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46<br />
les<br />
nouvelles<br />
d u p r i n t e m p s<br />
Ministerium <strong>de</strong>r Wallonischen Region<br />
Generaldirektion Landwirtschaft<br />
Vierteljahresschrift <strong>de</strong>r<br />
Generaldirektion<br />
Landwirtschaft <strong>de</strong>r<br />
Wallonischen Region<br />
2. Vierteljahr 2008<br />
Wirtschaft<br />
Reform <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaftlichen<br />
Marktordnung für<br />
Obst und Gemüse<br />
S. 4-7<br />
Tiersektor<br />
Die Produktionsberater<br />
S. 8-15<br />
Obstbau<br />
Beratung und<br />
Forschung<br />
S. 28-35<br />
Bur. <strong>de</strong>p. Brux. X<br />
DossierDie<br />
GD<br />
Landwirtschaft<br />
reagiert –<br />
<strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong><br />
http://agriculture.wallonie.be
Fokus<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Herr Clau<strong>de</strong> Delbeuck,<br />
Generaldirektor Landwirtschaft,<br />
Agronomingenieur<br />
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S<br />
Wirtschaft<br />
Obst und Gemüse<br />
Reform <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen<br />
Marktordnung und Beginn ihrer Einführung S. 4<br />
Tiersektor<br />
Entwicklung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
von wallonischem Qualitätsfleisch<br />
Die Produktionsberater „Viehzucht“ S. 8<br />
Hinweis<br />
Die Website <strong>de</strong>s Beraters <strong>de</strong>r<br />
Produktionskette Rindfleisch – Workshops S. 15<br />
Dossier<br />
La DGA réactive la zone rurale S. 16<br />
Management<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Futtermittelkosten<br />
auf die Rentabilität <strong>de</strong>r<br />
Schweinefleischproduktion S. 26<br />
Versuchszentrum<br />
Das Versuchszentrum Erdbeeren und Kleinobst<br />
Die Erdbeere im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />
wallonischen Obst- und Gartenproduktion S. 28<br />
Versuchszentrum für Obstbau Cépifruit S. 31<br />
Forschung<br />
Die in Obstwiesen durch Pseudomonas<br />
syringae verursachten Krankheiten S. 34<br />
CRAW<br />
Auswirkungen landwirtschaftlich erzeugter<br />
Brennstoffe: Wird eine Partnerschaft<br />
zwischen Produktionskette „Pflanzen“ und<br />
Produktionskette „Viehzucht“ angestrebt? S. 36<br />
ApaqW<br />
TTage <strong>de</strong>r Offenen Tür <strong>de</strong>r Bienenstän<strong>de</strong> S. 38<br />
Neues vom Büchermarkt S. 39<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Dieses Frühjahr 2008 stand für unsere Landwirtschaft für <strong>de</strong>n<br />
Beginn eines Übergangsjahres. Sie wird sich unerbittlich zuneh-<br />
mend auf die Umwelt einstellen und die neuen Verwaltungsstruk-<br />
turen, die <strong>de</strong>rzeit aufgebaut wer<strong>de</strong>n, bestätigen nur, dass es ohne Umwelt<br />
keine Landwirtschaft und ohne Landwirtschaft keine Umwelt gibt.<br />
Ihre Revue Les Nouvelles wird es nicht versäumen, wobei sie ihre Eigen-<br />
tümlichkeit <strong>de</strong>r Landwirtschaft beibehalten wird, <strong>de</strong>n für unseren Fort-<br />
schritt unerlässlichen Umweltaspekt bei <strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>lten Themen ein-<br />
zubeziehen. Somit befassen wir uns heute mit einem höchst aktuellen<br />
Thema, nämlich landwirtschaftlich erzeugten Brennstoffen.<br />
Mit <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen Marktordnung für Obst und<br />
Gemüse, aber auch mit <strong>de</strong>n Versuchszentren für Baumzucht o<strong>de</strong>r für<br />
Kleinobst wird noch von Weiterentwicklung die Re<strong>de</strong> sein. Aber auch im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Produktionskette für Viehzucht allgemein, die unentwegt die<br />
Produktion von wallonischem Qualitätsfleisch anstrebt, ist <strong>de</strong>r Entwick-<br />
lungsstand ein wichtiges Thema. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n wir die Entwicklung<br />
<strong>ländliche</strong>r <strong>Gebiete</strong> unter die Lupe nehmen.<br />
Des Weiteren schnei<strong>de</strong>n wir ein Problem an, das <strong>de</strong>n Baumzüchtern so<br />
manche Sorgen bereitet, nämlich das <strong>de</strong>r bakteriellen Krankheit, die auf<br />
die Bakterienstämme Pseudomonas zurückgeht?<br />
Ich hoffe, dass Ihre Revue sie weiterhin dazu ermuntert, qualitativ hoch-<br />
wertige Landwirtschaft zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Angenehme Lektüre wünscht Ihnen.<br />
Leitartikel<br />
Clau<strong>de</strong> <strong>de</strong>lbeuCk,<br />
Generaldirektor landwirtsChaft, aGronominGenieur
Wirtschaft Obst und Gemüse<br />
Reform <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaftlichen<br />
Marktordnung und<br />
Beginn ihrer Einführung<br />
Seit Beginn dieses Jahres ist die progressive Anwendung <strong>de</strong>r<br />
Gemeinsamen Marktorganisation für Obst und Gemüse auf EU<br />
Ebene in Gang gesetzt wor<strong>de</strong>n. Die 007 zu diesem Thema getroffene<br />
Entscheidung betraf wichtige Än<strong>de</strong>rungen. Dieser Artikel<br />
möchte ein Bild von <strong>de</strong>n allgemeinen Umstän<strong>de</strong>n sowie von <strong>de</strong>n<br />
durch diese Reform hervorgerufenen wichtigsten Än<strong>de</strong>rungen<br />
wie<strong>de</strong>rgeben.<br />
Die Reform <strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktorganisation<br />
für Obst und Gemüse, sowie die<br />
laufen<strong>de</strong> Gemeinsame Marktorganisation<br />
für Wein setzen <strong>de</strong>m Reformzyklus aller<br />
Agrarsektoren, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
gestartet wor<strong>de</strong>n ist und die Planung <strong>de</strong>r<br />
GAP überprüft hat, ein En<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sie von<br />
Produktionsstützen<strong>de</strong>n Massnahmen zu<br />
Einkommenshilfen <strong>de</strong>r Erzeuger übergegangen<br />
sind (Entkopplung).<br />
In Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Marktregulierung<br />
im Sektor Frischprodukte hatte die<br />
Gemeinsame Marktorganisation für Obst<br />
und Gemüse seit langem schon Pionierarbeit<br />
geleistet. Die erneuerte GMO festigt<br />
dieses Merkmal weiterhin, in<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n<br />
Erzeugerverbän<strong>de</strong>n in puncto Verhütung<br />
und Management von Krisen, die mit punktuellen<br />
Überschussproduktionen zu tun<br />
haben, mehr Verantwortung überträgt.<br />
Was nun die Durchführungsbestimmungen<br />
<strong>de</strong>r Reform angeht, d. h. die konkrete<br />
Umsetzung von Ausrichtungen, die <strong>de</strong>n<br />
operationellen Programmen zu verleihen<br />
sind, die ab 2009 in die Tat umgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
ist 2008 eine Übergangsphase, während<br />
<strong>de</strong>r sowohl die EU-Kommission, als<br />
auch die Mitgliedstaaten eine Reihe unerledigt<br />
gebliebener Fragen zu überprüfen<br />
haben, weil die EU-Verordnung sehr schnell<br />
angenommen wor<strong>de</strong>n ist.<br />
In <strong>de</strong>r Wallonischen Region wird man <strong>de</strong>mnächst<br />
mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Beteiligten<br />
<strong>de</strong>s Sektors, einschließlich mit Vertretern<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit in Wallonien anerkannten vier<br />
Erzeugerorganisationen, gemeinsam Überlegungen<br />
anstellen.<br />
Von <strong>de</strong>r GMO für Obst und<br />
Gemüse hinterlegte Strecke<br />
Die Gemeinsame Marktordnung für Obst<br />
und Gemüse ist En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre eingeführt<br />
wor<strong>de</strong>n. Diese GMO ist 1996 von<br />
Grund auf erneuert wor<strong>de</strong>n. Die sich daraus<br />
ergeben<strong>de</strong> Regelung ist bis zum Jahre 2007<br />
angewandt wor<strong>de</strong>n.<br />
Eines <strong>de</strong>r wichtigsten Ziele <strong>de</strong>r Reform von<br />
1996 bestand darin, <strong>de</strong>n Sektor besser zu<br />
strukturieren, um die Produktion, sowohl<br />
mengenmäßig, als auch qualitativ, besser<br />
auf <strong>de</strong>n Markt abzustimmen. Diese Reform<br />
hat als zentrales Element <strong>de</strong>r GMO für Obst<br />
und Gemüse <strong>de</strong>n Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />
Erzeuger innerhalb von Erzeugerorganisationen<br />
(OP) eingeleitet. Diese Erzeugerorganisationen<br />
wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten<br />
anerkannt, wobei man sich auf vor<strong>de</strong>finierte<br />
Kriterien beruft. Sie zeichnen verantwortlich<br />
für die Ausarbeitung und die Verwaltung<br />
von operationellen Programmen (PO).<br />
Frisches o<strong>de</strong>r weiter<br />
verarbeitetes Obst und Gemüse,<br />
ungleiche Verteilung von Mitteln<br />
Diese Programme wer<strong>de</strong>n für eine Dauer<br />
von 3 bis 5 Jahren aufgestellt und umfassen<br />
eine Reihe Massnahmen, die u. a.<br />
die Anpassung <strong>de</strong>r Produktion an die<br />
Nachfrage, verbesserte Produktqualität,<br />
Umweltschutz, verbesserte Vermarktung,<br />
usw. anpeilen. Die Finanzierung wird zu<br />
gleichen Teilen (50/50) von Mitglie<strong>de</strong>rn/<br />
Erzeugern und vom EU-Haushalt gesichert.<br />
Sollten auf <strong>de</strong>n Märkten für Obst und<br />
Frischgemüse zu<strong>de</strong>m Störungen auftreten,<br />
wären die Erzeugerorganisationen damit<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
eauftragt zu intervenieren, in<strong>de</strong>m sie Produkte<br />
vom Markt zurückgenommen hätten,<br />
d. h. es han<strong>de</strong>lt sich dabei im Operationen,<br />
für die - unabhängig von <strong>de</strong>r Finanzierung<br />
operationeller Programme - eine gemeinschaftliche<br />
Entschädigung gewährt wur<strong>de</strong>.<br />
Daneben bestand eine spezifische Regelung<br />
für verarbeitetes Obst und Gemüse,<br />
die ebenfalls einen Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />
Erzeuger, d. h. eine Erzeugerorganisation,<br />
vorsah. Vor diesem Hintergrund wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
Erzeugern (insofern sie Mitglied einer Erzeugerorganisation<br />
waren), die Lieferverträge<br />
mit <strong>de</strong>n weiterverarbeiten<strong>de</strong>n Industrien<br />
vereinbart hatten, <strong>de</strong>n erzeugten Mengen<br />
entsprechend, eine Beihilfe gewährt.<br />
Diese Regelung galt allerdings nur für eine<br />
begrenzte Anzahl Erzeugnisse (hauptsächlich<br />
Tomaten, Zitrusfrüchte, Birnen, Pfirsiche<br />
und Nektarinen) und Mitgliedstaaten<br />
(Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und<br />
Griechenland). Doch in bezug auf das Budget<br />
brauchten die För<strong>de</strong>rmaßnahmen für<br />
die Weiterverarbeitung mehr als die Hälfte<br />
<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Obst- und Gemüsesektor vorgesehenen<br />
Gesamthaushalts auf.<br />
Son<strong>de</strong>rmaßnahmen für Export<br />
Für <strong>de</strong>n Außenhan<strong>de</strong>l sah die Gemeinschaftliche<br />
Marktordnung drei Kategorien<br />
Instrumente vor, nämlich Ausfuhrrückerstattungen,<br />
das System <strong>de</strong>r Beschaffungskosten<br />
und Schutzklauseln.<br />
Abgeschwächte Ergebnisse<br />
Die Anreize, die für einen Zusammenschluss<br />
von Erzeugern in Form einer Erzeugerorganisation<br />
angeboten wur<strong>de</strong>n, waren je nach<br />
Mitgliedstaat unterschiedlich erfolgreich, so<br />
dass <strong>de</strong>r durchschnittliche Anteil <strong>de</strong>r Organisation<br />
<strong>de</strong>s Sektors zu etwa 35 % in dieser<br />
Form erfolgte, während das ursprüngliche<br />
Ziel <strong>de</strong>r EU-Kommission bei <strong>de</strong>r Reform<br />
aus <strong>de</strong>m Jahre 1996 bis zum Jahre auf 60<br />
% angesetzt wor<strong>de</strong>n war. Hinter diesem<br />
Durchschnitt steckt eine erhebliche Streuung<br />
zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Mitgliedstaaten,<br />
weil die Organisationsrate in Belgien<br />
und in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n bei 80 %, in<br />
Spanien, Frankreich und Italien zwischen 30<br />
und 45 % und in Griechenland und in Portugal<br />
unter 10 % liegt.<br />
Zu<strong>de</strong>m hat die Entwicklung <strong>de</strong>s allgemeinen<br />
Umfelds, in <strong>de</strong>m die Gemeinsame<br />
Agrarpolitik (GAP) gestaltet wird, es notwendig<br />
gemacht, gewisse neue Elemente in<br />
Betracht zu ziehen:<br />
ab 2005 die Anwendung <strong>de</strong>r<br />
Betriebsprämienregelung;<br />
laufen<strong>de</strong> Verhandlungen in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r Welthan<strong>de</strong>lsorganisation<br />
(WTO), die gewisse marktstützen<strong>de</strong><br />
Massnahmen (Beihilfen für die Weiterverarbeitung,<br />
Finanzierung, Ausfuhrrückerstattungen,<br />
usw.) in Frage stellen;<br />
<strong>de</strong>r Rückgang <strong>de</strong>s Verbrauchs von Obst<br />
und Gemüse;<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
économie<br />
das Fortbestehen von Konjunkturkrisen<br />
auf <strong>de</strong>m Obst- und Gemüsemarkt.<br />
Im Gleichschritt dazu nehmen die<br />
Umweltanliegen <strong>de</strong>r Gesellschaft ständig<br />
zu, was sich in <strong>de</strong>r Tatsache wie<strong>de</strong>rspiegelt,<br />
dass <strong>de</strong>r Umweltschutz in allen Bereichen,<br />
einschließlich <strong>de</strong>r GAP, bei <strong>de</strong>r EU<br />
<strong>de</strong>n Rang <strong>de</strong>r prioritären Ziele eingenommen<br />
hat.<br />
Und schließlich ging man in einem Bericht<br />
<strong>de</strong>s Rechnungshofes <strong>de</strong>r EU aus <strong>de</strong>m Jahre<br />
2006 über Beihilfeprogramme für Obst-<br />
und Gemüseerzeuger davon aus – wobei<br />
<strong>de</strong>r verzeichnete Fortschritt anerkannt<br />
wur<strong>de</strong> – dass <strong>de</strong>r Nutzeffekt <strong>de</strong>r finanzierten<br />
Massnahmen gering war und die Vorteile<br />
<strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen nicht in<br />
vollem Masse aufgezeigt wor<strong>de</strong>n waren.<br />
Von diesen unterschiedlichen Elementen<br />
ausgehend hat die EU-Kommission im<br />
Januar 2007 einen Reformvorschlag vorgestellt,<br />
<strong>de</strong>r sich nachstehen<strong>de</strong> Ziele setzt:<br />
die Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung<br />
verbessern;<br />
die durch Krisen hervorgerufenen<br />
Schwankungen <strong>de</strong>r Einkommen <strong>de</strong>r<br />
Erzeuger reduzieren;<br />
<strong>de</strong>n Verbrauch von Obst und Gemüse in<br />
<strong>de</strong>r EU steigern;<br />
<strong>de</strong>n Umweltschutz fortführen;<br />
<strong>de</strong>n Verwaltungsaufwand für die betreffen<strong>de</strong>n<br />
Beteiligten vereinfachen.<br />
Photo : Fotolia
économie<br />
Die neue Reform<br />
Nach<strong>de</strong>m im Laufe <strong>de</strong>s 1. Halbjahres<br />
2007 Gespräche geführt wor<strong>de</strong>n sind, war<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r EU-Kommission vorgestellte<br />
Reformvorschlag anlässlich <strong>de</strong>s Rates <strong>de</strong>r<br />
EU-Landwirtschaftsminister im Juni 2007 1<br />
Gegenstand eines politischen Abkommens.<br />
Die Reform aus <strong>de</strong>m Jahre 2007 stellt die<br />
Grundprinzipien <strong>de</strong>r Gemeinschaftlichen<br />
Marktordnung für Obst und Gemüse und<br />
insbeson<strong>de</strong>re ihre auf die Erzeugerorganisationen<br />
abgestimmte Organisation nicht in<br />
Frage. Sie führt <strong>de</strong>nnoch gewisse Än<strong>de</strong>rungen<br />
ein, die es ermöglichen <strong>de</strong>n Nutzen<br />
<strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktordnung zu steigern<br />
und die Entwicklung <strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong>, in<br />
<strong>de</strong>nen sie sich befin<strong>de</strong>t, besser zu berücksichtigen<br />
(Entwicklung <strong>de</strong>r GAP, Umweltschutz,<br />
usw.).<br />
1. Attraktivere Erzeugerverbän<strong>de</strong><br />
mit mehr Macht<br />
Es sind Vorkehrungen getroffen wor<strong>de</strong>n, um<br />
Attraktivität und Auswirkungen <strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen<br />
zu steigern, darunter:<br />
das Wegfallen von Erkennungskategorien<br />
<strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen. Die<br />
Erzeugerorganisationen sind am Produkt<br />
bzw. an <strong>de</strong>r Produktgruppe zu erkennen,<br />
doch dies bezieht sich nicht zwingend auf<br />
die bestehen<strong>de</strong>n Erzeugerorganisationen;<br />
das Wegfallen <strong>de</strong>r einmaligen Zugehörigkeit<br />
zu einer Erzeugerorganisation.<br />
Ein Erzeuger kann für unterschiedliche<br />
Produkte Mitglied mehrerer Erzeugerorganisationen<br />
sein, insofern die besagten<br />
Erzeugerorganisationen nicht in <strong>de</strong>mselben<br />
Bereich tätig sind;<br />
die Lockerung <strong>de</strong>s Kofinanzierungsmodus<br />
operationeller Programme. Die<br />
Erzeugerorganisationen verfügen bei <strong>de</strong>r<br />
Verwaltung ihres Geschäftsanteils von<br />
50 % <strong>de</strong>s Jahreshaushalts, <strong>de</strong>r zwecks<br />
Erreichen präziser Ziele für die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Massnahmen vorgesehen ist, über<br />
mehr Spielraum;<br />
das Einbeziehen <strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r Produkte,<br />
für die eine Erstverarbeitung<br />
erfolgt ist, für <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />
Erzeugerorganisation vermarkteten Produktion.<br />
Diese Bestimmung ermöglicht<br />
es, die Ressourcen <strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen<br />
zu steigern, die eine weiterverarbeiten<strong>de</strong><br />
Tätigkeit ausüben, insofern<br />
sie die besagten Erzeugnisse selbst<br />
vermarkten;<br />
das Hinzufügen einiger Gewürzpflanzen<br />
(in frischem Zustand) auf die Liste<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Gemeinsamen Marktordnung<br />
für Obst und Gemüse abge<strong>de</strong>ckten<br />
Produkte (Thymian, Basilikum, Rosmarin,<br />
usw.). Demzufolge kann <strong>de</strong>r dank dieser<br />
Produktionen erzeugte Umsatz in die<br />
Berechnung <strong>de</strong>r Referenzbeträge einfließen,<br />
die zugrun<strong>de</strong>gelegt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n<br />
Betrag <strong>de</strong>r EU-Beihilfe festzulegen.<br />
. Eine Strategie auf regionaler Ebene<br />
Um <strong>de</strong>n Nutzeffekt und die Nachhaltigkeit<br />
operationeller Programme zu festigen,<br />
sind die Mitgliedstaaten (in Belgien die<br />
Regionen) dazu verpflichtet, eine nationale/regionale<br />
Strategie auszuarbeiten,<br />
<strong>de</strong>ren Vorgaben die Programme einhalten<br />
müssen. Mit dieser Maßnahme möchte die<br />
EU-Verordnung versuchen die Verfahren<br />
und Zulässigkeitsregeln <strong>de</strong>r Ausgaben in<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Betriebsfonds,<br />
insofern möglich, an die <strong>de</strong>r Programme<br />
<strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung anzugleichen.<br />
Diese Strategie, die <strong>de</strong>n Umweltaspekt<br />
umfasst (siehe Punkt 4.), muss nachstehen<strong>de</strong><br />
Elemente enthalten:<br />
eine Analyse <strong>de</strong>r Ursprungssituation<br />
<strong>de</strong>s Sektors in Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />
Stärken und Schwächen sowie <strong>de</strong>m<br />
Entwicklungspotential;<br />
die Definition prioritärer Entwicklungsschwerpunkte<br />
und die mengenmäßige<br />
Bestimmung <strong>de</strong>r Zielsetzungen, die insgesamt<br />
zu erreichen sind;<br />
die Definition spezifischer Ziele <strong>de</strong>r<br />
unterschiedlichen in <strong>de</strong>n operationellen<br />
Programmen und Indikatoren enthaltenen<br />
Massnahmen, die es möglich<br />
machen, <strong>de</strong>n erzielten Fortschritt sowie<br />
die Wirksamkeit eingesetzter Mittel zu<br />
ermitteln;<br />
die Definition <strong>de</strong>r Pflichten <strong>de</strong>r Erzeugerorganisationen<br />
im Hinblick auf die<br />
Berichterstattung zu ihren Aktivitäten.<br />
. Krisen verhüten und bewältigen<br />
Massnahmen zur Prävention und Bewältigung<br />
von Krisen können in Zusammenhang<br />
mit operationellen Programmen einbezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Kategorien Massnahmen sind<br />
vorgesehen: Produkte wer<strong>de</strong>n vom Markt<br />
zurückgezogen, Ernte von unreifem Obst<br />
und Gemüse bzw. Auslassen <strong>de</strong>r Ernte,<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung und Kommunikation im<br />
Krisenfall, Massnahmen <strong>de</strong>r Ausbildung,<br />
Ernteversicherung und Beihilfe für Verwaltungsaufwand<br />
bei <strong>de</strong>r Gründung von Fonds<br />
auf Gegenseitigkeit.<br />
Diese Massnahmen zur Krisenbewältigung<br />
wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r Kofinanzierung<br />
50/50 und innerhalb <strong>de</strong>r 33%-Grenze<br />
<strong>de</strong>s Fonds 2 vom Betriebsfonds <strong>de</strong>s Erzeugerverbands<br />
finanziert.<br />
1 Er ist in Form von Vorschriften schriftlich festgehalten wor<strong>de</strong>n und hat die Verordnungen (CE) Nr. 1182/2007 <strong>de</strong>s Rates vom 26. September 2007 (Amtsblatt <strong>de</strong>r EU,<br />
L273 vom 17.10.2007) und Nr. 1580/2007 <strong>de</strong>r EU-Kommission vom 21. Dezember 2007 (Amtsblatt <strong>de</strong>r EU L350 vom 31.12.2007) hervorgebracht.<br />
2 Europäische Finanzierung bis zu 100 % vorgesehen, was die Produkte anbelangt, die zur kostenlosen Verteilung in <strong>de</strong>r EU vorgesehen sind (in Zusammenhang mit Abzug<br />
vom Markt) und dies für maximal 5 % <strong>de</strong>r je Erzeugerverband vermarkteten Produktionsmenge.<br />
Photo : Fotolia<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
. Nachhaltige operationelle<br />
Programme<br />
Nach <strong>de</strong>r neuen Regelung müssen die operationellen<br />
Programme entwe<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens<br />
