Arbeitsgruppe Kommunikation,<br />

an <strong>de</strong>r Planung und Verwirklichung<br />

einer Kommunikationskampagne<br />

über die wallonische Schweinezucht und<br />

an <strong>de</strong>r Definition einer lokalen Schweinefleischproduktion,<br />

die <strong>de</strong>n Erwartungen<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft nachkommt, d.h. die<br />

Produktion muss aus Sicht <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n<br />

Bevölkerung annehmbar sein und <strong>de</strong>m<br />

Züchter eine annehmbares Einkommen<br />

garantieren.<br />

Die Verbreitung dieser Kommunikation<br />

ist vor allem dazu bestimmt einen konstruktiven,<br />

innovativen Dialog über die<br />

Realität <strong>de</strong>r Schweinefleischproduktion<br />

zwischen <strong>de</strong>r Zivilgesellschaft, <strong>de</strong>n Landwirten<br />

und <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n herbeizuführen,<br />

um wie<strong>de</strong>r ein Vertrauensklima zu schaffen,<br />

das <strong>de</strong>r Weiterentwicklung einer<br />

familiären diversifizierten Landwirtschaft<br />

in unserer Region zuträglich ist.<br />

Filière porcine <strong>wallonne</strong>,FPW, asbl<br />

Centre wallon <strong>de</strong> Recherches agronomiques<br />

– Département Productions et Nutrition animales<br />

(Wallonisches Zentrum für Agrarforschung<br />

– Abteilung Tierproduktion und -ernährung)<br />

8, rue <strong>de</strong> Liroux – 5030 Gembloux<br />

T. : 081 / 62.69.91-92 – @ : fpw@cra.wallonie.be<br />

http://www.fpw.be<br />

1


1<br />

Der Produktionsberater „Rindfleisch“<br />

In Wallonien wird in einem wettbewerbsfähigen<br />

sich schnell entwickeln<strong>de</strong>n<br />

Kontext eine starke<br />

Produktionskette für Rindfleisch<br />

beibehalten.<br />

Der Berater hat einen strategischen Fünfjahresplan<br />

erarbeitet, <strong>de</strong>ssen Umsetzung<br />

2007 begonnen hat.<br />

Strategischer Plan und wesentliche<br />

Schwerpunkte:<br />

die Verkaufszahlen durch die Nutzung<br />

einer fö<strong>de</strong>rativen Marke für differenzierte<br />

Qualität wie<strong>de</strong>r ankurbeln.<br />

belgisches Rindfleisch soll im Gaststättengewerbe<br />

(Horeca und Körperschaften)<br />

wie<strong>de</strong>r verstärkt verzehrt wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>de</strong>n Anfragen <strong>de</strong>r Verbraucher nachkommen,<br />

in<strong>de</strong>m die Mast in Wallonien<br />

begünstigt und neue Formen <strong>de</strong>r Aufwertung<br />

von Erzeugnissen vorangebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wichtigste Errungenschaften<br />

Arbeitsgruppe, die mit an<strong>de</strong>ren Beteiligten<br />

o<strong>de</strong>r weiteren Arbeitseinheiten<br />

zusammenarbeitet. Dies ist ein Forum,<br />

wo man die Meinungen und Aktionen<br />

über die Fragen in Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>n oben beschriebenen Entwicklungsleitlinien<br />

bespricht und koordiniert,<br />

Kommunikation und Koordination. Dies<br />

ist ein weiteres Dokumentationszentrum<br />

und eine Internet-Website, die dazu<br />

beitragen, Koordinations- und Kommunikationsaufgaben<br />

für alle Beteiligten <strong>de</strong>r<br />

Produktionskette sowie eine Vertretung<br />

<strong>de</strong>s Sektors anlässlich gewisser Veranstaltungen<br />

(die Foire <strong>de</strong> Libramont, z. B.)<br />

sicherzustellen,<br />

<strong>de</strong>r Produktionsberater, <strong>de</strong>r diesen Zielen<br />

nachkommt, hat insbeson<strong>de</strong>re in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>m Observatorium für<br />

Nahrungsmittelverbrauch zwei Studien<br />

vom CRIOC durchführen lassen. Eine<br />

Studie han<strong>de</strong>lte von Rindfleisch und <strong>de</strong>n<br />

Verbrauchern, die an<strong>de</strong>re von Rindfleisch<br />

und <strong>de</strong>m Horeca-Sektor,<br />

Studie <strong>de</strong>r FUSAGx über die Durchführbarkeit<br />

einer Produktionskette für Kalbfleisch<br />

in Wallonien. Die Ergebnisse geben <strong>de</strong>n<br />

Beteiligten <strong>de</strong>r Produktionskette Aufschluss<br />

über <strong>de</strong>n Ansatz und die Wünsche <strong>de</strong>r<br />

Verbraucher und <strong>de</strong>n Horeca-Sektor sowie<br />

gangbare Wege für neue Erzeugnisse o<strong>de</strong>r<br />

Mittel zur Differenzierung. Sie haben ein<br />

Licht auf die aktuellen Stärken und Schwächen<br />

gegenüber diesen „Verbraucher“-<br />

Sektoren geworfen, diese Punkte könnten<br />

für die Verkaufsför<strong>de</strong>rung genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

differenzierte Qualität. Bei <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stkriterien<br />

für differenzierte Qualität und<br />

die Anerkennung <strong>de</strong>rselben mittels eines<br />

Erlasses <strong>de</strong>r wallonischen Regierung und<br />

Ministerialerlasse geht es auch um Aktivitäten,<br />

an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Produktionsberater<br />

mit <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n seit 2005 aktiv teilnimmt<br />

und die 2008 zu einem Ergebnis<br />

führen dürften. Der Abschluss <strong>de</strong>s Lastenheftes<br />

Blanc-Bleu <strong>de</strong> Qualité supérieure<br />

(Weiß-Blaue Güteklasse „Extra“, BBQS),<br />

<strong>de</strong>r in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n<br />

Gruppen erfolgt, und durch die von<br />

<strong>de</strong>r Apaq-W 2008 ins Leben gerufenen<br />

und von <strong>de</strong>r Region finanzierten Promotionskampagne<br />

konkret wird, ist ein wechselseitig<br />

damit verbun<strong>de</strong>nes Ergebnis.<br />

Wichtigste Projekte<br />

Photo : Dircom– MRW – JLC 3460<br />

Der Produktionsberater wird, in<strong>de</strong>m er<br />

seine Tätigkeit zugunsten von Qualitäts-<br />

Rindfleisch fortsetzt, ein Dossier vorbereiten,<br />

das <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Apaq-<br />

W ausgehändigt wird, um europäische<br />

Fonds zu erhalten, und die Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

von diesem Fleisch in Belgien<br />

auszubauen. Ebenso wer<strong>de</strong>n Daten in<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Gaststättengewerbe<br />

<strong>de</strong>r Körperschaften zusammengetragen<br />

und genutzt, um die Nutzung wallonischer<br />

Qualitätsrindfleischerzeugnisse<br />

durch diesen Sektor zu verbessern.<br />

Der Produktionsberater wird sich wegen<br />

<strong>de</strong>r Situation auf <strong>de</strong>m Rohstoffmarkt, <strong>de</strong>r<br />

Umweltbelange und um die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

lokalen pflanzlichen Produktionen und<br />

Koproduktionen zu maximieren - hauptsächlich<br />

dank eines Wissenschaftlichen<br />

und Technischen Ausschusses, <strong>de</strong>r sich<br />

aus Experten zusammensetzt – mit <strong>de</strong>r<br />

Photo : Fotolia<br />

Studie <strong>de</strong>r möglichen Wege zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Mast in Wallonien befassen.<br />

Und in diesem Zusammenhang wird er<br />

damit fortfahren die Beteiligten <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

über die Möglichkeiten von<br />

Beihilfen zu ihren Gunsten zu informieren<br />

(z. B.: Investitionsbeihilfen (AIDA)).<br />

Die Gründung eines vollständigen Dokumentationszentrums<br />

(Internet, interaktive<br />

Medien, Bulletin, Revue, usw.) wird die vorhergehen<strong>de</strong>n<br />

Koordinations- und Informationsaktivitäten<br />

in <strong>de</strong>n bereits behan<strong>de</strong>lten<br />

Bereichen verstärken. Diese wer<strong>de</strong>n durch<br />

Informationen und Ratschläge im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung, und wenn möglich, im<br />

Bereich <strong>de</strong>s Exports vervollständigt.<br />

Filière Vian<strong>de</strong> bovine <strong>wallonne</strong><br />

(Produktionskette wallonisches<br />

Rindfleisch, FVBW, V.o.G.)<br />

Liège Airport - Bâtiment 52 - Bureau 4<br />

4460 Grâce-Hollogne<br />

T.: 04 / 225.83.51<br />

@ : fvbw@teledisnet.be<br />

http://www.fvbw.be<br />

Informationen über Produktionsketten<br />

und Produktqualität<br />

Division Forschung, Entwicklung und<br />

Qualität, GD Landwirtschaft<br />

Direction <strong>de</strong> la Qualité <strong>de</strong>s produits<br />

(Direktion Produktqualität)<br />

Jean­Marc Cheval<br />

Ilot Saint­Luc<br />

1 , chée <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />

T. : 0 1/ . .<br />

@ : jm.cheval@mrw.wallonie.be


http://agriculture.wallonie.be<br />

Workshops – Neues Produkt – neue Han<strong>de</strong>lsmarke<br />

Die Ländliche Freizone. Die Freizonen <strong>de</strong>s Marshall­Plans.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Hinweis<br />

Die Website <strong>de</strong>s Beraters <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

Rindfleisch<br />

Für Viehzüchter, die Weiterverarbeitung und <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb, und schliesslich <strong>de</strong>n Verbraucher:<br />

www.fvbw.be<br />

Direkter Zugang zur Newsletter <strong>de</strong>s Produktionszweigs und zu zahlreichen<br />

Links mit belgischen und ausländischen Websites.<br />

Inhalt: fvbw.be stellt eine schier unausschöpfliche Informationsquelle dar,<br />

richtet sich an o.g. Zielgruppen, <strong>de</strong>ren Erwartungen sie vollends erfüllt. Die<br />

Kapitel, die Fachleuten gewidmet sind, umfassen insbeson<strong>de</strong>re weitreichen<strong>de</strong><br />

Informationen und Ratschläge über differenzierte Qualität in <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>rzucht.<br />

Empfehlenswert ist auch <strong>de</strong>r Zugang, <strong>de</strong>r gewährt wird für eine grosse Auswahl<br />

nützlicher Informationsquellen, die in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Ausbau<br />

von Aktivitäten einzusehen sind.<br />

FIDER, Fonds zur Impulsgebung für<br />

die wirtschaftliche <strong>ländliche</strong> Entwicklung<br />

Die seit September 2005 dank prioritärer Aktionen für Walloniens<br />

Zukunft eingeführten Instrumente, sowie die Instrumente <strong>de</strong>s Marshall<br />

Plans, <strong>de</strong>r am 23. Februar 2006 im Parlament angenommen<br />

wor<strong>de</strong>n war, betreffen Gesamt-Wallonien, alle Wallonen und Walloninnen,<br />

Stadtgebiete ebenso wie <strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong>.<br />

Der Fonds zur Impulsgebung für die wirtschaftliche <strong>ländliche</strong> Entwicklung<br />

ist ein Mittel zur wirtschaftlichen Wie<strong>de</strong>rbelebung <strong>ländliche</strong>r<br />

Räume. Zweiundfünfzig Gemein<strong>de</strong>n sind auf <strong>de</strong>r Grundlage objektiver<br />

Kriterien als lokale und <strong>ländliche</strong> Freizonen festgelegt wor<strong>de</strong>n.<br />

Gemein<strong>de</strong>n gelegen in Freizonen<br />

BEAUVECHAIN<br />

BASSENGE<br />

GREZ-<br />

HELECINE<br />

VISE<br />

COMINES MONT-DE-<br />

FLOBECQ<br />

LA<br />

DOICEAU<br />

OUPEYE<br />

MOUSCRON<br />

JODOIGNE<br />

DALHEM<br />

HULPE<br />

JUPRELLE<br />

L'ENCLUS<br />

OREYE PLOMBIERES KELMIS<br />

ELLEZELLES<br />

CRISNEE<br />

AUBEL<br />

LESSINES<br />

RIXENSART<br />

LINCENT<br />

WATERLOO<br />

CELLES<br />

WAVRE<br />

ORP-<br />

BERLOZ WAREMME<br />

LASNE<br />

CHAUMONT-<br />

HERSTAL<br />

LONTZEN<br />

ESTAMPUIS<br />

REMICOURT<br />

BLEGNY<br />

INCOURT<br />

JAUCHE<br />

AWANS<br />

TUBIZE<br />

GISTOUX<br />

HANNUT<br />

GEER<br />

FEXHE-<br />

ANS<br />

THIMISTER<br />

RAEREN<br />

PECQ<br />

FRASNES-LEZ-ANVAING<br />

BRAINE-<br />

WELKENRAEDT<br />

ENGHIEN<br />

REBECQ<br />

CLERMONT<br />

LE-CHATEAU BRAINE-<br />

OTTIGNIES-LLN<br />

LE-HAUT-<br />

SOUMAGNE<br />

SILLY<br />

L'ALLEUD CLOCHER<br />

RAMILLIES<br />

GRACE-<br />

MONT<br />

FAIMES DONCEEL<br />

LIEGE<br />

ST-<br />

HERVE<br />

HOLLOGNE<br />

BEYNE<br />

ATH<br />

ITTRE<br />

ST-<br />

NICOLAS HEUSAY<br />

LIMBOURG<br />

EUPEN<br />

WALHAIN PERWEZ<br />

GUIBERT<br />

WASSEIGE<br />

DISON<br />

COURT<br />

BRAIVES<br />

TOURNAI<br />

GENAPPE<br />

VERLAINE<br />

ST- FLEMALLE<br />

BRUGELETTE<br />

VILLERS-<br />

GEORGES-<br />

FLERON<br />

BRAINE-LE-COMTE<br />

ST-ETIENNE<br />

OLNE<br />

VERVIERS<br />

NIVELLES<br />

SUR-<br />

LE-BOUILLET<br />

SERAING<br />

BAELEN<br />

EGHEZEE<br />

BURDINNE<br />

MEUSE<br />

CHAUDFONTAINE<br />

LEUZE-EN-HAINAUT<br />

CHASTRE<br />

PEPINSTER<br />

TROOZ<br />

CHIEVRES<br />

LENS<br />

SOIGNIES<br />

VILLERS-<br />

FERNELMONT<br />

WANZE<br />

ENGIS<br />

RUMES<br />

ANTOING<br />

ECAUSSINNES<br />

LA-VILLE<br />

GEMBLOUX<br />

HERON<br />

AMAY<br />

NEUPRE<br />

JALHAY<br />

SENEFFE<br />

LES BONS<br />

PERUWELZ BELOEIL<br />

LA BRUYERE<br />

ESNEUX SPRIMONT<br />

THEUX<br />

VILLERS<br />

SOMBREFFE<br />

HUY<br />

NANDRIN<br />

BRUNEHAUT<br />

JURBISE<br />

LE ROEULX<br />

PONT-A-CELLES<br />

MANAGE<br />

ANTHISNES<br />

BUTGENBACH<br />

JEMEPPE-<br />

ANDENNE<br />

MODAVE<br />

COMBLAIN<br />

SPA<br />

CHAPELLE-LEZ-<br />

SUR-<br />

TINLOT<br />

AU-PONT<br />

BERNISSART<br />

LA LOUVIERE<br />

FLEURUS<br />

HERLAIMONT<br />

SAMBRE<br />

AYWAILLE<br />

SAINT-GHISLAIN<br />

NAMUR<br />

MONS<br />

COURCELLES<br />

SAMBREVILLE<br />

MARCHIN<br />

OUFFET<br />

MALMEDY<br />

QUAREGNON<br />

MORLANWELZ<br />

FARCIENNES<br />

FLOREFFE<br />

OHEY<br />

HAMOIR<br />

BULLINGEN<br />

HENSIES<br />

GESVES<br />

WAIMES<br />

BOUSSU<br />

FONTAINE CHARLEROI<br />

BINCHE<br />

CLAVIER<br />

FERRIERES STOUMONT STAVELOT<br />

L'EVEQUE<br />

COLFONTAINE<br />

ANDERLUES<br />

AISEAU- FOSSES-LA-VILLE<br />

QUIEVRAIN DOUR FRAMERIES<br />

MONTIGNY-<br />

CHATELET<br />

PRESLES<br />

ESTINNES<br />

PROFONDEVILLE<br />

ASSESSE<br />

TROIS-PONT<br />

LE-TILLEUL<br />

DURBUY<br />

AMEL/AMBLEVE<br />

HONNELLES<br />

QUEVY<br />

HAVELANGE<br />

LOBBES<br />

GERPINNES<br />

HAMOIS<br />

HAM-SUR-<br />

MERBES-<br />

THUIN HEURE-<br />

METTET<br />

ANHEE YVOIR<br />

LIERNEUX<br />

LE-CHATEAU<br />

NALINNES<br />

VIELSALM<br />

SOMME-LEUZE<br />

EREZEE<br />

MANHAY<br />

SAINT-VITH<br />

ERQUELINNES<br />

CINEY<br />

HOTTON<br />

WALCOURT<br />

ONHAYE<br />

DINANT<br />

Gemein<strong>de</strong>n Ländliche Freizone<br />

Gemein<strong>de</strong>n Städtische Freizone<br />

BEAUMONT<br />

FROIDCHAPELLE<br />

HOUYET<br />

PHILIPPEVILLE<br />

LA ROCHE-EN-ARDENNE<br />

HOUFFALIZE<br />

CERFONTAINE<br />

ROCHEFORT<br />

SIVRY-RANCE<br />

NASSOGNE<br />

DOISCHE<br />

TENNEVILLE<br />

BEAURAING<br />

TELLIN<br />

BERTOGNE<br />

WELLIN<br />

nur Grâce-Hollogne und Awans<br />

CHIMAY<br />

VIROINVAL<br />

SAINT-HUBERT<br />

SAINTE-ODE<br />

COUVIN<br />

ALE<br />

BASTOGNE<br />

DAVERDISSE<br />

das Flughafengebiet von Liège­Bierset<br />

MOMIGNIES<br />

GEDINNE<br />

LIBIN<br />

LIBRAMONT-CHEVIGNY<br />

VAUX-SUR-SURE<br />

s. Sektorenplan.<br />

BIEVRE<br />

PALISEUL<br />

FAUVILLERS<br />

23/03/2007<br />

NEUFCHATEAU<br />

BERTRIX<br />

VRESSE-SUR-<br />

Sambreville in Städtischer Freizone<br />

le<br />

SEMOIS<br />

BOUILLON<br />

LEGLISE<br />

MARTELANGE<br />

HERBEUMONT<br />

(WR vom 08.02.2007, B.S. vom 19.02.2007) DGEE<br />

FLORENNES<br />

Die Unternehmen, die sich dort nie<strong>de</strong>rgelassen haben, erhalten<br />

eine Kapitalzuführung <strong>de</strong>s FIDER, was es ihnen möglich macht, eine<br />

Reihe Investitionsbeihilfen zu erhöhen. Unter diesen Unternehmen<br />

die landwirtschaftlichen Betriebe.<br />

Weitere Informationen in dieser Broschüre,<br />

die Ihnen auf Anfrage von <strong>de</strong>r<br />

Bibliothek <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft<br />

(Koordinaten s. S.39) übermittelt<br />

wird.<br />

HASTIERE<br />

FLORENVILLE<br />

MARCHE-EN-FAMENNE<br />

CHINY<br />

RENDEUX<br />

TINTIGNY<br />

MEIX-DEVANT-<br />

VIRTON<br />

ROUVROY<br />

VIRTON<br />

HABAY<br />

ETALLE<br />

SAINT-LEGER<br />

ATTERT<br />

ARLON<br />

MESSANCY<br />

AUBANGE<br />

MUSSON<br />

GOUVY<br />

BURG-REULAND<br />

<br />

<br />

<br />

1


1<br />

Gestaltung eines<br />

Gebäu<strong>de</strong>s zugunsten <strong>de</strong>r<br />

Dorfgemeinschaft, <strong>de</strong>s<br />

Raums und <strong>de</strong>s <strong>Gebiete</strong>s.<br />

Auf <strong>de</strong>m Photo,<br />

Mehrzweckaktion in<br />

Opprebais.<br />

Dossier<br />

Interessen <strong>de</strong>r Landbevölkerung und <strong>de</strong>r Landwirtschaft sind all­<br />

mählich unter einen Hut zu bringen.<br />

Die Wie<strong>de</strong>rbelebung und Erneuerung <strong>de</strong>r Dörfer stärken <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft <strong>de</strong>n Rücken.<br />