zwei Massnahmen zugunsten <strong>de</strong>r Umwelt<br />
enthalten, bzw. vorsehen, dass min<strong>de</strong>stens<br />
10 % <strong>de</strong>r jährlich übernommenen Ausgaben<br />
Aktionen zu Gunsten <strong>de</strong>r Umwelt betreffen.<br />
Das Feld <strong>de</strong>r Umweltaktionen ist ziemlich<br />
umfassend, weil es die Produktion, <strong>de</strong>n<br />
Transport und die Vermarktung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Themen rund um Treibhausgasemissionen,<br />
die Reduzierung von Verpackungen, die<br />
Bo<strong>de</strong>nverunreinigung, die Wasserwirtschaft,<br />
die Luftqualität, usw. betrifft.<br />
Möchte man nun Anspruch auf eine Finanzierung<br />
über operationelle Programme<br />
haben, müssen diese Aktionen notgedrungen<br />
über die Einhaltung <strong>de</strong>r in Kraft befindlichen<br />
Normen, die per nationaler und/o<strong>de</strong>r regionaler<br />
Gesetzgebung festgelegt wor<strong>de</strong>n sind,<br />
hinausgehen. Aus diesem Grund müssen die<br />
Mitgliedstaaten (in Belgien, die Regionen)<br />
einen „Umweltrahmen“, d. h. ein Verzeichnis<br />
<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen aufstellen, die<br />
auf <strong>de</strong>n Obst- und Gemüsesektor anwendbar<br />
sind und auf dieser Grundlage eine nicht<br />
erschöpfen<strong>de</strong> Liste <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n operationellen<br />
Programmen beihilfefähigen Aktionen verfassen.<br />
Dieser nationale/regionale Rahmen<br />
muss <strong>de</strong>r EU-Kommission zwecks Genehmigung<br />
übermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
. Zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
aufgewandte Mittel<br />
Die EU-Verordnung über Aktionen zur<br />
Information und Verkaufsför<strong>de</strong>rung von<br />
Agrarerzeugnissen auf <strong>de</strong>m Binnenmarkt<br />
sieht einen gemeinschaftlichen Beitrag<br />
vor, <strong>de</strong>r für gewisse Verkaufsför<strong>de</strong>rungsaktionen<br />
bei bis zu 50 % liegen kann. Um<br />
<strong>de</strong>n Verbrauch von Obst und Gemüse bei<br />
Kin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Schulen anzukurbeln, wird<br />
dieser Prozentsatz bei Aktionen zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
von Obst und Gemüse auf<br />
60 % angehoben.<br />
Aktionen zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung können die<br />
Erzeugerorganisationen in ihre operatio-<br />
nellen Programme als Aktionen,zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Vermarktung aufnehmen und<br />
wer<strong>de</strong>n, wie die übrigen Massnahmen, zu<br />
50% durch <strong>de</strong>n EU-Haushalt 3 finanziert.<br />
Der Rat <strong>de</strong>r EU-Landwirtschaftsminister<br />
hat in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Verkaufsför<strong>de</strong>rung,<br />
neben <strong>de</strong>r Entscheidung zur<br />
Reform <strong>de</strong>r Gemeinsame Marktordnung für<br />
Obst und Gemüse die EU-Kommission dazu<br />
angehalten, eine Machbarkeitsstudie zu<br />
einem spezifischen Programm Obst in <strong>de</strong>r<br />
Schule (das ebenfalls Gemüse und ggf. weiterverarbeitete<br />
Produkte zum Thema hätte)<br />
durchzuführen.<br />
. Die Betriebsprämienregelung wird<br />
auf Obst, Gemüse und Kartoffeln<br />
ausge<strong>de</strong>hnt<br />
Die Beihilfen für weiterverarbeitete Produkte<br />
sind mittels Übergangsphasen, über<br />
die die betreffen<strong>de</strong>n Mitgliedstaaten entschei<strong>de</strong>n<br />
müssen, völlig entkoppelt wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Dauer dieser Übergangsphasen ist je<br />
nach <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Produkten variabel.<br />
Obst, Gemüse und Kartoffeln sind ab <strong>de</strong>m<br />
1. Januar 2008 in <strong>de</strong>r Betriebsprämienregelung<br />
enthalten. Dementsprechend wer<strong>de</strong>n<br />
die mit Obst (einschließlich Obstgärten),<br />
Gemüse (einschließlich Kartoffeln)<br />
bepflanzten Flächen und Baumschulen für<br />
Rechte auf Betriebsprämie beihilfefähig.<br />
Den Mitgliedstaaten stand es allerdings<br />
frei, sich bis zum 1. November 2007 dafür<br />
zu entschei<strong>de</strong>n, die Zuschußfähigkeit für<br />
einen Teil dieser Produkte bzw. alle Produkte<br />
spätestens bis zum 31. Dezember<br />
2010 zu verlängern.<br />
In Belgien (Wallonien und Flan<strong>de</strong>rn) ist<br />
entschie<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n, dass die betroffenen<br />
Flächen erst ab <strong>de</strong>m 1. Januar 2009<br />
für die Zuschußfähigkeit von Rechten auf<br />
Betriebsprämie in Frage kämen. Sollten<br />
zusätzliche Haushaltsmittel jedoch ausbleiben,<br />
ist vorerst beschlossen wor<strong>de</strong>n,<br />
keine neuen Rechte für Obst, Gemüse<br />
und Kartoffeln zu gewähren.<br />
Die Tatsache, dass Obst, Gemüse und Kartoffeln<br />
in die Rechte <strong>de</strong>r Betriebsprämie<br />
3 S. oben: was die neuen Massnahmen zwecks Krisenmanagement anbetrifft, können – dank eines 0,5%igen<br />
Zuschlags <strong>de</strong>r insgesamt für die Prävention und das Krisenmanagement zugeteilten Beihilfe – punktuelle<br />
Aktionen <strong>de</strong>r Verkaufsför<strong>de</strong>rung finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : Corbis<br />
Wirtschaft<br />
aufgenommen wor<strong>de</strong>n sind, zieht nach sich,<br />
dass die Cross-compliance-Regelung für<br />
alle Obst- und Gemüseerzeuger, die Direktzahlungen<br />
erhalten, gelten wer<strong>de</strong>n.<br />
7. Wegfallen <strong>de</strong>r<br />
Ausfuhrrückerstattungen<br />
Die Reform, die in <strong>de</strong>n Rahmen <strong>de</strong>r WTO-<br />
Verhandlungen fällt, welcher die Streichung<br />
<strong>de</strong>r Ausfuhrrückerstattungen bis zum Jahre<br />
2013 einplant, sieht vor, dass die Ausfuhrrückerstattungen<br />
für Obst und Gemüse ab<br />
2008 wegfallen.<br />
laurenCe Château, marie-franCe Closset,<br />
direktorin<br />
direCtion <strong>de</strong> la Politique aGriCole euroPéenne<br />
et internationale (direktion euroPäisChe und<br />
internationale aGrarPolitik)<br />
Avignon, 1994<br />
Weitere Informationen<br />
Division <strong>de</strong> la Politique agricole, DGA<br />
(Division Agrarpolitik)<br />
Direction <strong>de</strong> la Politique agricole<br />
européenne et internationale<br />
Ilot SaintLuc<br />
1 , chée <strong>de</strong> Louvain<br />
000 Namur<br />
@ : l.château@mrw.wallonie.be <br />
mf.closset@mrw.wallonie.be<br />
7
Tiersektor<br />
Die Produktionsberater<br />
„Viehzucht“<br />
Geflügel- und Kaninchenproduktion,<br />
Produktionszweig Milch und Milcherzeugnisse,<br />
Produktionskette Schaf- und Ziegenzucht,<br />
Produktionskette Schweinefleisch,<br />
Produktionskette Rindfleisch.<br />
Unserer Futter und Nahrungsmittelerzeugung dazu verhelfen,<br />
sich zumin<strong>de</strong>st teilweise zu profilieren und dabei weiterhin auf<br />
die Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit hin arbeiten, ist als<br />
ein bevorzugtes Mittel angesehen wor<strong>de</strong>n, um sie nachhaltig in<br />
ein zunehmend wettbewerbsfähiges Umfeld einzubeziehen.<br />
Die Produktionsberater sind durch das Dekret<br />
vom 19. Dezember 2002 über die Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
in <strong>de</strong>r Landwirtschaft und <strong>de</strong>r<br />
Weiterentwicklung von Agrarerzeugnissen<br />
von differenzierter Qualität eingeführt wor<strong>de</strong>n.<br />
Sie sind so konzipiert wor<strong>de</strong>n, dass sie<br />
sich in ein ganzheitliches System einfügen,<br />
das dazu bestimmt ist die wallonische Landwirtschaft<br />
mit Hilfe ihrer Fach- und Sachkenntnisse<br />
und <strong>de</strong>r Qualität ihrer Erzeugnisse<br />
zu verbessern und voranzutreiben.<br />
Das 2002 angedachte System besteht aus<br />
mehreren Zusatzelementen (einige sind<br />
neu entstan<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>re bestan<strong>de</strong>n bereits),<br />
die dazu gedacht sind eng miteinan<strong>de</strong>r zu<br />
Entwicklung und<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung von<br />
wallonischem Qualitätsfleisch<br />
Photo : MRW Dm JLC 7298<br />
arbeiten, um das festgelegte Ziel zu erreichen<br />
(siehe nachstehen<strong>de</strong>n Rahmentext).<br />
Produktionsberater<br />
Bei <strong>de</strong>n Produktionsberatern han<strong>de</strong>lt es sich<br />
um Stellen, die jeweils eine Produktionskette<br />
vertreten (d.h. eines landwirtschaftlichen<br />
Nebensektors). Sie sind als Ersatz <strong>de</strong>r<br />
Beratungsausschüsse von ORPAH (siehe<br />
oben) eingesetzt wor<strong>de</strong>n. Während letztgenannte<br />
im Wesentlichen damit beauftragt<br />
waren, die Nutzung <strong>de</strong>r für ORPAH<br />
verfügbaren För<strong>de</strong>rfonds auszurichten (die<br />
u.a. aus <strong>de</strong>n Beiträgen <strong>de</strong>r Erzeuger gespeist<br />
wer<strong>de</strong>n), wird <strong>de</strong>n Produktionsberatern ein<br />
breiteres Tätigkeitsfeld zugesprochen. Diese<br />
Berater sollen in <strong>de</strong>r Tat <strong>de</strong>n Bedarf auf <strong>de</strong>m<br />
Gebiet <strong>de</strong>r Forschung, <strong>de</strong>r Beratung, <strong>de</strong>r<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung, die mit <strong>de</strong>m Wachstum<br />
ihres Sektors zusammenhängt, erkennen<br />
sowie <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Einrichtungen bzw.<br />
Behör<strong>de</strong>n (Landwirtschaftsminister und<br />
Verwaltung, Apaq-W) Stoßrichtungen für zu<br />
treffen<strong>de</strong> Maßnahmen vorschlagen.<br />
Die Hauptaufgabe dieser Berater besteht<br />
also darin, die Überlegungen zur Ausrichtung<br />
<strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r wallonischen Landwirtschaft<br />
voranzutreiben.<br />
Die vor Ort befindlichen Produktionsberater<br />
bil<strong>de</strong>n sozusagen einen Knüpfpunkt zwischen<br />
<strong>de</strong>n Betreibern und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Beteiligten, welche die Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
und die Entwicklung organisieren. Unter <strong>de</strong>n<br />
gesamten Beratern können sie als eine Art<br />
Verbindung o<strong>de</strong>r als Zentralpunkt (doppelsinnige<br />
Beziehung) betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Es obliegt <strong>de</strong>m Produktionsberater in erster<br />
Linie einen Entwicklungsplan zu erarbeiten<br />
(vom Lenkungsausschuss <strong>de</strong>r Apaq-W<br />
überprüft und als gültig anerkannt und vom<br />
Minister angenommen). Die Durchführung<br />
dieses Plans, seine Anwendung und seine<br />
regelmäßige Aktualisierung wer<strong>de</strong>n sodann<br />
vom Produktionsberater festgelegt. Der<br />
Berater trägt ebenfalls Sorge für alle notwendigen<br />
Konzertierungsaufgaben.<br />
Ein Entwicklungsplan kann in zwei Teile<br />
aufgeteilt sein, die <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n großen<br />
Kategorien <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Produktionsberatern<br />
übertragenen Aufgaben entspricht, wobei<br />
jeweils ein privilegierter Gesprächspartner,<br />
die Generaldirektion Landwirtschaft und<br />
die Apaq-W, beteiligt ist.<br />
Die Produktionsberater müssen folglich<br />
eng mit <strong>de</strong>r Apaq-W und <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
zusammenarbeiten, bei unterschiedlichen<br />
betroffenen Beteiligten, Projektträgern; Forschungs-<br />
und Beratungseinrichtungen und<br />
<strong>de</strong>r Apaq-W konkrete Aktionen und Projekte<br />
(auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Forschung, Betreuung,<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Produkte <strong>de</strong>r wallonischen Landwirtschaft, Verkaufsför<strong>de</strong>rung, Weiterentwicklung<br />
Wer macht was?<br />
Die Wallonische Agentur für die För<strong>de</strong>rung von Qualitätslandwirtschaft<br />
(APAQw): Die Agentur ist eine gemeinnützige<br />
Einrichtung und wur<strong>de</strong> gegrün<strong>de</strong>t als Ersatz für das Regionalamt<br />
für <strong>de</strong>n Absatz von Land- und Gartenbauprodukten (ORPAH,<br />
selbst das vormalige Lan<strong>de</strong>samt für Absatzmärkte in Landwirtschaft,<br />
Obst- und Gartenbau, ONDAH). Sie hatte eine zweifache<br />
Aufgabe zu bewältigen, zum einen das Image <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
allgemein aufpolieren und die Produktionen und Erzeugnisse<br />
von differenzierter Qualität för<strong>de</strong>rn, dies sollte u.a. mit <strong>de</strong>r Einführung<br />
einer wallonischen kollektiven Marke (Eqwalis) bewerkstelligt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Agentur verwaltet drei Organisationen:<br />
<strong>de</strong>r Lenkungsausschuss. Besteht aus öffentlichen und privaten<br />
Vertretern. Er muss einen mehrjährigen und branchenübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Plan zur Weiterentwicklung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Minister unterbreitet wird, ausarbeiten;<br />
das Observatorium für Nahrungsmittelverbrauch. Verfolgt das<br />
Ziel, Angaben über <strong>de</strong>n Entwicklungsstand <strong>de</strong>s Verbrauchs und<br />
Verfügung zu stellen und Aktionen zwecks Weiterentwicklung<br />
und Verkaufsför<strong>de</strong>rung zu steuern;<br />
das Komitee <strong>de</strong>r Qualitätsbezeichnung. Es managt die Arbeitsweise<br />
<strong>de</strong>r wallonischen kollektiven Qualitätsbezeichnung.<br />
Die Generaldirektion Landwirtschaft für die Verwaltung <strong>de</strong>s<br />
Ministeriums <strong>de</strong>r Wallonischen Region, mit Hilfe <strong>de</strong>r Division<br />
Forschung, Entwicklung und Qualität. Diese Division umfasst<br />
drei Direktionen, nämlich „Forschung“, „Entwicklung und Allgemeinverständliche<br />
Darlegung“ und „Produktqualität“ und über-<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung) ins Leben rufen. Sie können<br />
<strong>de</strong>r Verwaltung ggf. auch dabei helfen,<br />
diese Projekte zu bewerten und sie bei ihrer<br />
Umsetzung überprüfen.<br />
Die Produktionsberater sollen Anfangsschwierigkeiten<br />
beseitigen, Vorarbeit leisten,<br />
die Arbeit ihrer Partner lenken, wobei letztgenannten<br />
vorbehalten ist, ins Einsatzumfeld<br />
zu gelangen, und bekannt ist, dass ihre<br />
Aufgabe nicht darin besteht, Projekte o<strong>de</strong>r<br />
Aktionen zu tragen bzw. durchzuführen.<br />
Als Kontaktstelle zwecks Information und<br />
Beratung müssen sie ebenfalls darauf achten,<br />
für ihren gesamten Sektor neutral aufzutreten,<br />
ohne einen Nebensektor o<strong>de</strong>r ein<br />
beson<strong>de</strong>res Glied <strong>de</strong>r Kette zu bevorzugen.<br />
Allerdings sollte immer beachtet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass die Interessen <strong>de</strong>s Landwirts gewahrt<br />
bzw. maximiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist darauf hinzuweisen, dass vorgeschlagene<br />
Aktionen und Projekte in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>m Dekret 2002 und – entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Möglichkeiten je<strong>de</strong>s Sektors<br />
– die Entwicklung von Produktionen diffe-<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r Produktionsketten und Entwicklungsplan<br />
renzierter Qualität bestmöglich bevorzugen<br />
müssen. Somit haben die Produktionsberater<br />
ebenfalls zum Ziel, zur Aufstellung<br />
von Lastenheften beizutragen, die Produktionen<br />
von differenzierter Qualität zum Gegenstand<br />
haben, das Angebot und die Nachfrage<br />
auf diesem Gebiet in enger Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft und<br />
<strong>de</strong>r Apaq-W zu ermitteln und anzukurbeln.<br />
Konkret sind elf Produktionsketten<br />
o<strong>de</strong>r Sektoren in ein Register aufgenommen<br />
wor<strong>de</strong>n 1 , <strong>de</strong>nen ein Produktionsberater<br />
zuteil wer<strong>de</strong>n kann,<br />
die Produktionsketten Rindfleisch,<br />
Schweinefleisch, Schweine- und Ziegenfleisch,<br />
Geflügel- und Kaninchenfleisch,<br />
Milch und Milcherzeugnisse,<br />
Kartoffeln, genusstaugliche Obst- und<br />
Gartenbauerzeugnisse, nicht-genusstaugliche<br />
Obst- und Gartenbauerzeugnisse,<br />
Großkulturen, Fischzucht,<br />
biologische Landwirtschaft.<br />
Eigentliche Entwicklung: Definition von möglichen Wegen in Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>r Forschung, Betreuung/Beratung, Ausbildung, usw. Stoßrichtungen für Maßnahmen,<br />
die <strong>de</strong>m Minister und seiner Verwaltung dazu verhelfen müssen, <strong>de</strong>n notwendigen<br />
Antrieb zu geben, um <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Sektor und die wallonische Landwirtschaft<br />
insgesamt voranzutreiben;<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung: Vorschlag von Stoßrichtungen für Maßnahmen an die Adresse<br />
<strong>de</strong>r Apaq-W, welche die operationelle Durchführung übernimmt.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
nimmt eine maßgeben<strong>de</strong> Aufgabe bei <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Politik<br />
zum Ausbau einer Qualitätslandwirtschaft, doch ihr Tätigkeitsfeld<br />
umfasst die Verkaufsför<strong>de</strong>rung nicht;<br />
Die Produktionsberater (siehe nachstehend).<br />
Das Amt für wallonische Produkte (OPW), VoG. Es hat sich <strong>de</strong>r<br />
Verkaufsför<strong>de</strong>rung sog. Regionalerzeugnisse (aus <strong>de</strong>r Weiterverarbeitung<br />
im Hof stammend sowie warenhandwerkliche<br />
Erzeugnisse) verschrieben.<br />
Der Wissenschaftliche Beratungsausschuss für Futter und<br />
Nahrungsmittel. Dieser Ausschuss, <strong>de</strong>r ursprünglich gegrün<strong>de</strong>t<br />
wor<strong>de</strong>n war, um beim regionalen Beantragungsverfahren zwecks<br />
Eintragung von Bezeichnungen von Agrarprodukten sowie Futter-<br />
und Lebensmitteln als Geschützte Herkunftsbezeichnung<br />
(AOP) o<strong>de</strong>r Geschützte geographische Angabe (IGP) in Anwendung<br />
<strong>de</strong>r EU-Bestimmungen zu intervenieren, hat erfahren, dass<br />
sein Aufgabenbereich auf die Überprüfung jeglicher Anträge auf<br />
Anerkennung <strong>de</strong>r Lastenhefte in Zusammenhang mit differenzierter<br />
Qualität (von <strong>de</strong>r Gewährung <strong>de</strong>r kollektiven Qualitätsbezeichnung<br />
Eqwalis) erweitert wur<strong>de</strong>;<br />
Weitere Strukturen wie das Labornetzwerk Réquasud o<strong>de</strong>r die<br />
Gruppe Qualität Hofeigener Erzeugnisse (CQPF) helfen <strong>de</strong>n Erzeugern<br />
dabei mit <strong>de</strong>n Vorschriften (vorschriftsmäßige Qualität)<br />
übereinzustimmen und ihre Organisation (systemische Qualität)<br />
bzw. die vor<strong>de</strong>finierte Qualität ihrer Produkte zu verbessern.<br />
Finanzhilfen wer<strong>de</strong>n Erzeugerverbän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Produktketten<br />
gewährt, die im Bereich Qualität Projektträger sind.<br />
Wie setzen sich diese<br />
Produktionsketten zusammen?<br />
Die wichtigste unter <strong>de</strong>n Zulassungsbedingungen<br />
<strong>de</strong>r Produktionsberater<br />
schreibt vor, dass ihre Struktur<br />
ein für <strong>de</strong>n gesamten Sektor, <strong>de</strong>n sie<br />
weiter ausbauen soll, repräsentatives<br />
Verwaltungsorgan umfassen muss.<br />
Alle Kettenglie<strong>de</strong>r einer Produktionskette,<br />
vom Erzeuger über die Weiterverarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Betriebe und die<br />
Vertriebsstellen bis hin zum Verbraucher,<br />
müssen in ausgewogener Weise<br />
vertreten sein. Auch Wissenschaftler<br />
o<strong>de</strong>r Techniker sind anwesend 2 .<br />
In <strong>de</strong>r Praxis sind En<strong>de</strong> 2003 – Anfang 2004<br />
zehn VoG durch Ministerialerlass als Produktionsberater<br />
zugelassen wor<strong>de</strong>n. Einzig<br />
und allein <strong>de</strong>n Produktionsberater Fischsektor<br />
gibt es noch nicht. Ein Rahmenabkommen<br />
verbin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong> dieser Vereinigungen<br />
mit <strong>de</strong>r Wallonischen Region. Der Vertrag<br />
<strong>de</strong>finiert die Aufgaben <strong>de</strong>s Produktionsberaters<br />
und sieht vor, dass zu seinen Gunsten<br />
eine jährliche finanzielle Unterstützung<br />
bereitgestellt wird, um ihm zu helfen, seine<br />
durch die Umsetzung dieser Aufgaben entstan<strong>de</strong>nen<br />
Personal- und Betriebskosten zu<br />
<strong>de</strong>cken. Um diese Aufgaben zu bewältigen,<br />
verfügt je<strong>de</strong> Struktur insgesamt über einen<br />
ständigen Vertreter, <strong>de</strong>r eine Universitäts-
10<br />
Tiersektor<br />
ausbildung (Ausbildung Agrarwissenschaftler)<br />
absolviert hat sowie über ein<br />
Sekretariat.<br />
Es gibt fünf Produktionsberater für <strong>de</strong>n<br />
Tiersektor, vier für <strong>de</strong>n Pflanzensektor,<br />
<strong>de</strong>r Produktionsberater biologische<br />
Landwirtschaft ist „gemischt“. Historisch<br />
gesehen verfügten drei Tierproduktionszweige<br />
(Schweinezucht, Geflügel- und<br />
Kaninchenzucht, Schaf- und Ziegenzucht)<br />
bereits über eine Struktur, die in<br />
erster Linie <strong>de</strong>r Beratung diente. Genau<br />
diese Strukturen haben für <strong>de</strong>n Start<br />
<strong>de</strong>r Produktionsberater als Denkschema<br />
gedient. Infolge <strong>de</strong>r Gründung und <strong>de</strong>r<br />
anschließen<strong>de</strong>n Anerkennung zwei<br />
neuer VoG in <strong>de</strong>n Sektoren Milch und<br />
Rindfleisch haben die fünf Produktionsberater<br />
<strong>de</strong>s Tiersektors ihre Aktivitäten<br />
zu Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2004 aufnehmen<br />
können, es folgten sechs Monate später<br />
die Berater <strong>de</strong>s Pflanzensektors sowie<br />
<strong>de</strong>r biologischen Landwirtschaft. Es ist<br />
darauf hinzuweisen, dass die drei „bereits<br />
etablierten“ Produktionszweige neben<br />
ihren Aufgaben <strong>de</strong>r Produktionsberatung<br />
Beratungstätigkeiten aufrechterhalten<br />
haben, die dank eines Zuschusses <strong>de</strong>r<br />
Direktion Entwicklung und Allgemeinverständliche<br />
Darlegung <strong>de</strong>r GD Landwirtschaft<br />
getragen wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Seiten gewähren einen<br />
Einblick in die von <strong>de</strong>n Produktionsberatern<br />
<strong>de</strong>s Tiersektors vollbrachte Arbeit<br />
seit <strong>de</strong>ren Einführung (die Aktivitäten<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Berater wer<strong>de</strong>n nachträglich<br />
vorgestellt). Je<strong>de</strong>r Produktionsberater<br />
stellt sich darin vor und berichtet über<br />
Fortschritte, die seit 2004 im Bereich<br />
Entwicklung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
erzielt wer<strong>de</strong>n konnten. Die in Anwendung<br />
ihres Entwicklungsplans realisierten<br />
Studien, die intern durchgeführt<br />
wor<strong>de</strong>n sind o<strong>de</strong>r externen Beratern bzw.<br />
<strong>de</strong>m CRIOC in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />
Verbraucherobservatorium anvertraut<br />
wor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n durchleuchtet. Laufen<strong>de</strong><br />
Arbeiten und kurzfristige Perspektiven<br />
wer<strong>de</strong>n ebenfalls behan<strong>de</strong>lt.<br />
1 Erlass <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung (AGW) vom<br />
3. Juli 2003.<br />
2 Erlass <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung vom<br />
26. August 2003.<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>r Produktionen<br />
von differenzierter Qualität<br />
Zum wallonischen Geflügelsektor gehören<br />
Qualitätsproduktionsketten mit<br />
großem Entwicklungspotential, die<br />
unterstützt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Wichtigste Errungenschaften<br />
Die Definition <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stkriterien für<br />
differenzierte Qualität beim Hähnchen,<br />
<strong>de</strong>r Legehenne und <strong>de</strong>r Stopfente. Im<br />
Geflügelsektor wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen<br />
für differenzierte Qualität<br />
mehrere Kriterien zugrun<strong>de</strong>gelegt, nämlich<br />
wi<strong>de</strong>rstandsfähige Rassen, extensivere<br />
Zuchtmetho<strong>de</strong>n, auf Geschmacksebene<br />
differenzierte Produkte, positive<br />
Liste <strong>de</strong>r Rohstoffe, Nähe <strong>de</strong>r Zulieferungen,<br />
nicht gekennzeichnete GVO-<br />
Lebensmittel, Integration <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />
ins Landschaftsbild und beson<strong>de</strong>re<br />
Bemühungen um die Ausbringung, Prophylaxe,<br />
die auf Verhütung, anstatt auf<br />
Behandlungen beruht. All’ dies muss aus<br />
einer familiär ausgerichteten Landwirtschaft<br />
stammen und <strong>de</strong>n Erzeugern einen<br />
Mehrwert einbringen. Diese Kriterien sind<br />
letzten September vom Wissenschaftlichen<br />
Beratungsausschuss für Futter- und<br />
Nahrungsmittel gutgeheißen wor<strong>de</strong>n;<br />
eine Prüfung <strong>de</strong>r Produktionsketten<br />
zwecks I<strong>de</strong>ntifizierung von Synergien,<br />
die zwischen Han<strong>de</strong>lsketten in Betracht<br />
kommen, um <strong>de</strong>ren Entwicklung sicherzustellen<br />
und diese wettbewerbsfähiger<br />
zu gestalten, so dass <strong>de</strong>r ausländischen<br />
Konkurrenz begegnet wer<strong>de</strong>n kann;<br />
die Erkundung <strong>de</strong>s Horeca-Marktes<br />
(Gaststättengewerbe) und <strong>de</strong>r Körperschaften<br />
zwecks Diversifizierung <strong>de</strong>r<br />
Absatzwege;<br />
Photo : Marc Fasol<br />
Der Produktions<br />
„Geflügel- und K<br />
das Gutachten zum Abbau wallonischer<br />
Instrumente von geringerer Kapazität<br />
(Schwäche wur<strong>de</strong> im Entwicklungsplan<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert);<br />
die Durchführung einer organoleptischen<br />
Studie an <strong>de</strong>m vormals anerkannten Hähnchen<br />
Label <strong>de</strong> Qualité wallon (wallonisches<br />
Gütesiegel), die als Geschützte geographische<br />
Angabe (g.g.A.) zum Registrierungsdossier<br />
gehört;<br />
technischer Beistand in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Sektor eigenen Problemen,<br />
wie z. B., die Suche nach Lösungen zwecks<br />
Eingrenzung finanzieller Auswirkungen wie<br />
<strong>de</strong>r Entenpest, <strong>de</strong>r Verfassung eines Leitfa<strong>de</strong>ns<br />
zur Selbstkontrolle für die Produktion<br />
von hofeigener Stopfleber, usw.;<br />
die Gründung einer Kontaktstelle zwecks<br />
Informationsaustausch mit <strong>de</strong>r Internet-<br />
Website, Newsletter, EDV-Datenbanken,<br />
<strong>de</strong>r Organisation <strong>de</strong>s jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Tages „Schweine- und Geflügelproduktionen“,<br />
Teilnahme am Europäischen<br />
Netz <strong>de</strong>r Erzeuger gefärbter Stämme (Produktionen<br />
von differenzierter Qualität), das<br />
sog. ERPA, usw.<br />
Wesentliche Projekte<br />
Mit <strong>de</strong>n für 2008 ins Auge gefassten<br />
Projekten möchte man <strong>de</strong>n als von differenzierter<br />
Qualität anerkannten Produktionen<br />
und Erzeugnissen vor allem eine<br />
bessere Sichtbarkeit verleihen. Der Produktionsberater<br />
hofft, dass <strong>de</strong>r finanzielle<br />
Anreiz, <strong>de</strong>n die neuen AIDA Investitionsbeihilfen<br />
(Investitionen, die zu 25% <strong>de</strong>r<br />
beihilfefähigen Beträge finanziert wer<strong>de</strong>n)<br />
darstellen, sehr bald schon mit einem<br />
starken auf diese Erzeugnisse ausgerichteten<br />
Marketing einhergehen kann. In<br />
diesem Zusammenhang scheint es ange-<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
erater<br />
aninchenzucht“<br />
bracht, ein Konzept o<strong>de</strong>r eine Marke für<br />
Erzeugnisse von differenzierter Qualität<br />
zu kreieren und <strong>de</strong>n Verbraucher auf<br />
diese Weise zu informieren.<br />
Es ist <strong>de</strong>nnoch wichtig jetzt schon<br />
daraufhin zu arbeiten, die Erzeugnisse<br />
besser bekannt zu machen. 2008 wird<br />
<strong>de</strong>r Produktionsberater nachstehen<strong>de</strong><br />
Aktionen somit koordinieren:<br />
– Zusammenstellung eines Verzeichnisses<br />
wallonischer Erzeugnisse und<br />
Erzeuger von Geflügel und Kaninchen,<br />
– Organisation eines Tages <strong>de</strong>r Offenen<br />
Tür für wallonische Betriebe, die sich<br />
<strong>de</strong>r differenzierten Qualität verschrieben<br />
haben;<br />
– Sensibilisierung <strong>de</strong>s Vertriebssektors<br />
für Erzeugnisse von differenzierter<br />
Qualität und die Kriterien, die ihnen<br />
zugrun<strong>de</strong>gelegt wer<strong>de</strong>n;<br />
– Aufstellung eines Gutachtens, das<br />
dazu dient, diese Erzeugnisse in <strong>de</strong>n<br />
Auslagen /Abteilungen <strong>de</strong>r Vertriebsstellen<br />
besser zu präsentieren<br />
Filière avicole et cunicole <strong>wallonne</strong><br />
(Wallonische Geflügel und<br />
Kaninchenproduktion, FACW) asbl<br />
Maison <strong>de</strong> l’Agriculture et <strong>de</strong> la<br />
Ruralité<br />
47, chaussée <strong>de</strong> Namur<br />
5030 Gembloux<br />
T. : 081 / 62.73.11<br />
@ : info@facw.be<br />
http://www.facw.be<br />
Photo : Apaq-W<br />
Photo : DGA – ig3<br />
Der Produktionsberater<br />
„Schaf- und Ziegenfleisch“<br />
Eine Produktionsmetho<strong>de</strong> von<br />
einer Qualität hervorheben, die<br />
<strong>de</strong>rart beschaffen ist, dass sie<br />
Regionalerzeugnisse von Importerzeugnissen<br />
unterschei<strong>de</strong>t<br />
Eine Antwort auf die klaffen<strong>de</strong> Lücke bei<br />
<strong>de</strong>r belgischen und wallonischen Produktion<br />
von Lammfleisch und Schafs-<br />
bzw. Ziegenkäse.<br />
Wesentliche Errungenschaften<br />
Die Entwicklung von Instrumenten<br />
zur Verkaufsför<strong>de</strong>rung im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Schafzucht:<br />
– <strong>de</strong>r Wallonische Überberufliche Ziegen-<br />
und Schafverband (Fédération<br />
interprofessionnelle caprine et ovine<br />
<strong>wallonne</strong>, FICOW), <strong>de</strong>r als Produktionsberater<br />
anerkannt wor<strong>de</strong>n ist, hat 2006<br />
mit <strong>de</strong>r Verfassung einer Rentabilitätsstudie<br />
<strong>de</strong>r Schafzucht in Wallonien<br />
begonnen, um das Potential <strong>de</strong>r Schafzucht<br />
in Fachkreisen besser bekannt zu<br />
machen. Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Monaten veröffentlicht.<br />
– ein Stu<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Institut provincial<br />
d’Enseignement agronomique (Institut<br />
<strong>de</strong>r Provinz für Unterricht in Agrarwissenschaften,<br />
IPEA) in La Reid, hat<br />
vom gleichen Standpunkt aus vor<br />
kurzem in Zusammenhang mit seiner<br />
Abschlussarbeit, einen Bericht über<br />
die Ziegenzucht verfasst.<br />
– seit 2007 hat sich <strong>de</strong>r Messestand <strong>de</strong>s<br />
FICOW in Libramont <strong>de</strong>r Aufwertung<br />
<strong>de</strong>s Berufsstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Schafzüchters<br />
verschrieben.<br />
– <strong>de</strong>r FICOW bietet regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Lehrgänge zur Einführung<br />
in die Schaf- und Ziegenzucht an, die<br />
für in <strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong> Zugezogene<br />
gedacht sind;<br />
Das <strong>de</strong>utliche Hervorheben einer Produktionsmetho<strong>de</strong><br />
von differenzierter<br />
Qualität. Der FICOW hat zusammen mit<br />
Vertretern <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Sektoren mit<br />
1 Projekt wur<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r GD<br />
Landwirtschaft – Direktion Entwicklung und Allgemeinverständliche<br />
Darlegung – Außendienststellen<br />
Ciney und <strong>de</strong>m Forschungszentrum für<br />
landwirtschaftliche Techniken bei <strong>de</strong>r Schafzucht<br />
Namur-Luxemburg (Centre d’Etu<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s techniques<br />
en agriculture (CETA) ovin Namur-Luxembourg)<br />
auf die Beine gestellt.<br />
<strong>de</strong>r Definition <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stkriterien für<br />
differenzierte Qualität in <strong>de</strong>r Schaf-<br />
und Ziegenzucht begonnen. Da die<br />
Rückverfolgbarkeit eine <strong>de</strong>r Säulen <strong>de</strong>r<br />
differenzierten Qualität bei Schafen und<br />
Ziegen darstellt, hat <strong>de</strong>r FICOW sich in<br />
die Weiterentwicklung von EDV-Instrumenten<br />
zwecks Verbesserung <strong>de</strong>r Rückverfolgbarkeit<br />
in <strong>de</strong>r Fleischproduktionskette,<br />
insbeson<strong>de</strong>re das Programm zur<br />
Führung <strong>de</strong>s Viehbestands, Datenbanken,<br />
<strong>de</strong>r Beratung eines Versuchs zur elektronischen<br />
I<strong>de</strong>ntifikation „hineingekniet“.<br />
Das Zurschaustellen <strong>de</strong>r Erzeugnisse.<br />
Was die Verkaufsför<strong>de</strong>rung anbelangt,<br />
wird zusammen mit <strong>de</strong>r Apaq-<br />
W ein Verzeichnis hofeigener Ziegen-<br />
und Schafskäsesorten Walloniens<br />
zusammengestellt.<br />
Projekte<br />
In diesen letzten Jahren ist es noch komplexer<br />
gewor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Züchters<br />
auszuüben, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r gesetzliche Rahmen<br />
ist gefestigt wor<strong>de</strong>n, die Rohstoffpreise<br />
sind in die Höhe geschnellt und die Blauzungenkrankheit<br />
stellen allesamt Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
dar, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Züchter sich<br />
stellen muss, und bei <strong>de</strong>r Verbesserung<br />
bzw. beim Erhalt <strong>de</strong>r Schaf- und Ziegenproduktion<br />
entsprechen vorgenannte<br />
Punkte Hemmnissen. Der FICOW möchte<br />
sich daher auf Projekte konzentrieren, die<br />
dazu beitragen, <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Schaf- und<br />
Ziegenzüchters zu vereinfachen, in<strong>de</strong>m er<br />
sich auf die Leitlinien <strong>de</strong>r Berufsausbildung,<br />
die Gewerbezulassung, öffentliche Beihilfen<br />
und die Finanzierung stützt, wobei<br />
er nach wie vor verfügbar bleibt, um <strong>de</strong>n<br />
Erwartungen <strong>de</strong>r Produktionsketten <strong>de</strong>r<br />
Schaf- und Ziegenzucht nachzukommen.<br />
Fédération interprofessionnelle<br />
caprine et ovine <strong>wallonne</strong>, FICOW, asbl<br />
(Wallonischer Überberuflicher Ziegen<br />
und Schafverband, V.o.G.)<br />
Maison <strong>de</strong> l’Agriculture et <strong>de</strong> la Ruralité<br />
47, chaussée <strong>de</strong> Namur – 5030 Gembloux<br />
T. : 081 / 62.74.47 – @ : ficow@swing.be<br />
11
1<br />
Dank eines annehmbaren<br />
Milchpreises eine gerechte<br />
Gewinnmarge wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n<br />
Die Milchproduktion macht 25 %<br />
<strong>de</strong>s Wertes <strong>de</strong>r wallonischen Agrarproduktion<br />
aus.<br />
Der Produktionsberater Milch strebt danach<br />
<strong>de</strong>n Sektor Milch und Milcherzeugnisse<br />
in <strong>de</strong>r Wallonischen Region auszubauen,<br />
in<strong>de</strong>m er sich in eine Logik <strong>de</strong>s Mehrwerts,<br />
sowohl für Milcherzeuger, als auch für die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Glie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kette einbringt.<br />
Strategischer Plan: sich auf fünf<br />
Arbeitsschwerpunkte konzentrieren<br />
<strong>de</strong>m „Gesundheits“-Image von Milch<br />
und Milcherzeugnissen mit wissenschaftlichen<br />
Argumenten wie<strong>de</strong>r zu neuem<br />
Glanz verhelfen;<br />
die Industrie dazu bringen und ihr dazu<br />
verhelfen, innovative und als wallonisch<br />
anerkannte Produktionen aufzuwerten;<br />
die Weiterverarbeitung von Milch auf<br />
<strong>de</strong>m Bauernhof för<strong>de</strong>rn;<br />
<strong>de</strong>n Verbrauch wallonischer Milcherzeugnisse<br />
steigern und<br />
das Vorhan<strong>de</strong>nsein wallonischer Milcherzeugnisse<br />
innerhalb von Vertriebswegen<br />
und <strong>de</strong>m Horeca-Sektor sicherstellen.<br />
Wesentliche Errungenschaften<br />
Analyse und Perspektiven. Das Kolloquium<br />
„Die wallonische Milchproduktion,<br />
Der Produktionsberater „Milch<br />
und Milcherzeugnisse“<br />
Photo : Marc Fasol<br />
Trümpfe und Perspektiven“ (La production<br />
laitière <strong>wallonne</strong>, atouts et perspectives),<br />
das Mitte Mai in Gembloux stattgefun<strong>de</strong>n<br />
hat, ist eine Veranstaltung <strong>de</strong>s<br />
Produktionsberaters Milch;<br />
ein wallonisches „Käse“-Zentrum. Der<br />
Produktionsberater, <strong>de</strong>m daran gelegen<br />
ist, Aktionen zu unterstützen, die<br />
sich in seine Strategie einreihen, hat<br />
sich erst einmal um die Gründung eines<br />
wallonischen „Käse“-Zentrums bemüht.<br />
Mehrere Studien sind in diesem Zusammenhang<br />
durchgeführt wor<strong>de</strong>n. Die Verwirklichung<br />
dieses Projekts, das von <strong>de</strong>r<br />
Provinz Namur unterstützt wird, nimmt<br />
ihren Lauf. Die Projektträger versuchen<br />
nunmehr die finanziellen Mittel zu <strong>de</strong>ssen<br />
Verwirklichung aufzubringen;<br />
eine Marke für Ar<strong>de</strong>nner Milch. Unmittelbar<br />
danach ist ein weiteres umfassen<strong>de</strong>s<br />
Projekt entstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn eine<br />
als wallonisch erkennbare Milch , die<br />
aus <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen stammt, ist auf <strong>de</strong>n<br />
Markt gebracht wor<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>r zertifizierte<br />
geographische Ernteraum ist <strong>de</strong>rselbe<br />
wie <strong>de</strong>r für Ar<strong>de</strong>nner Butter, die<br />
als Geschützte Herkunftsbezeichnung<br />
geführt wird. Dieses Produkt befin<strong>de</strong>t<br />
sich in <strong>de</strong>n Warenabteilungen drei großer<br />
Vertriebsstellen unter <strong>de</strong>r Marke La<br />
Ban<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Félaits, <strong>de</strong>ren Verkauf von <strong>de</strong>r<br />
Apaq-W geför<strong>de</strong>rt wird;<br />
eine genaue Marktanalyse. En<strong>de</strong> 2007 ist<br />
es dank einer Studie über die I<strong>de</strong>ntifikation<br />
neuer Absatzmärkte für wallonische<br />
Milcherzeugnisse gelungen, einen sehr<br />
konkreten Ansatz für <strong>de</strong>n Markt wallonischer<br />
Erzeugnisse zu fin<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m für<br />
die Zukunft wertvolle Standpunkte gegeben<br />
wer<strong>de</strong>n;<br />
differenzierte Qualität. Der Produktionsberater<br />
verfügt ebenfalls über eine<br />
Internet-Website, die sowohl <strong>de</strong>m im<br />
Produktionszweig Tätigen, als auch <strong>de</strong>m<br />
Bürger als Knüpfpunkt sowie als Daten-<br />
und Informationsquelle dient. Der Berater<br />
ist durch die Teilnahme <strong>de</strong>r Begleitausschüsse,<br />
wie dies z. B. <strong>de</strong>r Fall ist für das<br />
Begleitprojekt <strong>de</strong>r Erzeuger/weiterverarbeiten<strong>de</strong>n<br />
landwirtschaftlichen Betriebe,<br />
das von <strong>de</strong>r Cellule Qualité Produits<br />
fermiers (Gruppe Qualität Landprodukte,<br />
CQPF), das Weiterentwicklungsprojekt<br />
für Herver Käse unter <strong>de</strong>r geschützten<br />
Herkunftsbezeichnung, die Bearbeitung<br />
eines Dossiers zwecks Antrag auf Eintragung<br />
von Käse <strong>de</strong>r Art „boulette“ als<br />
Photo : Dircom – MRW<br />
geographisch geschützte Angabe (g.g.A.),<br />
ebenfalls aktiv an mehreren Projekten<br />
beteiligt.<br />
Sichtbarkeit. Die Teilnahme <strong>de</strong>s Produktionsberaters<br />
an verschie<strong>de</strong>nen Messen<br />
(Libramont, Battice, Harzé, Mons) verleiht<br />
<strong>de</strong>r vollbrachten Arbeit Offenlegungscharakter<br />
und stellt eine Verbindung her<br />
zwischen Erzeugern, ihren Erzeugnissen<br />
und Verbrauchern.<br />
Wichtigste Projekte<br />
Mehrere Studien, die intern durchzuführen<br />
sind, sind kurzfristig vorgesehen, die Themen<br />
reichen vom Einfluss <strong>de</strong>r Energiekosten auf die<br />
Kosten <strong>de</strong>r Milchproduktion, über die Definition<br />
<strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Milchpreises bis hin zu<br />
<strong>de</strong>r Vermarktungsstruktur von Milcherzeugnissen<br />
auf hofeigener Produktion in Wallonien<br />
und eine Umfrage zu Qualität bei <strong>de</strong>n Milchhändlern<br />
und regionalen Lä<strong>de</strong>n in Zusammenhang<br />
mit ihren Erwartungen in Bezug auf<br />
wallonische Milcherzeugnisse. Der CRIOC wird<br />
in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>de</strong>m Observatorium für Nahrungsmittelverbrauch<br />
und <strong>de</strong>n Produktionsberatern<br />
eine Studie über die Art und Weise erstellen,<br />
wie Verbraucher wallonische hofeigene Milcherzeugnisse<br />
wahrnehmen.<br />
Als eine Art Fortsetzung <strong>de</strong>r 2007 durchgeführten<br />
Studie über neue Absatzmärkte<br />
möchte <strong>de</strong>r Produktionsberater gerne wissen,<br />
inwiefern Verbraucher sich für ein Milchgetränk<br />
interessieren, das hauptsächlich Jugendlichen<br />
als Ersatz für soft drinks dient. Er wird<br />
ebenfalls versuchen, eine Reflexionsgruppe<br />
und eine Initiative über das Thema innovative<br />
Milcherzeugnisse aufzustellen.<br />
Filière Lait et Produits laitiers<br />
<strong>wallonne</strong> (Produktionszweig Milch und<br />
Milcherzeugnisse, FLPLW) V.o.G.<br />
8, rue <strong>de</strong> Liroux – 5030 Gembloux<br />
T. : 081 / 62.69.97/98<br />
@ : c.bauraind@cra.wallonie.be<br />
http://www.filierelait.be
Nachhaltige Schweinefleischproduktion<br />
ausbauen<br />
Für die wallonische Landwirtschaft<br />
stellt die Schweinefleischproduktion<br />
einen interessanten Diversifizierungsschwerpunkt<br />
dar, <strong>de</strong>r allerdings oft systematischem<br />
Wi<strong>de</strong>rstand ausgesetzt ist.<br />
„Diese wichtige Gelegenheit <strong>de</strong>r Diversifizierung<br />
för<strong>de</strong>rn“, unter diesem Blickwinkel<br />
wur<strong>de</strong> die Filière porcine <strong>wallonne</strong> 1998<br />
gegrün<strong>de</strong>t. Der Aufbau dieses Produktionszweiges<br />
in Wallonien stößt auf schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Wi<strong>de</strong>rstand von Bürgern, <strong>de</strong>r auf<br />
umweltbedingte Betrachtungen und Probleme<br />
<strong>de</strong>s Zusammenwohnens Anlieger<br />
– Betriebe zurückgeht.<br />
Strategischer Plan: sich auf die drei<br />
wesentlichen Leitlinien konzentrieren<br />
die Schweinfleischproduktion in Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>n Erwartungen <strong>de</strong>r Nutzer<br />
vorwärtsbringen (Vertrieb, Verbraucher<br />
und Bürger);<br />
die wirtschaftliche Rentabilität <strong>de</strong>r<br />
Betriebe und Unternehmen <strong>de</strong>r Schweinfleischproduktion<br />
unter Einhaltung von<br />
Produktions- und Vertriebsnormen (Tierzuchtleistungen,<br />
Ernährung, Tiergesundheit)<br />
verbessern;<br />
die Betriebe und Unternehmen <strong>de</strong>s Produktionszweigs<br />
in ihr Umfeld integrieren.<br />
Wesentliche Errungenschaften<br />
Differenzierte Qualität. Die Wallonische<br />
Schweinefleischproduktion (FPW) hat<br />
sich zuerst mit <strong>de</strong>n für Schweine eigenen<br />
umweltbedingten Problemen befasst. Als<br />
sie 2004 als Produktionsberater <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
Schweinefleisch anerkannt<br />