Die GD Landwirtschaft reagiert<br />

– <strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong><br />

autoren: JaCques stévenne, aGnès kaisin<br />

und GeorGes bollen<br />

Die <strong>ländliche</strong>n <strong>Gebiete</strong>.<br />

Eine Definition<br />

Wallonien umfasst mit 1 . km auf 32.545 km mehr als<br />

die Hälfte <strong>de</strong>s Hoheitsgebietes Belgiens. Wallonien macht<br />

0,43 % <strong>de</strong>s Territoriums <strong>de</strong>r EU-25 aus.<br />

Mit einer Bevölkerungsdichte von 201 Einwohner/km 2 gehört<br />

Wallonien in <strong>de</strong>r Europäischen Union zu <strong>de</strong>n Regionen mit <strong>de</strong>r<br />

höchsten Bevölkerungsdichte. Die Hälfte <strong>de</strong>r Wallonen leben in<br />

verstädterten <strong>Gebiete</strong>n, wo die Bevölkerungsdichte 25 Einwohner/ha<br />

auf ungefähr 3 % <strong>de</strong>s Territoriums überschreitet.<br />

Die enorme Landschaftsvielfalt, die es in Wallonien gibt,<br />

hängt mit <strong>de</strong>r Vielfalt seines Unterbo<strong>de</strong>ns zusammen, <strong>de</strong>ssen<br />

Gesteinsarten und –strukturen das Bo<strong>de</strong>nrelief und die<br />

Umwelt, trotz <strong>de</strong>r seit langem durch Menschenhand angebrachten<br />

Verän<strong>de</strong>rungen, formen.<br />

Die Wäl<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>cken 32,3 % <strong>de</strong>s Territoriums <strong>de</strong>r Wallonischen<br />

Region. Der Anteil <strong>de</strong>r Waldbestän<strong>de</strong> ist von Region<br />

zu Region verschie<strong>de</strong>n, nämlich 7 % für die Lehmregion bis zu<br />

über 50 % in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen, <strong>de</strong>r wichtigsten Waldregion <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (SAU) in Wallonien<br />

macht <strong>de</strong>rzeit über 45 % <strong>de</strong>r Fläche Walloniens aus.<br />

Laut <strong>de</strong>r Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (OECD) sind die <strong>Gebiete</strong> als „ländlich„ zu bezeichnen,<br />

die eine niedrige Bevölkerungsdichte aufzuweisen haben.<br />

Photo : DGA – P. Leroy<br />

Der <strong>ländliche</strong> Raum war ursprünglich <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeit vorbehalten, doch die Bevölkerungsentwicklung, <strong>de</strong>r<br />

wirtschaftliche und industrielle Fortschritt haben bewirkt, dass<br />

dieser privilegierte Raum nach wie vor in so mancher Hinsicht<br />

begehrt wird, was be<strong>de</strong>utet das vielfache Interessen auf einem<br />

relativ winzigen Raum nebeneinan<strong>de</strong>r bestehen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die ständig zunehmen<strong>de</strong> Expansion von Wohnungen<br />

in unseren <strong>ländliche</strong>n Räumen erweist sich für die Bo<strong>de</strong>nnutzung,<br />

die Organisation von Produktion- und Naturschutztätigkeiten<br />

sowie Tätigkeiten zwecks Zusammenhalts <strong>de</strong>r traditionellen<br />

<strong>ländliche</strong>n Gesellschaft als zerstörerisch.<br />

Die Instrumente <strong>de</strong>r wallonischen Politik <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung<br />

stellen Antworten auf die neuesten Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Lebens auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> dar, insofern sie alle Strategien, die zur<br />

Gemein<strong>de</strong>verwaltung in allen Sektoren <strong>de</strong>s kommunalen Lebens<br />

(Wohnungsbau, soziale Aktion, Raumordnung, Beschäftigung,<br />

Tourismus, Wirtschaftsfunktionen, Energie, Mobilität, Bo<strong>de</strong>npolitik,<br />

Umwelt) gehören, zusammenfassen, einbeziehen und miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpfen.<br />

Doch bisher ermöglicht dieses einfache Kriterium einer Bevölkerungsdichte<br />

unter 150 Einwohner / km2, es nicht, die wallonischen<br />

territorialen Beson<strong>de</strong>rheiten wie<strong>de</strong>rzugeben.<br />

In Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Wallonischen Programm für Ländliche<br />

Entwicklung 2007-2013 hat sich ergeben, dass die zu Rate<br />

gezogenen wallonischen Experten davon ausgehen, dass <strong>de</strong>r<br />

Schwellenwert von 150 Einwohner /km2 zutreffend bleibt, ihm<br />

ist ein weiteres alternatives Kriterium hinzugefügt wor<strong>de</strong>n, das<br />

die Be<strong>de</strong>tuung <strong>de</strong>r sog. „<strong>ländliche</strong>n“ <strong>Gebiete</strong>, d. h. landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen, Waldflächen und diverse Flächen<br />

(Hei<strong>de</strong>, Venn, Moorlandschaft, freies Gelän<strong>de</strong>/Grundstücke<br />

und unbebaute Grundstücke, Felsen, Strän<strong>de</strong> und Dünen)<br />

umfasst.<br />

Laut diesen Kriterien wären nachstehen<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong>n als<br />

ländlich zu betrachten:<br />

mit einer Bevölkerungsdichte unter 150 Einwohner/km2;<br />

mit einer Bevölkerungsdichte über 150 Einwohner/km2, doch<br />

<strong>de</strong>ren <strong>ländliche</strong> Räume über 80 % <strong>de</strong>r Gesamtfläche <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> ausmachen.<br />

Doch auch weitere Kriterien könnten ebenfalls berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n, so die Erreichbarkeit von Pflege- und Dienstleistungen,<br />

die Verkehrsbedienung durch öffentliche Verkehrsmittel, die<br />

Lebensqualität, usw.<br />

Angesichts <strong>de</strong>r in <strong>ländliche</strong>r Umgebung auftreten<strong>de</strong>n Entwicklungen<br />

und Problemstellungen, wer<strong>de</strong>n sich diese Kriterien<br />

zweifelsohne noch verän<strong>de</strong>rn.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Wie und warum eine<br />

Aktion zur Ländlichen Entwicklung?<br />

„Eine Aktion zur Ländlichen Entwicklung ist ein koordiniertes Gefüge von Aktionen zur<br />

Entwicklung, Gestaltung und Umgestaltung, die in <strong>ländliche</strong>m Umfeld o<strong>de</strong>r von einer<br />

Gemein<strong>de</strong> unternommen bzw. geleitet wer<strong>de</strong>n. Dabei wird das Ziel verfolgt, sie im Hinblick<br />

auf ihre eigenen Merkmale zu erneuern und zu restaurieren, wobei die Lebensbedingungen<br />

ihrer Einwohner wirtschaftlich, sozial und kulturell verbessert wer<strong>de</strong>n sollen“.<br />

Es geht darum, vom Willen <strong>de</strong>s Gesetzgebers<br />

ausgehend <strong>de</strong>n <strong>ländliche</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />

vorzuschlagen, für ihr gesamtes<br />

Territorium o<strong>de</strong>r einen Teil <strong>de</strong>sselben eine<br />

globale Politik zu führen, die verschie<strong>de</strong>ne<br />

Sektoren <strong>de</strong>r Tätigkeit, <strong>de</strong>s Lebens,<br />

<strong>de</strong>r lokalen Wirtschaft und <strong>de</strong>r Mobilität<br />

betrifft. Das Management erfolgt je nach<br />

Zielen mit <strong>de</strong>r effektiven Teilnahme <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung, die als vollberechtigter Partner<br />

auftritt und mit <strong>de</strong>r Aussicht darauf,<br />

<strong>de</strong>n Einwohnern ein „besseres Leben“ zu<br />

gewährleisten, das in Sachen Lebensniveau<br />

und -qualität auf neuen Errungenschafen<br />

beruht.<br />

Zu Beginn stellen die Gemein<strong>de</strong>n umfassen<strong>de</strong><br />

Überlegungen an, die wirtschaftliche,<br />

politische, soziale, kulturelle und umweltbedingte<br />

Bereiche ab<strong>de</strong>cken, ohne einen<br />

zu bevorzugen. An diesen Überlegungsarbeiten<br />

lassen sie lokale und regionale Entscheidungsträger,<br />

die Gesellschaft <strong>de</strong>s bürgerlichen<br />

Rechts und die Einwohner selbst<br />

mitarbeiten.<br />

Dieser Überlegung liegt ein strategisches<br />

Dokument zugrun<strong>de</strong>, das Gemein<strong>de</strong>programm<br />

zur Ländlichen Entwicklung (GPLE),<br />

das <strong>de</strong>r wallonischen Regierung zur Genehmigung<br />

vorgeglegt wird und von <strong>de</strong>m<br />

ausgegangen wird, um die Aktion allmählich<br />

voranzubringen. Eine Bilanz zu <strong>de</strong>n<br />

vollbrachten Aktionen, ein Über<strong>de</strong>nken von<br />

Zielen und Prioritäten und ggf. eine Aktualisierung<br />

<strong>de</strong>s Programms wird zu gegebener<br />

Zeit unternommen.<br />

Jegliche öffentliche, private o<strong>de</strong>r aus<br />

einer Vereinigung entstan<strong>de</strong>ne Initiative<br />

ist willkommen, solange sie am<br />

durchgeführten Entwicklungsverfahren<br />

einen Beitrag leistet. Für die<br />

lokalen Vertreter <strong>de</strong>r Landwirte ist<br />

es also möglich, von sich aus ein o<strong>de</strong>r<br />

mehrere Projekte vorzustellen, die zur<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Landwirtschaft im<br />

Allgemeininteresse beitragen kann.<br />

Rundstrecke <strong>de</strong>r öffentlichen Waschplätze und Brunnen<br />

Dohan<br />

Curfoz<br />

Die Rundstrecke <strong>de</strong>r öffentlichen Waschplätze<br />

und Brunnen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Bouillon<br />

Von einer Überlegung ausgehend, die sich herauskristallisiert<br />

hat, nach<strong>de</strong>m die Bevölkerung in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />

GPLE in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Bouillon zu Rate gezogen wor<strong>de</strong>n ist,<br />

beruht das Konzept <strong>de</strong>s Projekts auf drei Schwerpunkte:<br />

die Renovierung je<strong>de</strong>r Stätte und ihrer Zufahrten,<br />

die Belebung je<strong>de</strong>r Wasserstelle durch die Inszenierung einer<br />

Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>s Dorfes,<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : DGA – D42<br />

Bellevaux<br />

Gründung eines „Dorfhauses“ und<br />

Sanierung eines Gebäu<strong>de</strong>s von öffentlichem<br />

Nutzen (bâtiment d’intérêt) in Bléharies,<br />

Gemein<strong>de</strong> Brunehaut.<br />

Photos : DGA – E. Gabriel<br />

Drei Waschplätze<br />

unter<br />

zehn <strong>de</strong>m<br />

Wasser<br />

gewidmeten<br />

Stätten<br />

die Verfassung einer Broschüre, die <strong>de</strong>n Rundweg erklärt.<br />

Bei <strong>de</strong>n Zielen ging es u.a. darum, die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r natürlichen<br />

Vielfalt <strong>de</strong>s Wassers und seines Lebenszyklus hervorzuheben,<br />

die Bevölkerung und die Landwirte in das Projekt einzubin<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>n Tourismus zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Von <strong>de</strong>r gesamten Gruppe sind somit über zehn Stätten renoviert<br />

und eingerichtet wor<strong>de</strong>n. Für die gesamten Gestaltungsarbeiten<br />

sind Zuschüsse von über 400.000 € für die <strong>ländliche</strong><br />

Entwicklung ausgegeben wor<strong>de</strong>n.<br />

17


1<br />

Die <strong>ländliche</strong> Entwicklung - Fragestun<strong>de</strong><br />

daniel bodson, dr. sC.<br />

Ländliche Entwicklung:<br />

mit o<strong>de</strong>r ohne Landwirte?<br />

In <strong>de</strong>n spontanen Denkweisen tendiert man meist dazu, das<br />

<strong>ländliche</strong> Gebiet mit Landwirtschaft in Verbindung zu bringen.<br />

Doch <strong>de</strong>rzeit ist die Landwirtschaft in <strong>de</strong>n Dörfern bei Weitem<br />

nicht mehr die vorrangige Aktivität und die landwirtschaftliche<br />

Kultur ist nicht mehr tonangebend. Die Dörfer haben sich stark<br />

verän<strong>de</strong>rt und än<strong>de</strong>rn sich noch.<br />

Seit Kriegsen<strong>de</strong> und mit <strong>de</strong>r als allgemein bekannten zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Verstädterung, welche sowohl die Städte, als auch das<br />

Land verän<strong>de</strong>rn, wer<strong>de</strong>n die Landwirte Westeuropas Zeuge einer<br />

grundlegen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rung, die <strong>de</strong>n Lebensstil in <strong>de</strong>n Dörfern<br />

völlig umwälzt. Es geht dabei um eine radikale Än<strong>de</strong>rung sozialer<br />

Beziehungen, Wertesysteme und <strong>de</strong>r Einrichtungen, die sie<br />

vertreten, kulturelle Systeme, Produktions- und Konsumverfahren.<br />

Diese kulturelle Entwicklung erstreckt sich somit auf das<br />

gesamte Territorium und verbreitet, sowohl in <strong>de</strong>r Stadt, als<br />

auch auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>, neue Lebensarten.<br />

Es wäre vielleicht etwas voreilig, auf eine endgültige Vereinheitlichung<br />

<strong>de</strong>r stätischen und <strong>ländliche</strong>n Lebensweise zu schließen.<br />

Der Kulturwan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r unsere Gesellschaft völlig verän<strong>de</strong>rt,<br />

greift auf ehemalige städtische wie <strong>ländliche</strong> Kulturen zurück,<br />

die noch erheblich unterschiedliche Merkmale aufwiesen und<br />

die, aufgrund dieser Tatsache, sich diese auf originelle Weise<br />

angeeignet haben. Derzeit gibt es bestimmt mehr Annäherungspunkte<br />

bei <strong>de</strong>n Lebensweisen <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, als<br />

dies zuvor <strong>de</strong>r Fall war. Dennoch hat <strong>de</strong>r Synkretismus, also die<br />

Verschmelzung verschie<strong>de</strong>ner Standpunkte, sich von unterschiedlichen<br />

früheren Kulturen vollzogen, und hat in bei<strong>de</strong>n Fällen<br />

zweifelsohne neue Gesellschaften herbeigeführt, von <strong>de</strong>nen<br />

jedoch je<strong>de</strong> einzelne spezifische Merkmale aufweist.<br />

Die Landwirtschaft in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>programmen<br />

zur Ländlichen Entwicklung<br />

Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>programme zur Ländlichen Entwicklung<br />

geht hervor, dass die Diagnose regelmässig Nutzungkonflikte<br />

zwischen <strong>de</strong>r Produktion (Landwirtschaft, Wald, usw.)<br />

und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Funktionen (Wohnungsbau, Tourismus und<br />

Erholung, Umwelt und Erbe) <strong>ländliche</strong>r Territorien feststellt.<br />

Die Aufgabe <strong>de</strong>r Landwirtschaft bei <strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>de</strong>r Naturschätze<br />

und <strong>de</strong>r Landschaftsschutz wer<strong>de</strong>n oft hervorgehoben,<br />

<strong>de</strong>nn die land- und forstwirtschaftliche Bestimmung wallonischer<br />

<strong>ländliche</strong>r <strong>Gebiete</strong> herrscht bei <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Territoriums<br />

weitgehend vor. Doch <strong>de</strong>r konstante Rückgang <strong>de</strong>r<br />

Betriebsanzahl vermin<strong>de</strong>rt seine Be<strong>de</strong>utung bei <strong>de</strong>n Bevölkerungszahlen<br />

und mahnt in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Rolle, die<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft bei <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n <strong>Gebiete</strong><br />

zukommt.<br />

Eine Aktion <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung ruft jedoch, neben <strong>de</strong>n<br />

Feststellungen und einer kollektiven Bewusstwerdung, die sich<br />

vollzieht, im Verhältnis zu diesen Problemstellungen eine Überlegung<br />

hervor, insbeson<strong>de</strong>re anhand von <strong>de</strong>n Lokalen Kommissi-<br />

onen <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung durchgeführten Arbeiten, als ein<br />

Ort, an <strong>de</strong>m man sich zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bestandteilen<br />

<strong>de</strong>r ländlich geprägten Gesellschaft ausdrückt und annähert; sie<br />

stellt für die Gemein<strong>de</strong> (die Bevölkerung und die Landwirte) eine<br />

Gelegenheit dar, eine zielstrebige Strategie auszuarbeiten, die<br />

es möglich macht, die landwirtscahftliche Funktion in Zusammenhang<br />

einer angemessenen Bewirtschaftung <strong>de</strong>s <strong>ländliche</strong>n<br />

Raumes nachhaltig zu unterstützen.<br />

Dieser Wille wird u.a. anhand von gewissen Projekten <strong>de</strong>utlich:<br />

Initiativen zugunsten eines Dialogs zwischen Landwirt und<br />

Neuankömmlingen (Charta, Verhaltensregeln, usw.),<br />

Projekte zur Biomethangewinnung, welche die lokale Verwertung<br />

tierischer Ausscheidungen und Nebenprodukten aus <strong>de</strong>r<br />

Landwirtschaft möglich machen,<br />

Ländliche Ateliers und Aufwertung von Agrarerzeugnissen<br />

(Erstverarbeitung, usw.),<br />

Gründung Landwirtschaftlicher Betriebshelferdienste, Gründung/Neustart<br />

landwirtschaftlicher Beratungsausschüsse,<br />

Inventar, Pflege und Verbesserung <strong>de</strong>s landwirtchaftlichen<br />

Wege- und Straßennetzes,<br />

Problemstellung um landwirtschaftliche Kunststoffe,<br />

usw.<br />

Der Gebrauch von das GPLE ergänzen<strong>de</strong>n Instrumenten (Strukturschema:<br />

Management bei Grundstücksmangel und Schutz<br />

<strong>de</strong>s Potentials, Flussverträge, usw.) bieten <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n die<br />

Gelegenheit in direktem Dialog zischen Landwirten und Einwohnern<br />

an <strong>de</strong>r landwirtschafltichen Dimension ihres Territoriums<br />

zu arbeiten.<br />

Zu<strong>de</strong>m haben viele Projekte, die im Hinblick auf die GPLE mit <strong>de</strong>r<br />

Aufwertung <strong>de</strong>s Naturerbes und <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> <strong>ländliche</strong>r Räume<br />

zusammenhängen, eine unterstützen<strong>de</strong> Wirkung auf Diversifizierungen,<br />

so Tourismus auf <strong>de</strong>m Bauernhof und die Produktion<br />

regionaler Produkte, usw.<br />

Eingentümlichkeiten, die in Mobilitätsprojekten und Verkehrssicherheit<br />

in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Landwirtschaft (spezifisches<br />

Strassen- und Wegenetz, das Traktoren vorbehalten ist,<br />

angemessene Gestaltungsarbeiten, usw.) stehen, gehören zu<br />

<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Lokalen Ausschüssen zur Ländlichen Entwicklung<br />

entwickelten Praktiken, insofern diese letztgenannten mit <strong>de</strong>n<br />

spezifischen von <strong>de</strong>n Landwirten erlebten Problemen vertraut<br />

gemacht wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Aus diesem Grund erweist sich die Teilnahme <strong>de</strong>r Landwirte am<br />

Prozess <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung als vorrangig, selbst wenn<br />

diese im Bereich Aktion und Beihilfen nicht immer direkt zugunsten<br />

<strong>de</strong>s Landwirts (oftmals be<strong>de</strong>utet sie keine direkte Beihilfe<br />

für Landwirte, son<strong>de</strong>rn eine Unterstützung neben bestehen<strong>de</strong>n<br />