wur<strong>de</strong>, hat sie beschlossen, Nachdruck<br />
zu legen auf die Produktionsketten für<br />
Fleisch von differenzierter Qualität und<br />
auf die wallonischen Betreiber, die darauf<br />
eingegangen sind. Daraus entstan<strong>de</strong>n<br />
sind die Verfassung und die Anwendung<br />
eines Ministerialerlasses, <strong>de</strong>r die<br />
Min<strong>de</strong>stkriterien festlegt, welche die<br />
Anerkennung von differenzierter Qualität<br />
im Sektor <strong>de</strong>r Schweinefleischproduktion<br />
<strong>de</strong>finiert. Seit<strong>de</strong>m haben die regionalen<br />
Behör<strong>de</strong>n sieben Lastenhefte als<br />
„<strong>de</strong>r differenzierten Qualität entsprechend“<br />
anerkannt. Zu diesen Lastenheften<br />
für „Frischfleisch“ können zwei<br />
weiterverarbeitete Produkte hinzugefügt<br />
wer<strong>de</strong>n, die von <strong>de</strong>r Europäischen<br />
Union als geschützte geographische<br />
Angabe (g.g.A.) anerkannt wor<strong>de</strong>n sind:<br />
Pâté gaumais (Leberpastete <strong>de</strong>r Region<br />
Gaumes) und Ar<strong>de</strong>nner Schinken (und<br />
vielleicht bald Saucisson gaumais und<br />
Saucisson d’Ar<strong>de</strong>nne).<br />
Derzeit haben sich mehr als ein Drittel<br />
<strong>de</strong>r wallonischen Schweinezucht- /Mastbetriebe<br />
dazu verpflichtet, differenzierte<br />
Qualität zu erzeugen.<br />
Schweinefleischproduktion und Umweltvorschriften.<br />
Die FPW hat ebenfalls<br />
Analysen beson<strong>de</strong>rer Situationen im<br />
Sektor durchführen lassen und u.a. eine<br />
Studie über die Anwendung <strong>de</strong>r Richtlinie<br />
96/61/EG (IPPC) im Schweinefleischsektor<br />
in <strong>de</strong>r Wallonischen Region (2005) und<br />
<strong>de</strong>n wirtschaftlichen Vorteil <strong>de</strong>r Klasse 3<br />
zugeordneten Einrichtungen für <strong>de</strong>n Fortschritt<br />
<strong>de</strong>r Schweinfleischproduktion in<br />
Wallonien (2006) durchführen lassen;<br />
Kommunikation und Öffnung nach<br />
außen <strong>de</strong>s Agrarsektors. Bei <strong>de</strong>r Kommunikation<br />
geht es um die Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Wallonischen Region erzeugten<br />
Schweinefleisches, aber auch um die<br />
wallonischen Zuchtbetriebe, die differenzierte<br />
Qualität praktizieren. Das von<br />
<strong>de</strong>r FPW verfolgte Ziel besteht darin,<br />
landwirtschaftliche Fach- und Sackkenntnisse<br />
zu verbessern und <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nen Beteiligten seiner Produktion<br />
erzielten Mehrwert zu steigern. Um<br />
dies zu bewerkstelligen, hat sich die FPW<br />
die Zusammenarbeit <strong>de</strong>s CRIOC gesichert.<br />
Sie möchte das von Verbrauchern<br />
und Bürgern wahrgenommene Image in<br />
gezielten Studien, die seit mehreren Jahren<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n, analysieren. 1<br />
Die FPW hat zu<strong>de</strong>m verstärkt sektorielle<br />
Ansätze von Imagestudien übernommen,<br />
die sich <strong>de</strong>m Vertrieb und <strong>de</strong>m Verbrauch<br />
von Schweinefleisch widmen; 2<br />
maximale Sichtbarkeit. Aus diesen Studien<br />
ist im Mai 2007 eine Kampagne<br />
über Schweinefleisch (Fernsehen, Radio,<br />
1 Verbraucher und Schweinefleisch, qualitative Analyse (2005), Verbraucher, Fleisch- und Wurstwaren und eingepökeltes<br />
Schweinefleisch (2006); Verbraucher und Schweinefleisch; quantitative Analyse (2006).<br />
2 Schweinefleisch und Kommunikation: Erwartungen <strong>de</strong>r Halter <strong>de</strong>r Lastenhefte in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Produktion<br />
von differenzierter Qualität (2006), Schweinefleisch und Vertrieb: das Image von Schweinefleisch im<br />
Vertrieb und Catering, Erwartungen <strong>de</strong>s Sektors (2007), Kommunikation und Schweinefleischproduktion: Diagnose<br />
einer Situation und Vorschlag einer zu entwickeln<strong>de</strong>n Strategie (2007).<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : DGA – Ph. Delaunois<br />
Der Produktionsberater<br />
„Schweinefleisch“<br />
Photo : Fotolia<br />
Presse, Faltblätter, Verköstigungen) hervorgegangen,<br />
die zusammen mit <strong>de</strong>r<br />
Apaq-W durchgeführt wor<strong>de</strong>n ist. Diese<br />
hat die zahlreichen Ernährungsqualitäten<br />
von Schweinefleisch, seine einfachen und<br />
vielfältigen Zubereitungsweisen für einen<br />
<strong>de</strong>m Rhythmus <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Lebens<br />
angepassten Verzehr hervorgehoben.<br />
Wichtigste Projekte<br />
Derzeit arbeitet die FPW, durch die Vermittlung<br />
ihrer Arbeitsgruppe Kommunikation,<br />
an <strong>de</strong>r Planung und Verwirklichung<br />
einer Kommunikationskampagne<br />
über die wallonische Schweinezucht und<br />
an <strong>de</strong>r Definition einer lokalen Schweinefleischproduktion,<br />
die <strong>de</strong>n Erwartungen<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft nachkommt, d.h. die<br />
Produktion muss aus Sicht <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n<br />
Bevölkerung annehmbar sein und <strong>de</strong>m<br />
Züchter eine annehmbares Einkommen<br />
garantieren.<br />
Die Verbreitung dieser Kommunikation<br />
ist vor allem dazu bestimmt einen konstruktiven,<br />
innovativen Dialog über die<br />
Realität <strong>de</strong>r Schweinefleischproduktion<br />
zwischen <strong>de</strong>r Zivilgesellschaft, <strong>de</strong>n Landwirten<br />
und <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n herbeizuführen,<br />
um wie<strong>de</strong>r ein Vertrauensklima zu schaffen,<br />
das <strong>de</strong>r Weiterentwicklung einer<br />
familiären diversifizierten Landwirtschaft<br />
in unserer Region zuträglich ist.<br />
Filière porcine <strong>wallonne</strong>,FPW, asbl<br />
Centre wallon <strong>de</strong> Recherches agronomiques<br />
– Département Productions et Nutrition animales<br />
(Wallonisches Zentrum für Agrarforschung<br />
– Abteilung Tierproduktion und -ernährung)<br />
8, rue <strong>de</strong> Liroux – 5030 Gembloux<br />
T. : 081 / 62.69.91-92 – @ : fpw@cra.wallonie.be<br />
http://www.fpw.be<br />
1
1<br />
Der Produktionsberater „Rindfleisch“<br />
In Wallonien wird in einem wettbewerbsfähigen<br />
sich schnell entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Kontext eine starke<br />
Produktionskette für Rindfleisch<br />
beibehalten.<br />
Der Berater hat einen strategischen Fünfjahresplan<br />
erarbeitet, <strong>de</strong>ssen Umsetzung<br />
2007 begonnen hat.<br />
Strategischer Plan und wesentliche<br />
Schwerpunkte:<br />
die Verkaufszahlen durch die Nutzung<br />
einer fö<strong>de</strong>rativen Marke für differenzierte<br />
Qualität wie<strong>de</strong>r ankurbeln.<br />
belgisches Rindfleisch soll im Gaststättengewerbe<br />
(Horeca und Körperschaften)<br />
wie<strong>de</strong>r verstärkt verzehrt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>de</strong>n Anfragen <strong>de</strong>r Verbraucher nachkommen,<br />
in<strong>de</strong>m die Mast in Wallonien<br />
begünstigt und neue Formen <strong>de</strong>r Aufwertung<br />
von Erzeugnissen vorangebracht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Wichtigste Errungenschaften<br />
Arbeitsgruppe, die mit an<strong>de</strong>ren Beteiligten<br />
o<strong>de</strong>r weiteren Arbeitseinheiten<br />
zusammenarbeitet. Dies ist ein Forum,<br />
wo man die Meinungen und Aktionen<br />
über die Fragen in Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>n oben beschriebenen Entwicklungsleitlinien<br />
bespricht und koordiniert,<br />
Kommunikation und Koordination. Dies<br />
ist ein weiteres Dokumentationszentrum<br />
und eine Internet-Website, die dazu<br />
beitragen, Koordinations- und Kommunikationsaufgaben<br />
für alle Beteiligten <strong>de</strong>r<br />
Produktionskette sowie eine Vertretung<br />
<strong>de</strong>s Sektors anlässlich gewisser Veranstaltungen<br />
(die Foire <strong>de</strong> Libramont, z. B.)<br />
sicherzustellen,<br />
<strong>de</strong>r Produktionsberater, <strong>de</strong>r diesen Zielen<br />
nachkommt, hat insbeson<strong>de</strong>re in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>m Observatorium für<br />
Nahrungsmittelverbrauch zwei Studien<br />
vom CRIOC durchführen lassen. Eine<br />
Studie han<strong>de</strong>lte von Rindfleisch und <strong>de</strong>n<br />
Verbrauchern, die an<strong>de</strong>re von Rindfleisch<br />
und <strong>de</strong>m Horeca-Sektor,<br />
Studie <strong>de</strong>r FUSAGx über die Durchführbarkeit<br />
einer Produktionskette für Kalbfleisch<br />
in Wallonien. Die Ergebnisse geben <strong>de</strong>n<br />
Beteiligten <strong>de</strong>r Produktionskette Aufschluss<br />
über <strong>de</strong>n Ansatz und die Wünsche <strong>de</strong>r<br />
Verbraucher und <strong>de</strong>n Horeca-Sektor sowie<br />
gangbare Wege für neue Erzeugnisse o<strong>de</strong>r<br />
Mittel zur Differenzierung. Sie haben ein<br />
Licht auf die aktuellen Stärken und Schwächen<br />
gegenüber diesen „Verbraucher“-<br />
Sektoren geworfen, diese Punkte könnten<br />
für die Verkaufsför<strong>de</strong>rung genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
differenzierte Qualität. Bei <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stkriterien<br />
für differenzierte Qualität und<br />
die Anerkennung <strong>de</strong>rselben mittels eines<br />
Erlasses <strong>de</strong>r wallonischen Regierung und<br />
Ministerialerlasse geht es auch um Aktivitäten,<br />
an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Produktionsberater<br />
mit <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n seit 2005 aktiv teilnimmt<br />
und die 2008 zu einem Ergebnis<br />
führen dürften. Der Abschluss <strong>de</strong>s Lastenheftes<br />
Blanc-Bleu <strong>de</strong> Qualité supérieure<br />
(Weiß-Blaue Güteklasse „Extra“, BBQS),<br />
<strong>de</strong>r in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n<br />
Gruppen erfolgt, und durch die von<br />
<strong>de</strong>r Apaq-W 2008 ins Leben gerufenen<br />
und von <strong>de</strong>r Region finanzierten Promotionskampagne<br />
konkret wird, ist ein wechselseitig<br />
damit verbun<strong>de</strong>nes Ergebnis.<br />
Wichtigste Projekte<br />
Photo : Dircom– MRW – JLC 3460<br />
Der Produktionsberater wird, in<strong>de</strong>m er<br />
seine Tätigkeit zugunsten von Qualitäts-<br />
Rindfleisch fortsetzt, ein Dossier vorbereiten,<br />
das <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Apaq-<br />
W ausgehändigt wird, um europäische<br />
Fonds zu erhalten, und die Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />
von diesem Fleisch in Belgien<br />
auszubauen. Ebenso wer<strong>de</strong>n Daten in<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Gaststättengewerbe<br />
<strong>de</strong>r Körperschaften zusammengetragen<br />
und genutzt, um die Nutzung wallonischer<br />
Qualitätsrindfleischerzeugnisse<br />
durch diesen Sektor zu verbessern.<br />
Der Produktionsberater wird sich wegen<br />
<strong>de</strong>r Situation auf <strong>de</strong>m Rohstoffmarkt, <strong>de</strong>r<br />
Umweltbelange und um die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
lokalen pflanzlichen Produktionen und<br />
Koproduktionen zu maximieren - hauptsächlich<br />
dank eines Wissenschaftlichen<br />
und Technischen Ausschusses, <strong>de</strong>r sich<br />
aus Experten zusammensetzt – mit <strong>de</strong>r<br />
Photo : Fotolia<br />
Studie <strong>de</strong>r möglichen Wege zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Mast in Wallonien befassen.<br />
Und in diesem Zusammenhang wird er<br />
damit fortfahren die Beteiligten <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
über die Möglichkeiten von<br />
Beihilfen zu ihren Gunsten zu informieren<br />
(z. B.: Investitionsbeihilfen (AIDA)).<br />
Die Gründung eines vollständigen Dokumentationszentrums<br />
(Internet, interaktive<br />
Medien, Bulletin, Revue, usw.) wird die vorhergehen<strong>de</strong>n<br />
Koordinations- und Informationsaktivitäten<br />
in <strong>de</strong>n bereits behan<strong>de</strong>lten<br />
Bereichen verstärken. Diese wer<strong>de</strong>n durch<br />
Informationen und Ratschläge im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung, und wenn möglich, im<br />
Bereich <strong>de</strong>s Exports vervollständigt.<br />
Filière Vian<strong>de</strong> bovine <strong>wallonne</strong><br />
(Produktionskette wallonisches<br />
Rindfleisch, FVBW, V.o.G.)<br />
Liège Airport - Bâtiment 52 - Bureau 4<br />
4460 Grâce-Hollogne<br />
T.: 04 / 225.83.51<br />
@ : fvbw@teledisnet.be<br />
http://www.fvbw.be<br />
Informationen über Produktionsketten<br />
und Produktqualität<br />
Division Forschung, Entwicklung und<br />
Qualität, GD Landwirtschaft<br />
Direction <strong>de</strong> la Qualité <strong>de</strong>s produits<br />
(Direktion Produktqualität)<br />
JeanMarc Cheval<br />
Ilot SaintLuc<br />
1 , chée <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />
T. : 0 1/ . .<br />
@ : jm.cheval@mrw.wallonie.be
http://agriculture.wallonie.be<br />
Workshops – Neues Produkt – neue Han<strong>de</strong>lsmarke<br />
Die Ländliche Freizone. Die Freizonen <strong>de</strong>s MarshallPlans.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Hinweis<br />
Die Website <strong>de</strong>s Beraters <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
Rindfleisch<br />
Für Viehzüchter, die Weiterverarbeitung und <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb, und schliesslich <strong>de</strong>n Verbraucher:<br />
www.fvbw.be<br />
Direkter Zugang zur Newsletter <strong>de</strong>s Produktionszweigs und zu zahlreichen<br />
Links mit belgischen und ausländischen Websites.<br />
Inhalt: fvbw.be stellt eine schier unausschöpfliche Informationsquelle dar,<br />
richtet sich an o.g. Zielgruppen, <strong>de</strong>ren Erwartungen sie vollends erfüllt. Die<br />
Kapitel, die Fachleuten gewidmet sind, umfassen insbeson<strong>de</strong>re weitreichen<strong>de</strong><br />
Informationen und Ratschläge über differenzierte Qualität in <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>rzucht.<br />
Empfehlenswert ist auch <strong>de</strong>r Zugang, <strong>de</strong>r gewährt wird für eine grosse Auswahl<br />
nützlicher Informationsquellen, die in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Ausbau<br />
von Aktivitäten einzusehen sind.<br />
FIDER, Fonds zur Impulsgebung für<br />
die wirtschaftliche <strong>ländliche</strong> Entwicklung<br />
Die seit September 2005 dank prioritärer Aktionen für Walloniens<br />
Zukunft eingeführten Instrumente, sowie die Instrumente <strong>de</strong>s Marshall<br />
Plans, <strong>de</strong>r am 23. Februar 2006 im Parlament angenommen<br />
wor<strong>de</strong>n war, betreffen Gesamt-Wallonien, alle Wallonen und Walloninnen,<br />
Stadtgebiete ebenso wie <strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong>.<br />
Der Fonds zur Impulsgebung für die wirtschaftliche <strong>ländliche</strong> Entwicklung<br />
ist ein Mittel zur wirtschaftlichen Wie<strong>de</strong>rbelebung <strong>ländliche</strong>r<br />
Räume. Zweiundfünfzig Gemein<strong>de</strong>n sind auf <strong>de</strong>r Grundlage objektiver<br />
Kriterien als lokale und <strong>ländliche</strong> Freizonen festgelegt wor<strong>de</strong>n.<br />
Gemein<strong>de</strong>n gelegen in Freizonen<br />
BEAUVECHAIN<br />
BASSENGE<br />
GREZ-<br />
HELECINE<br />
VISE<br />
COMINES MONT-DE-<br />
FLOBECQ<br />
LA<br />
DOICEAU<br />
OUPEYE<br />
MOUSCRON<br />
JODOIGNE<br />
DALHEM<br />
HULPE<br />
JUPRELLE<br />
L'ENCLUS<br />
OREYE PLOMBIERES KELMIS<br />
ELLEZELLES<br />
CRISNEE<br />
AUBEL<br />
LESSINES<br />
RIXENSART<br />
LINCENT<br />
WATERLOO<br />
CELLES<br />
WAVRE<br />
ORP-<br />
BERLOZ WAREMME<br />
LASNE<br />
CHAUMONT-<br />
HERSTAL<br />
LONTZEN<br />
ESTAMPUIS<br />
REMICOURT<br />
BLEGNY<br />
INCOURT<br />
JAUCHE<br />
AWANS<br />
TUBIZE<br />
GISTOUX<br />
HANNUT<br />
GEER<br />
FEXHE-<br />
ANS<br />
THIMISTER<br />
RAEREN<br />
PECQ<br />
FRASNES-LEZ-ANVAING<br />
BRAINE-<br />
WELKENRAEDT<br />
ENGHIEN<br />
REBECQ<br />
CLERMONT<br />
LE-CHATEAU BRAINE-<br />
OTTIGNIES-LLN<br />
LE-HAUT-<br />
SOUMAGNE<br />
SILLY<br />
L'ALLEUD CLOCHER<br />
RAMILLIES<br />
GRACE-<br />
MONT<br />
FAIMES DONCEEL<br />
LIEGE<br />
ST-<br />
HERVE<br />
HOLLOGNE<br />
BEYNE<br />
ATH<br />
ITTRE<br />
ST-<br />
NICOLAS HEUSAY<br />
LIMBOURG<br />
EUPEN<br />
WALHAIN PERWEZ<br />
GUIBERT<br />
WASSEIGE<br />
DISON<br />
COURT<br />
BRAIVES<br />
TOURNAI<br />
GENAPPE<br />
VERLAINE<br />
ST- FLEMALLE<br />
BRUGELETTE<br />
VILLERS-<br />
GEORGES-<br />
FLERON<br />
BRAINE-LE-COMTE<br />
ST-ETIENNE<br />
OLNE<br />
VERVIERS<br />
NIVELLES<br />
SUR-<br />
LE-BOUILLET<br />
SERAING<br />
BAELEN<br />
EGHEZEE<br />
BURDINNE<br />
MEUSE<br />
CHAUDFONTAINE<br />
LEUZE-EN-HAINAUT<br />
CHASTRE<br />
PEPINSTER<br />
TROOZ<br />
CHIEVRES<br />
LENS<br />
SOIGNIES<br />
VILLERS-<br />
FERNELMONT<br />
WANZE<br />
ENGIS<br />
RUMES<br />
ANTOING<br />
ECAUSSINNES<br />
LA-VILLE<br />
GEMBLOUX<br />
HERON<br />
AMAY<br />
NEUPRE<br />
JALHAY<br />
SENEFFE<br />
LES BONS<br />
PERUWELZ BELOEIL<br />
LA BRUYERE<br />
ESNEUX SPRIMONT<br />
THEUX<br />
VILLERS<br />
SOMBREFFE<br />
HUY<br />
NANDRIN<br />
BRUNEHAUT<br />
JURBISE<br />
LE ROEULX<br />
PONT-A-CELLES<br />
MANAGE<br />
ANTHISNES<br />
BUTGENBACH<br />
JEMEPPE-<br />
ANDENNE<br />
MODAVE<br />
COMBLAIN<br />
SPA<br />
CHAPELLE-LEZ-<br />
SUR-<br />
TINLOT<br />
AU-PONT<br />
BERNISSART<br />
LA LOUVIERE<br />
FLEURUS<br />
HERLAIMONT<br />
SAMBRE<br />
AYWAILLE<br />
SAINT-GHISLAIN<br />
NAMUR<br />
MONS<br />
COURCELLES<br />
SAMBREVILLE<br />
MARCHIN<br />
OUFFET<br />
MALMEDY<br />
QUAREGNON<br />
MORLANWELZ<br />
FARCIENNES<br />
FLOREFFE<br />
OHEY<br />
HAMOIR<br />
BULLINGEN<br />
HENSIES<br />
GESVES<br />
WAIMES<br />
BOUSSU<br />
FONTAINE CHARLEROI<br />
BINCHE<br />
CLAVIER<br />
FERRIERES STOUMONT STAVELOT<br />
L'EVEQUE<br />
COLFONTAINE<br />
ANDERLUES<br />
AISEAU- FOSSES-LA-VILLE<br />
QUIEVRAIN DOUR FRAMERIES<br />
MONTIGNY-<br />
CHATELET<br />
PRESLES<br />
ESTINNES<br />
PROFONDEVILLE<br />
ASSESSE<br />
TROIS-PONT<br />
LE-TILLEUL<br />
DURBUY<br />
AMEL/AMBLEVE<br />
HONNELLES<br />
QUEVY<br />
HAVELANGE<br />
LOBBES<br />
GERPINNES<br />
HAMOIS<br />
HAM-SUR-<br />
MERBES-<br />
THUIN HEURE-<br />
METTET<br />
ANHEE YVOIR<br />
LIERNEUX<br />
LE-CHATEAU<br />
NALINNES<br />
VIELSALM<br />
SOMME-LEUZE<br />
EREZEE<br />
MANHAY<br />
SAINT-VITH<br />
ERQUELINNES<br />
CINEY<br />
HOTTON<br />
WALCOURT<br />
ONHAYE<br />
DINANT<br />
Gemein<strong>de</strong>n Ländliche Freizone<br />
Gemein<strong>de</strong>n Städtische Freizone<br />
BEAUMONT<br />
FROIDCHAPELLE<br />
HOUYET<br />
PHILIPPEVILLE<br />
LA ROCHE-EN-ARDENNE<br />
HOUFFALIZE<br />
CERFONTAINE<br />
ROCHEFORT<br />
SIVRY-RANCE<br />
NASSOGNE<br />
DOISCHE<br />
TENNEVILLE<br />
BEAURAING<br />
TELLIN<br />
BERTOGNE<br />
WELLIN<br />
nur Grâce-Hollogne und Awans<br />
CHIMAY<br />
VIROINVAL<br />
SAINT-HUBERT<br />
SAINTE-ODE<br />
COUVIN<br />
ALE<br />
BASTOGNE<br />
DAVERDISSE<br />
das Flughafengebiet von LiègeBierset<br />
MOMIGNIES<br />
GEDINNE<br />
LIBIN<br />
LIBRAMONT-CHEVIGNY<br />
VAUX-SUR-SURE<br />
s. Sektorenplan.<br />
BIEVRE<br />
PALISEUL<br />
FAUVILLERS<br />
23/03/2007<br />
NEUFCHATEAU<br />
BERTRIX<br />
VRESSE-SUR-<br />
Sambreville in Städtischer Freizone<br />
le<br />
SEMOIS<br />
BOUILLON<br />
LEGLISE<br />
MARTELANGE<br />
HERBEUMONT<br />
(WR vom 08.02.2007, B.S. vom 19.02.2007) DGEE<br />
FLORENNES<br />
Die Unternehmen, die sich dort nie<strong>de</strong>rgelassen haben, erhalten<br />
eine Kapitalzuführung <strong>de</strong>s FIDER, was es ihnen möglich macht, eine<br />
Reihe Investitionsbeihilfen zu erhöhen. Unter diesen Unternehmen<br />
die landwirtschaftlichen Betriebe.<br />
Weitere Informationen in dieser Broschüre,<br />
die Ihnen auf Anfrage von <strong>de</strong>r<br />
Bibliothek <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft<br />
(Koordinaten s. S.39) übermittelt<br />
wird.<br />
HASTIERE<br />
FLORENVILLE<br />
MARCHE-EN-FAMENNE<br />
CHINY<br />
RENDEUX<br />
TINTIGNY<br />
MEIX-DEVANT-<br />
VIRTON<br />
ROUVROY<br />
VIRTON<br />
HABAY<br />
ETALLE<br />
SAINT-LEGER<br />
ATTERT<br />
ARLON<br />
MESSANCY<br />
AUBANGE<br />
MUSSON<br />
GOUVY<br />
BURG-REULAND<br />
<br />
<br />
<br />
1
1<br />
Gestaltung eines<br />
Gebäu<strong>de</strong>s zugunsten <strong>de</strong>r<br />
Dorfgemeinschaft, <strong>de</strong>s<br />
Raums und <strong>de</strong>s <strong>Gebiete</strong>s.<br />
Auf <strong>de</strong>m Photo,<br />
Mehrzweckaktion in<br />
Opprebais.<br />
Dossier<br />
Interessen <strong>de</strong>r Landbevölkerung und <strong>de</strong>r Landwirtschaft sind all<br />
mählich unter einen Hut zu bringen.<br />
Die Wie<strong>de</strong>rbelebung und Erneuerung <strong>de</strong>r Dörfer stärken <strong>de</strong>r<br />
Landwirtschaft <strong>de</strong>n Rücken.<br />
Die GD Landwirtschaft reagiert<br />
– <strong>ländliche</strong> <strong>Gebiete</strong><br />
autoren: JaCques stévenne, aGnès kaisin<br />
und GeorGes bollen<br />
Die <strong>ländliche</strong>n <strong>Gebiete</strong>.<br />
Eine Definition<br />
Wallonien umfasst mit 1 . km auf 32.545 km mehr als<br />
die Hälfte <strong>de</strong>s Hoheitsgebietes Belgiens. Wallonien macht<br />
0,43 % <strong>de</strong>s Territoriums <strong>de</strong>r EU-25 aus.<br />
Mit einer Bevölkerungsdichte von 201 Einwohner/km 2 gehört<br />
Wallonien in <strong>de</strong>r Europäischen Union zu <strong>de</strong>n Regionen mit <strong>de</strong>r<br />
höchsten Bevölkerungsdichte. Die Hälfte <strong>de</strong>r Wallonen leben in<br />
verstädterten <strong>Gebiete</strong>n, wo die Bevölkerungsdichte 25 Einwohner/ha<br />
auf ungefähr 3 % <strong>de</strong>s Territoriums überschreitet.<br />
Die enorme Landschaftsvielfalt, die es in Wallonien gibt,<br />