Hilfsmitteln wie AIDA, AUM, usw.) interveniert, in<strong>de</strong>m sie<br />

zugunsten aller an <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Lebensumfel<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>s<br />

wirtschaftlichen Kontextes o<strong>de</strong>r touristischer Anziehungspunkte<br />

agiert.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Die Projekte: Weiterentwicklung,<br />

besseres Leben und<br />

Nutzeffekt<br />

Aktionen zur Ländlichen Entwicklung<br />

Für welchen Projekttyp,<br />

„Aktionstyp“ kann man mit <strong>de</strong>r<br />

finanziellen Unterstützung für<br />

die <strong>ländliche</strong> Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Wallonischen Region rechnen?<br />

Die WR leistet finanzielle Unterstützung für<br />

die Projekte <strong>de</strong>s GPLE (angenommen), die<br />

betreffen:<br />

die Verkaufsför<strong>de</strong>rung, die Gründung und<br />

die Unterstützung <strong>de</strong>r Beschäftigungslage<br />

bzw. wirtschaftlicher Aktivitäten,<br />

die Verbesserung und die Schaffung von<br />

Dienstleistungen und Ausrüstung, welche<br />

die Bevölkerung nutzen kann,<br />

die Renovierung, Schaffung und För<strong>de</strong>rung<br />

von Siedlungsgebieten,<br />

die Gestaltung und Schaffung öffentlicher<br />

Bereiche, „maisons <strong>de</strong> village“ und<br />

weiterer Kontakt-, Informationsstätten<br />

und Treffpunkte,<br />

<strong>de</strong>r Schutz, die Verbesserung und Aufwertung<br />

<strong>de</strong>s Rahmens und <strong>de</strong>s Lebensumfel<strong>de</strong>s,<br />

einschliesslich <strong>de</strong>s Bau) und Naturerbes,<br />

die Gestaltung und <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>s Wege-<br />

und Strassennetzes und von Verkehrsmitteln<br />

sowie Kommunikationsmittel von<br />

Gemein<strong>de</strong>interesse.<br />

Aktionen zur wirtschaftlichen Entwicklung,<br />

die auf <strong>de</strong>r Aufwertung lokaler Ressourcen<br />

beruhen, wer<strong>de</strong>n ganz beson<strong>de</strong>rs geför<strong>de</strong>rt<br />

insbeson<strong>de</strong>re durch das Bereitstellen von<br />

Infrastrukturen speziell für Unternehmer, die<br />

entschlossen wären, Produktionen von Regionalprodukten<br />

einen Mehrwert zu verleihen,<br />

wobei es sich um Erzeugnisse aus Land-,<br />

Forstwirtschaft o<strong>de</strong>r sonstige han<strong>de</strong>ln darf.<br />

Warenhandwerkliche Berufe, weitläufiger<br />

Tourismus und die kommerzielle Aufwertung<br />

lokaler Produkte wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />

vorangetrieben, sowie alle an<strong>de</strong>ren Wirtschaftstätigkeiten,<br />

die sich ins <strong>ländliche</strong><br />

Gefüge integrieren, ohne seiner Eigenart zu<br />

scha<strong>de</strong>n und ohne Gefahr für die Vielfalt<br />

und Unversehrtheit seines Erbes.<br />

Vorab sei darauf hingewiesen, dass Projekte,<br />

die in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Ländlichen<br />

Entwicklung bezuschusst wer<strong>de</strong>n könnten,<br />

nicht in eine begrenzte Liste eingetragen<br />

wer<strong>de</strong>n, wie dies z. B. für sektorenbezogene<br />

politische Massnahmen <strong>de</strong>r Fall ist. Je<strong>de</strong>s<br />

be<strong>de</strong>utsame Projekt, das zum regionalen<br />

Befugnisberiech gehört, kann – insofern<br />

es sich in eine genehmigte Strategie <strong>de</strong>r<br />

<strong>ländliche</strong>n Entwicklung einreiht – für eine<br />

Bezuschussung in Frage kommen.<br />

Das heisst, Zuschüsse zur Ländlichen Entwicklung<br />

stellen keine Alternative zu sektorenbezogenen<br />

politischen Maßnahmen dar<br />

(Wohnungswesen, Tourismus, Beschäftigung,<br />

usw.), aber es bleibt vorrangig, sich<br />

dann an die Verwalter dieser letztgenannten<br />

zu wen<strong>de</strong>n, wenn es möglich ist.<br />

Steinbruch von Opprebais<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

1. .<br />

Dossier<br />

Schritt für Schritt, eine Aktion zur<br />

Ländlichen Entwicklung<br />

Meist geht es bei <strong>de</strong>n Aktionen <strong>de</strong>r Ländlichen<br />

Entwicklung um das gesamte<br />

Gemein<strong>de</strong>territorium. Ein Teil kann manchmal<br />

auf eine begrün<strong>de</strong>te Anfrage <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> und nach Stellungnahme <strong>de</strong>s<br />

Regionalen Ausschusses für Raumordnung<br />

(Commission régionale d’Aménagement<br />

du territoire, CRAT) von <strong>de</strong>r Wallonischen<br />

Region entzogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Steinbruch von<br />

Opprebais, Gemein<strong>de</strong> Incourt<br />

Die Stätte <strong>de</strong>s Steinbruchs<br />

von Opprebais, gelegen in <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> Incourt ist ganzheitlich<br />

saniert wor<strong>de</strong>n, dazu gehören<br />

ein „maison <strong>de</strong> village“, ein<br />

Wan<strong>de</strong>rpfad, ein Zentrum <strong>de</strong>r<br />

Natur und <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />

Energien (mit Aussichtspunkt,<br />

.<br />

Windkraftanlage, natürlicher<br />

Pflanzenkläranlage und<br />

Solarzellenpanelen) und einem Empfangsbereich. Dank <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Zentrums<br />

<strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien konnte ein an dieser Stätte be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s<br />

Gebäu<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n, das eine didaktische und umweltbezogene<br />

Dimension hat. Die Ziele <strong>de</strong>s Projektes waren die Aufwertung <strong>de</strong>r Wasserfläche und<br />

ihrer Uferrandstreifen und die Schaffung eines Instrumentes zwecks Sensibilisierung<br />

und Beitrag an <strong>de</strong>r Verbesserung einer Qualitätsumwelt, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>monstrative<br />

Instrumente eingeführt wer<strong>de</strong>n. Die Kosten <strong>de</strong>r gesamten Arbeiten belaufen sich auf<br />

annähernd 1.400.000 €, davon fast 1.000.000 € Zuschüsse in Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung (GPLE) Incourt.<br />

1. Steinbruch in Opprebais, das Zentrum <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien.<br />

2. Dieselbe Stätte, Gründung eines Dorfhauses.<br />

3. Dieselbe Stätte, ein „Wan<strong>de</strong>rpfad“ wird angelegt.<br />

1


0<br />

Honigfabrik in Rochefort<br />

Dossier<br />

Eine Honigfabrik in Rochefort<br />

Die Gemein<strong>de</strong> Rochefort hat in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Abteilung für Imkerei Rochefort und mit Unterstützung <strong>de</strong>s<br />

Centre apicole pour la Recherche et l’Information (Bienenzucht<br />

– Forschungs- und Informationszentrum) ein Projekt für<br />

eine warenhandwerkliche Versuchshonigfabrik auf die Beine<br />

gestellt, die <strong>de</strong>m Nachwuchs in <strong>de</strong>r Bienenzucht in <strong>de</strong>r Region<br />

Rochefort gilt.<br />

Es geht darum kleinen warenhandwerklichen Erzeugern die<br />

Räumlichkeiten und die Ausstattung bereitzustellen, welche die<br />

Zuerst ergreift die Gemein<strong>de</strong> die Initiative<br />

und organisiert die Teilnahme, die das Programm<br />

<strong>de</strong>r Aktionen <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />

(siehe Rahmentext) nach sich zieht.<br />

Die Teilnahme erfolgt erst einmal durch<br />

Aktionen zur Sensibilisierung, Informations-<br />

und Beratungarbeit <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />

Je Themen und Dörfer wer<strong>de</strong>n Arbeitsgruppen<br />

aufgestellt, dafür wird ein Lokaler<br />

Ausschuss <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />

gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Ziele <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>plans zur<br />

Ländlichen Entwicklung<br />

1 Die Aufstellung <strong>de</strong>s Hauptdossiers,<br />

sozusagen ein „Ausweis <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>“,<br />

das die Beschreibung sozial-wirtschaftlicher<br />

Merkmale enthält.<br />

Diese Phase <strong>de</strong>r Inventaraufstellung<br />

und Diagnose verhilft dazu sich<br />

vom lokalen Umfeld ein klares Bild zu<br />

machen, wo auch die Probleme auftauchen,<br />

die gelöst wer<strong>de</strong>n müssen. Doch<br />

das Dossier bringt auch die Vorteile<br />

ans Licht, auf welche die Leitlinien <strong>de</strong>r<br />

gewünschten Entwicklung beruhen<br />

können. Die Landwirtschaft nimmt<br />

wegen ihrer Be<strong>de</strong>utung in puncto Nutzung<br />

<strong>de</strong>s <strong>ländliche</strong>n Raumes, eine sehr<br />

wichtige Stellung in diesem Hauptdossier<br />

ein, und genau dies (das muss an<br />

dieser Stelle gesagt wer<strong>de</strong>n) ruft auch<br />

die Beziehungsprobleme zwischen <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Nutzern <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>territoriums<br />

hervor, zu <strong>de</strong>m die Landwirte<br />

gehören.<br />

Gewinnung, die Aufmachung und <strong>de</strong>n Verkauf von Honig laut<br />

sanitären EU-Normen mit Qualitätsprüfung zu gewährleisten.<br />

Man peilte in erster Linie zum einen an, die Erzeugung eines<br />

Qualitätshonigs zu unterstützen und voranzubringen, und zum<br />

an<strong>de</strong>ren die Insektenbestäubung sowohl qualitativ, als auch<br />

quantitativ für <strong>de</strong>n Agrarsektor zu verbessern.<br />

Dieses Projekt reiht sich direkt in das erste vom GPLE Rochefort<br />

festgesetzte Ziel, nämlich die Belebung von Tätigkeitssektoren,<br />

welche die Gemein<strong>de</strong> tragen und neue wirtschaftliche Marktlücken<br />

ausfindig machen.<br />

Der zweite Teil thematisiert die Teilnahme<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung. Er berichtet<br />

über die Art und Weise, wie die<br />

Beratung und Teilnahme <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

angelaufen sind. Er enthält die<br />

Ergebnisse dieser Beratung, daher<br />

ist die Präsenz von Landwirten in einer<br />

Gemein<strong>de</strong> in <strong>ländliche</strong>r Entwicklung bei<br />

dieser Teilnahme von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utung.<br />

Der dritte Teil, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

ersten ableiten lässt, bezieht sich auf<br />

die Definition <strong>de</strong>r großen Ziele, die<br />

von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Wirtschaft,<br />

Sozialem und Kultur gesteckt wor<strong>de</strong>n<br />

sind, um globale und integrierte Entwicklung<br />

im Sinne von Gleichgewicht<br />

und Kohärzenz zu gewährleisten.<br />

Diese Ziele wer<strong>de</strong>n in einem vierten<br />

Teil konkret durch ein kohärentes<br />

Gefüge von Merkblättern, die je Projekt<br />

angelegt sind. Diese Merkblätter<br />

enthalten u.a. eine Begründung <strong>de</strong>r<br />

Ziele, ein Programm zu Handlungen<br />

und Arbeiten mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Fristen, einer Kostenbewertung, usw.<br />

Das Gemein<strong>de</strong>programm zur Ländlichen<br />

Entwicklung wird durch eine zusammenfassen<strong>de</strong><br />

Tabelle vervollständigt,<br />

die alle nach Be<strong>de</strong>utung klassierten<br />

Projekte und einen Zeitplan zur Ausführung<br />

für die 10 kommen<strong>de</strong>n Jahre<br />

(maximale Gültigkeitsdauer <strong>de</strong>s Dokuments)<br />

enthält.<br />

Mit <strong>de</strong>r Aktion zur Ländlichen Entwicklung,<br />

die bei einer Gemein<strong>de</strong>ratssitzung<br />

beschlossen wor<strong>de</strong>n ist, verpflichtet<br />

man sich ggf. mit Hilfe einer<br />

Beratungseinrichtung (diese Hilfe<br />

muss beim Landwirtschaftsministerium<br />

beantragt wer<strong>de</strong>n). Die Ländliche<br />

Stiftung <strong>de</strong>r Wallonie (FRW), die<br />

Regionale Wirtschaftsgruppe Ourthe-<br />

Amblève (Groupe régional économique<br />

Ourthe-Amblève, GREOA), die<br />

Wirtschaftför<strong>de</strong>rungsgesellschaft<br />

Ostbelgien (WFG) sind weitere Organisationen,<br />

die diese Dienstleistung<br />

erbringen können.<br />

Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>rat <strong>de</strong>n GPLE<br />

bewilligt hat, wird er <strong>de</strong>r Generaldirektion<br />

Landwirtschaft, Direktion Ländlicher Raum<br />

übermittelt, die ihn <strong>de</strong>n regionalen Dienststellen<br />

sowie <strong>de</strong>m Regionalen Raumordnungsausschuss<br />

(CRAT) zwecks Beratschlagung<br />

und Stellungnahme vorlegt.<br />

Der GPLE wird <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung,<br />

die eine Entscheidung trifft, mit diesen<br />

Stellungnahmen versehen, übermittelt.<br />

Wenn <strong>de</strong>r GPLE von <strong>de</strong>r Wallonischen<br />

Regierung angenommen wird, hält die Wallonische<br />

Region Zuschüsse bereit, die aus<br />

spezifischen Krediten gespeist wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Erlass <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung,<br />

die <strong>de</strong>n GPLE genehmigt, be<strong>de</strong>utet<br />

das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorbereitungsphase <strong>de</strong>r<br />

Aktion. Sodann wird zur Ausführung <strong>de</strong>s<br />

Programms übergegangen.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photos : DGA – E. Gabriel


Abkommen, sog. aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong><br />

„Ausführungsverträge“ wer<strong>de</strong>n zwischen<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und <strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>r Ländlichen<br />

Entwicklung beauftragten Minister abgeschlossen,<br />

diese Verträge legen die Durchführungsbestimmungen<br />

einer Tranche <strong>de</strong>s<br />

Programms sowie die jeweiligen Verantwortungsbereiche<br />

<strong>de</strong>r Vertragspartner fest.<br />

Im Klartext und im Allgemeinen wer<strong>de</strong>n<br />

nicht weniger als 80 % <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />

Kosten von <strong>de</strong>r Wallonischen Region übernommen,<br />

und dies sowohl für die Investitionen,<br />

als auch für die Ankäufe, die zu<br />

einem Projekt gehören.<br />

Die Bevölkerung, die<br />

Gemein<strong>de</strong> und …<br />

Sie fin<strong>de</strong>n es interessant, für sich, Ihren<br />

Beruf und Ihr Umfeld sich an einem<br />

Verfahren zur Ausarbeitung eines GPLE<br />

zu beteiligen, doch mit wem können Sie<br />

rechnen, damit diese Projekte Gestalt<br />

annehmen?<br />

Gemein<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n<br />

Die Gemein<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Bauherr. Der Gemein<strong>de</strong>rat<br />

trifft Entscheidungen in Zusammen-<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

1.<br />

hang mit <strong>de</strong>r Ausarbeitung <strong>de</strong>s Programms<br />

und seiner Ausführung. Er sucht die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Wallonischen Region<br />

(vertreten durch <strong>de</strong>n für die <strong>ländliche</strong> Entwicklung<br />

zuständigen Minister, unterstützt<br />

von <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft).<br />

Der Lokale Ausschuss für Ländliche<br />

Entwicklung, LALE<br />

Dem LALE gehören zwischen zehn und dreißig<br />

Mitglie<strong>de</strong>r an (+ Stellvertreter), welche<br />

die unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen,<br />

sozial-beruflichen und kulturellen<br />

Kreise <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> vertreten (max.<br />

1/4 max <strong>de</strong>s Personalbestands). Alle Dörfer<br />

und Arbeitsgruppen sind darin vertreten. 1<br />

Den Vorsitz führt <strong>de</strong>r Bürgermeister o<strong>de</strong>r<br />

sein Vertreter.<br />

Der Lokale Ausschuss für Ländliche Entwicklung<br />

(LALE), <strong>de</strong>r die Gemein<strong>de</strong>bevölkerung<br />

vertritt, ist dazu bestimmt, die Verbindung<br />

zwischen <strong>de</strong>n Einwohnern und <strong>de</strong>n lokalen<br />

Behör<strong>de</strong>n herzustellen. Er informiert die<br />

Einwohner und pflegt die Dynamik <strong>de</strong>r Teilnahme.<br />

Sie ist <strong>de</strong>r privilegierte Gesprächspartner<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n und ist an<br />

allen Ausarbeitungsphasen <strong>de</strong>s GPLE, seiner<br />

Ausführung und seiner Entwicklung beteiligt.<br />

Anlagen zur Verkehrssicherung<br />

Photo : DGA – D42<br />

.<br />

Dossier<br />

Sie gibt Stellungnahmen ab, unterbreitet<br />

Vorschläge zu jeglicher Entscheidung, welche<br />

die Gemein<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r Einführungszeit<br />

ihres Programms (Ausführungsvertrag<br />

(siehe oben), Revision <strong>de</strong>s GPLE,<br />

usw.) trifft.<br />

Eventuell „Beratungseinrichtungen“<br />

Die Ländliche Stiftung <strong>de</strong>r Wallonie (FRW),<br />

die Regionale Wirtschaftsgruppe Ourthe-<br />

Amblève (GREOA), die irtschaftför<strong>de</strong>rungsgesellschaft<br />

Ostbelgien.<br />

Der Ländlichen Stiftung <strong>de</strong>r Wallonie, <strong>de</strong>r<br />

GREOA o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m WFG ist die Informationsarbeit<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n übertragen<br />

wor<strong>de</strong>n, die eine Aktion <strong>de</strong>r Ländlichen<br />

Entwicklung unternehmen und gewissen<br />

Gemein<strong>de</strong>n ggf. entsprechend ausgebil<strong>de</strong>te<br />

Beamte bereitstellen möchten.<br />

Eventuell Projektträger für das<br />

Gemein<strong>de</strong>programm <strong>de</strong>r Ländlichen<br />

Entwicklung<br />

Dies sind Privatorganisationen, die ggf. von<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> damit beauftragt sind, bei<br />

<strong>de</strong>r Redaktion eines Referenzdokuments,<br />

<strong>de</strong>m GPLE, zu intervenieren.<br />

1. Gestaltung <strong>de</strong>s Bahnhofsplatzes<br />

in Perwez.<br />

2. Anlage <strong>de</strong>r Kreuzung Beffe,<br />

Gemein<strong>de</strong> Ren<strong>de</strong>ux.<br />

Die Sicherheit<br />

Je<strong>de</strong> Gestaltung eines öffentlichen Raumes wird so angegangen, dass die Verkehrssicherheit<br />

darauf erhöht wird. Es geht darum, in <strong>de</strong>r praktischen Durchführung <strong>de</strong>n<br />

Unterschied, <strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n Benutzern eines öffentlichen Raumes, Fußgängern, Personen<br />

mit eingeschränkter Mobilität, Fahrrä<strong>de</strong>rn, PKW, usw. besteht, physisch auszudrücken.<br />

Dieses Bewusstsein festigt das Gefühl <strong>de</strong>r Aneignung <strong>de</strong>s Ortes und lässt eine<br />

auf das Dorf zugeschnittene Weiterentwicklung zu.<br />

1 Die Gemein<strong>de</strong>n, die in Anwendung von Artikel 150 <strong>de</strong>s CWATUP über einen Kommunalen Raumordnungsausschuss verfügen und beschliessen, eine Aktion zur Ländlichen<br />

Entwicklung durchzuführen, können einen einzigen Ausschuss für die bei<strong>de</strong>n Bereiche organisieren.<br />

Photo : DGA – E. Gabriel<br />

1


Sanfte Mobilität<br />

Die Mobilität<br />

Die Überlegung in Zusammenhang mit umweltverträglichen<br />

Verkehrsmitteln nimmt im GPLE eine immer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>re<br />