hängt mit <strong>de</strong>r Vielfalt seines Unterbo<strong>de</strong>ns zusammen, <strong>de</strong>ssen<br />
Gesteinsarten und –strukturen das Bo<strong>de</strong>nrelief und die<br />
Umwelt, trotz <strong>de</strong>r seit langem durch Menschenhand angebrachten<br />
Verän<strong>de</strong>rungen, formen.<br />
Die Wäl<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>cken 32,3 % <strong>de</strong>s Territoriums <strong>de</strong>r Wallonischen<br />
Region. Der Anteil <strong>de</strong>r Waldbestän<strong>de</strong> ist von Region<br />
zu Region verschie<strong>de</strong>n, nämlich 7 % für die Lehmregion bis zu<br />
über 50 % in <strong>de</strong>n Ar<strong>de</strong>nnen, <strong>de</strong>r wichtigsten Waldregion <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (SAU) in Wallonien<br />
macht <strong>de</strong>rzeit über 45 % <strong>de</strong>r Fläche Walloniens aus.<br />
Laut <strong>de</strong>r Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (OECD) sind die <strong>Gebiete</strong> als „ländlich„ zu bezeichnen,<br />
die eine niedrige Bevölkerungsdichte aufzuweisen haben.<br />
Photo : DGA – P. Leroy<br />
Der <strong>ländliche</strong> Raum war ursprünglich <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Tätigkeit vorbehalten, doch die Bevölkerungsentwicklung, <strong>de</strong>r<br />
wirtschaftliche und industrielle Fortschritt haben bewirkt, dass<br />
dieser privilegierte Raum nach wie vor in so mancher Hinsicht<br />
begehrt wird, was be<strong>de</strong>utet das vielfache Interessen auf einem<br />
relativ winzigen Raum nebeneinan<strong>de</strong>r bestehen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re die ständig zunehmen<strong>de</strong> Expansion von Wohnungen<br />
in unseren <strong>ländliche</strong>n Räumen erweist sich für die Bo<strong>de</strong>nnutzung,<br />
die Organisation von Produktion- und Naturschutztätigkeiten<br />
sowie Tätigkeiten zwecks Zusammenhalts <strong>de</strong>r traditionellen<br />
<strong>ländliche</strong>n Gesellschaft als zerstörerisch.<br />
Die Instrumente <strong>de</strong>r wallonischen Politik <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung<br />
stellen Antworten auf die neuesten Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
Lebens auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong> dar, insofern sie alle Strategien, die zur<br />
Gemein<strong>de</strong>verwaltung in allen Sektoren <strong>de</strong>s kommunalen Lebens<br />
(Wohnungsbau, soziale Aktion, Raumordnung, Beschäftigung,<br />
Tourismus, Wirtschaftsfunktionen, Energie, Mobilität, Bo<strong>de</strong>npolitik,<br />
Umwelt) gehören, zusammenfassen, einbeziehen und miteinan<strong>de</strong>r<br />
verknüpfen.<br />
Doch bisher ermöglicht dieses einfache Kriterium einer Bevölkerungsdichte<br />
unter 150 Einwohner / km2, es nicht, die wallonischen<br />
territorialen Beson<strong>de</strong>rheiten wie<strong>de</strong>rzugeben.<br />
In Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Wallonischen Programm für Ländliche<br />
Entwicklung 2007-2013 hat sich ergeben, dass die zu Rate<br />
gezogenen wallonischen Experten davon ausgehen, dass <strong>de</strong>r<br />
Schwellenwert von 150 Einwohner /km2 zutreffend bleibt, ihm<br />
ist ein weiteres alternatives Kriterium hinzugefügt wor<strong>de</strong>n, das<br />
die Be<strong>de</strong>tuung <strong>de</strong>r sog. „<strong>ländliche</strong>n“ <strong>Gebiete</strong>, d. h. landwirtschaftlich<br />
genutzte Flächen, Waldflächen und diverse Flächen<br />
(Hei<strong>de</strong>, Venn, Moorlandschaft, freies Gelän<strong>de</strong>/Grundstücke<br />
und unbebaute Grundstücke, Felsen, Strän<strong>de</strong> und Dünen)<br />
umfasst.<br />
Laut diesen Kriterien wären nachstehen<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong>n als<br />
ländlich zu betrachten:<br />
mit einer Bevölkerungsdichte unter 150 Einwohner/km2;<br />
mit einer Bevölkerungsdichte über 150 Einwohner/km2, doch<br />
<strong>de</strong>ren <strong>ländliche</strong> Räume über 80 % <strong>de</strong>r Gesamtfläche <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> ausmachen.<br />
Doch auch weitere Kriterien könnten ebenfalls berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n, so die Erreichbarkeit von Pflege- und Dienstleistungen,<br />
die Verkehrsbedienung durch öffentliche Verkehrsmittel, die<br />
Lebensqualität, usw.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r in <strong>ländliche</strong>r Umgebung auftreten<strong>de</strong>n Entwicklungen<br />
und Problemstellungen, wer<strong>de</strong>n sich diese Kriterien<br />
zweifelsohne noch verän<strong>de</strong>rn.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Wie und warum eine<br />
Aktion zur Ländlichen Entwicklung?<br />
„Eine Aktion zur Ländlichen Entwicklung ist ein koordiniertes Gefüge von Aktionen zur<br />
Entwicklung, Gestaltung und Umgestaltung, die in <strong>ländliche</strong>m Umfeld o<strong>de</strong>r von einer<br />
Gemein<strong>de</strong> unternommen bzw. geleitet wer<strong>de</strong>n. Dabei wird das Ziel verfolgt, sie im Hinblick<br />
auf ihre eigenen Merkmale zu erneuern und zu restaurieren, wobei die Lebensbedingungen<br />
ihrer Einwohner wirtschaftlich, sozial und kulturell verbessert wer<strong>de</strong>n sollen“.<br />
Es geht darum, vom Willen <strong>de</strong>s Gesetzgebers<br />
ausgehend <strong>de</strong>n <strong>ländliche</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />
vorzuschlagen, für ihr gesamtes<br />
Territorium o<strong>de</strong>r einen Teil <strong>de</strong>sselben eine<br />
globale Politik zu führen, die verschie<strong>de</strong>ne<br />
Sektoren <strong>de</strong>r Tätigkeit, <strong>de</strong>s Lebens,<br />
<strong>de</strong>r lokalen Wirtschaft und <strong>de</strong>r Mobilität<br />
betrifft. Das Management erfolgt je nach<br />
Zielen mit <strong>de</strong>r effektiven Teilnahme <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung, die als vollberechtigter Partner<br />
auftritt und mit <strong>de</strong>r Aussicht darauf,<br />
<strong>de</strong>n Einwohnern ein „besseres Leben“ zu<br />
gewährleisten, das in Sachen Lebensniveau<br />
und -qualität auf neuen Errungenschafen<br />
beruht.<br />
Zu Beginn stellen die Gemein<strong>de</strong>n umfassen<strong>de</strong><br />
Überlegungen an, die wirtschaftliche,<br />
politische, soziale, kulturelle und umweltbedingte<br />
Bereiche ab<strong>de</strong>cken, ohne einen<br />
zu bevorzugen. An diesen Überlegungsarbeiten<br />
lassen sie lokale und regionale Entscheidungsträger,<br />
die Gesellschaft <strong>de</strong>s bürgerlichen<br />
Rechts und die Einwohner selbst<br />
mitarbeiten.<br />
Dieser Überlegung liegt ein strategisches<br />
Dokument zugrun<strong>de</strong>, das Gemein<strong>de</strong>programm<br />
zur Ländlichen Entwicklung (GPLE),<br />
das <strong>de</strong>r wallonischen Regierung zur Genehmigung<br />
vorgeglegt wird und von <strong>de</strong>m<br />
ausgegangen wird, um die Aktion allmählich<br />
voranzubringen. Eine Bilanz zu <strong>de</strong>n<br />
vollbrachten Aktionen, ein Über<strong>de</strong>nken von<br />
Zielen und Prioritäten und ggf. eine Aktualisierung<br />
<strong>de</strong>s Programms wird zu gegebener<br />
Zeit unternommen.<br />
Jegliche öffentliche, private o<strong>de</strong>r aus<br />
einer Vereinigung entstan<strong>de</strong>ne Initiative<br />
ist willkommen, solange sie am<br />
durchgeführten Entwicklungsverfahren<br />
einen Beitrag leistet. Für die<br />
lokalen Vertreter <strong>de</strong>r Landwirte ist<br />
es also möglich, von sich aus ein o<strong>de</strong>r<br />
mehrere Projekte vorzustellen, die zur<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Landwirtschaft im<br />
Allgemeininteresse beitragen kann.<br />
Rundstrecke <strong>de</strong>r öffentlichen Waschplätze und Brunnen<br />
Dohan<br />
Curfoz<br />
Die Rundstrecke <strong>de</strong>r öffentlichen Waschplätze<br />
und Brunnen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Bouillon<br />
Von einer Überlegung ausgehend, die sich herauskristallisiert<br />
hat, nach<strong>de</strong>m die Bevölkerung in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />
GPLE in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Bouillon zu Rate gezogen wor<strong>de</strong>n ist,<br />
beruht das Konzept <strong>de</strong>s Projekts auf drei Schwerpunkte:<br />
die Renovierung je<strong>de</strong>r Stätte und ihrer Zufahrten,<br />
die Belebung je<strong>de</strong>r Wasserstelle durch die Inszenierung einer<br />
Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>s Dorfes,<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : DGA – D42<br />
Bellevaux<br />
Gründung eines „Dorfhauses“ und<br />
Sanierung eines Gebäu<strong>de</strong>s von öffentlichem<br />
Nutzen (bâtiment d’intérêt) in Bléharies,<br />
Gemein<strong>de</strong> Brunehaut.<br />
Photos : DGA – E. Gabriel<br />
Drei Waschplätze<br />
unter<br />
zehn <strong>de</strong>m<br />
Wasser<br />
gewidmeten<br />
Stätten<br />
die Verfassung einer Broschüre, die <strong>de</strong>n Rundweg erklärt.<br />
Bei <strong>de</strong>n Zielen ging es u.a. darum, die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r natürlichen<br />
Vielfalt <strong>de</strong>s Wassers und seines Lebenszyklus hervorzuheben,<br />
die Bevölkerung und die Landwirte in das Projekt einzubin<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>n Tourismus zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Von <strong>de</strong>r gesamten Gruppe sind somit über zehn Stätten renoviert<br />
und eingerichtet wor<strong>de</strong>n. Für die gesamten Gestaltungsarbeiten<br />
sind Zuschüsse von über 400.000 € für die <strong>ländliche</strong><br />
Entwicklung ausgegeben wor<strong>de</strong>n.<br />
17
1<br />
Die <strong>ländliche</strong> Entwicklung - Fragestun<strong>de</strong><br />
daniel bodson, dr. sC.<br />
Ländliche Entwicklung:<br />
mit o<strong>de</strong>r ohne Landwirte?<br />
In <strong>de</strong>n spontanen Denkweisen tendiert man meist dazu, das<br />
<strong>ländliche</strong> Gebiet mit Landwirtschaft in Verbindung zu bringen.<br />
Doch <strong>de</strong>rzeit ist die Landwirtschaft in <strong>de</strong>n Dörfern bei Weitem<br />
nicht mehr die vorrangige Aktivität und die landwirtschaftliche<br />
Kultur ist nicht mehr tonangebend. Die Dörfer haben sich stark<br />
verän<strong>de</strong>rt und än<strong>de</strong>rn sich noch.<br />
Seit Kriegsen<strong>de</strong> und mit <strong>de</strong>r als allgemein bekannten zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Verstädterung, welche sowohl die Städte, als auch das<br />
Land verän<strong>de</strong>rn, wer<strong>de</strong>n die Landwirte Westeuropas Zeuge einer<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rung, die <strong>de</strong>n Lebensstil in <strong>de</strong>n Dörfern<br />
völlig umwälzt. Es geht dabei um eine radikale Än<strong>de</strong>rung sozialer<br />
Beziehungen, Wertesysteme und <strong>de</strong>r Einrichtungen, die sie<br />
vertreten, kulturelle Systeme, Produktions- und Konsumverfahren.<br />
Diese kulturelle Entwicklung erstreckt sich somit auf das<br />
gesamte Territorium und verbreitet, sowohl in <strong>de</strong>r Stadt, als<br />
auch auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>, neue Lebensarten.<br />
Es wäre vielleicht etwas voreilig, auf eine endgültige Vereinheitlichung<br />
<strong>de</strong>r stätischen und <strong>ländliche</strong>n Lebensweise zu schließen.<br />
Der Kulturwan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r unsere Gesellschaft völlig verän<strong>de</strong>rt,<br />
greift auf ehemalige städtische wie <strong>ländliche</strong> Kulturen zurück,<br />
die noch erheblich unterschiedliche Merkmale aufwiesen und<br />
die, aufgrund dieser Tatsache, sich diese auf originelle Weise<br />
angeeignet haben. Derzeit gibt es bestimmt mehr Annäherungspunkte<br />
bei <strong>de</strong>n Lebensweisen <strong>de</strong>r Stadt und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, als<br />
dies zuvor <strong>de</strong>r Fall war. Dennoch hat <strong>de</strong>r Synkretismus, also die<br />
Verschmelzung verschie<strong>de</strong>ner Standpunkte, sich von unterschiedlichen<br />
früheren Kulturen vollzogen, und hat in bei<strong>de</strong>n Fällen<br />
zweifelsohne neue Gesellschaften herbeigeführt, von <strong>de</strong>nen<br />
jedoch je<strong>de</strong> einzelne spezifische Merkmale aufweist.<br />
Die Landwirtschaft in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>programmen<br />
zur Ländlichen Entwicklung<br />
Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>programme zur Ländlichen Entwicklung<br />
geht hervor, dass die Diagnose regelmässig Nutzungkonflikte<br />
zwischen <strong>de</strong>r Produktion (Landwirtschaft, Wald, usw.)<br />
und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Funktionen (Wohnungsbau, Tourismus und<br />
Erholung, Umwelt und Erbe) <strong>ländliche</strong>r Territorien feststellt.<br />
Die Aufgabe <strong>de</strong>r Landwirtschaft bei <strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>de</strong>r Naturschätze<br />
und <strong>de</strong>r Landschaftsschutz wer<strong>de</strong>n oft hervorgehoben,<br />
<strong>de</strong>nn die land- und forstwirtschaftliche Bestimmung wallonischer<br />
<strong>ländliche</strong>r <strong>Gebiete</strong> herrscht bei <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Territoriums<br />
weitgehend vor. Doch <strong>de</strong>r konstante Rückgang <strong>de</strong>r<br />
Betriebsanzahl vermin<strong>de</strong>rt seine Be<strong>de</strong>utung bei <strong>de</strong>n Bevölkerungszahlen<br />
und mahnt in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Rolle, die<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft bei <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n <strong>Gebiete</strong><br />
zukommt.<br />
Eine Aktion <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung ruft jedoch, neben <strong>de</strong>n<br />
Feststellungen und einer kollektiven Bewusstwerdung, die sich<br />
vollzieht, im Verhältnis zu diesen Problemstellungen eine Überlegung<br />
hervor, insbeson<strong>de</strong>re anhand von <strong>de</strong>n Lokalen Kommissi-<br />
onen <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung durchgeführten Arbeiten, als ein<br />
Ort, an <strong>de</strong>m man sich zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Bestandteilen<br />
<strong>de</strong>r ländlich geprägten Gesellschaft ausdrückt und annähert; sie<br />
stellt für die Gemein<strong>de</strong> (die Bevölkerung und die Landwirte) eine<br />
Gelegenheit dar, eine zielstrebige Strategie auszuarbeiten, die<br />
es möglich macht, die landwirtscahftliche Funktion in Zusammenhang<br />
einer angemessenen Bewirtschaftung <strong>de</strong>s <strong>ländliche</strong>n<br />
Raumes nachhaltig zu unterstützen.<br />
Dieser Wille wird u.a. anhand von gewissen Projekten <strong>de</strong>utlich:<br />
Initiativen zugunsten eines Dialogs zwischen Landwirt und<br />
Neuankömmlingen (Charta, Verhaltensregeln, usw.),<br />
Projekte zur Biomethangewinnung, welche die lokale Verwertung<br />
tierischer Ausscheidungen und Nebenprodukten aus <strong>de</strong>r<br />
Landwirtschaft möglich machen,<br />
Ländliche Ateliers und Aufwertung von Agrarerzeugnissen<br />
(Erstverarbeitung, usw.),<br />
Gründung Landwirtschaftlicher Betriebshelferdienste, Gründung/Neustart<br />
landwirtschaftlicher Beratungsausschüsse,<br />
Inventar, Pflege und Verbesserung <strong>de</strong>s landwirtchaftlichen<br />
Wege- und Straßennetzes,<br />
Problemstellung um landwirtschaftliche Kunststoffe,<br />
usw.<br />
Der Gebrauch von das GPLE ergänzen<strong>de</strong>n Instrumenten (Strukturschema:<br />
Management bei Grundstücksmangel und Schutz<br />
<strong>de</strong>s Potentials, Flussverträge, usw.) bieten <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n die<br />
Gelegenheit in direktem Dialog zischen Landwirten und Einwohnern<br />
an <strong>de</strong>r landwirtschafltichen Dimension ihres Territoriums<br />
zu arbeiten.<br />
Zu<strong>de</strong>m haben viele Projekte, die im Hinblick auf die GPLE mit <strong>de</strong>r<br />
Aufwertung <strong>de</strong>s Naturerbes und <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> <strong>ländliche</strong>r Räume<br />
zusammenhängen, eine unterstützen<strong>de</strong> Wirkung auf Diversifizierungen,<br />
so Tourismus auf <strong>de</strong>m Bauernhof und die Produktion<br />
regionaler Produkte, usw.<br />
Eingentümlichkeiten, die in Mobilitätsprojekten und Verkehrssicherheit<br />
in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Landwirtschaft (spezifisches<br />
Strassen- und Wegenetz, das Traktoren vorbehalten ist,<br />
angemessene Gestaltungsarbeiten, usw.) stehen, gehören zu<br />
<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Lokalen Ausschüssen zur Ländlichen Entwicklung<br />
entwickelten Praktiken, insofern diese letztgenannten mit <strong>de</strong>n<br />
spezifischen von <strong>de</strong>n Landwirten erlebten Problemen vertraut<br />
gemacht wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Aus diesem Grund erweist sich die Teilnahme <strong>de</strong>r Landwirte am<br />
Prozess <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung als vorrangig, selbst wenn<br />
diese im Bereich Aktion und Beihilfen nicht immer direkt zugunsten<br />
<strong>de</strong>s Landwirts (oftmals be<strong>de</strong>utet sie keine direkte Beihilfe<br />
für Landwirte, son<strong>de</strong>rn eine Unterstützung neben bestehen<strong>de</strong>n<br />
Hilfsmitteln wie AIDA, AUM, usw.) interveniert, in<strong>de</strong>m sie<br />
zugunsten aller an <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>s Lebensumfel<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>s<br />
wirtschaftlichen Kontextes o<strong>de</strong>r touristischer Anziehungspunkte<br />
agiert.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Die Projekte: Weiterentwicklung,<br />
besseres Leben und<br />
Nutzeffekt<br />
Aktionen zur Ländlichen Entwicklung<br />
Für welchen Projekttyp,<br />
„Aktionstyp“ kann man mit <strong>de</strong>r<br />
finanziellen Unterstützung für<br />
die <strong>ländliche</strong> Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Wallonischen Region rechnen?<br />
Die WR leistet finanzielle Unterstützung für<br />
die Projekte <strong>de</strong>s GPLE (angenommen), die<br />
betreffen:<br />
die Verkaufsför<strong>de</strong>rung, die Gründung und<br />
die Unterstützung <strong>de</strong>r Beschäftigungslage<br />
bzw. wirtschaftlicher Aktivitäten,<br />
die Verbesserung und die Schaffung von<br />
Dienstleistungen und Ausrüstung, welche<br />
die Bevölkerung nutzen kann,<br />
die Renovierung, Schaffung und För<strong>de</strong>rung<br />
von Siedlungsgebieten,<br />
die Gestaltung und Schaffung öffentlicher<br />
Bereiche, „maisons <strong>de</strong> village“ und<br />
weiterer Kontakt-, Informationsstätten<br />
und Treffpunkte,<br />
<strong>de</strong>r Schutz, die Verbesserung und Aufwertung<br />
<strong>de</strong>s Rahmens und <strong>de</strong>s Lebensumfel<strong>de</strong>s,<br />
einschliesslich <strong>de</strong>s Bau) und Naturerbes,<br />
die Gestaltung und <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>s Wege-<br />
und Strassennetzes und von Verkehrsmitteln<br />
sowie Kommunikationsmittel von<br />
Gemein<strong>de</strong>interesse.<br />
Aktionen zur wirtschaftlichen Entwicklung,<br />
die auf <strong>de</strong>r Aufwertung lokaler Ressourcen<br />
beruhen, wer<strong>de</strong>n ganz beson<strong>de</strong>rs geför<strong>de</strong>rt<br />
insbeson<strong>de</strong>re durch das Bereitstellen von<br />
Infrastrukturen speziell für Unternehmer, die<br />
entschlossen wären, Produktionen von Regionalprodukten<br />
einen Mehrwert zu verleihen,<br />
wobei es sich um Erzeugnisse aus Land-,<br />
Forstwirtschaft o<strong>de</strong>r sonstige han<strong>de</strong>ln darf.<br />
Warenhandwerkliche Berufe, weitläufiger<br />
Tourismus und die kommerzielle Aufwertung<br />
lokaler Produkte wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />
vorangetrieben, sowie alle an<strong>de</strong>ren Wirtschaftstätigkeiten,<br />
die sich ins <strong>ländliche</strong><br />
Gefüge integrieren, ohne seiner Eigenart zu<br />
scha<strong>de</strong>n und ohne Gefahr für die Vielfalt<br />
und Unversehrtheit seines Erbes.<br />
Vorab sei darauf hingewiesen, dass Projekte,<br />
die in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Ländlichen<br />
Entwicklung bezuschusst wer<strong>de</strong>n könnten,<br />
nicht in eine begrenzte Liste eingetragen<br />
wer<strong>de</strong>n, wie dies z. B. für sektorenbezogene<br />
politische Massnahmen <strong>de</strong>r Fall ist. Je<strong>de</strong>s<br />
be<strong>de</strong>utsame Projekt, das zum regionalen<br />
Befugnisberiech gehört, kann – insofern<br />
es sich in eine genehmigte Strategie <strong>de</strong>r<br />
<strong>ländliche</strong>n Entwicklung einreiht – für eine<br />
Bezuschussung in Frage kommen.<br />
Das heisst, Zuschüsse zur Ländlichen Entwicklung<br />
stellen keine Alternative zu sektorenbezogenen<br />
politischen Maßnahmen dar<br />
(Wohnungswesen, Tourismus, Beschäftigung,<br />
usw.), aber es bleibt vorrangig, sich<br />
dann an die Verwalter dieser letztgenannten<br />
zu wen<strong>de</strong>n, wenn es möglich ist.<br />
Steinbruch von Opprebais<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
1. .<br />
Dossier<br />
Schritt für Schritt, eine Aktion zur<br />
Ländlichen Entwicklung<br />
Meist geht es bei <strong>de</strong>n Aktionen <strong>de</strong>r Ländlichen<br />
Entwicklung um das gesamte<br />
Gemein<strong>de</strong>territorium. Ein Teil kann manchmal<br />
auf eine begrün<strong>de</strong>te Anfrage <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> und nach Stellungnahme <strong>de</strong>s<br />
Regionalen Ausschusses für Raumordnung<br />
(Commission régionale d’Aménagement<br />