Stellung ein. Die Schaffung bzw. Instandsetzung von Fussgänger-<br />

o<strong>de</strong>r Fahrradwegen, vorausgesetzt sie sind <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

angepasst (Funktionalität, angemessene Entfernungen,<br />

usw.), nutzt in <strong>ländliche</strong>n <strong>Gebiete</strong>n <strong>de</strong>n Verbindungen zwischen<br />

Wohnungen<br />

1. . .<br />

Incourt, eine Wohnung für mehrere Generationen wird gebaut.<br />

Freizeitanlagen<br />

Photo : DGA – E. Gabriel<br />

1. & 2. Schaffung<br />

und Anlegen von verkehrssicherenStraßen<br />

in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Somme­Leuze, insbeson<strong>de</strong>re<br />

zwischen<br />

<strong>de</strong>r Schule und <strong>de</strong>m<br />

Dorfhaus.<br />

3. Montage einer<br />

schmalen Fussgängerbrücke<br />

über <strong>de</strong>r<br />

Ourthe in Laroche.<br />

<strong>de</strong>n Dörfern, <strong>de</strong>n Verbindungen zur Schule, zu <strong>de</strong>n Orten sportlicher<br />

Aktivitäten, zu Erholungs- und Entspannungszentren<br />

o<strong>de</strong>r als Attraktion für Touristen. Diese Projekte <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n<br />

Entwicklung wer<strong>de</strong>n i<strong>de</strong>alerweise in einem kommunalen Mobilitätsplan<br />

aufgenommen und ergänzen Mo<strong>de</strong>llprojekte wie<br />

Ravel, Picvert, Plan Mercure und Plan Escargot.<br />

Photo : DGA – P. Leroy<br />

Gemein<strong>de</strong> Tenneville, Rundstrecke <strong>de</strong>r Brunnen. Gestaltung einer Freizeitanlage in Opprebais,<br />

Gemein<strong>de</strong> Perwez.<br />

Photos : DGA – P. Leroy<br />

Photos : DGA – E. Gabriel<br />

Wohnungen für mehrere Generationen,„Übergangswohnungen“<br />

o<strong>de</strong>r Sozialwohnungen<br />

Um für Jugendliche wie für<br />

ältere Menschen Wohnungen zu<br />

erschwinglichen Preisen zu bauen,<br />

die ihnen die Möglichkeit bieten, im<br />

Dorf zu bleiben und somit die Regsamkeit<br />

<strong>de</strong>r Dorflebens zu garantieren<br />

(Beibehaltung von Schulen und<br />

weiteren <strong>de</strong>zentralisierten Aktivitäten,<br />

usw.).<br />

Freizeitanlagen<br />

Diese Elemente <strong>de</strong>r Landschaftsgestaltung<br />

und <strong>de</strong>r Aufwertung<br />

<strong>de</strong>s Lebensraumes wer<strong>de</strong>n<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Dorfes sowie am<br />

Dorfrand angelegt. Sie sind<br />

<strong>de</strong>m Zusammentreffen und <strong>de</strong>n<br />

menschlichen Kontakten <strong>de</strong>r<br />

Dorfbewohner dienlich.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Der Regionale Raumordnungsausschuss<br />

(Abteilung Orientierung und<br />

Dezentralisierung)<br />

Die Abteilung Orientierung und Dezentralisierung<br />

<strong>de</strong>s Regionalen Raumordnungsausschusses<br />

(CRAT) arbeitet in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung daran,<br />

bei <strong>de</strong>n Operationen und unter all‘ <strong>de</strong>n zu<br />

behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Themen und betreffen<strong>de</strong>n<br />

regionalen Regelungen alle Aktionen anzugleichen,<br />

die gemäss <strong>de</strong>m GPLE durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Es obliegt ihm <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung<br />

seine Stellung über die Projekte mitzuteilen,<br />

die dieser zur Genehmigung vorgelegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie greift ebenfalls bei möglichen<br />

Revisionen <strong>de</strong>r GPLE ein.<br />

Dorfkerne<br />

Das Ministerium <strong>de</strong>r Wallonischen<br />

Region – die Generaldirektion Land<br />

wirt schaft – die Direktion Ländlicher<br />

Raum<br />

Die Generaldirektion Landwirtschaft verwaltet<br />

die Politik <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />

sowie die damit verbun<strong>de</strong>nen<br />

Formalitäten. Sie verwaltet ebenfalls die<br />

für die Umsetzung <strong>de</strong>r Projkete gewährten<br />

Zuschüsse.<br />

Sie steht <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n für die Stabiliserung<br />

<strong>de</strong>s GPLE o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Dossiers,<br />

das <strong>de</strong>m Regionalen Raumordnungsausschuss<br />

sowie <strong>de</strong>n regionalen Behör<strong>de</strong>n<br />

vorzulegen ist, zur Verfügung. Bei dieser<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Dossier<br />

Geschichtlicher Überblick und gesetzgeben<strong>de</strong> Grundlagen<br />

Ab 1972 wur<strong>de</strong>n zuerst in Attert, anschliessend in Bastogne Versuchsaktionen gestartet. Die aus diesen ersten Erfahrungen<br />

gewonnenen Erkenntnisse haben 1979 zur Ausarbeitung eines Leitfa<strong>de</strong>ns für Ländliche Entwicklung (Gui<strong>de</strong> <strong>de</strong><br />

Rénovation rurale) geführt, <strong>de</strong>ssen rechtliche Tragweite die eines ministeriellen Rundschreibens war.<br />

Der erste Gesetzestext erscheint 1987 mit <strong>de</strong>r Veröffentlichung <strong>de</strong>s Erlasses <strong>de</strong>r Exekutive vom 4. Juni 1987 in Bezug auf<br />

die von <strong>de</strong>r Region gewährten Zuschüsse für die Ausführung von Operationen <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Renovierung. Am 6. Juni<br />

1991 wird eine wirkliche Gesetzesgrundlage erlassen, welche die Form eines Dekretes über die Ländliche Entwicklung hat.<br />

Dieses Dekret wird am 1. Dezember 1991 durch einen Erlass <strong>de</strong>r Exekutive <strong>de</strong>r Wallonischen Region ergänzt, und gibt insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>programms für Ländliche Entwicklung, Abkommen und Jahresberichte sowie gewisse<br />

Verfahrenselemente genau an.<br />

1. .<br />

Photo : DGA – E. Gabriel Photo : DGA – F. Otten<br />

Die Dorfplätze<br />

Theaterbühnen für be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Veranstaltungen, die das Leben <strong>de</strong>r Dorfgemeinschaft verschönern und <strong>de</strong>n<br />

passen<strong>de</strong>n Rahmen für Gastfreundlichkeit bieten.<br />

Gelegenheit hält sie <strong>de</strong>n Kontakt zu an<strong>de</strong>ren<br />

regionalen, gemeinschaftlichen o<strong>de</strong>r fö<strong>de</strong>ralen<br />

Dienststellen.<br />

Sie überwacht die fachlich angemessene<br />

Ausführung von Projekten, in<strong>de</strong>m sie<br />

Studien, die Verfassung von Lastenheften<br />

(aus technischer und administrativer<br />

Sicht) sowie die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

überprüft. Sie überprüft die angemessene<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Infrastrukturen, die mit Hilfe<br />

von Krediten <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />

zustan<strong>de</strong> gekommen sind.<br />

Sie berichtet <strong>de</strong>m Minister je<strong>de</strong> Operation.<br />

Diese Bewertung erfolgt während <strong>de</strong>r Überprüfung<br />

neuer von <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n eingereichten<br />

Beihilfeanträge.<br />

1. Gestaltung<br />

<strong>de</strong>s Zentrums<br />

Wavreille,<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

Rochefort.<br />

2. Gestaltung,<br />

Ausstattung <strong>de</strong>s<br />

Dorfplatzes, in<br />

Saint­Sauveur,<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

Frasnes­lez­<br />

Anvaing.


Photos : DGA – F. Otten<br />

Eine neue Perspektive <strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />

Neue Dienststellen für<br />

Landbevölkerung<br />

Die Gemein<strong>de</strong>programme <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung (GPLE)<br />

haben vielfältige Bedürfnisse ans Licht gebracht, insbeson<strong>de</strong>re<br />

beim außerschulischen Empfang, <strong>de</strong>r Aufnahme von Kleinkin<strong>de</strong>rn<br />

sowie bei kulturellen Aktivitäten in <strong>ländliche</strong>m Milieu. Die<br />

Gemein<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r Schwierigkeit an kleine polyvalente<br />

Infrastrukturen zu gelangen, um Tätigkeiten anbieten zu können,<br />

die mal regionalen Befugnissen dann wie<strong>de</strong>rum regionalen o<strong>de</strong>r<br />

gemeinschaftlichen Befugnissen zuzuschreiben sind. Beim Bedarf<br />

an Infrastrukturen, <strong>de</strong>r global gesehen in <strong>de</strong>n Sektoren Kultur,<br />

Tourismus, Wirtschaft und Soziales entstan<strong>de</strong>n ist, stiessen die<br />

Gemein<strong>de</strong>n auf eine Vielzahl an Intervenienten, von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>r<br />

einzelne mit eigenen Budgets ausgestattet war und beson<strong>de</strong>ren<br />

Prozeduren unterlag.<br />

Von <strong>de</strong>r Überlegung über die Bedürfnisse in Sachen außerschulischer<br />

Empfang, Aufnahme von Kleinkin<strong>de</strong>rn und kulturellen<br />

Aktivitäten in <strong>ländliche</strong>m Milieu ausgehend, hat man ein<br />

Abkommen zwischen <strong>de</strong>r Französichsprachigen Gemeinschaft<br />

und <strong>de</strong>r Wallonischen Region fin<strong>de</strong>n können.<br />

Das Kooperationsabkommen über die gemeinsame<br />

Nutzung von Infrastrukturen in <strong>ländliche</strong>m Milieu<br />

Dieses Kooperationsabkommen beruht auf drei Überlegungen:<br />

Die kluge Nutzung öffentlicher Ressourcen, ohne dabei die<br />

Infrastrukturen unnütz zu vervielfachen,<br />

Auf Anfragen zur Vielfalt <strong>de</strong>r Bevölkerung in ländlich<br />

geprägten Gemein<strong>de</strong>n eingehen,<br />

Den Gemein<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n dazu verhelfen, nachbarschaftliche<br />

Politik zu betreiben, die Infrastrukturen zur Aufnahme bzw.<br />

zum Allgemeinwohl benötigen.<br />

Somit sind Bezeichnungen wie maisons rurales und maisons <strong>de</strong><br />

villages, entstan<strong>de</strong>n. Ihre Definitionen lauten:<br />

maison rurale: ein in <strong>ländliche</strong>m Milieu gelegenes Gebäu<strong>de</strong>,<br />

Eigentum <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in einem GPLE enthalten, dient als<br />

Unternehmen in <strong>ländliche</strong>r Umgebung<br />

1. .<br />

Empfangsstätte für anerkannte Aktivitäten, wird <strong>de</strong>n Befugnissen<br />

<strong>de</strong>r Wallonischen Region sowie an<strong>de</strong>ren von <strong>de</strong>r Französischen<br />

Gemeinschaft anerkannten Aktivitäten zugeteilt;<br />

maison <strong>de</strong> village: ein in <strong>ländliche</strong>m Milieu gelegenes<br />

Gebäu<strong>de</strong>, Eigentum <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in einem GPLE enthalten,<br />

für das „maison <strong>de</strong> village“ ist die Gewährung eines<br />

Zuschusses Ländliche Entwicklung eingegangen. Es han<strong>de</strong>lt<br />

sich um eine Empfangsstätte, einen Treffpunkt, eine Dienstleistungsstelle,<br />

eine Stelle für gemeinsame Aktivitäten, Erholungsveranstaltungen,<br />

die Bedürfnissen nachkommen, die<br />

von <strong>de</strong>r Dorfbevölkerung sowie von <strong>de</strong>n lokalen Vereinen als<br />

wesentlich erachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Kooperationsabkommen <strong>de</strong>finiert ebenfalls <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>s<br />

Raums, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n anerkannten Aktivitäten zu tun hat:<br />

gemeinsame Fläche: eine Fläche <strong>de</strong>s maison rurale, das für<br />

anerkannte Aktivitäten sowohl für die Befugnisse <strong>de</strong>r Wallonsichen<br />

Region als auch für die Befugnisse <strong>de</strong>r Französischen<br />

Gemeinschaft benutzt wer<strong>de</strong>n kann;<br />

vorbehaltene Fläche: eine Fläche <strong>de</strong>s maison rurale, das ausschliesslich<br />

für die Befugnisse entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wallonishen<br />

Region, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Französischen Gemeinschaft benutzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Dank dieses Abkommens wird es fortan möglich sein, Räumlichkeiten<br />

zu schaffen o<strong>de</strong>r einzurichten, die für <strong>de</strong>n ausserschulischen<br />

Empfang, die Aufnahme von Kleinkin<strong>de</strong>rn sowie weitere<br />

sozio-kulturelle Aktivitäten gedacht sind. Das Kooperationsabkommen<br />

sieht <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Zuführung je<strong>de</strong>r Machtstelle vor,<br />

die Zuschüsse verteilt.<br />

Die Wallonische Region finanziert die Infrastrukturen und die<br />

Französische Gemeinschaft, beteiligt sich an <strong>de</strong>n für die Aktivität<br />

notwendigen Betriebskosten und Ausstattung, wie sie es für<br />

je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Infrastruktur mit gleicher Zweckbestimmung tun<br />

wür<strong>de</strong>. Sie bleibt ebenfalls die einzige Referenzbehör<strong>de</strong> für die<br />

Kontrolle und die Zulassungen.<br />

Ländliche Ateliers<br />

Diese Infrastrukturen dienen dazu Unternehmen aufzunehmen, die ihren Betrieb in <strong>ländliche</strong>r Umgebung starten wollen.<br />

Sie bieten die Möglichkeit wirtschaftliche Projektträger zu unterstützen, die ihre Betriebstätigkeit aufnehmen.<br />

Ländliche<br />

Ateliers in<br />

Ellezelles (1)<br />

und Flobecq (2).<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Maisons <strong>de</strong> village<br />

Nützliche Adressen<br />

Division <strong>de</strong> la Gestion <strong>de</strong> l’Espace rural<br />

(Abteilung Gestaltung <strong>de</strong>s <strong>ländliche</strong>n<br />

Raumes), DGA<br />

Direction <strong>de</strong> l’Espace rural<br />

(Direktion Ländlicher Raum)<br />

Services centraux<br />

(Zentrale Dienststellen)<br />

Agnès Kaisin<br />

Ilot Saint-Luc<br />

14, chaussée <strong>de</strong> Louvain – 5000 Namur<br />

T. : 081 / 64.96.59<br />

@ : a.kaisin@mrw.wallonie.be<br />

Service extérieur d’Ath<br />

(Außendienststelle Ath)<br />

François Otten<br />

2C, chemin du Vieux Ath – 7800 Ath<br />

T. : 068 / 27.44.34<br />

@ : f.otten@mrw.wallonie.be<br />

1. .<br />

Die „maisons <strong>de</strong> village“<br />

Diese Kontaktstätten, Treffpunkte, Dienstleistungsstätten, Begegnungsstätten (für gemeinsame Aktivitäten),<br />

Veranstaltungs- und Freizeitzentren kommen Bedürfnissen nach, die von <strong>de</strong>r Bevölkerung und Vereinen <strong>de</strong>r<br />

<strong>ländliche</strong>n Umgebung als lebenswichtig eingestuft wer<strong>de</strong>n.<br />

Service extérieur <strong>de</strong> Ciney<br />

(Außendienststelle Ciney)<br />

Edgard Gabriel<br />

12, rue <strong>de</strong>s Champs Elysées – 5590 Ciney<br />

T. : 083 / 23.16.70<br />

@ : e.gabriel@mrw.wallonie.be<br />

Service extérieur <strong>de</strong> Huy<br />

(Außendienststelle Huy)<br />

Françoise Rahier<br />

39, chaussée <strong>de</strong> Liège – 4500 Huy<br />

T. : 085 / 27.34.58<br />

@ : f.rahier@mrw.wallonie.be<br />

Service extérieur <strong>de</strong> Libramont<br />

(Außendienststelle Libramont)<br />

2, rue <strong>de</strong>s Genêts – 6800 Libramont<br />

Bénédicte Frankard<br />

T. : 061 / 22.10.23<br />

@ : b.frankard@mrw.wallonie.be<br />

Patrick Van Der Smissen<br />

T. : 061 / 22.10.22<br />

@ : p.van<strong>de</strong>rsmissen@mrw.wallonie.be<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : DGA – P. Leroy Photos : DGA – E. Gabriel<br />

Dossier<br />

Dorfhaus in<br />

Grimbiémont,<br />

Gemein<strong>de</strong> Marcheen­Famenne.<br />

Dorfhaus in<br />

Warempage,<br />

Gemein<strong>de</strong><br />

La­Roche­en­<br />

Ar<strong>de</strong>nne. (1) und<br />

in Bierwart (2).<br />

Service extérieur <strong>de</strong> Malmédy<br />

(Außendienststelle Malmedy)<br />

Marc Reuter<br />

Marc Mewissen<br />

32, avenue Legros – 4960 Malmédy<br />

T. : 080 / 79.92.56<br />

@ : m.reuter@mrw.wallonie.be<br />

m.mewissen@mrw.wallonie.be<br />

Service extérieur <strong>de</strong> Thuin<br />

(Außendienststelle Thuin)<br />

Louis Nicodème<br />

13, rue du Moustier – 6530 Thuin<br />

T. : 071/ 59.90.96<br />

@ : l.nico<strong>de</strong>me@mrw.wallonie.be<br />

Service extérieur <strong>de</strong> Wavre<br />

(Außendienststelle Wavre)<br />

Xavier Dubois<br />

4, avenue Pasteur – 1300 Wavre<br />

T. 010 / 23.37.62<br />

@ : x.dubois@mrw.wallonie.be


gestion<br />

Beobachtet man die Entwicklung <strong>de</strong>r Rentabilität<br />

<strong>de</strong>s Schweinfleischsektors auf längere<br />

Dauer, so stellt man fest, dass es gute<br />

und weniger gute Jahre gibt. Der Zyklus<br />

<strong>de</strong>s Schweinefleischpreises, <strong>de</strong>r eng mit<br />

<strong>de</strong>m für Ferkel zusammenhängt, ist wohl<br />

bekannt. Dieser Zyklus weist eine Periodizität<br />

auf, die allgemein zwischen 2 und zweieinhalb<br />

Jahren beträgt.<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>r monatlichen Preisserien<br />

zeigt uns, dass 2007 mit einem Durchschnittspreis<br />

(DANIS) von 101,05 € je 100<br />

kg Lebendgewicht ein schlechtes Jahr war,<br />

d. h. man verzeichnete im Vergleich zu<br />

<strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r drei vorhergehen<strong>de</strong>n<br />

Jahre einen Rückgang von 7% und - verg-<br />

lichen mit <strong>de</strong>m Jahr 2006 -einen Preisrückgang<br />

von 9%.<br />

Dieser Preisrückgang, <strong>de</strong>r aufgrund <strong>de</strong>r<br />

zyklischen Entwicklung regelmäßig zu<br />

beobachten war, erklärt allerdings allein<br />

noch nicht <strong>de</strong>n starken im Jahre 2007<br />

beobachteten Rentabilitätsverlust <strong>de</strong>r<br />

Schweinefleischproduktion.<br />

Die Gleichzeitigkeit <strong>de</strong>r ungünstigen Entwicklung<br />

dreier wichtiger Elemente, nämlich<br />

<strong>de</strong>r Preis von Mastschwein und die Futtermittel-<br />

und Energiekosten, ist Ursache<br />

dieser Situation.<br />

Wenn wir davon ausgehen, dass die während<br />

drei Wirtschaftsjahren durchschnittlich<br />

erwirtschaftete Rentabilität (um die<br />

zyklische Preisentwicklung zu beseitigen)<br />

sich <strong>de</strong>r Rentabilität eines normalen Jahres<br />

annähern kann, erhalten wir die in nachstehen<strong>de</strong>r<br />

Tabelle enthaltenen Ergebnisse,<br />

die auf Euro je verkauftes Mastschwein<br />

(mit einem Gewicht von 107 kg) lauten.<br />

Die Kosten <strong>de</strong>r hauptsächlich familiären<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r Futter<br />

Rentabilität <strong>de</strong>r Schweine<br />

Merkliche Rentabilitätseinbu­<br />

ßen bei <strong>de</strong>r Schweinefleisch­<br />

produktion im Jahre 007,<br />

Erholung im Jahre 00 . Ana­<br />

lyse und Ergebnisse.<br />

Photo : D. Feller – CER<br />

Arbeitskraft, und die Zinsen auf Lebendvieh<br />

sind nicht abgezogen wor<strong>de</strong>n. Diese Ergebnisse<br />

stammen aus einem Musterbetrieb,<br />

<strong>de</strong>r sich ergibt aus <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r<br />

spezialisierten Schweinefleischbetriebe, die<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Wirtschaftsjahre 2004, 2005<br />

und 2006 vom Buchführernetz <strong>de</strong>r GD<br />

Landwirtschaft geprüft wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Infolge <strong>de</strong>r für landwirtschaftliche Rohstoffe<br />

und Erdöl günstigen Wirtschaftslage<br />

sowie <strong>de</strong>r Baisse <strong>de</strong>s Schweinepreises (drei<br />

Elemente, welche die Rentabilität bestimmen)<br />

haben die Schweinfleischproduktionen<br />

sich im Vergleich zum mittleren Wert<br />

aus <strong>de</strong>n Jahren 2004, 2005 und 2006 wie<br />

folgt entwickelt.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


00 , 00 und 00 ermittelte mittlere Rentabilität in Euro<br />

je verkauftes Mastschwein<br />

Summe <strong>de</strong>r Einnahmen 127,68<br />

Gesamtkosten <strong>de</strong>r Futtermittel 78,90<br />

Sonstige Betriebskosten 7,72<br />

Heizkosten 1,33<br />

Sonstige spezifische Kosten 12,06<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r Schweinehaltung 27,67<br />

Fortschritt <strong>de</strong>r Rentabilität in <strong>de</strong>r Schweinefleischproduktion<br />

Durchschnitt<br />

2004-2006<br />

€ %<br />

Durchschnitt<br />

2007<br />

mittelkosten auf die<br />

fleischproduktion<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Än<strong>de</strong>rung<br />

Preis Mastschwein (107 Kg) 116,13 108,12 - 6,9<br />

Futtermittel (€/100 Kg) 29,14 34,56 + 18,6<br />

Heizöl (€/100 l) 23,18 28,54 + 23,1<br />

Diese Schwankungen sind auf die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

mittleren Beträge <strong>de</strong>s Zeitraumes<br />

2004-2006 übertragen wor<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>ren<br />

Auswirkungen auf die Rentabilität <strong>de</strong>r Aktivität<br />

im Schweinefleischsektor zu ermitteln.<br />

Man stellt somit fest, dass die Rentabilität<br />

<strong>de</strong>r Aktivität im Schweinefleischsektor im<br />

Kostenaufglie<strong>de</strong>rung,<br />

in %<br />

Heizung<br />

1 %<br />

Variable<br />

Kosten<br />

8 %<br />

Spezifische<br />

Kosten<br />

12 %<br />

Jahre 2007 um 23,80 € je verkauftes Mastschwein<br />

abnimmt, davon 8,81 € Rückgang<br />

<strong>de</strong>s Verkaufspreises für Schweine, 14,68 €<br />

höhere Kosten für Futtermittel und 0,31 €<br />

höhere Heizkosten. Dies führt für die Aktivität<br />

im Schweinefleischsektor zu einem<br />

sehr ungünstigen durchschnittlichen Ergeb-<br />

Futtermittel<br />

79 %<br />

Management<br />

nis, auch wenn alle an<strong>de</strong>ren Dinge unverän<strong>de</strong>rt<br />

geblieben sind.<br />

Selbstverständlich ist diese Annahme <strong>de</strong>r<br />

jährlichen durchschnittlichen Än<strong>de</strong>rung nur<br />

dann korrekt, wenn die Verkaufszahlen für<br />

Schweine und die Ankäufe für Produktionsmittel<br />

im Laufe <strong>de</strong>s gesamten Jahres regelmäßig<br />

erfolgen, was sich nicht unbedingt<br />

überprüfen lässt.<br />

Ein im Dezember 2007 zu einem Preis von<br />

104,33 € (im Verhältnis zu 2004-2006<br />

ein Rückgang von 10,2 %) verkauftes<br />

Schwein, wobei <strong>de</strong>r Preis <strong>de</strong>r Futtermittel<br />

auf 35,88 € je 100 Kg (+23,1 %) ansteigt<br />

und <strong>de</strong>r Preis für Heizöl ebenfalls eine<br />

Aufwärts-Ten<strong>de</strong>nz von 45,77 € (+97 %)<br />

verzeichnet, wird eine noch schlechtere<br />

mittlere Rentabilität verzeichnen. Sie sinkt<br />

in <strong>de</strong>r Tat im Vergleich zu <strong>de</strong>m Zeitraum<br />

2004-2006 um 31,35 €. Dieser Rückgang<br />

kann wie nachstehend aufgeglie<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n, Rückgang um 11,80 € auf <strong>de</strong>n<br />

Verkaufspreis <strong>de</strong>r Schweine, Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Futtermittelkosten<br />

um 18,25 € und<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Heizkosten<br />

um 1,30 €.<br />

Schlussfolgernd darf<br />

man behaupten,<br />

dass das Jahr 2007<br />

ein schlechtes Jahr<br />

für Schweineerzeuger<br />

war.<br />

Dennoch beobachtet<br />

man, laut einer<br />

Analyse <strong>de</strong>s Institut<br />

français du porc<br />

(IFIP, April 2008) eine Reprise <strong>de</strong>s Preises<br />

für Mastschweine, welche zu Sommeranfang<br />

die mittleren Produktionskosten erreichen<br />

könnte. Die Nachfrage im Sommer<br />

dürfte es möglich machen, <strong>de</strong>n Preis im<br />

Juli-August zu überschreiten. Somit hätte<br />

man wie<strong>de</strong>r geringfügige, aber positive<br />

Gewinnmargen.<br />

Weitere Informationen<br />

Division <strong>de</strong> la Politique agricole,<br />

(Division Agrarpolitik) GD Landwirtschaft<br />

Direction <strong>de</strong> l’Analyse économique agricole<br />

(Direktion Agrarwirtschaftliche Analyse)<br />

Jean­Marie B ouquiaux<br />

Ilot Saint­Luc<br />

1 , chée <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />

T. : 0 1 / . . 0<br />

@ : jm.bouquiaux@mrw.wallonie.be<br />

7


Das Versuchszentrum Erdbe<br />

Die im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />

Obst- und Gartenproduktion<br />

Der Anbau von Erdbeerpflanzen erlebt seit einigen Jahren einen<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Aufschwung in Wallonien und steigt, laut Schät­<br />

zung, von 100 ha im Jahre 1 auf 0 ha im Jahre 007 an.<br />

(Quelle Zusammenschluss wallonischer Erdbeerzüchter - GFW).<br />

Aktivitätssektoren <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r: die Landwirte<br />

befin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r<br />

Mehrzahl (58 %).<br />

Sonstige<br />

Obst- und<br />

Gartenbauern<br />

Der Zusammenschluss wallonischer Erdbeerzüchter und das<br />

Zentrum für Agrarforschung von Gembloux haben zwecks<br />

Festigung <strong>de</strong>s Schwerpunkts Qualität in <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

beschlossen, ihre Kräfte zu bün<strong>de</strong>ln und ihre Mittel<br />

für ein Programm zur Entwicklung und allgemeinverständlichen<br />

Darlegung in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

Erdbeeren und Kleinobst zusammenzulegen.<br />

Diese differenzierte Qualität hängt zum einen mit <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r<br />

späten Ernte und zum an<strong>de</strong>ren mit <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Erzeugern praktizierten<br />

Sortenvielfalt zusammen. Diese bei<strong>de</strong>n Elemente sind<br />

Landwirte<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>s Erdbeeranbaus hängt<br />

im Wesentlichen mit <strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />

Betriebe unternommenen<br />

Diversifizierung zusammen (die Landwirte<br />

stellen in <strong>de</strong>r Tat 58 % <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

GFW dar, siehe nebenstehen<strong>de</strong> Abb.).<br />

Dieses aufkommen<strong>de</strong> Interesse für <strong>de</strong>n<br />

Erdbeeranbau war in <strong>de</strong>n 80er Jahren zu<br />

beobachten, zu einer Zeit, als die Anbautechniken<br />

in unserer Region mo<strong>de</strong>rnisiert<br />

wor<strong>de</strong>n sind. Diese Ten<strong>de</strong>nz hat sich in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren weiterhin wegen <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft bestehen<strong>de</strong>n Schwierigkeiten<br />

und wegen <strong>de</strong>r ansteigen<strong>de</strong>n<br />

Nachfrage für diese Frischfrucht verstärkt,<br />

die reif geerntet wird und eine gute<br />

Geschmacksqualität aufweist.<br />

Immer mehr Landwirte machen sich<br />

im Bemühen um Diversifizierung<br />

mit <strong>de</strong>m Anbau von Erdbeerpflanzen<br />

vertraut.<br />

Der Erdbeeranbau verfügt dank <strong>de</strong>r<br />

angesehenen und dynamischen Criée <strong>de</strong><br />

Wépion (Zusammenschluss <strong>de</strong>r Obst- und<br />

Gartenbauern aus <strong>de</strong>r Region Namur –<br />

GPHN) über Absatzmöglichkeiten, die es<br />

ermöglichen, die Qualität seiner Produktion<br />

über einen höheren Preis zu vervollkommnen.<br />

Mit Erdbeeren hat man bei <strong>de</strong>r<br />

Criée <strong>de</strong> Wépion 2007 einen Umsatz von<br />

1.594.840 € erzielt, während er vier Jahre<br />

zuvor noch bei 752.618 € lag!<br />

entschei<strong>de</strong>nd, wenn man die von <strong>de</strong>r Kundschaft anerkannten<br />

höheren Geschmacksqualitäten gewährleisten will, auf die <strong>de</strong>r<br />

kommerzielle Erfolg dieser Produktion und die <strong>de</strong>rzeitige Verbreitung<br />

dieser Kultur in <strong>de</strong>r Wallonischen Region zurückzuführen<br />

sind.<br />

Das Versuchszentrum dient als Vektor zwecks Belebung <strong>de</strong>r<br />

gesamten Produktion unserer Region. Doch auch <strong>de</strong>r Direktverkauf<br />

nimmt zu, <strong>de</strong>nn die Erdbeere ist ein Lockmittel, das <strong>de</strong>m<br />

Erzeuger oftmals die Möglichkeit bietet weitere Erzeugnisse, so<br />

Milcherzeugnisse, Kartoffeln, Gemüse, usw. zu verkaufen.<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


eren und Kleinobst<br />

wallonischen<br />

1. Koordinierung von Aktivitäten<br />

<strong>de</strong>s Produktionssektors<br />

Veröffentlichung und Verbreitung unseres<br />

Informationsblattes Fraises et petits fruits<br />

<strong>de</strong> Wallonie.<br />

Organisation von Besichtigungen, Vorführungen,<br />

usw.<br />

Organisation eines Ausstellungstages mit<br />

<strong>de</strong>m Thema Erdbeeren und Kleinobst.<br />

Teilnahme am Produktionszweig „genusstaugliche<br />

Obst- und Gartenerzeugnisse“.<br />

2. Versuche und<br />

Vorführungsprojekte<br />

Unsere Kontaktstelle in Gembloux und<br />

bei <strong>de</strong>n Erzeugern:<br />

– Sortenversuche: Tests mit Juni-Sorten<br />

und zwei Mal jährlich blühen<strong>de</strong>n<br />

Sorten,<br />

– Weiterentwicklung ganzheitlicher<br />

Bekämpfungsmetho<strong>de</strong>n (integrierter<br />

Pflanzenschutz), je nach <strong>de</strong>n in diesen<br />

Kulturen vorhan<strong>de</strong>nen Schädlingen,<br />

– Pflanzentechnische Versuche: biologisch<br />

abbaubarer Mulch, Wirksamkeit<br />

von Pflanzenschutzmitteln und<br />

biologischen Produkten, Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Techniken zur Unkrautbekämpfung<br />

in konventionellen und biologischen<br />

Kulturen,<br />

– Versuche von Baumschulern in Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s wallonischen Produktionszweigs<br />

von Erdbeer-Jungpflanzen.<br />

Versuchsparzelle (Kulturen unter Regenschutzhaube)<br />

verschie<strong>de</strong>ner Sorten<br />

Kleinobstgehölzer: Himbeersträucher,<br />

Johannisbeersträucher, Schwarzer Johannisbeerstrauch<br />

und Brombeersträucher<br />

(Anbaumanagement, Schnitt, Kaliber und<br />

Qualität <strong>de</strong>s Obstes, usw.).<br />

Unterstützung für Erzeuger, die als Regionales<br />

Muster- und Versuchszentrum<br />

anerkannt sind.<br />

3. Sozial-wirtschaftliche und<br />

umweltbezogene Betreuung<br />

Besichtigungen vor Ort, Ratschläge für<br />

Kulturen.<br />

Die Erzeuger wer<strong>de</strong>n angehalten, bei<br />

ihren Anbaupraktiken mit einem Ziel<br />

vor Augen zu argumentieren, nämlich<br />

die Umwelt besser zu schützen und die<br />

Rückverfolgbarkeit <strong>de</strong>r Produktion mit<br />

Hilfe eines Lastenheftes, eines Parzellenverzeichnisses<br />

und technischen Mitteilungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Die Erzeuger wer<strong>de</strong>n, je nach Absatzwegen<br />

und verfügbaren Arbeitskräften,<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Versuchszentrum<br />

Die Aktivitäten <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />

Erdbeeren und Kleinobst<br />

Erdbeerproduktionen<br />

auf präzise Erzeugungsschwerpunkte<br />

ausgerichtet.<br />

Ausbildung <strong>de</strong>r Erzeuger: Lehrgänge,<br />

technische Gutachten und Notizen, Veröffentlichungen,<br />

usw.<br />

Technische Ratschläge in Echtzeit über<br />

SMS: Info Minute.<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Wallonischen<br />

Gartenbauverband (FWH) für die sozialwirtschaftliche<br />

Betreuung.<br />

Organisation von Sammelkäufen bei<br />

belgischen und ausländischen Lieferanten<br />

für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Zusammenschlusses<br />

wallonischer Erdbeerzüchter.<br />

Die Erzeuger haben verstan<strong>de</strong>n, dass die Produktion in Folientunneln aus kommerzieller<br />

Sicht die günstigste ist. Von dreiundsiebzig Erzeugern (= 100 %) praktizieren<br />

87 % die Produktion in Folientunneln und 75% Freilandproduktion. Der Anbau<br />

von Jungpflanzen, die eine Verlängerung <strong>de</strong>r Anbauzeit ermöglichen, wird von 23<br />

% <strong>de</strong>r Erzeuger praktiziert. Der bo<strong>de</strong>nunabhängige Anbau bzw. <strong>de</strong>r Anbau von zwei<br />

Mal jährlich blühen<strong>de</strong>n Sorten bleibt eine Sache für absolute Kenner, d.h. jeweils<br />

11 % und 5 % <strong>de</strong>r Erzeuger.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erdbeerbauern je nach Anbaumetho<strong>de</strong><br />

Folientunnel Freiland bo<strong>de</strong>nunabhängig<br />

gekühlte<br />

Jungpflanzen<br />

zwei Mal<br />

jährlich<br />

blühen<strong>de</strong><br />

Sorten


0<br />

Versuchszentrum<br />

4. Der Ausbau <strong>de</strong>s Sektors<br />

– Verbesserte Techniken<br />

Beihilfe bei Nie<strong>de</strong>rlassung neuer Erzeuger.<br />

Fortführung <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>r Erzeuger<br />

von Jungpflanzen.<br />

Technische Beratung.<br />

Informationsveranstaltungen und Organisation<br />

von Kursen über <strong>de</strong>n Erdbeer- und<br />

Kleinobstanbau.<br />

Veröffentlichung origineller Artikel in<br />

Fachzeitschriften: Revue <strong>de</strong>s Wallonischen<br />

Gartenbauverbands (FWH) und<br />

internationale Magazine entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Versuche.<br />

Fortführung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Abteilung Biologische Bekämpfung und<br />

Phytogenetische Ressourcen <strong>de</strong>s CRA-W,<br />

Gembloux (I<strong>de</strong>ntifizierung von Schädlingen<br />

und Krankheitserregern bei Erdbeerpflanzen<br />

und Kleinobst).<br />

Organisation von Besuchen mit unseren<br />

ausländischen Kollegen, sowohl in Belgien,<br />

als auch im Ausland.<br />

Anbau unter Regenschutzfolie für<br />

unterschiedliche Kleinobstsorten:<br />

Vorführungsparzelle, Versuchszentrum.<br />

Beim Zusammenschluss wallonischer Erdbeerzüchter<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um eine Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht,<br />

die im April 001 auf Initiative <strong>de</strong>s wallonischen<br />

Zentrums für Agrarforschung (CRA­W) und<br />

<strong>de</strong>r Criée <strong>de</strong> Wépion und mit Unterstützung <strong>de</strong>r Generaldirektion<br />

Landwirtschaft gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist. Das<br />

Versuchszentrum Erdbeeren und Kleinobst ist aus <strong>de</strong>r<br />

Partnerschaft entstan<strong>de</strong>n, die zwischen <strong>de</strong>m Zusammenschluss<br />

wallonischer Erdbeerzüchter (GFW) und<br />

<strong>de</strong>m CRA­W gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist.<br />

Photo : CRA-W<br />

Fortführung <strong>de</strong>s integrierten Pflanzenschutzes<br />

bei Erdbeeren und Kleinobstgehölzen,<br />

entsprechend <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung<br />

und <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe von Schädlingen<br />

und <strong>de</strong>r Kulturen natürlich vorkommen<strong>de</strong>r<br />

Nützlinge.<br />

Besuche im Ausland und Teilnahme an<br />

<strong>de</strong>n Arbeiten <strong>de</strong>s Regionalen Komitees für<br />

Pflanzenschutz.<br />

Verbesserte gesundheitliche Qualität<br />

von Erzeugnissen in Übereinstimmung<br />

Die meisten in Wallonien angebauten Jungpflanzen kommen aus großflächigen<br />

holländischen Baumschulen. Die Qualität dieser Jungpflanzen ist sowohl aus<br />

pflanzentechnischer Sicht, als auch aus Sicht <strong>de</strong>s Pflanzenschutzes nicht einheitlich.<br />

Für die wallonischen Baumschuler für Erdbeer-Jungpflanzen besteht da eine<br />

reelle Gelegenheit, die es zu nutzen gilt. Das Centre pilote Fraises et Petits fruits<br />

(Versuchszentrum Erdbeeren und Kleinobst) hat die Vermehrung von Mutterpflanzen<br />

<strong>de</strong>r Sorte Elsanta, ausgehend von in vitro gezogenem Teilungsgewebe<br />

erneut in Gang gesetzt. Diese Mutterpflanzen wer<strong>de</strong>n bei Frau Depuydt-Obin<br />

angebaut, <strong>de</strong>ren Betrieb im Sektor <strong>de</strong>s Obstanbaus für Versuche verschie<strong>de</strong>ner<br />

Techniken zur Vermehrung von Erdbeer-Jungpflanzen als Regionales Muster- und<br />

Versuchszentrum anerkannt wor<strong>de</strong>n ist. 1<br />

Da <strong>de</strong>r Produktionszweig sich in vollem Aufbruch befin<strong>de</strong>t, geht es jetzt darum,<br />

die Erzeugung von Erdbeer-Jungpflanzen in einem qualitativ hochwertigen System<br />

zu kontrollieren, wobei <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>r Produktion auf die Rückverfolgbarkeit<br />

durch die Gründung eines vollständigen Produktionsbereichs gelegt<br />

wird. Bei <strong>de</strong>r Produktion wer<strong>de</strong>n Jungpflanzen mit hohem Mehrwert und keine<br />

Massenproduktion anvisiert, wobei man wirtschaftlich rentabel bleiben möchte.<br />