du territoire, CRAT) von <strong>de</strong>r Wallonischen<br />
Region entzogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Steinbruch von<br />
Opprebais, Gemein<strong>de</strong> Incourt<br />
Die Stätte <strong>de</strong>s Steinbruchs<br />
von Opprebais, gelegen in <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> Incourt ist ganzheitlich<br />
saniert wor<strong>de</strong>n, dazu gehören<br />
ein „maison <strong>de</strong> village“, ein<br />
Wan<strong>de</strong>rpfad, ein Zentrum <strong>de</strong>r<br />
Natur und <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />
Energien (mit Aussichtspunkt,<br />
.<br />
Windkraftanlage, natürlicher<br />
Pflanzenkläranlage und<br />
Solarzellenpanelen) und einem Empfangsbereich. Dank <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>s Zentrums<br />
<strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien konnte ein an dieser Stätte be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s<br />
Gebäu<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n, das eine didaktische und umweltbezogene<br />
Dimension hat. Die Ziele <strong>de</strong>s Projektes waren die Aufwertung <strong>de</strong>r Wasserfläche und<br />
ihrer Uferrandstreifen und die Schaffung eines Instrumentes zwecks Sensibilisierung<br />
und Beitrag an <strong>de</strong>r Verbesserung einer Qualitätsumwelt, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>monstrative<br />
Instrumente eingeführt wer<strong>de</strong>n. Die Kosten <strong>de</strong>r gesamten Arbeiten belaufen sich auf<br />
annähernd 1.400.000 €, davon fast 1.000.000 € Zuschüsse in Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung (GPLE) Incourt.<br />
1. Steinbruch in Opprebais, das Zentrum <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien.<br />
2. Dieselbe Stätte, Gründung eines Dorfhauses.<br />
3. Dieselbe Stätte, ein „Wan<strong>de</strong>rpfad“ wird angelegt.<br />
1
0<br />
Honigfabrik in Rochefort<br />
Dossier<br />
Eine Honigfabrik in Rochefort<br />
Die Gemein<strong>de</strong> Rochefort hat in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Abteilung für Imkerei Rochefort und mit Unterstützung <strong>de</strong>s<br />
Centre apicole pour la Recherche et l’Information (Bienenzucht<br />
– Forschungs- und Informationszentrum) ein Projekt für<br />
eine warenhandwerkliche Versuchshonigfabrik auf die Beine<br />
gestellt, die <strong>de</strong>m Nachwuchs in <strong>de</strong>r Bienenzucht in <strong>de</strong>r Region<br />
Rochefort gilt.<br />
Es geht darum kleinen warenhandwerklichen Erzeugern die<br />
Räumlichkeiten und die Ausstattung bereitzustellen, welche die<br />
Zuerst ergreift die Gemein<strong>de</strong> die Initiative<br />
und organisiert die Teilnahme, die das Programm<br />
<strong>de</strong>r Aktionen <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />
(siehe Rahmentext) nach sich zieht.<br />
Die Teilnahme erfolgt erst einmal durch<br />
Aktionen zur Sensibilisierung, Informations-<br />
und Beratungarbeit <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />
Je Themen und Dörfer wer<strong>de</strong>n Arbeitsgruppen<br />
aufgestellt, dafür wird ein Lokaler<br />
Ausschuss <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />
gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Ziele <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>plans zur<br />
Ländlichen Entwicklung<br />
1 Die Aufstellung <strong>de</strong>s Hauptdossiers,<br />
sozusagen ein „Ausweis <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>“,<br />
das die Beschreibung sozial-wirtschaftlicher<br />
Merkmale enthält.<br />
Diese Phase <strong>de</strong>r Inventaraufstellung<br />
und Diagnose verhilft dazu sich<br />
vom lokalen Umfeld ein klares Bild zu<br />
machen, wo auch die Probleme auftauchen,<br />
die gelöst wer<strong>de</strong>n müssen. Doch<br />
das Dossier bringt auch die Vorteile<br />
ans Licht, auf welche die Leitlinien <strong>de</strong>r<br />
gewünschten Entwicklung beruhen<br />
können. Die Landwirtschaft nimmt<br />
wegen ihrer Be<strong>de</strong>utung in puncto Nutzung<br />
<strong>de</strong>s <strong>ländliche</strong>n Raumes, eine sehr<br />
wichtige Stellung in diesem Hauptdossier<br />
ein, und genau dies (das muss an<br />
dieser Stelle gesagt wer<strong>de</strong>n) ruft auch<br />
die Beziehungsprobleme zwischen <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nen Nutzern <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>territoriums<br />
hervor, zu <strong>de</strong>m die Landwirte<br />
gehören.<br />
Gewinnung, die Aufmachung und <strong>de</strong>n Verkauf von Honig laut<br />
sanitären EU-Normen mit Qualitätsprüfung zu gewährleisten.<br />
Man peilte in erster Linie zum einen an, die Erzeugung eines<br />
Qualitätshonigs zu unterstützen und voranzubringen, und zum<br />
an<strong>de</strong>ren die Insektenbestäubung sowohl qualitativ, als auch<br />
quantitativ für <strong>de</strong>n Agrarsektor zu verbessern.<br />
Dieses Projekt reiht sich direkt in das erste vom GPLE Rochefort<br />
festgesetzte Ziel, nämlich die Belebung von Tätigkeitssektoren,<br />
welche die Gemein<strong>de</strong> tragen und neue wirtschaftliche Marktlücken<br />
ausfindig machen.<br />
Der zweite Teil thematisiert die Teilnahme<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung. Er berichtet<br />
über die Art und Weise, wie die<br />
Beratung und Teilnahme <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
angelaufen sind. Er enthält die<br />
Ergebnisse dieser Beratung, daher<br />
ist die Präsenz von Landwirten in einer<br />
Gemein<strong>de</strong> in <strong>ländliche</strong>r Entwicklung bei<br />
dieser Teilnahme von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Be<strong>de</strong>utung.<br />
Der dritte Teil, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
ersten ableiten lässt, bezieht sich auf<br />
die Definition <strong>de</strong>r großen Ziele, die<br />
von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Wirtschaft,<br />
Sozialem und Kultur gesteckt wor<strong>de</strong>n<br />
sind, um globale und integrierte Entwicklung<br />
im Sinne von Gleichgewicht<br />
und Kohärzenz zu gewährleisten.<br />
Diese Ziele wer<strong>de</strong>n in einem vierten<br />
Teil konkret durch ein kohärentes<br />
Gefüge von Merkblättern, die je Projekt<br />
angelegt sind. Diese Merkblätter<br />
enthalten u.a. eine Begründung <strong>de</strong>r<br />
Ziele, ein Programm zu Handlungen<br />
und Arbeiten mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Fristen, einer Kostenbewertung, usw.<br />
Das Gemein<strong>de</strong>programm zur Ländlichen<br />
Entwicklung wird durch eine zusammenfassen<strong>de</strong><br />
Tabelle vervollständigt,<br />
die alle nach Be<strong>de</strong>utung klassierten<br />
Projekte und einen Zeitplan zur Ausführung<br />
für die 10 kommen<strong>de</strong>n Jahre<br />
(maximale Gültigkeitsdauer <strong>de</strong>s Dokuments)<br />
enthält.<br />
Mit <strong>de</strong>r Aktion zur Ländlichen Entwicklung,<br />
die bei einer Gemein<strong>de</strong>ratssitzung<br />
beschlossen wor<strong>de</strong>n ist, verpflichtet<br />
man sich ggf. mit Hilfe einer<br />
Beratungseinrichtung (diese Hilfe<br />
muss beim Landwirtschaftsministerium<br />
beantragt wer<strong>de</strong>n). Die Ländliche<br />
Stiftung <strong>de</strong>r Wallonie (FRW), die<br />
Regionale Wirtschaftsgruppe Ourthe-<br />
Amblève (Groupe régional économique<br />
Ourthe-Amblève, GREOA), die<br />
Wirtschaftför<strong>de</strong>rungsgesellschaft<br />
Ostbelgien (WFG) sind weitere Organisationen,<br />
die diese Dienstleistung<br />
erbringen können.<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>rat <strong>de</strong>n GPLE<br />
bewilligt hat, wird er <strong>de</strong>r Generaldirektion<br />
Landwirtschaft, Direktion Ländlicher Raum<br />
übermittelt, die ihn <strong>de</strong>n regionalen Dienststellen<br />
sowie <strong>de</strong>m Regionalen Raumordnungsausschuss<br />
(CRAT) zwecks Beratschlagung<br />
und Stellungnahme vorlegt.<br />
Der GPLE wird <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung,<br />
die eine Entscheidung trifft, mit diesen<br />
Stellungnahmen versehen, übermittelt.<br />
Wenn <strong>de</strong>r GPLE von <strong>de</strong>r Wallonischen<br />
Regierung angenommen wird, hält die Wallonische<br />
Region Zuschüsse bereit, die aus<br />
spezifischen Krediten gespeist wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Erlass <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung,<br />
die <strong>de</strong>n GPLE genehmigt, be<strong>de</strong>utet<br />
das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vorbereitungsphase <strong>de</strong>r<br />
Aktion. Sodann wird zur Ausführung <strong>de</strong>s<br />
Programms übergegangen.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photos : DGA – E. Gabriel
Abkommen, sog. aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong><br />
„Ausführungsverträge“ wer<strong>de</strong>n zwischen<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und <strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>r Ländlichen<br />
Entwicklung beauftragten Minister abgeschlossen,<br />
diese Verträge legen die Durchführungsbestimmungen<br />
einer Tranche <strong>de</strong>s<br />
Programms sowie die jeweiligen Verantwortungsbereiche<br />
<strong>de</strong>r Vertragspartner fest.<br />
Im Klartext und im Allgemeinen wer<strong>de</strong>n<br />
nicht weniger als 80 % <strong>de</strong>r tatsächlichen<br />
Kosten von <strong>de</strong>r Wallonischen Region übernommen,<br />
und dies sowohl für die Investitionen,<br />
als auch für die Ankäufe, die zu<br />
einem Projekt gehören.<br />
Die Bevölkerung, die<br />
Gemein<strong>de</strong> und …<br />
Sie fin<strong>de</strong>n es interessant, für sich, Ihren<br />
Beruf und Ihr Umfeld sich an einem<br />
Verfahren zur Ausarbeitung eines GPLE<br />
zu beteiligen, doch mit wem können Sie<br />
rechnen, damit diese Projekte Gestalt<br />
annehmen?<br />
Gemein<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n<br />
Die Gemein<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Bauherr. Der Gemein<strong>de</strong>rat<br />
trifft Entscheidungen in Zusammen-<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
1.<br />
hang mit <strong>de</strong>r Ausarbeitung <strong>de</strong>s Programms<br />
und seiner Ausführung. Er sucht die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Wallonischen Region<br />
(vertreten durch <strong>de</strong>n für die <strong>ländliche</strong> Entwicklung<br />
zuständigen Minister, unterstützt<br />
von <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft).<br />
Der Lokale Ausschuss für Ländliche<br />
Entwicklung, LALE<br />
Dem LALE gehören zwischen zehn und dreißig<br />
Mitglie<strong>de</strong>r an (+ Stellvertreter), welche<br />
die unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen,<br />
sozial-beruflichen und kulturellen<br />
Kreise <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> vertreten (max.<br />
1/4 max <strong>de</strong>s Personalbestands). Alle Dörfer<br />
und Arbeitsgruppen sind darin vertreten. 1<br />
Den Vorsitz führt <strong>de</strong>r Bürgermeister o<strong>de</strong>r<br />
sein Vertreter.<br />
Der Lokale Ausschuss für Ländliche Entwicklung<br />
(LALE), <strong>de</strong>r die Gemein<strong>de</strong>bevölkerung<br />
vertritt, ist dazu bestimmt, die Verbindung<br />
zwischen <strong>de</strong>n Einwohnern und <strong>de</strong>n lokalen<br />
Behör<strong>de</strong>n herzustellen. Er informiert die<br />
Einwohner und pflegt die Dynamik <strong>de</strong>r Teilnahme.<br />
Sie ist <strong>de</strong>r privilegierte Gesprächspartner<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n und ist an<br />
allen Ausarbeitungsphasen <strong>de</strong>s GPLE, seiner<br />
Ausführung und seiner Entwicklung beteiligt.<br />
Anlagen zur Verkehrssicherung<br />
Photo : DGA – D42<br />
.<br />
Dossier<br />
Sie gibt Stellungnahmen ab, unterbreitet<br />
Vorschläge zu jeglicher Entscheidung, welche<br />
die Gemein<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r Einführungszeit<br />
ihres Programms (Ausführungsvertrag<br />
(siehe oben), Revision <strong>de</strong>s GPLE,<br />
usw.) trifft.<br />
Eventuell „Beratungseinrichtungen“<br />
Die Ländliche Stiftung <strong>de</strong>r Wallonie (FRW),<br />
die Regionale Wirtschaftsgruppe Ourthe-<br />
Amblève (GREOA), die irtschaftför<strong>de</strong>rungsgesellschaft<br />
Ostbelgien.<br />
Der Ländlichen Stiftung <strong>de</strong>r Wallonie, <strong>de</strong>r<br />
GREOA o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m WFG ist die Informationsarbeit<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n übertragen<br />
wor<strong>de</strong>n, die eine Aktion <strong>de</strong>r Ländlichen<br />
Entwicklung unternehmen und gewissen<br />
Gemein<strong>de</strong>n ggf. entsprechend ausgebil<strong>de</strong>te<br />
Beamte bereitstellen möchten.<br />
Eventuell Projektträger für das<br />
Gemein<strong>de</strong>programm <strong>de</strong>r Ländlichen<br />
Entwicklung<br />
Dies sind Privatorganisationen, die ggf. von<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> damit beauftragt sind, bei<br />
<strong>de</strong>r Redaktion eines Referenzdokuments,<br />
<strong>de</strong>m GPLE, zu intervenieren.<br />
1. Gestaltung <strong>de</strong>s Bahnhofsplatzes<br />
in Perwez.<br />
2. Anlage <strong>de</strong>r Kreuzung Beffe,<br />
Gemein<strong>de</strong> Ren<strong>de</strong>ux.<br />
Die Sicherheit<br />
Je<strong>de</strong> Gestaltung eines öffentlichen Raumes wird so angegangen, dass die Verkehrssicherheit<br />
darauf erhöht wird. Es geht darum, in <strong>de</strong>r praktischen Durchführung <strong>de</strong>n<br />
Unterschied, <strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n Benutzern eines öffentlichen Raumes, Fußgängern, Personen<br />
mit eingeschränkter Mobilität, Fahrrä<strong>de</strong>rn, PKW, usw. besteht, physisch auszudrücken.<br />
Dieses Bewusstsein festigt das Gefühl <strong>de</strong>r Aneignung <strong>de</strong>s Ortes und lässt eine<br />
auf das Dorf zugeschnittene Weiterentwicklung zu.<br />
1 Die Gemein<strong>de</strong>n, die in Anwendung von Artikel 150 <strong>de</strong>s CWATUP über einen Kommunalen Raumordnungsausschuss verfügen und beschliessen, eine Aktion zur Ländlichen<br />
Entwicklung durchzuführen, können einen einzigen Ausschuss für die bei<strong>de</strong>n Bereiche organisieren.<br />
Photo : DGA – E. Gabriel<br />
1
Sanfte Mobilität<br />
Die Mobilität<br />
Die Überlegung in Zusammenhang mit umweltverträglichen<br />
Verkehrsmitteln nimmt im GPLE eine immer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>re<br />
Stellung ein. Die Schaffung bzw. Instandsetzung von Fussgänger-<br />
o<strong>de</strong>r Fahrradwegen, vorausgesetzt sie sind <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />
angepasst (Funktionalität, angemessene Entfernungen,<br />
usw.), nutzt in <strong>ländliche</strong>n <strong>Gebiete</strong>n <strong>de</strong>n Verbindungen zwischen<br />
Wohnungen<br />
1. . .<br />
Incourt, eine Wohnung für mehrere Generationen wird gebaut.<br />
Freizeitanlagen<br />
Photo : DGA – E. Gabriel<br />
1. & 2. Schaffung<br />
und Anlegen von verkehrssicherenStraßen<br />
in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
SommeLeuze, insbeson<strong>de</strong>re<br />
zwischen<br />
<strong>de</strong>r Schule und <strong>de</strong>m<br />
Dorfhaus.<br />
3. Montage einer<br />
schmalen Fussgängerbrücke<br />
über <strong>de</strong>r<br />
Ourthe in Laroche.<br />
<strong>de</strong>n Dörfern, <strong>de</strong>n Verbindungen zur Schule, zu <strong>de</strong>n Orten sportlicher<br />
Aktivitäten, zu Erholungs- und Entspannungszentren<br />
o<strong>de</strong>r als Attraktion für Touristen. Diese Projekte <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n<br />
Entwicklung wer<strong>de</strong>n i<strong>de</strong>alerweise in einem kommunalen Mobilitätsplan<br />
aufgenommen und ergänzen Mo<strong>de</strong>llprojekte wie<br />
Ravel, Picvert, Plan Mercure und Plan Escargot.<br />
Photo : DGA – P. Leroy<br />
Gemein<strong>de</strong> Tenneville, Rundstrecke <strong>de</strong>r Brunnen. Gestaltung einer Freizeitanlage in Opprebais,<br />
Gemein<strong>de</strong> Perwez.<br />
Photos : DGA – P. Leroy<br />
Photos : DGA – E. Gabriel<br />
Wohnungen für mehrere Generationen,„Übergangswohnungen“<br />
o<strong>de</strong>r Sozialwohnungen<br />
Um für Jugendliche wie für<br />
ältere Menschen Wohnungen zu<br />
erschwinglichen Preisen zu bauen,<br />
die ihnen die Möglichkeit bieten, im<br />
Dorf zu bleiben und somit die Regsamkeit<br />
<strong>de</strong>r Dorflebens zu garantieren<br />
(Beibehaltung von Schulen und<br />
weiteren <strong>de</strong>zentralisierten Aktivitäten,<br />
usw.).<br />
Freizeitanlagen<br />
Diese Elemente <strong>de</strong>r Landschaftsgestaltung<br />
und <strong>de</strong>r Aufwertung<br />
<strong>de</strong>s Lebensraumes wer<strong>de</strong>n<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Dorfes sowie am<br />
Dorfrand angelegt. Sie sind<br />
<strong>de</strong>m Zusammentreffen und <strong>de</strong>n<br />
menschlichen Kontakten <strong>de</strong>r<br />
Dorfbewohner dienlich.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Der Regionale Raumordnungsausschuss<br />
(Abteilung Orientierung und<br />
Dezentralisierung)<br />
Die Abteilung Orientierung und Dezentralisierung<br />
<strong>de</strong>s Regionalen Raumordnungsausschusses<br />
(CRAT) arbeitet in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Entwicklung daran,<br />
bei <strong>de</strong>n Operationen und unter all‘ <strong>de</strong>n zu<br />
behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Themen und betreffen<strong>de</strong>n<br />
regionalen Regelungen alle Aktionen anzugleichen,<br />
die gemäss <strong>de</strong>m GPLE durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Es obliegt ihm <strong>de</strong>r Wallonischen Regierung<br />
seine Stellung über die Projekte mitzuteilen,<br />
die dieser zur Genehmigung vorgelegt<br />
wer<strong>de</strong>n. Sie greift ebenfalls bei möglichen<br />
Revisionen <strong>de</strong>r GPLE ein.<br />
Dorfkerne<br />
Das Ministerium <strong>de</strong>r Wallonischen<br />
Region – die Generaldirektion Land<br />
wirt schaft – die Direktion Ländlicher<br />
Raum<br />
Die Generaldirektion Landwirtschaft verwaltet<br />
die Politik <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />
sowie die damit verbun<strong>de</strong>nen<br />
Formalitäten. Sie verwaltet ebenfalls die<br />
für die Umsetzung <strong>de</strong>r Projkete gewährten<br />
Zuschüsse.<br />
Sie steht <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n für die Stabiliserung<br />
<strong>de</strong>s GPLE o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Dossiers,<br />
das <strong>de</strong>m Regionalen Raumordnungsausschuss<br />
sowie <strong>de</strong>n regionalen Behör<strong>de</strong>n<br />
vorzulegen ist, zur Verfügung. Bei dieser<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Dossier<br />
Geschichtlicher Überblick und gesetzgeben<strong>de</strong> Grundlagen<br />
Ab 1972 wur<strong>de</strong>n zuerst in Attert, anschliessend in Bastogne Versuchsaktionen gestartet. Die aus diesen ersten Erfahrungen<br />
gewonnenen Erkenntnisse haben 1979 zur Ausarbeitung eines Leitfa<strong>de</strong>ns für Ländliche Entwicklung (Gui<strong>de</strong> <strong>de</strong><br />
Rénovation rurale) geführt, <strong>de</strong>ssen rechtliche Tragweite die eines ministeriellen Rundschreibens war.<br />
Der erste Gesetzestext erscheint 1987 mit <strong>de</strong>r Veröffentlichung <strong>de</strong>s Erlasses <strong>de</strong>r Exekutive vom 4. Juni 1987 in Bezug auf<br />
die von <strong>de</strong>r Region gewährten Zuschüsse für die Ausführung von Operationen <strong>de</strong>r <strong>ländliche</strong>n Renovierung. Am 6. Juni<br />
1991 wird eine wirkliche Gesetzesgrundlage erlassen, welche die Form eines Dekretes über die Ländliche Entwicklung hat.<br />
Dieses Dekret wird am 1. Dezember 1991 durch einen Erlass <strong>de</strong>r Exekutive <strong>de</strong>r Wallonischen Region ergänzt, und gibt insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>programms für Ländliche Entwicklung, Abkommen und Jahresberichte sowie gewisse<br />
Verfahrenselemente genau an.<br />
1. .<br />
Photo : DGA – E. Gabriel Photo : DGA – F. Otten<br />
Die Dorfplätze<br />
Theaterbühnen für be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Veranstaltungen, die das Leben <strong>de</strong>r Dorfgemeinschaft verschönern und <strong>de</strong>n<br />
passen<strong>de</strong>n Rahmen für Gastfreundlichkeit bieten.<br />
Gelegenheit hält sie <strong>de</strong>n Kontakt zu an<strong>de</strong>ren<br />
regionalen, gemeinschaftlichen o<strong>de</strong>r fö<strong>de</strong>ralen<br />
Dienststellen.<br />
Sie überwacht die fachlich angemessene<br />
Ausführung von Projekten, in<strong>de</strong>m sie<br />
Studien, die Verfassung von Lastenheften<br />
(aus technischer und administrativer<br />
Sicht) sowie die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
überprüft. Sie überprüft die angemessene<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Infrastrukturen, die mit Hilfe<br />
von Krediten <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />
zustan<strong>de</strong> gekommen sind.<br />
Sie berichtet <strong>de</strong>m Minister je<strong>de</strong> Operation.<br />
Diese Bewertung erfolgt während <strong>de</strong>r Überprüfung<br />
neuer von <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n eingereichten<br />
Beihilfeanträge.<br />
1. Gestaltung<br />
<strong>de</strong>s Zentrums<br />
Wavreille,<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
Rochefort.<br />
2. Gestaltung,<br />
Ausstattung <strong>de</strong>s<br />
Dorfplatzes, in<br />
SaintSauveur,<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
Frasneslez<br />
Anvaing.