Dank <strong>de</strong>s Erfahrungsschatzes dieses Erzeugers wird das Versuchszentrum bei weiteren<br />

Baumschulern und für weitere Sorten (wobei die Zustimmung <strong>de</strong>r Sortenschutzinhaber<br />

vonnöten ist) an die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Produktion festhalten.<br />

1 siehe Artikel In Wallonien erzeugte Erdbeersetzlinge, in Les Nouvelles <strong>de</strong> l’été 2007 (Sommerausgabe),<br />

Nr.43, S. 20.<br />

Groupement <strong>de</strong>s Fraisiéristes<br />

wallons – GFW, asbl<br />

Präsi<strong>de</strong>nt: Yves De Ten<strong>de</strong>r<br />

Betreiber: Cedric Melin<br />

T. : 0 1 / .7 .7<br />

@ : melin@cra.wallonie.be<br />

mit <strong>de</strong>n neuen Vorschriften und Erwartungen<br />

<strong>de</strong>r Verbraucher, insbeson<strong>de</strong>re<br />

durch Verbesserung <strong>de</strong>s integrierten<br />

Pflanzenschutzes.<br />

Die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Criée <strong>de</strong><br />

Wépion, unserem bevorzugten Partner,<br />

wird fortgesetzt.<br />

Weiterentwicklung von Techniken zur<br />

Erzeugung von hochwertigen Erdbeer-<br />

Jungpflanzen in Wallonien.<br />

Produktionszweig<br />

Jungpflanzen<br />

CRA­W<br />

, chaussée <strong>de</strong> Charleroi<br />

0 0 Gembloux<br />

Stéphanie Farvacque<br />

T. : 0 1 / .7 .<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : Fotolia


Der Obstbau in Wallonien<br />

Die wallonischen Obstbauern waren, weil<br />

sie um die Qualität ihrer Erzeugnisse, <strong>de</strong>n<br />

Umweltschutz und die Gesundheit <strong>de</strong>r<br />

Verbraucher bemüht waren, die ersten in<br />

Europa, die <strong>de</strong>n integrierten Pflanzenschutz<br />

gegen Schädlinge verbesserten. Doch ließ<br />

man diese Phase schnell hinter sich und<br />

kam zur „integrierten Produktion“, welche<br />

die gesamten Anbaufaktoren umfasst,<br />

nämlich Bo<strong>de</strong>npflege, Nahrungsaufnahme<br />

<strong>de</strong>r Bäume, Auslichten <strong>de</strong>r Obstbäume,<br />

Erntedaten, Gestaltung <strong>de</strong>s Umfel<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />

Obstgartens, usw.<br />

Die integrierte Produktion von Kernobst<br />

wur<strong>de</strong> 1996 offiziell anerkannt und seit<br />

<strong>de</strong>r Regionalisierung <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

legt ein regionales, wallonisches Lastenheft<br />

die Normen fest, die ein Obstbauer, <strong>de</strong>r<br />

gemäß <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>r integrierten Produktion<br />

(PFI) arbeitet, einhalten muss. Neben<br />

<strong>de</strong>m gesetzlichen Regelwerk gibt es noch<br />

das Fruitnet-Lastenheft, das in mancherlei<br />

Hinsicht noch strenger ist, und für das<br />

ebenfalls eine Kontrollorganisation eine<br />

Zertifizierung vornimmt. Derzeit <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r<br />

laut PFI praktizierte Anbau 80 % <strong>de</strong>r wallonischen<br />

Anbaufläche für Äpfel und 75% <strong>de</strong>r<br />

Anbaufläche für Birnen ab, von <strong>de</strong>nen mehr<br />

als die Hälfte <strong>de</strong>m Fruitnet-Lastenheft<br />

entspricht.<br />

Zu einer Zeit <strong>de</strong>r weltweiten Aus<strong>de</strong>hnung<br />

<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsverkehrs, unterliegt die wallo-<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Versuchszentrum<br />

Der wallonische Obstbausektor hat hauptsächlich in <strong>de</strong>r Region Lüttich Fuß gefasst. Er macht annähernd 8 % <strong>de</strong>r gesamten<br />

belgischen Produktion aus und sein Auf- und Ausbau steht <strong>de</strong>r nationalen Produktion im Großen und Ganzen in nichts nach.<br />

Der wallonische Obstgarten erstreckt sich auf 1.523 ha (Zahlenangaben 2006), die Anbauflächen entfallen im Wesentlichen<br />

auf Apfelbäume (650 ha), Birnbäume (637 ha) und Kirschbäume (159 ha). In diesen letzten Jahren hat man festgestellt, dass<br />

die Apfelproduktion, die zu 70% von <strong>de</strong>r Sorte Jonagold dominiert wird, zugunsten <strong>de</strong>r Birnenproduktion zurückgeht. Diese<br />

besteht zum Großteil aus <strong>de</strong>r Sorte Conférence und dürfte in Zukunft noch erheblich an Be<strong>de</strong>utung gewinnen.<br />

Versuchszentrum<br />

für Obstbau Cépifruit<br />

Das Versuchszentrum führt somit dank seiner kompetenten<br />

Techniker und <strong>de</strong>r für je<strong>de</strong> wallonische, belgische o<strong>de</strong>r<br />

ausländische Einrichtung offenen Zusammenarbeit, die einen<br />

interessanten Beitrag verspricht, diverse Aktionen durch,<br />

welche die wichtigsten Herausfor<strong>de</strong>rungen angehen, die sich<br />

<strong>de</strong>m Sektor stellen.<br />

nische Obstproduktion einem immer grösser<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wettbewerb, <strong>de</strong>r vor allem<br />

von Län<strong>de</strong>rn ausgeht, wo die Arbeitskräfte<br />

billiger, die Klimabedingungen manchmal<br />

vorteilhafter und die Kontrollen und Regelungen<br />

häufig weniger streng sind.<br />

In diesem Zusammenhang besteht das<br />

wesentliche Ziel <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />

Cepifruit darin, <strong>de</strong>m Berufsstand optimale<br />

Hilfe zukommen zu lassen, damit Wallonien<br />

eine rentable und dynamische Tätigkeit in<br />

<strong>de</strong>r Obstproduktion erhalten bleibt, welche<br />

<strong>de</strong>n verstärkt zunehmen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n in Sachen Qualität<br />

entgegenkommt.<br />

Versuchszentrum für Obstbau Cépifruit VoE<br />

Ligue royale pomologique <strong>de</strong> Wallonie<br />

100, route <strong>de</strong> Maastricht – 00 Visé<br />

Dominique Meyers, Prési<strong>de</strong>nt<br />

T. : 0 / 1.0 .<br />

@ : dominique.meyers@swing.be<br />

1


encadrement<br />

1. Koordinierung <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>s<br />

Sektors<br />

In Wallonien gab es mehrere Vereinigungen,<br />

die im Sektor <strong>de</strong>s Obstbaus tätig waren. Um<br />

Erzeugern möglichst wirksame Hilfe zuteil<br />

wer<strong>de</strong>n zu lassen, hat die Ligue royale pomologique<br />

<strong>de</strong> Wallonie ihre Satzungen geän<strong>de</strong>rt<br />

und erwirkt, dass sie von <strong>de</strong>r Wallonischen<br />

Region als Versuchszentrum für <strong>de</strong>n Obstbausektor<br />

anerkannt wird. Die Aufgaben, mit<br />

<strong>de</strong>nen die Liga / Cépifruit betraut wor<strong>de</strong>n<br />

ist (sind), wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n drei am Projekt<br />

teilnehmen<strong>de</strong>n Vereinigungen in die Tat<br />

umgesetzt (das Wallonische Obstzentrum<br />

[Centre fruitier wallon, CEF], <strong>de</strong>r Zusammenschluss<br />

von Obstbauern, die in Wallonien<br />

integrierte Techniken praktizieren [Groupement<br />

d’Arboriculteurs pratiquant en Wallonie<br />

les techniques intégrées, Gawi] und Profruit).<br />

Je<strong>de</strong> dieser Vereinigungen führt einen Teil<br />

<strong>de</strong>s gemeinsamen Projektes zwecks Beratung<br />

und Versuchen aus, das <strong>de</strong>n praktischen<br />

Bedürfnissen <strong>de</strong>r Obstbauern nachkommt.<br />

Die VoE CEF, GAWI und Profruit bleiben<br />

weiterhin völlig autonom, insbeson<strong>de</strong>re<br />

zwecks Festlegung ihres eigenen Beitrags<br />

und Ausübung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Aktivitäten, die<br />

sie unabhängig von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />

unternehmen. Auch die Liga behält ihre<br />

eigenen Aktivitäten bei, bei <strong>de</strong>nen es um<br />

Repräsentationsaufgaben <strong>de</strong>s wallonischen<br />

Obstsektors geht.<br />

. Die Durchführung von Versuchen<br />

unter praxisnahen Konditionen<br />

Wenn man Versuche durchführen will, die<br />

<strong>de</strong>n manchmal dringen<strong>de</strong>n Anfragen <strong>de</strong>s<br />

Berufsstan<strong>de</strong>s entsprechen, ist direkter<br />

und ständiger Kontakt mit <strong>de</strong>n Erzeugern<br />

vorrangig. Somit können die Techniker die<br />

Zwei Versuchsobstgärten<br />

In Merdorp, <strong>de</strong>r Obstgarten <strong>de</strong>s CEF<br />

In Cerexhe-Heuseux, <strong>de</strong>r Obstgarten ProFruit<br />

die neuen Apfel-, Birnen- und Kirschsorten wer<strong>de</strong>n beobachtet: Ertrag, Kaliber und<br />

Qualität <strong>de</strong>s Obstes, sowie die Auswirkung verschie<strong>de</strong>ner Vere<strong>de</strong>lungsunterlagen.<br />

auch die am besten geeigneten Bestäuber wer<strong>de</strong>n unter die Lupe genommen, d. h.<br />

diejenigen, die eine gute Blütenbildung dieser neuen Sorten sicherstellen wer<strong>de</strong>n.<br />

die verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Pflege bei <strong>de</strong>n Bäumen und die Anbautechniken auf<br />

<strong>de</strong>m Prüfstand: Schnitt, Befruchtung, Bewässerung, Auslichten, usw.<br />

Diese Obstgärten sowie die Erzeugerparzellen dienen ebenfalls dazu neue Strategien <strong>de</strong>r<br />

Bekämpfung <strong>de</strong>r wichtigsten Schädlinge und Krankheiten zu testen und zu entwickeln<br />

(Apfel- o<strong>de</strong>r Birnenschorf, geflügelte Blattläuse, Apfelwickler, Birnblattsauger, Pseudomonas,<br />

usw.), und dies alles in völligem Einklang mit <strong>de</strong>r nachhaltigen Entwicklung.<br />

Photo : Cépifruit<br />

Photo : Cépifruit<br />

Die Aktivitäten<br />

vorrangigen Erfor<strong>de</strong>rnisse zusammenfassen,<br />

<strong>de</strong>nen man nachkommen muss, um eine<br />

Garantie für nachhaltigen Obstbau in Wallonien<br />

zu bieten.<br />

. Die Einführung von<br />

Vorführungsprojekten<br />

Die praktischen Versuche, die in <strong>de</strong>n Versuchsparzellen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n, (siehe<br />

oben) können von Erzeugern, Forschern,<br />

Stu<strong>de</strong>nten o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r interessierten Person<br />

besichtigt wer<strong>de</strong>n. Im Winter wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />

Vorführungen von Schnitttechniken<br />

organisiert.<br />

. Die Beratung von Erzeugern aus<br />

technischer, wirtschaftlicher, sozialer<br />

und umweltbezogener Sicht<br />

In unseren Regionen kann nur die<br />

Erzeugung von Obst von einwandfreier<br />

Qualität für die Obstbauern<br />

noch rentabel sein.<br />

Das Hauptziel, das bei <strong>de</strong>n Versuchen <strong>de</strong>s<br />

Versuchszentrums angepeilt wird, besteht<br />

darin, <strong>de</strong>n Erzeugern für die Obsterzeugung,<br />

die <strong>de</strong>n Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Lastenheften<br />

Global Gap, PFI o<strong>de</strong>r Fruitnet entspricht, ein<br />

Höchstmaß an technischen Informationen<br />

bereitzustellen.<br />

Diese technische Beratung erfolgt durch:<br />

einen Telefon-Bereitschaftsdienst, <strong>de</strong>r die<br />

häufigsten Fragen beantwortet;<br />

Gruppensitzungen in <strong>de</strong>n Obstgärten,<br />

die für <strong>de</strong>n CEF auf die Produktionssteuerung,<br />

die Organisation von Schnitt und<br />

Baumpflege, für <strong>de</strong>n Gawi auf die integrierte<br />

und biologische Produktion ausgerichtet<br />

sind;<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


von Cépifruit<br />

die Organisation von Studiensitzungen;<br />

individuelle Besichtigungen und Beratung,<br />

je nach Bedarf;<br />

<strong>de</strong>r Versand spezifischer Warnmeldungen<br />

im Hinblick auf die Bekämpfung <strong>de</strong>r<br />

wichtigsten Krankheiten und Schädlinge<br />

sowie auf die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Techniken;<br />

Der wirtschaftliche Aspekt <strong>de</strong>r Rentabilität<br />

<strong>de</strong>r Kulturen wird ständig kontrolliert,<br />

das gleiche gilt für die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Nachfrage und <strong>de</strong>s Marktes. Die Erzeuger<br />

können Stellungnahmen und Empfehlungen<br />

zu diesem Thema erhalten, wobei <strong>de</strong>n spezifischen<br />

Merkmalen ihres Betriebes Rechnung<br />

getragen wird.<br />

Das Versuchszentrum übernimmt die Ausarbeitung<br />

<strong>de</strong>s Pauschaltarifs in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r Finanzverwaltung und <strong>de</strong>m<br />

Versand von Dokumenten, die für <strong>de</strong>ssen<br />

Berechnung notwendig sind.<br />

Soziale Fragen, insbeson<strong>de</strong>re all’ diejenigen,<br />

bei <strong>de</strong>nen es um die Einstellung von<br />

Saisonarbeitern geht, die für das Pflücken<br />

gebraucht wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n vom Zentrum<br />

behan<strong>de</strong>lt und kontrolliert, das eng mit <strong>de</strong>r<br />

Fédération <strong>wallonne</strong> <strong>de</strong> l’Horticulture, <strong>de</strong>m<br />

Wallonischen Gartenbauverband (FWH),<br />

zusammenarbeitet.<br />

Die Umwelt bedingten Probleme sind seit<br />

langem Teil <strong>de</strong>r Hauptanliegen <strong>de</strong>s Sektors<br />

und wer<strong>de</strong>n weiterhin aufmerksam verfolgt,<br />

insbeson<strong>de</strong>re durch die Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s PFI-Lastenheftes.<br />

Aus Sichtweise <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />

muss alles in die Wege geleitet wer<strong>de</strong>n,<br />

um allen Erfor<strong>de</strong>rnissen nachzukommen,<br />

die sich auf <strong>de</strong>n Sektor beziehen:<br />

Verbraucher: das Produkt muss<br />

neben <strong>de</strong>m Erfor<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>r Gesundheit<br />

ohne Pestizidrückstän<strong>de</strong> sein,<br />

einen angenehmen Geschmack<br />

haben und auch ansprechend aussehen,<br />

usw.<br />

Händler: für ein Produkt, das von<br />

allen Seiten gut sichtbar und klar zu<br />

erfassen ist: gute Lage im Warenregal,<br />

Transportresistent, Einhaltung<br />

<strong>de</strong>s Lastenheftes, usw.<br />

Erzeuger: für eine gesun<strong>de</strong>, regelmäßige<br />

und ausreichen<strong>de</strong> Produktion,<br />

die sich gut konservieren lässt, nicht<br />

viel Arbeitskraft erfor<strong>de</strong>rt, usw.<br />

. Der Ausbau <strong>de</strong>s Sektors mit Hilfe<br />

von koordinierten Programmen und<br />

punktuellen Aktionen<br />

Ein technischer Ausschuss, bestehend aus<br />

Technikern <strong>de</strong>r drei Partner (VoE), mehreren<br />

Erzeugern, Vertretern aus Forschung<br />

und Vertretern <strong>de</strong>r GD Landwirtschaft,<br />

ist gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n. Er verfolgt das Ziel,<br />

<strong>de</strong>n Fortschritt <strong>de</strong>r Aufgaben zu erfassen,<br />

<strong>de</strong>n Aktivitäten <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />

eine Richtung zu geben und das Programm<br />

<strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>n Jahres festzulegen. Er<br />

kommt min<strong>de</strong>stens einmal im Jahr zusammen.<br />

Zu<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>n, je nach Zeitumstän<strong>de</strong>n,<br />

regelmäßige Austausche zwischen <strong>de</strong>n Technikern<br />

sowie mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Partnern statt.<br />

. Die allgemeinverständliche Darlegung<br />

von Informationen, von <strong>de</strong>n<br />

Aktivitäten <strong>de</strong>s Zentrums und <strong>de</strong>r<br />

Forschung<br />

Neben <strong>de</strong>r Beratung von Erzeugern, die<br />

durch <strong>de</strong>n Telefon-Bereitschaftsdienst, individuelle<br />

Besichtigungen bzw. Gruppenbesichtigungen<br />

und <strong>de</strong>m Versand von Warnmeldungen<br />

gewährleistet wird, wer<strong>de</strong>n die<br />

in <strong>de</strong>n Versuchsparzellen <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />

erzielten Ergebnisse in einem Jahresbericht<br />

aufgenommen, <strong>de</strong>r interessierten<br />

Personen zur Verfügung gestellt wird.<br />

Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n alle Informationen über<br />

<strong>de</strong>n Sektor, die aus <strong>de</strong>r experimentellen<br />

Forschung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />

hervorgehen, <strong>de</strong>m Berufsstand mit Hilfe<br />

von Fachtagungen, Konferenzen o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Gartenbaupresse erscheinen<strong>de</strong>n Artikeln<br />

(die Revue <strong>de</strong>s FWH, z. B.) übermittelt.<br />

7. Die Verbesserung bestehen<strong>de</strong>r<br />

Techniken und die Einführung neuer<br />

Techniken<br />

Die von Cépifruit eingeführten Experimente<br />

haben alle die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Anbaumanagements<br />

zum Ziel, und man ist darum<br />

bemüht, eine qualitativ hochwertige<br />

Produktion zu gewährleisten, welche die<br />

Umwelt bestmöglich schützt.<br />

. Verbesserte Produktqualität<br />

Dieser Punkt bil<strong>de</strong>t die Grundlage aller vom<br />

Versuchszentrum durchgeführten Aktionen.<br />

In <strong>de</strong>r Tat stellt die Qualität <strong>de</strong>r Produktion<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : Cépifruit<br />

ein wichtiges Kriterium dar, das <strong>de</strong>m Erzeuger<br />

einen korrekten Preis einbringt, <strong>de</strong>r ihm<br />

wie<strong>de</strong>rum die Rentabilität seiner Kultur<br />

sicherstellt. Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kundschaft<br />

in punkto Qualität für ein Frischprodukt<br />

wie Äpfel o<strong>de</strong>r Birnen sind viel höher<br />

als für die an<strong>de</strong>ren Agrarerzeugnisse, die<br />

mehrfach weiterverarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Zusammenarbeit<br />

Versuchszentrum<br />

Drei Partner für technische Versuche und<br />

Beratung:<br />

Centre fruitier wallon,<br />

(Wallonisches Obstzentrum – CEF)<br />

Olivier Warnier<br />

T. : 081 / 85.60.07 – @ : cef@skynet.be<br />

Groupement d’Arboriculteurs pratiquant en<br />

Wallonie les techniques intégrées (Zusammenschluss<br />

von Obstbauern, die integrierte<br />

Techniken praktizieren – Gawi)<br />

Philippe Marc<br />

T. : 04 / 379.23.36 – @ : asblgawi@asblgawi.com<br />

Profruit<br />

Frédéric Daguené<br />

T. : 04 / 377.12.70 – @ : profruit.asbl@skynet.be


Dossier Forschung<br />

Durch Pseudonomas<br />

Morsprunorum<br />

verursachte<br />

Schä<strong>de</strong>n auf einem<br />

Pflaumenbaum.<br />

Bei Pseudomonas syringae han<strong>de</strong>lt es sich<br />

um eine heterogene Bakterienart, die in<br />

über fünfzig Pathovaren unterteilt ist, und<br />

bei <strong>de</strong>nen es sich um Scha<strong>de</strong>rreger han<strong>de</strong>lt,<br />

die spezialisiert sind auf sehr diversifizierte<br />

Gemüse-, Obst-, Zierpflanzen- und<br />

Pflanzenarten in Großflächenkulturen. Die<br />

Pathovaren <strong>de</strong>r Pseudomonas syringae<br />

weisen meist ein begrenztes Spektrum an<br />

Wirtspflanzen auf, Pseudomonas syringae<br />

auch syringae aber bil<strong>de</strong>t eine Ausnahme,<br />

<strong>de</strong>nn diese Bakterienart kann erheblich<br />

zahlreiche unterschiedliche Arten angreifen.<br />

Diese Pathovaren haben sich im Laufe <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung bestens an das Leben auf <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche ihrer Wirtspflanze angepasst<br />

und bei rauen Klimabedingungen können<br />

sie ohne augenscheinliche Symptome auf<br />

ihrer Wirtspflanze leben. Fallen die Bedingungen<br />

für ihre Weiterentwicklung günstig<br />

aus, verursachen sie diverse Krankheiten in<br />

Obstgärten.<br />

Pseudomonas syringae ruft in Belgien häufig Probleme in Bir­<br />

nen­ Kirschen­ und Pflaumen­Obstwiesen hervor. Bei <strong>de</strong>n Birn­<br />

bäumen sind das Absterben von Blütenknospen und Blüten­<br />

rispen das größte Problem. Der Befall ist beson<strong>de</strong>rs auf jungen<br />

Bäumen schädlich, weil die Äste beschädigt wer<strong>de</strong>n können. Beim<br />

Kirschbaum führt Pseudomonas syringae zum Absterben <strong>de</strong>r Äste,<br />

sogar <strong>de</strong>s gesamten Baums. Diese Symptome haben die Verbrei­<br />

tung <strong>de</strong>s Süßkirsch­Nie<strong>de</strong>rstammanbaus in Belgien beeinträchtigt,<br />

weil Zwerg­Vere<strong>de</strong>lungsunterlagen zu Unrecht verdächtigt wor<strong>de</strong>n<br />

waren. Der Befall am Obst vermin<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Produktionen<br />

und hemmt <strong>de</strong>n Anbau gewisser Sorten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch geschätzten<br />

Sauerkirsche. Blattbefall wird mit Pilzbefall verwechselt, was dann<br />

zu unnötigen Pilzbehandlungen führt. Bei Pflaumenbäumen ist<br />

häufig zu beobachten, dass Pseudomonas syringae hauptsächlich<br />

das Absterben <strong>de</strong>r Knospen sowie Baumkrebs hervorruft.<br />

Die in <strong>de</strong>n Obstwiesen<br />

durch Pseudomonas syringae<br />

verursachten Krankheiten<br />

Problemstellung von<br />

Pseudomonas syringae in<br />

Obstgärten<br />

In wissenschaftlichen Schriften über diese<br />

Pflanzenarten sind bereits drei Pathovaren<br />

beschrieben wor<strong>de</strong>n, nämlich die<br />

syringae (Kirschbaum, Birnbaum, Pflaumenbaum),<br />

morsprunorum Rasse 1 und<br />

Rasse 2 (Kirschbaum, Pflaumenbaum) und<br />

avii (Süßkirsche). Bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

in Betracht gezogenen Obstkulturen sind<br />

mehrere Bakterienstämme <strong>de</strong>r Pseudomonas<br />

syringae anzutreffen und diverse<br />

Organe können ihren Angriffen ausgesetzt<br />

sein (Knospen, Blüten, Blätter, Früchte,<br />

Stiele, Äste und Stamm). Zahlreiche Fragen<br />

zur Vielfalt und zur präzisen Pathogenität<br />

<strong>de</strong>r in Europa auf diesen Kulturen angetroffenen<br />

Bakterienstämme bleiben bisher<br />

unbeantwortet. Diese Angaben fehlten für<br />

Wallonien gänzlich. Dennoch heben die<br />

Seltenheit, die Umweltunverträglichkeit<br />

und die begrenzte Wirksamkeit <strong>de</strong>r zugelassenen<br />

chemischen Bekämpfungsmittel<br />

(Kupfersalze) sowie die vom Wallonischen<br />

Zentrum für Agrarforschung (CRA-W)<br />

festgestellten Tatsache, dass in Obstgärten<br />

Bakterienstämme vorhan<strong>de</strong>n sind, die<br />

gegenüber diesen Kupfersalzen äußerst<br />

resistent sind, die Notwendigkeit einer<br />

besseren Vorbeugung gegen diese Krankheiten<br />

sowie die Notwendigkeit innovativer<br />

und Umwelt schonen<strong>de</strong>r Bekämpfungsmaßnahmen<br />

hervor, die <strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rnen<br />

Konzept <strong>de</strong>r nachhaltigen Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s wallonischen Obst- und Gartenbaus<br />

angepasst sind. Wirksame Auf<strong>de</strong>ckung und<br />

Forschungsarbeiten, die auf eine verbesserte<br />

Sortenresistenz bzw. auf biologische<br />

Bekämpfungsmaßnahmen abzielen, müssen<br />

sich fundierte biologische und ökologische<br />

Kenntnisse <strong>de</strong>r aggressivsten Scha<strong>de</strong>rreger<br />

und auf ihre präzise I<strong>de</strong>ntifikation beruhen.<br />

Bei <strong>de</strong>n während zehn Jahren durchgeführten<br />

Forschungsarbeiten, die mit Unter-<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


stützung <strong>de</strong>r Wallonischen Region in <strong>de</strong>r<br />

Abteilung Biotechnologie <strong>de</strong>s CRA-W durchgeführt<br />

wor<strong>de</strong>n sind, hat man diese Themen<br />

nicht außer Acht gelassen. Dank dieser<br />

Arbeiten hat man neue Erkenntnisse über<br />

die wallonischen Populationen gewinnen<br />

können. Sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

europäischen Projektes Cost 873 über bakterielle<br />

Erkrankungen von Steinobstarten fortgesetzt.<br />

Die Abteilung Biotechnologie <strong>de</strong>s<br />

CRA-W hat in <strong>de</strong>r Tat aufgrund <strong>de</strong>r in Wallonien<br />

durchgeführten Arbeiten die Position<br />

<strong>de</strong>s Initiators und lea<strong>de</strong>rs für eine spezifische<br />

Aufgabe übernommen, die darauf abzielt die<br />

Studie europaweit auszubauen. Die an dieser<br />

Arbeit interessierten assoziierten Län<strong>de</strong>r<br />

sind Belgien, die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, das Vereinigte<br />

Königreich, Deutschland, Polen, die Tschechische<br />

Republik, Ungarn, Slowenien, Lettland,<br />

Litauen und die Türkei.<br />

Eine Kampagne zwecks<br />

Isolierung in wallonischen<br />

Obstgärten<br />

Sammlungen von mehreren hun<strong>de</strong>rten<br />

Isolaten von Pseudomonas syringae sind<br />

anhand von Erkundungen in Obstgärten in<br />

Wallonien aufgestellt wor<strong>de</strong>n. Die angetroffenen<br />

Symptome waren sehr verschie<strong>de</strong>nartig<br />

und häufig: Erkrankungen am<br />

Stamm, an Ästen, Knospen, Infloreszenzen,<br />

Blätter und Obst. Die I<strong>de</strong>ntifizierung von<br />

Stämmen hat ergeben, dass in Wallonien<br />

Pathovare syringae und morsprunorum<br />

Rasse 1 und Rasse 2, aber auch nicht klassierbare<br />

Bakterienstämme in Pathovaren<br />

<strong>de</strong>r für diese Kulturen bekannten Pseudomonas<br />

syringae bestehen.<br />

Nützliche Informationen über<br />

die interne Heterogenität von<br />

Pathovaren und ihre Virulenz<br />

Phänotyische und genetische Charakterisierungen<br />

sowie Virulenztests haben ergeben,<br />

dass es sich bei <strong>de</strong>n Pathovaren morsprunorum<br />

Rasse 1 und Rasse 2, obwohl klar<br />

unterschiedlich, um relativ homogene<br />

Scha<strong>de</strong>rreger han<strong>de</strong>lt. Der sehr heterogene<br />

Photo : Valérie Gilbert<br />

Genetische<br />

Abdrücke<br />

von zweiundzwanzig<br />

wallonischen<br />

Isolaten <strong>de</strong>r<br />

Pseudomonas<br />

syringae.<br />

Pathovar syringae umfaßt auf Birnbaum,<br />

Pflaumenbaum o<strong>de</strong>r Kirschbaum spezialisierte<br />

Bakterienstämme. Auf verschie<strong>de</strong>nen<br />

Organen sind sehr virulente Bakterienstämme<br />

erkannt wor<strong>de</strong>n. Die Virulenz<br />

von Pseudomonas syringae Bakterienstämmen,<br />

die in <strong>de</strong>n bekannten Pathovaren,<br />

insbeson<strong>de</strong>re auf Knospen und Blüten von<br />

Birnbäumen nicht klassifizierbar sind, ist<br />

festgestellt wor<strong>de</strong>n.<br />

Die Entwicklung neuer<br />

I<strong>de</strong>ntifikationstechniken<br />

Bakterien allgemein und die Pathovaren <strong>de</strong>r<br />

Pseudomonas syringae insbeson<strong>de</strong>re sind<br />

schwer i<strong>de</strong>ntifizierbare Organismen. Dank<br />

<strong>de</strong>r Charakterisierungen von Bakterienstämmen<br />

hat das CRA-W Tests ausarbeiten können,<br />

die diese I<strong>de</strong>ntifikationen erleichtern.<br />

Diese Tests beziehen sich auf die spezifische<br />

Produktion sekundärer Stoffwechselprodukte,<br />

die entwe<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Virulenz, wie z.<br />

B. syringomycine und syringopeptine Phytotoxine,<br />

o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r ökologischen Anpassung<br />

<strong>de</strong>r Stämme an ihr Habitat, wie Si<strong>de</strong>rophore<br />

Pyoverdine und Yersiniabactine, die <strong>de</strong>r<br />

Bakterie dazu dienen, das für das Leben auf<br />

<strong>de</strong>r Pflanze notwendige Eisen aufzufangen<br />

sowie als biologische Waffe gegen an<strong>de</strong>re<br />

Mikroorganismen intervenieren. Dank genetischer<br />

Analysen erhält man sehr schnell<br />

einen genetischen Abdruck für ein neues Isolat<br />

und kann ihn somit im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />

bekannten Referenzen klassifizieren (innerhalb<br />

eines Pathovars, in einer genetischen<br />

Untergruppe innerhalb eines Pathovars o<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>n nicht-klassifizierbaren Stämmen in<br />

einem Pathovar). Vier genetische Tests <strong>de</strong>s<br />

Typs Polymerase Chain Reaction (PCR) eröffnen<br />

neue Perspektiven für die direkte Detektion<br />

ohne Reinigung und die I<strong>de</strong>ntifikation<br />

<strong>de</strong>r Pathovaren syringae, avii und morsprunorum<br />

Rasse 1 und Rasse 2, die potentiell in<br />

Obstgärten anzutreffen sind. Mehrere Tests<br />

<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikationstests haben auch für die<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung von Stämmen <strong>de</strong>r Pseudomonas<br />

syringae auf diversen Wirtspflanzen,<br />

wie Bohnen, Getrei<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kastanienbaum<br />

Vorteile zu bieten.<br />

Zukunftsaussichten zwecks<br />

Weiterentwicklung von<br />

Bekämpfungsmaßnahmen<br />

Die neuen I<strong>de</strong>ntifikationstests erweisen<br />

sich bei <strong>de</strong>r Diagnose als nützlich, außer<strong>de</strong>m<br />

eröffnen sie auch neue Perspektiven<br />

bei <strong>de</strong>r Vorbeugung, die nach wie vor<br />

eine ausschlaggeben<strong>de</strong> Abwehrmöglichkeit<br />

gegen Bakterien darstellt. Diese Tests<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

Photo : Alain Bultreys<br />

recherche<br />

Kirschbaum getötet von Pseudomonas<br />

syringae pv. morsprunorum Rasse 1.<br />

ermöglichen es z. B. die Aufspürung von<br />

Krankheitserregern in Baumschulen ins<br />

Auge zu fassen. Ebenso eröffnen präzise<br />

Informationen über sehr virulente Stämme<br />

und ihre Anpassung an ihre Wirtspflanze<br />

die Möglichkeit, für je<strong>de</strong> Kultur und je<strong>de</strong>s<br />

Organ die zu berücksichtigen<strong>de</strong>n Stämme,<br />

die auf die biologische Bekämpfung bzw.<br />

die Sortenresistenz ausgerichteten Forschungsprogramme<br />

klar zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Bei Mitarbeitern aus neun europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn ist das Interesse für diese Herangehensweise<br />

geweckt wor<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

versuchen, je nach ihren jeweiligen Möglichkeiten,<br />

in ihren jeweiligen Län<strong>de</strong>rn vergleichbare<br />

Informationen zu Kirschbäumen<br />

und Pflaumenbäumen zu erhalten. Mit diesen<br />

Daten <strong>de</strong>nkt man diesen Krankheitserregern<br />

europaweit und global zu begegnen.<br />

a. bultreys, v. Gilbert und f. leGros, Cra-w<br />

Weitere Informationen<br />

Département Biotechnologie, CRA­W<br />

(Abteilung Biotechnologie)<br />

, chaussée <strong>de</strong> Charleroi – 0 0 Gembloux<br />

Alain Bultreys<br />

T. : 0 1 / .7 .<br />

@ : bultreys@cra.wallonie.be<br />

Division <strong>de</strong> la Recherche, du Développement<br />

et <strong>de</strong> la Qualité, DGA (Division Forschung,<br />

Entwicklung und Qualität, GD Landwirtschaft)<br />

Direction <strong>de</strong> la Recherche<br />

(Direktion Forschung)<br />

Ilot Saint­Luc<br />

1 , chaussée <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />

Anne Pourtois<br />

T.: 0 1 / . .<br />

@ : a.pourtois@mrw.wallonie.be


Das Wachstum <strong>de</strong>r Industrie für landwirtschaftlich erzeugte Brennstoffe und die massive<br />

Zufuhr ihrer Nebenprodukte auf <strong>de</strong>m Rohstoffmarkt, die zur Tierfütterung bestimmt sind,<br />

bringen für die Sektoren <strong>de</strong>r Tierproduktion und –ernährung, welche die ersten Kun<strong>de</strong>n von<br />

Großflächenkulturen sind, aus wirtschaftlicher Sicht (Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsströme und<br />

<strong>de</strong>r Rohstoffpreise) sowie aus ernährungstechnischer Sicht (Qualität und Quantität verfügbarer<br />

Nebenprodukte) neue Gleichgewichtsverhältnisse mit sich. Diese Situation bietet<br />

sich also dazu an, sich Fragen über ein mögliches Zusammenwirken zwischen <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

„Pflanzen“ und <strong>de</strong>r Produktionskette „Viehzucht“ zu stellen.<br />

Nachstehen<strong>de</strong>r Text behan<strong>de</strong>lt die Leitgedanken eines Kolloquiums mit <strong>de</strong>m Titel „Produktionszweig<br />

Pflanzen, Produktionszweig Viehzucht: eine Partnerschaft, bei <strong>de</strong>r es nur Gewinner<br />

gibt, Mai 007“ (Filière végétale, filière animale: un partenariat gagnant-gagnant) sowie<br />

die Aktualisierung <strong>de</strong>r Angaben angesichts <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Rohstoffmärkte.<br />

Die Auswirkungen landwirtschaftlich<br />

erzeugter Brennstoffe<br />

Wird es eine Partnerschaft<br />

zwischen <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

„Pflanzen“ und <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

„Viehzucht“ geben?<br />

Bisher, so stellt Olivier Lapierre, Direktor<br />

<strong>de</strong>s Studien- und Forschungszentrums zur<br />

Wirtschaftlichkeit und Organisation von<br />

Tierproduktionen (Centre d’étu<strong>de</strong> et <strong>de</strong><br />

recherche sur l’économie et l’organisation<br />

<strong>de</strong>s productions animales) fest, haben<br />

die Sektoren „Viehzucht“ und „Pflanzen“<br />

ihre Strategien kaum abgesprochen und<br />

<strong>de</strong>r Markt hat <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r einen und<br />

<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn im Allgemeinen eine Richtung<br />

gegeben. In Wallonien hat Silvina Dantas<br />

Pereira, Projektleiter beim Wallonischen<br />

Produktionsberater „Großflächenkulturen“<br />

(conseil <strong>de</strong> Filières Gran<strong>de</strong>s cultures) diese<br />

mangeln<strong>de</strong> Absprache und mangeln<strong>de</strong>n<br />

vertraglichen Festlegungen zwischen <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Sektoren bestätigt.<br />

Für Olivier Lapierre jedoch wer<strong>de</strong>n die<br />

Erfor<strong>de</strong>rnisse in puncto Umwelt und Energie<br />

im Verhältnis zur Vergangenheit große<br />

Än<strong>de</strong>rungen mit sich bringen. Nicht zuletzt<br />

wird die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher<br />

Produktionsketten in Zukunft<br />

auch von <strong>de</strong>r Rentabilität an<strong>de</strong>rer Produktionszweige<br />

abhängen.<br />

Damit <strong>de</strong>r Produktionszweig Biobrennstoff<br />

einträglich wird, muss <strong>de</strong>r Tiersektor die<br />

Nebenprodukte bestmöglich verwerten<br />

(Rapsölkuchen, Getrei<strong>de</strong>treber, Glycerin,<br />

usw.) Umso mehr, als die Zulieferungen und<br />

<strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>preis aufgrund <strong>de</strong>r Konkurrenz,<br />

die zwischen <strong>de</strong>r menschlichen Ernährung,<br />

<strong>de</strong>r Tierfütterung und <strong>de</strong>r Bioener-<br />

gie besteht, Än<strong>de</strong>rungen ausgesetzt sein<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies wirft zu<strong>de</strong>m Fragen auf bei<br />

<strong>de</strong>n Produktionszweigen, die sich <strong>de</strong>r differenzierten<br />

Qualität verschrieben hatten,<br />

und Getrei<strong>de</strong> als <strong>de</strong>n Hauptbestandteil<br />

<strong>de</strong>r Tagesration <strong>de</strong>r Tiere in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

gerückt hatten, zum Teil als Antwort<br />

auf die Erwartungen <strong>de</strong>r Verbraucher im<br />

Bereich Sicherheit, Unschädlichkeit und<br />

Rückverfolgbarkeit.<br />

Die Rückverfolgbarkeit und Unschädlichkeit<br />

von Nebenprodukten sind ebenfalls ein<br />

ständiges Anliegen für Nahrungsmittelhersteller,<br />

die Strategien zur Selbstkontrolle<br />

und Analyse potentieller Gefahren entwickelt<br />

haben. Yvan Dejaegher, Direktor <strong>de</strong>s<br />

Berufsverbands <strong>de</strong>r Hersteller von Kraftfutter<br />

für Tiere (Association professionnelle<br />

<strong>de</strong>s fabricants d’aliments concentrés pour<br />

animaux) stellt sich ebenfalls Fragen über<br />

die Qualität von Proteinen (Bekömmlichkeit<br />

und Zusammensetzung von Aminosäuren)<br />

<strong>de</strong>r Nebenprodukte.<br />

Kurz - eines leuchtet ein, es gibt weiterhin<br />

viel Unsicherheit. Für Yves Schenkel (CRA-<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


W), Vorsitzen<strong>de</strong>r vom Regionalen Team Biomasse<br />

Energie (Equipe régionale biomasse<br />

énergie) muss unsere Gesellschaft wegen<br />

<strong>de</strong>s beschleunigten Klimawan<strong>de</strong>ls, <strong>de</strong>s<br />

Aufbrauchs von fossilen Energien und <strong>de</strong>n<br />

Erwartungen <strong>de</strong>r Gesellschaft (hochwertige,<br />

funktionelle und gesun<strong>de</strong> Nahrungsmittel,<br />

Umweltschutz) ihr Verhalten än<strong>de</strong>rn.<br />

Für Dirk Lips, Professor an <strong>de</strong>r KUL und Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Zentrums für Ethik in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Agrarwirtschaft, Biologie und Umwelt<br />