Photos : DGA – F. Otten<br />
Eine neue Perspektive <strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung<br />
Neue Dienststellen für<br />
Landbevölkerung<br />
Die Gemein<strong>de</strong>programme <strong>de</strong>r Ländlichen Entwicklung (GPLE)<br />
haben vielfältige Bedürfnisse ans Licht gebracht, insbeson<strong>de</strong>re<br />
beim außerschulischen Empfang, <strong>de</strong>r Aufnahme von Kleinkin<strong>de</strong>rn<br />
sowie bei kulturellen Aktivitäten in <strong>ländliche</strong>m Milieu. Die<br />
Gemein<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r Schwierigkeit an kleine polyvalente<br />
Infrastrukturen zu gelangen, um Tätigkeiten anbieten zu können,<br />
die mal regionalen Befugnissen dann wie<strong>de</strong>rum regionalen o<strong>de</strong>r<br />
gemeinschaftlichen Befugnissen zuzuschreiben sind. Beim Bedarf<br />
an Infrastrukturen, <strong>de</strong>r global gesehen in <strong>de</strong>n Sektoren Kultur,<br />
Tourismus, Wirtschaft und Soziales entstan<strong>de</strong>n ist, stiessen die<br />
Gemein<strong>de</strong>n auf eine Vielzahl an Intervenienten, von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>r<br />
einzelne mit eigenen Budgets ausgestattet war und beson<strong>de</strong>ren<br />
Prozeduren unterlag.<br />
Von <strong>de</strong>r Überlegung über die Bedürfnisse in Sachen außerschulischer<br />
Empfang, Aufnahme von Kleinkin<strong>de</strong>rn und kulturellen<br />
Aktivitäten in <strong>ländliche</strong>m Milieu ausgehend, hat man ein<br />
Abkommen zwischen <strong>de</strong>r Französichsprachigen Gemeinschaft<br />
und <strong>de</strong>r Wallonischen Region fin<strong>de</strong>n können.<br />
Das Kooperationsabkommen über die gemeinsame<br />
Nutzung von Infrastrukturen in <strong>ländliche</strong>m Milieu<br />
Dieses Kooperationsabkommen beruht auf drei Überlegungen:<br />
Die kluge Nutzung öffentlicher Ressourcen, ohne dabei die<br />
Infrastrukturen unnütz zu vervielfachen,<br />
Auf Anfragen zur Vielfalt <strong>de</strong>r Bevölkerung in ländlich<br />
geprägten Gemein<strong>de</strong>n eingehen,<br />
Den Gemein<strong>de</strong>behör<strong>de</strong>n dazu verhelfen, nachbarschaftliche<br />
Politik zu betreiben, die Infrastrukturen zur Aufnahme bzw.<br />
zum Allgemeinwohl benötigen.<br />
Somit sind Bezeichnungen wie maisons rurales und maisons <strong>de</strong><br />
villages, entstan<strong>de</strong>n. Ihre Definitionen lauten:<br />
maison rurale: ein in <strong>ländliche</strong>m Milieu gelegenes Gebäu<strong>de</strong>,<br />
Eigentum <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in einem GPLE enthalten, dient als<br />
Unternehmen in <strong>ländliche</strong>r Umgebung<br />
1. .<br />
Empfangsstätte für anerkannte Aktivitäten, wird <strong>de</strong>n Befugnissen<br />
<strong>de</strong>r Wallonischen Region sowie an<strong>de</strong>ren von <strong>de</strong>r Französischen<br />
Gemeinschaft anerkannten Aktivitäten zugeteilt;<br />
maison <strong>de</strong> village: ein in <strong>ländliche</strong>m Milieu gelegenes<br />
Gebäu<strong>de</strong>, Eigentum <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, in einem GPLE enthalten,<br />
für das „maison <strong>de</strong> village“ ist die Gewährung eines<br />
Zuschusses Ländliche Entwicklung eingegangen. Es han<strong>de</strong>lt<br />
sich um eine Empfangsstätte, einen Treffpunkt, eine Dienstleistungsstelle,<br />
eine Stelle für gemeinsame Aktivitäten, Erholungsveranstaltungen,<br />
die Bedürfnissen nachkommen, die<br />
von <strong>de</strong>r Dorfbevölkerung sowie von <strong>de</strong>n lokalen Vereinen als<br />
wesentlich erachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Kooperationsabkommen <strong>de</strong>finiert ebenfalls <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>s<br />
Raums, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n anerkannten Aktivitäten zu tun hat:<br />
gemeinsame Fläche: eine Fläche <strong>de</strong>s maison rurale, das für<br />
anerkannte Aktivitäten sowohl für die Befugnisse <strong>de</strong>r Wallonsichen<br />
Region als auch für die Befugnisse <strong>de</strong>r Französischen<br />
Gemeinschaft benutzt wer<strong>de</strong>n kann;<br />
vorbehaltene Fläche: eine Fläche <strong>de</strong>s maison rurale, das ausschliesslich<br />
für die Befugnisse entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wallonishen<br />
Region, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Französischen Gemeinschaft benutzt wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
Dank dieses Abkommens wird es fortan möglich sein, Räumlichkeiten<br />
zu schaffen o<strong>de</strong>r einzurichten, die für <strong>de</strong>n ausserschulischen<br />
Empfang, die Aufnahme von Kleinkin<strong>de</strong>rn sowie weitere<br />
sozio-kulturelle Aktivitäten gedacht sind. Das Kooperationsabkommen<br />
sieht <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Zuführung je<strong>de</strong>r Machtstelle vor,<br />
die Zuschüsse verteilt.<br />
Die Wallonische Region finanziert die Infrastrukturen und die<br />
Französische Gemeinschaft, beteiligt sich an <strong>de</strong>n für die Aktivität<br />
notwendigen Betriebskosten und Ausstattung, wie sie es für<br />
je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Infrastruktur mit gleicher Zweckbestimmung tun<br />
wür<strong>de</strong>. Sie bleibt ebenfalls die einzige Referenzbehör<strong>de</strong> für die<br />
Kontrolle und die Zulassungen.<br />
Ländliche Ateliers<br />
Diese Infrastrukturen dienen dazu Unternehmen aufzunehmen, die ihren Betrieb in <strong>ländliche</strong>r Umgebung starten wollen.<br />
Sie bieten die Möglichkeit wirtschaftliche Projektträger zu unterstützen, die ihre Betriebstätigkeit aufnehmen.<br />
Ländliche<br />
Ateliers in<br />
Ellezelles (1)<br />
und Flobecq (2).<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Maisons <strong>de</strong> village<br />
Nützliche Adressen<br />
Division <strong>de</strong> la Gestion <strong>de</strong> l’Espace rural<br />
(Abteilung Gestaltung <strong>de</strong>s <strong>ländliche</strong>n<br />
Raumes), DGA<br />
Direction <strong>de</strong> l’Espace rural<br />
(Direktion Ländlicher Raum)<br />
Services centraux<br />
(Zentrale Dienststellen)<br />
Agnès Kaisin<br />
Ilot Saint-Luc<br />
14, chaussée <strong>de</strong> Louvain – 5000 Namur<br />
T. : 081 / 64.96.59<br />
@ : a.kaisin@mrw.wallonie.be<br />
Service extérieur d’Ath<br />
(Außendienststelle Ath)<br />
François Otten<br />
2C, chemin du Vieux Ath – 7800 Ath<br />
T. : 068 / 27.44.34<br />
@ : f.otten@mrw.wallonie.be<br />
1. .<br />
Die „maisons <strong>de</strong> village“<br />
Diese Kontaktstätten, Treffpunkte, Dienstleistungsstätten, Begegnungsstätten (für gemeinsame Aktivitäten),<br />
Veranstaltungs- und Freizeitzentren kommen Bedürfnissen nach, die von <strong>de</strong>r Bevölkerung und Vereinen <strong>de</strong>r<br />
<strong>ländliche</strong>n Umgebung als lebenswichtig eingestuft wer<strong>de</strong>n.<br />
Service extérieur <strong>de</strong> Ciney<br />
(Außendienststelle Ciney)<br />
Edgard Gabriel<br />
12, rue <strong>de</strong>s Champs Elysées – 5590 Ciney<br />
T. : 083 / 23.16.70<br />
@ : e.gabriel@mrw.wallonie.be<br />
Service extérieur <strong>de</strong> Huy<br />
(Außendienststelle Huy)<br />
Françoise Rahier<br />
39, chaussée <strong>de</strong> Liège – 4500 Huy<br />
T. : 085 / 27.34.58<br />
@ : f.rahier@mrw.wallonie.be<br />
Service extérieur <strong>de</strong> Libramont<br />
(Außendienststelle Libramont)<br />
2, rue <strong>de</strong>s Genêts – 6800 Libramont<br />
Bénédicte Frankard<br />
T. : 061 / 22.10.23<br />
@ : b.frankard@mrw.wallonie.be<br />
Patrick Van Der Smissen<br />
T. : 061 / 22.10.22<br />
@ : p.van<strong>de</strong>rsmissen@mrw.wallonie.be<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : DGA – P. Leroy Photos : DGA – E. Gabriel<br />
Dossier<br />
Dorfhaus in<br />
Grimbiémont,<br />
Gemein<strong>de</strong> MarcheenFamenne.<br />
Dorfhaus in<br />
Warempage,<br />
Gemein<strong>de</strong><br />
LaRocheen<br />
Ar<strong>de</strong>nne. (1) und<br />
in Bierwart (2).<br />
Service extérieur <strong>de</strong> Malmédy<br />
(Außendienststelle Malmedy)<br />
Marc Reuter<br />
Marc Mewissen<br />
32, avenue Legros – 4960 Malmédy<br />
T. : 080 / 79.92.56<br />
@ : m.reuter@mrw.wallonie.be<br />
m.mewissen@mrw.wallonie.be<br />
Service extérieur <strong>de</strong> Thuin<br />
(Außendienststelle Thuin)<br />
Louis Nicodème<br />
13, rue du Moustier – 6530 Thuin<br />
T. : 071/ 59.90.96<br />
@ : l.nico<strong>de</strong>me@mrw.wallonie.be<br />
Service extérieur <strong>de</strong> Wavre<br />
(Außendienststelle Wavre)<br />
Xavier Dubois<br />
4, avenue Pasteur – 1300 Wavre<br />
T. 010 / 23.37.62<br />
@ : x.dubois@mrw.wallonie.be
gestion<br />
Beobachtet man die Entwicklung <strong>de</strong>r Rentabilität<br />
<strong>de</strong>s Schweinfleischsektors auf längere<br />
Dauer, so stellt man fest, dass es gute<br />
und weniger gute Jahre gibt. Der Zyklus<br />
<strong>de</strong>s Schweinefleischpreises, <strong>de</strong>r eng mit<br />
<strong>de</strong>m für Ferkel zusammenhängt, ist wohl<br />
bekannt. Dieser Zyklus weist eine Periodizität<br />
auf, die allgemein zwischen 2 und zweieinhalb<br />
Jahren beträgt.<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>r monatlichen Preisserien<br />
zeigt uns, dass 2007 mit einem Durchschnittspreis<br />
(DANIS) von 101,05 € je 100<br />
kg Lebendgewicht ein schlechtes Jahr war,<br />
d. h. man verzeichnete im Vergleich zu<br />
<strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r drei vorhergehen<strong>de</strong>n<br />
Jahre einen Rückgang von 7% und - verg-<br />
lichen mit <strong>de</strong>m Jahr 2006 -einen Preisrückgang<br />
von 9%.<br />
Dieser Preisrückgang, <strong>de</strong>r aufgrund <strong>de</strong>r<br />
zyklischen Entwicklung regelmäßig zu<br />
beobachten war, erklärt allerdings allein<br />
noch nicht <strong>de</strong>n starken im Jahre 2007<br />
beobachteten Rentabilitätsverlust <strong>de</strong>r<br />
Schweinefleischproduktion.<br />
Die Gleichzeitigkeit <strong>de</strong>r ungünstigen Entwicklung<br />
dreier wichtiger Elemente, nämlich<br />
<strong>de</strong>r Preis von Mastschwein und die Futtermittel-<br />
und Energiekosten, ist Ursache<br />
dieser Situation.<br />
Wenn wir davon ausgehen, dass die während<br />
drei Wirtschaftsjahren durchschnittlich<br />
erwirtschaftete Rentabilität (um die<br />
zyklische Preisentwicklung zu beseitigen)<br />
sich <strong>de</strong>r Rentabilität eines normalen Jahres<br />
annähern kann, erhalten wir die in nachstehen<strong>de</strong>r<br />
Tabelle enthaltenen Ergebnisse,<br />
die auf Euro je verkauftes Mastschwein<br />
(mit einem Gewicht von 107 kg) lauten.<br />
Die Kosten <strong>de</strong>r hauptsächlich familiären<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Futter<br />
Rentabilität <strong>de</strong>r Schweine<br />
Merkliche Rentabilitätseinbu<br />
ßen bei <strong>de</strong>r Schweinefleisch<br />
produktion im Jahre 007,<br />
Erholung im Jahre 00 . Ana<br />
lyse und Ergebnisse.<br />
Photo : D. Feller – CER<br />
Arbeitskraft, und die Zinsen auf Lebendvieh<br />
sind nicht abgezogen wor<strong>de</strong>n. Diese Ergebnisse<br />
stammen aus einem Musterbetrieb,<br />
<strong>de</strong>r sich ergibt aus <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r<br />
spezialisierten Schweinefleischbetriebe, die<br />
im Laufe <strong>de</strong>r Wirtschaftsjahre 2004, 2005<br />
und 2006 vom Buchführernetz <strong>de</strong>r GD<br />
Landwirtschaft geprüft wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Infolge <strong>de</strong>r für landwirtschaftliche Rohstoffe<br />
und Erdöl günstigen Wirtschaftslage<br />
sowie <strong>de</strong>r Baisse <strong>de</strong>s Schweinepreises (drei<br />
Elemente, welche die Rentabilität bestimmen)<br />
haben die Schweinfleischproduktionen<br />
sich im Vergleich zum mittleren Wert<br />
aus <strong>de</strong>n Jahren 2004, 2005 und 2006 wie<br />
folgt entwickelt.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
00 , 00 und 00 ermittelte mittlere Rentabilität in Euro<br />
je verkauftes Mastschwein<br />
Summe <strong>de</strong>r Einnahmen 127,68<br />
Gesamtkosten <strong>de</strong>r Futtermittel 78,90<br />
Sonstige Betriebskosten 7,72<br />
Heizkosten 1,33<br />
Sonstige spezifische Kosten 12,06<br />
Ergebnis <strong>de</strong>r Schweinehaltung 27,67<br />
Fortschritt <strong>de</strong>r Rentabilität in <strong>de</strong>r Schweinefleischproduktion<br />
Durchschnitt<br />
2004-2006<br />
€ %<br />
Durchschnitt<br />
2007<br />
mittelkosten auf die<br />
fleischproduktion<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Än<strong>de</strong>rung<br />
Preis Mastschwein (107 Kg) 116,13 108,12 - 6,9<br />
Futtermittel (€/100 Kg) 29,14 34,56 + 18,6<br />
Heizöl (€/100 l) 23,18 28,54 + 23,1<br />
Diese Schwankungen sind auf die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
mittleren Beträge <strong>de</strong>s Zeitraumes<br />
2004-2006 übertragen wor<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>ren<br />
Auswirkungen auf die Rentabilität <strong>de</strong>r Aktivität<br />
im Schweinefleischsektor zu ermitteln.<br />
Man stellt somit fest, dass die Rentabilität<br />
<strong>de</strong>r Aktivität im Schweinefleischsektor im<br />
Kostenaufglie<strong>de</strong>rung,<br />
in %<br />
Heizung<br />
1 %<br />
Variable<br />
Kosten<br />
8 %<br />
Spezifische<br />
Kosten<br />
12 %<br />
Jahre 2007 um 23,80 € je verkauftes Mastschwein<br />
abnimmt, davon 8,81 € Rückgang<br />
<strong>de</strong>s Verkaufspreises für Schweine, 14,68 €<br />
höhere Kosten für Futtermittel und 0,31 €<br />
höhere Heizkosten. Dies führt für die Aktivität<br />
im Schweinefleischsektor zu einem<br />
sehr ungünstigen durchschnittlichen Ergeb-<br />
Futtermittel<br />
79 %<br />
Management<br />
nis, auch wenn alle an<strong>de</strong>ren Dinge unverän<strong>de</strong>rt<br />
geblieben sind.<br />
Selbstverständlich ist diese Annahme <strong>de</strong>r<br />
jährlichen durchschnittlichen Än<strong>de</strong>rung nur<br />
dann korrekt, wenn die Verkaufszahlen für<br />
Schweine und die Ankäufe für Produktionsmittel<br />
im Laufe <strong>de</strong>s gesamten Jahres regelmäßig<br />
erfolgen, was sich nicht unbedingt<br />
überprüfen lässt.<br />
Ein im Dezember 2007 zu einem Preis von<br />
104,33 € (im Verhältnis zu 2004-2006<br />
ein Rückgang von 10,2 %) verkauftes<br />
Schwein, wobei <strong>de</strong>r Preis <strong>de</strong>r Futtermittel<br />
auf 35,88 € je 100 Kg (+23,1 %) ansteigt<br />
und <strong>de</strong>r Preis für Heizöl ebenfalls eine<br />
Aufwärts-Ten<strong>de</strong>nz von 45,77 € (+97 %)<br />
verzeichnet, wird eine noch schlechtere<br />
mittlere Rentabilität verzeichnen. Sie sinkt<br />
in <strong>de</strong>r Tat im Vergleich zu <strong>de</strong>m Zeitraum<br />
2004-2006 um 31,35 €. Dieser Rückgang<br />
kann wie nachstehend aufgeglie<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, Rückgang um 11,80 € auf <strong>de</strong>n<br />
Verkaufspreis <strong>de</strong>r Schweine, Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Futtermittelkosten<br />
um 18,25 € und<br />
Erhöhung <strong>de</strong>r Heizkosten<br />
um 1,30 €.<br />
Schlussfolgernd darf<br />
man behaupten,<br />
dass das Jahr 2007<br />
ein schlechtes Jahr<br />
für Schweineerzeuger<br />
war.<br />
Dennoch beobachtet<br />
man, laut einer<br />
Analyse <strong>de</strong>s Institut<br />
français du porc<br />
(IFIP, April 2008) eine Reprise <strong>de</strong>s Preises<br />
für Mastschweine, welche zu Sommeranfang<br />
die mittleren Produktionskosten erreichen<br />
könnte. Die Nachfrage im Sommer<br />
dürfte es möglich machen, <strong>de</strong>n Preis im<br />
Juli-August zu überschreiten. Somit hätte<br />
man wie<strong>de</strong>r geringfügige, aber positive<br />
Gewinnmargen.<br />
Weitere Informationen<br />
Division <strong>de</strong> la Politique agricole,<br />
(Division Agrarpolitik) GD Landwirtschaft<br />
Direction <strong>de</strong> l’Analyse économique agricole<br />
(Direktion Agrarwirtschaftliche Analyse)<br />
JeanMarie B ouquiaux<br />
Ilot SaintLuc<br />
1 , chée <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />
T. : 0 1 / . . 0<br />
@ : jm.bouquiaux@mrw.wallonie.be<br />
7
Das Versuchszentrum Erdbe<br />
Die im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />
Obst- und Gartenproduktion<br />
Der Anbau von Erdbeerpflanzen erlebt seit einigen Jahren einen<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Aufschwung in Wallonien und steigt, laut Schät<br />
zung, von 100 ha im Jahre 1 auf 0 ha im Jahre 007 an.<br />
(Quelle Zusammenschluss wallonischer Erdbeerzüchter - GFW).<br />
Aktivitätssektoren <strong>de</strong>r<br />
Mitglie<strong>de</strong>r: die Landwirte<br />
befin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>r<br />
Mehrzahl (58 %).<br />
Sonstige<br />
Obst- und<br />
Gartenbauern<br />
Der Zusammenschluss wallonischer Erdbeerzüchter und das<br />
Zentrum für Agrarforschung von Gembloux haben zwecks<br />
Festigung <strong>de</strong>s Schwerpunkts Qualität in <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
beschlossen, ihre Kräfte zu bün<strong>de</strong>ln und ihre Mittel<br />
für ein Programm zur Entwicklung und allgemeinverständlichen<br />
Darlegung in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
Erdbeeren und Kleinobst zusammenzulegen.<br />
Diese differenzierte Qualität hängt zum einen mit <strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r<br />
späten Ernte und zum an<strong>de</strong>ren mit <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Erzeugern praktizierten<br />
Sortenvielfalt zusammen. Diese bei<strong>de</strong>n Elemente sind<br />
Landwirte<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>s Erdbeeranbaus hängt<br />
im Wesentlichen mit <strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Betriebe unternommenen<br />
Diversifizierung zusammen (die Landwirte<br />
stellen in <strong>de</strong>r Tat 58 % <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
GFW dar, siehe nebenstehen<strong>de</strong> Abb.).<br />
Dieses aufkommen<strong>de</strong> Interesse für <strong>de</strong>n<br />
Erdbeeranbau war in <strong>de</strong>n 80er Jahren zu<br />
beobachten, zu einer Zeit, als die Anbautechniken<br />
in unserer Region mo<strong>de</strong>rnisiert<br />
wor<strong>de</strong>n sind. Diese Ten<strong>de</strong>nz hat sich in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren weiterhin wegen <strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft bestehen<strong>de</strong>n Schwierigkeiten<br />
und wegen <strong>de</strong>r ansteigen<strong>de</strong>n<br />
Nachfrage für diese Frischfrucht verstärkt,<br />
die reif geerntet wird und eine gute<br />
Geschmacksqualität aufweist.<br />
Immer mehr Landwirte machen sich<br />
im Bemühen um Diversifizierung<br />
mit <strong>de</strong>m Anbau von Erdbeerpflanzen<br />
vertraut.<br />
Der Erdbeeranbau verfügt dank <strong>de</strong>r<br />
angesehenen und dynamischen Criée <strong>de</strong><br />
Wépion (Zusammenschluss <strong>de</strong>r Obst- und<br />
Gartenbauern aus <strong>de</strong>r Region Namur –<br />
GPHN) über Absatzmöglichkeiten, die es<br />
ermöglichen, die Qualität seiner Produktion<br />
über einen höheren Preis zu vervollkommnen.<br />
Mit Erdbeeren hat man bei <strong>de</strong>r<br />
Criée <strong>de</strong> Wépion 2007 einen Umsatz von<br />
1.594.840 € erzielt, während er vier Jahre<br />
zuvor noch bei 752.618 € lag!<br />
entschei<strong>de</strong>nd, wenn man die von <strong>de</strong>r Kundschaft anerkannten<br />
höheren Geschmacksqualitäten gewährleisten will, auf die <strong>de</strong>r<br />