(Centre d’éthique en matière d’agronomie,<br />

<strong>de</strong> biologie et d’environnement) werfen<br />

diese zu raschen Entwicklungsphasen, die<br />

zu oft mit kurzfristigen Perspektiven einhergehen,<br />

für Erzeuger, die ihre Investitionen<br />

auf min<strong>de</strong>stens 20 Jahre begrün<strong>de</strong>n<br />

müssen, Probleme auf, „Wir leben nicht<br />

mehr in einer Welt <strong>de</strong>r Gewissheit“.<br />

Um hier Abhilfe zu schaffen, drängt es sich<br />

auf, die festgelegten Prinzipien in Frage zu<br />

stellen, um Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Mentalitäten<br />

und in <strong>de</strong>r Politik zu bewirken, sowie interessante<br />

Innovationen weiterzuentwickeln<br />

und ein leistungsfähiges System für die<br />

Übermittlung von Kenntnissen aufzubauen,<br />

damit unsere Landwirtschaft zu einer Landwirtschaft<br />

<strong>de</strong>r (Er)Kenntnisse avanciert.<br />

Nebenprodukte:<br />

Menge und Qualität<br />

Morgen stehen <strong>de</strong>r Tierfutterindustrie<br />

erhebliche Tonnagen Nebenprodukte zur<br />

Verfügung. Dies wird unweigerlich Fragen<br />

in Zusammenhang mit ihrer Qualität und<br />

Quantität aufwerfen, die man <strong>de</strong>r Ration <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Tierarten hinzufügen kann.<br />

Für Pascal Leroy, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

Rindfleisch können diese Nebenprodukte<br />

eine Gelegenheit darstellen, um<br />

unsere Abhängigkeit gegenüber importierten<br />

Proteinen zu reduzieren. Doch, so<br />

fährt er fort, müssen diese Nebenprodukte<br />

von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Tierkategorien verwertet<br />

wer<strong>de</strong>n können. Dazu Yves Beckers,<br />

Professor an <strong>de</strong>r Fakultät <strong>de</strong>r Universität<br />

<strong>de</strong>r Agrarwissenschaften Gembloux „Man<br />

darf bei <strong>de</strong>n Tieren, vor allem bei Rin<strong>de</strong>rn,<br />

nicht die Fähigkeit unterschätzen, Nebenprodukte<br />

zu verwerten“.<br />

Alain De Bruyn, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Filière porcine<br />

<strong>wallonne</strong> (Wallonische Schweinefleischpro-<br />

duktion) stellt sich Fragen zum negativen<br />

Image, das diese Nebenprodukte, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Produktionsketten für differenzierte<br />

Qualität, bescheren könnten. Für Eric<br />

Walin, Direktor <strong>de</strong>r SCAR sollte man <strong>de</strong>m<br />

Verbraucher nichts verbergen. Es gilt proaktiv,<br />

also vorausschauend zu han<strong>de</strong>ln und<br />

<strong>de</strong>n Verbraucher zu informieren sowie ihm<br />

zu beweisen, dass es sich bei diesen Nebenprodukten<br />

um Rohstoffe (wie alle an<strong>de</strong>ren<br />

Rohstoffe) han<strong>de</strong>lt. „Derzeit, und wie dies<br />

schon in <strong>de</strong>r Vergangenheit <strong>de</strong>r Fall war, verwerten<br />

Nutztiere große Mengen industrieller<br />

Nebenprodukte. Diese wer<strong>de</strong>n sich sicherlich<br />

in Zukunft verän<strong>de</strong>rn, doch, vorab stellt<br />

sich ihrer Verwertung durch Tiere nichts in<br />

<strong>de</strong>n Weg“, so Yves Beckers.<br />

Sektor Pflanzen und<br />

Biokraftstoffe<br />

Allein Europa stellt Biobrennstoffe aus<br />

Getrei<strong>de</strong>, Mais ausgenommen, her. Jean-<br />

Pierre Destain, Präsi<strong>de</strong>nt Jean-Pierre<br />

Destain, dsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Wallonischen Produktionsberaters<br />

„Großflächenkulturen“,<br />

weist darauf hin, dass Spezialisten davon<br />

ausgehen, dass diese Nachfrage nicht die<br />

Ursache <strong>de</strong>s aktuellen Drucks auf <strong>de</strong>m<br />

Markt ist, weil nur 1 bis 2 % <strong>de</strong>r 1 2 % <strong>de</strong><br />

Getrei<strong>de</strong>sorten zu diesem Zweck genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n und dass diese Nachfrage auf <strong>de</strong>m<br />

Weltmarkt keinen allzu großen Druck hervorrufen<br />

wird. Nichts<strong>de</strong>stotrotz wird <strong>de</strong>r<br />

Bedarf an Getrei<strong>de</strong> in Wallonien Walloniefür<br />

Biobrennstoff-Fabriken auf annähernd<br />

700.000 Tonnen geschätzt, davon wür<strong>de</strong>n<br />

100.000 bis 150.000 von wallonischen<br />

Händlern beliefert.<br />

Heute schon importiert Belgien bereits<br />

annähernd 50 % seines Bedarfs an Getrei<strong>de</strong>.<br />

Demzufolge kann je<strong>de</strong>r neue Absatzmarkt<br />

sich nur durch Importe o<strong>de</strong>r eine Verschiebung<br />

eines an<strong>de</strong>ren Absatzmarktes und<br />

anschließen<strong>de</strong> Importe ein<strong>de</strong>cken.<br />

Mit welchen Än<strong>de</strong>rungen ist in<br />

unseren Regionen zu rechnen?<br />

Für Alain Masure vom FWA ist es schwierig,<br />

das Ausmaß <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen vorherzusehen,<br />

<strong>de</strong>r Wettbewerb zwischen Nahrungsmittel-<br />

und Energieproduktion wird<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

CRA-W<br />

die Preise für Nahrungsmittel unweigerlich<br />

anheben. Man weiß nicht, wie die Landwirte<br />

auf diese Entwicklung reagieren wer<strong>de</strong>n.<br />

Laut Bernard Bodson (FUSAGx) hatte man<br />

für die Vegetationsperio<strong>de</strong> 2006 gera<strong>de</strong><br />

etwas mehr Getrei<strong>de</strong> gesät und manche<br />

Wei<strong>de</strong>brachen waren zu Energiebrachen<br />

gewor<strong>de</strong>n. Die Tatsache, dass 2007 die<br />

Pflicht Brachen anzulegen, entfiel sowie<br />

die Reduzierung von mit Rüben angebauten<br />

Flächen haben zu einer konsequenten<br />

Vermehrung <strong>de</strong>r mit Wintergetrei<strong>de</strong><br />

eingesäten Flächen (um beinahe<br />

20.000 ha) geführt. Bei Raps sind die<br />

Anbauflächen, wegen <strong>de</strong>r enttäuschen<strong>de</strong>n<br />

Erträge 2007 und schlechter Raps-Preise<br />

im Herbst zurückgegangen. Jean Wart, von<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaft SCAM, erklärt, dass<br />

die Än<strong>de</strong>rungen erst mit <strong>de</strong>n nächsten Einsaaten<br />

2008, u.a. mit Rapsflächen, die sich<br />

außerhalb <strong>de</strong>s traditionellen Anbaugebiets<br />

aus<strong>de</strong>hnen wer<strong>de</strong>n, spürbar wer<strong>de</strong>n.<br />

BioWanze<br />

Es ist vorgesehen, dass die Fabrik mit 85%<br />

Getrei<strong>de</strong> und 15% Rüben funktionieren<br />

wird. Sie wird auf ein originelles Verfahren<br />

zurückgreifen, das einen merklich höheren<br />

Energieanteil zulässt. In <strong>de</strong>r Tat, nur die<br />

Stärke <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s wird beim Herstellungsverfahren<br />

von Bioethanol vorkommen.<br />

Die Kleie und das Gluten <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s,<br />

die zuvor abgetrennt wor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n<br />

in an<strong>de</strong>rn Marktlücken verwertet (Sylvie<br />

Decaigny, BioWanze).<br />

text zusammenGestellt von niCole<br />

bartiaux-thill (Cra-w),<br />

silvina dantas Pereira<br />

und Jean-Pierre <strong>de</strong>stain (fwGC),<br />

in zusammenarbeit mit yves sChenkel<br />

(Cra-w), bernard bodson<br />

und yves beCkers (fusaGx).<br />

Weitere Informationen<br />

Département Productions et Nutrition<br />

animales (Abteilung Tierproduktionen<br />

und –ernährung)<br />

Nicole BARTIAUX­THILL<br />

Inspecteur général scientifique<br />

(Wissenschaftlicher Generalinspektor)<br />

, rue <strong>de</strong> Liroux<br />

0 0 Gembloux<br />

Tél. : 0 1 / . 7.71<br />

@ : bartiaux@cra.wallonie.be<br />

7


„ Der neue Honig<br />

ist da“<br />

In diesem Juni, die Tage <strong>de</strong>r<br />

Offenen Tür <strong>de</strong>r Bienenstän<strong>de</strong><br />

In diesem Monat öffnen an die zwanzig wallonische Imker ihre Pforten. Sie möch­<br />

ten <strong>de</strong>n Besuchern ihren Beruf, ihr Fachwissen und ihre Produktion näher bringen.<br />

Diese Veranstaltung bietet die Gelegenheit<br />

die faszinieren<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r Bienen, ihre<br />

Rolle bei <strong>de</strong>r Bestäubung von Pflanzen, die<br />

verschie<strong>de</strong>nartigen Honiggeschmäcker<br />

sowie Bienenwachs, Bienenharz und Gelée<br />

royale zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

Doch diese Veranstaltung bietet auch eine<br />

Gelegenheit Männer und Frauen zu treffen,<br />

die glücklich sind sich über ihre Begeisterung<br />

auszutauschen und die sich <strong>de</strong>r Aufgabe<br />

bewusst sind, die sie beim aktuellen<br />

Umweltmanagement übernehmen können.<br />

Die Apaq-W hat bereits vor einigen<br />

Jahren eine Kampagne gestartet, die<br />

sich zum Ziel gesetzt hat, <strong>de</strong>n Verbrauchern<br />

an <strong>de</strong>n Verkaufsstellen ein<br />

leicht erkennbares Erzeugnis zu präsentieren,<br />

das für ein Geschmacks-<br />

und Farbenimage steht. Somit geben<br />

die wallonischen Erzeuger ihren<br />

Honig auf zwei Arten an:<br />

Zum einen ist er mit einem Metall<strong>de</strong>ckel<br />

und einem Papierbändchen<br />

versehen, das die Aufschrift Miel<br />

Wallon trägt. Nur die Honigerzeugnisse,<br />

<strong>de</strong>ren Feuchtigkeitsgehalt<br />

unter 18 % (für eine bessere<br />

Lagerung) liegt, sind <strong>de</strong>rart<br />

gekennzeichnet.<br />

Zum an<strong>de</strong>rn, ein Glas mit fünfeckigen<br />

Formen und einem Etikett,<br />

das ihn als eingetragene Marke<br />

Perle du Terroir kennzeichnet. Nur<br />

die Honigerzeugnisse, die einem<br />

in Bezug auf die kennzeichneten<br />

Produktionsnormen strikten Lastenheft<br />

entsprechen, sind <strong>de</strong>rart<br />

gekennzeichnet.<br />

Liste <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Erzeuger<br />

www.apaqw.be<br />

Zusätzliche Informationen<br />

Jean­Paul Rolland<br />

T. : 0 1 / .17.00<br />

@ : j.p.rolland@apaqw.be<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8


Neues vom Büchermarkt<br />

daniel lanteir, bibliothekar<br />

Nachstehend einige unter <strong>de</strong>n Neuzugängen <strong>de</strong>r Bibliothek ausgewählte Bücher<br />

Märkte für landwirtschaftlich<br />

nutzbare<br />

Immobilien in Belgien:<br />

Austauschmechanismen<br />

und Preisgestaltung<br />

CHEVEAU T., Université <strong>de</strong><br />

Liège, Faculté <strong>de</strong>s Sciences,<br />

département <strong>de</strong> Géographie,<br />

Liège, 007, 1 0 S.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es in einem<br />

Zeit-Raum-Ansatz die Mechanismen<br />

ausfindig zu machen, die<br />

<strong>de</strong>n Verkauf von landwirtschaftlich<br />

nutzbaren Grundstücken in<br />

Belgien sowie die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Wertbildung regeln. Um diesem<br />

Ziel näher zu kommen ist man<br />

von einigen Fragen als Ansatz<br />

ausgegangen, nämlich in welchem<br />

Zusammenhang erfolgt<br />

<strong>de</strong>r Verkauf von landwirtschaftlichen<br />

Grundstücken in Belgien?<br />

Wie haben sich diese Verkäufe<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Zeit überhaupt entwickelt?<br />

Welche Auswirkungen<br />

haben diese Entwicklungen auf<br />

<strong>de</strong>n Raum? Wie entstehen Preise<br />

von landwirtschaftlichen Grundstücken<br />

und ist es möglich Einfluss<br />

auf diese Gestaltung zu nehmen?<br />

Weitere Informationen<br />

Landwirtschaftlich<br />

erzeugte Brennstoffe<br />

und Aufzucht: Vorteil<br />

o<strong>de</strong>r Bedrohung für<br />

Wie<strong>de</strong>rkäuer?<br />

COULOMB C., Institut <strong>de</strong><br />

l’Élevage, département Économie,<br />

Coll. Le dossier Économie<br />

<strong>de</strong> l’Élevage n° 7 , Paris,<br />

décembre 007, 0 S.<br />

Landwirtschaftlich erzeugte<br />

Brennstoffe sind heute topaktuell.<br />

Der Viehzuchtsektor wird<br />

regelmäßig an <strong>de</strong>n Vorteil erinnert,<br />

<strong>de</strong>n er hätte, wenn er diese<br />

Energiekulturen sowie die mit<br />

ihnen zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

Nebenprodukte weiterentwickeln<br />

wür<strong>de</strong>. Dieses Werk möchte ein<br />

neues Licht auf das Wesen und<br />

die Be<strong>de</strong>utung dieser Produktionskette<br />

in Frankreich sowie auf<br />

ihren europäischen und weltweiten<br />

Zusammenhang, auf mögliche<br />

Entwicklungen sowie auf die<br />

Strategien von Beteiligten werfen.<br />

Es umreißt ebenfalls die Auswirkungen,<br />

welche diese Projekte und<br />

die Zukunft von landwirtschaftlich<br />

erzeugten Brennstoffen auf<br />

Zuchtmetho<strong>de</strong>n haben könnten.<br />

Bibliothek <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft<br />

1 , ch. <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />

Je<strong>de</strong>n Werktag geöffnet von 10 Uhr bis 12 Uhr, von 14 Uhr bis 15 Uhr<br />

(Leihfrist: 15 Tage).<br />

T. : 0 1 / . .1 – F. : 0 1 / . .<br />

@ : d.lanteir@mrw.wallonie.be<br />

Erneuerbare Energien<br />

und Landwirtschaft:<br />

Perspektiven und praktische<br />

Lösungen<br />

PELLECUER B., éditions France<br />

agricole, Coll. Comprendre,<br />

Paris, 007, 1 S.)<br />

Klimawan<strong>de</strong>l und die Bereitstellung<br />

erneuerbarer Energien<br />

sind zwei in unserer Zeit<br />

aufkommen<strong>de</strong> Anliegen. Das<br />

synthetische, jedoch vollständige<br />

Erzeugnis birgt verschie<strong>de</strong>ne<br />

Quellen erneuerbarer<br />

Energien, politische Optionen,<br />

technische und wirtschaftliche<br />

Ansätze, Risiken und Gelegenheiten,<br />

insbeson<strong>de</strong>re für Land-<br />

und Forstwirte, bei <strong>de</strong>nen es sich<br />

um die wesentlichen verarbeiten<strong>de</strong>n<br />

Betriebe von Biomasse<br />

han<strong>de</strong>lt, welche im Kampf gegen<br />

die Er<strong>de</strong>rwärmung potentiell an<br />

vor<strong>de</strong>rster Front stehen. Landwirte<br />

wer<strong>de</strong>n in ihrer dreifachen<br />

Eigenschaft als Erzeuger, Energieverbraucher<br />

und Bürger in <strong>de</strong>r<br />

öffentlichen Debatte darin ein<br />

Werkzeug zur Unterscheidungskraft<br />

und Bewertung <strong>de</strong>r Stellung<br />

fin<strong>de</strong>n, die sie in <strong>de</strong>r neuen,<br />

sich bereits abzeichnen<strong>de</strong>n wirtschaftlichen<br />

Ordnung nutzen<br />

können.<br />

L e s n o u v e l l e s fd ru üpj ra ihn r t e– m2 p. Vs i e– r t2e l j a h r 2 0 0 8<br />

e Verantwortlicher Herausgeber:<br />

Redaktionskomitee von Les Nouvelles:<br />

Clau<strong>de</strong> Delbeuck<br />

Frau Martine Leroux, Geneviève Minne<br />

14, ch. <strong>de</strong> Louvain<br />

et Anne-Françoise Piérard,<br />

B – 5000 Namur<br />

Herren Jean-Luc Matthieu, Gaëtan Frippiat, Hervé<br />

Hulet, Daniel Lanteir, Geoffroy Simonart, Jacques<br />

Les Nouvelles Früjahrausgabe<br />

2. Vierteljahr 2008<br />

Stévenne, Ewald Teller, Jean-Clau<strong>de</strong> Van Schingen.<br />

Vierteljahresschrift herausgegeben<br />

Drucklegung und Satz:<br />

von <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft Twogether & Partners<br />

Ilot Saint-Luc<br />

Produktion und Zusammenstellung, Allgemeine<br />

14, ch. <strong>de</strong> Louvain – 5000 Namur<br />

Koordination: Anne-Françoise Piérard<br />

T. : 081 / 64.94.11<br />

Korrekturlesen: Véronique Renaux<br />

@ : dga@mrw.wallonie.be<br />

Deutsche Übersetzung: t r i m e s t r e Irmgard 2 0 0 6Drese<br />

(Amel)<br />

http://agriculture.wallonie.be<br />

Dossier<br />

Einlagerung von Kartoffeln.<br />

Lagergebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Wallonischen Region:<br />

Lage, Probleme bei<br />

Einlagerung und<br />

Empfehlungen, wirtschaftliche<br />

Aspekte<br />

RABIER F., RYCKMANS D.,<br />

Fiwap & CRA­W, Gembloux,<br />

00 , 7 S.<br />

Diese Veröffentlichung möchte<br />

<strong>de</strong>m Kartoffelbauern die Gelegenheit<br />

bieten, sich ein genaueres<br />

Bild von <strong>de</strong>r Problemstellung rund<br />

um die Lagerung von Kartoffeln<br />

zu machen, in<strong>de</strong>m er Techniken<br />

und bestehen<strong>de</strong> Mittel kennenlernt,<br />

um seine Infrastruktur<br />

ggf. zu verbessern. Neben<br />

<strong>de</strong>n Ergebnissen einer Umfrage<br />

(2005-2006) über Lagerkapazitäten<br />

für Kartoffeln in Wallonien<br />

geht die Broschüre auf die<br />

wichtigsten Probleme ein, <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Landwirt gegenübersteht und<br />

zeigt vor allem auf, wie man ihnen<br />

vorbeugen und begegnen kann.<br />

Der letzte Teil <strong>de</strong>r Broschüre ist<br />

<strong>de</strong>n technisch-wirtschaftlichen<br />

Aspekten <strong>de</strong>r Einlagerung von<br />

Kartoffeln gewidmet und geht im<br />

Wesentlichen auf die Kosten ein,<br />

die beim Bau bzw. <strong>de</strong>m Umbau<br />

einer Lagerhalle entstehen.<br />

An dieser . Ausgabe wirkten mit:<br />

G. Bollen, A. Bultreys, JM Bouquaiux,<br />

L. Château, JM Cheval und die<br />

Produktionsberater wallonischer<br />

Produktionszweige „Tiere“,<br />

M.-F. Closset, J. Feron, V. Gilbert,<br />

A. Kaisen, D. Lanteir, F. Legros,<br />

J. Stévenne, E. Teller.<br />

Lediglich die Autoren haften<br />

für ihre Artikel.

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