kommerzielle Erfolg dieser Produktion und die <strong>de</strong>rzeitige Verbreitung<br />
dieser Kultur in <strong>de</strong>r Wallonischen Region zurückzuführen<br />
sind.<br />
Das Versuchszentrum dient als Vektor zwecks Belebung <strong>de</strong>r<br />
gesamten Produktion unserer Region. Doch auch <strong>de</strong>r Direktverkauf<br />
nimmt zu, <strong>de</strong>nn die Erdbeere ist ein Lockmittel, das <strong>de</strong>m<br />
Erzeuger oftmals die Möglichkeit bietet weitere Erzeugnisse, so<br />
Milcherzeugnisse, Kartoffeln, Gemüse, usw. zu verkaufen.<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
eren und Kleinobst<br />
wallonischen<br />
1. Koordinierung von Aktivitäten<br />
<strong>de</strong>s Produktionssektors<br />
Veröffentlichung und Verbreitung unseres<br />
Informationsblattes Fraises et petits fruits<br />
<strong>de</strong> Wallonie.<br />
Organisation von Besichtigungen, Vorführungen,<br />
usw.<br />
Organisation eines Ausstellungstages mit<br />
<strong>de</strong>m Thema Erdbeeren und Kleinobst.<br />
Teilnahme am Produktionszweig „genusstaugliche<br />
Obst- und Gartenerzeugnisse“.<br />
2. Versuche und<br />
Vorführungsprojekte<br />
Unsere Kontaktstelle in Gembloux und<br />
bei <strong>de</strong>n Erzeugern:<br />
– Sortenversuche: Tests mit Juni-Sorten<br />
und zwei Mal jährlich blühen<strong>de</strong>n<br />
Sorten,<br />
– Weiterentwicklung ganzheitlicher<br />
Bekämpfungsmetho<strong>de</strong>n (integrierter<br />
Pflanzenschutz), je nach <strong>de</strong>n in diesen<br />
Kulturen vorhan<strong>de</strong>nen Schädlingen,<br />
– Pflanzentechnische Versuche: biologisch<br />
abbaubarer Mulch, Wirksamkeit<br />
von Pflanzenschutzmitteln und<br />
biologischen Produkten, Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Techniken zur Unkrautbekämpfung<br />
in konventionellen und biologischen<br />
Kulturen,<br />
– Versuche von Baumschulern in Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s wallonischen Produktionszweigs<br />
von Erdbeer-Jungpflanzen.<br />
Versuchsparzelle (Kulturen unter Regenschutzhaube)<br />
verschie<strong>de</strong>ner Sorten<br />
Kleinobstgehölzer: Himbeersträucher,<br />
Johannisbeersträucher, Schwarzer Johannisbeerstrauch<br />
und Brombeersträucher<br />
(Anbaumanagement, Schnitt, Kaliber und<br />
Qualität <strong>de</strong>s Obstes, usw.).<br />
Unterstützung für Erzeuger, die als Regionales<br />
Muster- und Versuchszentrum<br />
anerkannt sind.<br />
3. Sozial-wirtschaftliche und<br />
umweltbezogene Betreuung<br />
Besichtigungen vor Ort, Ratschläge für<br />
Kulturen.<br />
Die Erzeuger wer<strong>de</strong>n angehalten, bei<br />
ihren Anbaupraktiken mit einem Ziel<br />
vor Augen zu argumentieren, nämlich<br />
die Umwelt besser zu schützen und die<br />
Rückverfolgbarkeit <strong>de</strong>r Produktion mit<br />
Hilfe eines Lastenheftes, eines Parzellenverzeichnisses<br />
und technischen Mitteilungen<br />
zu gewährleisten.<br />
Die Erzeuger wer<strong>de</strong>n, je nach Absatzwegen<br />
und verfügbaren Arbeitskräften,<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Versuchszentrum<br />
Die Aktivitäten <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />
Erdbeeren und Kleinobst<br />
Erdbeerproduktionen<br />
auf präzise Erzeugungsschwerpunkte<br />
ausgerichtet.<br />
Ausbildung <strong>de</strong>r Erzeuger: Lehrgänge,<br />
technische Gutachten und Notizen, Veröffentlichungen,<br />
usw.<br />
Technische Ratschläge in Echtzeit über<br />
SMS: Info Minute.<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m Wallonischen<br />
Gartenbauverband (FWH) für die sozialwirtschaftliche<br />
Betreuung.<br />
Organisation von Sammelkäufen bei<br />
belgischen und ausländischen Lieferanten<br />
für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Zusammenschlusses<br />
wallonischer Erdbeerzüchter.<br />
Die Erzeuger haben verstan<strong>de</strong>n, dass die Produktion in Folientunneln aus kommerzieller<br />
Sicht die günstigste ist. Von dreiundsiebzig Erzeugern (= 100 %) praktizieren<br />
87 % die Produktion in Folientunneln und 75% Freilandproduktion. Der Anbau<br />
von Jungpflanzen, die eine Verlängerung <strong>de</strong>r Anbauzeit ermöglichen, wird von 23<br />
% <strong>de</strong>r Erzeuger praktiziert. Der bo<strong>de</strong>nunabhängige Anbau bzw. <strong>de</strong>r Anbau von zwei<br />
Mal jährlich blühen<strong>de</strong>n Sorten bleibt eine Sache für absolute Kenner, d.h. jeweils<br />
11 % und 5 % <strong>de</strong>r Erzeuger.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Erdbeerbauern je nach Anbaumetho<strong>de</strong><br />
Folientunnel Freiland bo<strong>de</strong>nunabhängig<br />
gekühlte<br />
Jungpflanzen<br />
zwei Mal<br />
jährlich<br />
blühen<strong>de</strong><br />
Sorten
0<br />
Versuchszentrum<br />
4. Der Ausbau <strong>de</strong>s Sektors<br />
– Verbesserte Techniken<br />
Beihilfe bei Nie<strong>de</strong>rlassung neuer Erzeuger.<br />
Fortführung <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>r Erzeuger<br />
von Jungpflanzen.<br />
Technische Beratung.<br />
Informationsveranstaltungen und Organisation<br />
von Kursen über <strong>de</strong>n Erdbeer- und<br />
Kleinobstanbau.<br />
Veröffentlichung origineller Artikel in<br />
Fachzeitschriften: Revue <strong>de</strong>s Wallonischen<br />
Gartenbauverbands (FWH) und<br />
internationale Magazine entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Versuche.<br />
Fortführung <strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Abteilung Biologische Bekämpfung und<br />
Phytogenetische Ressourcen <strong>de</strong>s CRA-W,<br />
Gembloux (I<strong>de</strong>ntifizierung von Schädlingen<br />
und Krankheitserregern bei Erdbeerpflanzen<br />
und Kleinobst).<br />
Organisation von Besuchen mit unseren<br />
ausländischen Kollegen, sowohl in Belgien,<br />
als auch im Ausland.<br />
Anbau unter Regenschutzfolie für<br />
unterschiedliche Kleinobstsorten:<br />
Vorführungsparzelle, Versuchszentrum.<br />
Beim Zusammenschluss wallonischer Erdbeerzüchter<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um eine Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht,<br />
die im April 001 auf Initiative <strong>de</strong>s wallonischen<br />
Zentrums für Agrarforschung (CRAW) und<br />
<strong>de</strong>r Criée <strong>de</strong> Wépion und mit Unterstützung <strong>de</strong>r Generaldirektion<br />
Landwirtschaft gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist. Das<br />
Versuchszentrum Erdbeeren und Kleinobst ist aus <strong>de</strong>r<br />
Partnerschaft entstan<strong>de</strong>n, die zwischen <strong>de</strong>m Zusammenschluss<br />
wallonischer Erdbeerzüchter (GFW) und<br />
<strong>de</strong>m CRAW gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n ist.<br />
Photo : CRA-W<br />
Fortführung <strong>de</strong>s integrierten Pflanzenschutzes<br />
bei Erdbeeren und Kleinobstgehölzen,<br />
entsprechend <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung<br />
und <strong>de</strong>r Entwicklungsstufe von Schädlingen<br />
und <strong>de</strong>r Kulturen natürlich vorkommen<strong>de</strong>r<br />
Nützlinge.<br />
Besuche im Ausland und Teilnahme an<br />
<strong>de</strong>n Arbeiten <strong>de</strong>s Regionalen Komitees für<br />
Pflanzenschutz.<br />
Verbesserte gesundheitliche Qualität<br />
von Erzeugnissen in Übereinstimmung<br />
Die meisten in Wallonien angebauten Jungpflanzen kommen aus großflächigen<br />
holländischen Baumschulen. Die Qualität dieser Jungpflanzen ist sowohl aus<br />
pflanzentechnischer Sicht, als auch aus Sicht <strong>de</strong>s Pflanzenschutzes nicht einheitlich.<br />
Für die wallonischen Baumschuler für Erdbeer-Jungpflanzen besteht da eine<br />
reelle Gelegenheit, die es zu nutzen gilt. Das Centre pilote Fraises et Petits fruits<br />
(Versuchszentrum Erdbeeren und Kleinobst) hat die Vermehrung von Mutterpflanzen<br />
<strong>de</strong>r Sorte Elsanta, ausgehend von in vitro gezogenem Teilungsgewebe<br />
erneut in Gang gesetzt. Diese Mutterpflanzen wer<strong>de</strong>n bei Frau Depuydt-Obin<br />
angebaut, <strong>de</strong>ren Betrieb im Sektor <strong>de</strong>s Obstanbaus für Versuche verschie<strong>de</strong>ner<br />
Techniken zur Vermehrung von Erdbeer-Jungpflanzen als Regionales Muster- und<br />
Versuchszentrum anerkannt wor<strong>de</strong>n ist. 1<br />
Da <strong>de</strong>r Produktionszweig sich in vollem Aufbruch befin<strong>de</strong>t, geht es jetzt darum,<br />
die Erzeugung von Erdbeer-Jungpflanzen in einem qualitativ hochwertigen System<br />
zu kontrollieren, wobei <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>r Produktion auf die Rückverfolgbarkeit<br />
durch die Gründung eines vollständigen Produktionsbereichs gelegt<br />
wird. Bei <strong>de</strong>r Produktion wer<strong>de</strong>n Jungpflanzen mit hohem Mehrwert und keine<br />
Massenproduktion anvisiert, wobei man wirtschaftlich rentabel bleiben möchte.<br />
Dank <strong>de</strong>s Erfahrungsschatzes dieses Erzeugers wird das Versuchszentrum bei weiteren<br />
Baumschulern und für weitere Sorten (wobei die Zustimmung <strong>de</strong>r Sortenschutzinhaber<br />
vonnöten ist) an die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Produktion festhalten.<br />
1 siehe Artikel In Wallonien erzeugte Erdbeersetzlinge, in Les Nouvelles <strong>de</strong> l’été 2007 (Sommerausgabe),<br />
Nr.43, S. 20.<br />
Groupement <strong>de</strong>s Fraisiéristes<br />
wallons – GFW, asbl<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Yves De Ten<strong>de</strong>r<br />
Betreiber: Cedric Melin<br />
T. : 0 1 / .7 .7<br />
@ : melin@cra.wallonie.be<br />
mit <strong>de</strong>n neuen Vorschriften und Erwartungen<br />
<strong>de</strong>r Verbraucher, insbeson<strong>de</strong>re<br />
durch Verbesserung <strong>de</strong>s integrierten<br />
Pflanzenschutzes.<br />
Die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Criée <strong>de</strong><br />
Wépion, unserem bevorzugten Partner,<br />
wird fortgesetzt.<br />
Weiterentwicklung von Techniken zur<br />
Erzeugung von hochwertigen Erdbeer-<br />
Jungpflanzen in Wallonien.<br />
Produktionszweig<br />
Jungpflanzen<br />
CRAW<br />
, chaussée <strong>de</strong> Charleroi<br />
0 0 Gembloux<br />
Stéphanie Farvacque<br />
T. : 0 1 / .7 .<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : Fotolia
Der Obstbau in Wallonien<br />
Die wallonischen Obstbauern waren, weil<br />
sie um die Qualität ihrer Erzeugnisse, <strong>de</strong>n<br />
Umweltschutz und die Gesundheit <strong>de</strong>r<br />
Verbraucher bemüht waren, die ersten in<br />
Europa, die <strong>de</strong>n integrierten Pflanzenschutz<br />
gegen Schädlinge verbesserten. Doch ließ<br />
man diese Phase schnell hinter sich und<br />
kam zur „integrierten Produktion“, welche<br />
die gesamten Anbaufaktoren umfasst,<br />
nämlich Bo<strong>de</strong>npflege, Nahrungsaufnahme<br />
<strong>de</strong>r Bäume, Auslichten <strong>de</strong>r Obstbäume,<br />
Erntedaten, Gestaltung <strong>de</strong>s Umfel<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />
Obstgartens, usw.<br />
Die integrierte Produktion von Kernobst<br />
wur<strong>de</strong> 1996 offiziell anerkannt und seit<br />
<strong>de</strong>r Regionalisierung <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
legt ein regionales, wallonisches Lastenheft<br />
die Normen fest, die ein Obstbauer, <strong>de</strong>r<br />
gemäß <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>r integrierten Produktion<br />
(PFI) arbeitet, einhalten muss. Neben<br />
<strong>de</strong>m gesetzlichen Regelwerk gibt es noch<br />
das Fruitnet-Lastenheft, das in mancherlei<br />
Hinsicht noch strenger ist, und für das<br />
ebenfalls eine Kontrollorganisation eine<br />
Zertifizierung vornimmt. Derzeit <strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>r<br />
laut PFI praktizierte Anbau 80 % <strong>de</strong>r wallonischen<br />
Anbaufläche für Äpfel und 75% <strong>de</strong>r<br />
Anbaufläche für Birnen ab, von <strong>de</strong>nen mehr<br />
als die Hälfte <strong>de</strong>m Fruitnet-Lastenheft<br />
entspricht.<br />
Zu einer Zeit <strong>de</strong>r weltweiten Aus<strong>de</strong>hnung<br />
<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsverkehrs, unterliegt die wallo-<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Versuchszentrum<br />
Der wallonische Obstbausektor hat hauptsächlich in <strong>de</strong>r Region Lüttich Fuß gefasst. Er macht annähernd 8 % <strong>de</strong>r gesamten<br />
belgischen Produktion aus und sein Auf- und Ausbau steht <strong>de</strong>r nationalen Produktion im Großen und Ganzen in nichts nach.<br />
Der wallonische Obstgarten erstreckt sich auf 1.523 ha (Zahlenangaben 2006), die Anbauflächen entfallen im Wesentlichen<br />
auf Apfelbäume (650 ha), Birnbäume (637 ha) und Kirschbäume (159 ha). In diesen letzten Jahren hat man festgestellt, dass<br />
die Apfelproduktion, die zu 70% von <strong>de</strong>r Sorte Jonagold dominiert wird, zugunsten <strong>de</strong>r Birnenproduktion zurückgeht. Diese<br />
besteht zum Großteil aus <strong>de</strong>r Sorte Conférence und dürfte in Zukunft noch erheblich an Be<strong>de</strong>utung gewinnen.<br />
Versuchszentrum<br />
für Obstbau Cépifruit<br />
Das Versuchszentrum führt somit dank seiner kompetenten<br />
Techniker und <strong>de</strong>r für je<strong>de</strong> wallonische, belgische o<strong>de</strong>r<br />
ausländische Einrichtung offenen Zusammenarbeit, die einen<br />
interessanten Beitrag verspricht, diverse Aktionen durch,<br />
welche die wichtigsten Herausfor<strong>de</strong>rungen angehen, die sich<br />
<strong>de</strong>m Sektor stellen.<br />
nische Obstproduktion einem immer grösser<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wettbewerb, <strong>de</strong>r vor allem<br />
von Län<strong>de</strong>rn ausgeht, wo die Arbeitskräfte<br />
billiger, die Klimabedingungen manchmal<br />
vorteilhafter und die Kontrollen und Regelungen<br />
häufig weniger streng sind.<br />
In diesem Zusammenhang besteht das<br />
wesentliche Ziel <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />
Cepifruit darin, <strong>de</strong>m Berufsstand optimale<br />
Hilfe zukommen zu lassen, damit Wallonien<br />
eine rentable und dynamische Tätigkeit in<br />
<strong>de</strong>r Obstproduktion erhalten bleibt, welche<br />
<strong>de</strong>n verstärkt zunehmen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n in Sachen Qualität<br />
entgegenkommt.<br />
Versuchszentrum für Obstbau Cépifruit VoE<br />
Ligue royale pomologique <strong>de</strong> Wallonie<br />
100, route <strong>de</strong> Maastricht – 00 Visé<br />
Dominique Meyers, Prési<strong>de</strong>nt<br />
T. : 0 / 1.0 .<br />
@ : dominique.meyers@swing.be<br />
1
encadrement<br />
1. Koordinierung <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>s<br />
Sektors<br />
In Wallonien gab es mehrere Vereinigungen,<br />
die im Sektor <strong>de</strong>s Obstbaus tätig waren. Um<br />
Erzeugern möglichst wirksame Hilfe zuteil<br />
wer<strong>de</strong>n zu lassen, hat die Ligue royale pomologique<br />
<strong>de</strong> Wallonie ihre Satzungen geän<strong>de</strong>rt<br />
und erwirkt, dass sie von <strong>de</strong>r Wallonischen<br />
Region als Versuchszentrum für <strong>de</strong>n Obstbausektor<br />
anerkannt wird. Die Aufgaben, mit<br />
<strong>de</strong>nen die Liga / Cépifruit betraut wor<strong>de</strong>n<br />
ist (sind), wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n drei am Projekt<br />
teilnehmen<strong>de</strong>n Vereinigungen in die Tat<br />
umgesetzt (das Wallonische Obstzentrum<br />
[Centre fruitier wallon, CEF], <strong>de</strong>r Zusammenschluss<br />
von Obstbauern, die in Wallonien<br />
integrierte Techniken praktizieren [Groupement<br />
d’Arboriculteurs pratiquant en Wallonie<br />
les techniques intégrées, Gawi] und Profruit).<br />
Je<strong>de</strong> dieser Vereinigungen führt einen Teil<br />
<strong>de</strong>s gemeinsamen Projektes zwecks Beratung<br />
und Versuchen aus, das <strong>de</strong>n praktischen<br />
Bedürfnissen <strong>de</strong>r Obstbauern nachkommt.<br />
Die VoE CEF, GAWI und Profruit bleiben<br />
weiterhin völlig autonom, insbeson<strong>de</strong>re<br />
zwecks Festlegung ihres eigenen Beitrags<br />
und Ausübung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Aktivitäten, die<br />
sie unabhängig von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />
unternehmen. Auch die Liga behält ihre<br />
eigenen Aktivitäten bei, bei <strong>de</strong>nen es um<br />
Repräsentationsaufgaben <strong>de</strong>s wallonischen<br />
Obstsektors geht.<br />
. Die Durchführung von Versuchen<br />
unter praxisnahen Konditionen<br />
Wenn man Versuche durchführen will, die<br />
<strong>de</strong>n manchmal dringen<strong>de</strong>n Anfragen <strong>de</strong>s<br />
Berufsstan<strong>de</strong>s entsprechen, ist direkter<br />
und ständiger Kontakt mit <strong>de</strong>n Erzeugern<br />
vorrangig. Somit können die Techniker die<br />
Zwei Versuchsobstgärten<br />
In Merdorp, <strong>de</strong>r Obstgarten <strong>de</strong>s CEF<br />
In Cerexhe-Heuseux, <strong>de</strong>r Obstgarten ProFruit<br />
die neuen Apfel-, Birnen- und Kirschsorten wer<strong>de</strong>n beobachtet: Ertrag, Kaliber und<br />
Qualität <strong>de</strong>s Obstes, sowie die Auswirkung verschie<strong>de</strong>ner Vere<strong>de</strong>lungsunterlagen.<br />
auch die am besten geeigneten Bestäuber wer<strong>de</strong>n unter die Lupe genommen, d. h.<br />
diejenigen, die eine gute Blütenbildung dieser neuen Sorten sicherstellen wer<strong>de</strong>n.<br />
die verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Pflege bei <strong>de</strong>n Bäumen und die Anbautechniken auf<br />
<strong>de</strong>m Prüfstand: Schnitt, Befruchtung, Bewässerung, Auslichten, usw.<br />
Diese Obstgärten sowie die Erzeugerparzellen dienen ebenfalls dazu neue Strategien <strong>de</strong>r<br />
Bekämpfung <strong>de</strong>r wichtigsten Schädlinge und Krankheiten zu testen und zu entwickeln<br />
(Apfel- o<strong>de</strong>r Birnenschorf, geflügelte Blattläuse, Apfelwickler, Birnblattsauger, Pseudomonas,<br />
usw.), und dies alles in völligem Einklang mit <strong>de</strong>r nachhaltigen Entwicklung.<br />
Photo : Cépifruit<br />
Photo : Cépifruit<br />
Die Aktivitäten<br />
vorrangigen Erfor<strong>de</strong>rnisse zusammenfassen,<br />
<strong>de</strong>nen man nachkommen muss, um eine<br />
Garantie für nachhaltigen Obstbau in Wallonien<br />
zu bieten.<br />
. Die Einführung von<br />
Vorführungsprojekten<br />
Die praktischen Versuche, die in <strong>de</strong>n Versuchsparzellen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n, (siehe<br />
oben) können von Erzeugern, Forschern,<br />
Stu<strong>de</strong>nten o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r interessierten Person<br />
besichtigt wer<strong>de</strong>n. Im Winter wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />
Vorführungen von Schnitttechniken<br />
organisiert.<br />
. Die Beratung von Erzeugern aus<br />
technischer, wirtschaftlicher, sozialer<br />
und umweltbezogener Sicht<br />
In unseren Regionen kann nur die<br />
Erzeugung von Obst von einwandfreier<br />
Qualität für die Obstbauern<br />
noch rentabel sein.<br />
Das Hauptziel, das bei <strong>de</strong>n Versuchen <strong>de</strong>s<br />
Versuchszentrums angepeilt wird, besteht<br />
darin, <strong>de</strong>n Erzeugern für die Obsterzeugung,<br />
die <strong>de</strong>n Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
und <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Lastenheften<br />
Global Gap, PFI o<strong>de</strong>r Fruitnet entspricht, ein<br />
Höchstmaß an technischen Informationen<br />
bereitzustellen.<br />
Diese technische Beratung erfolgt durch:<br />
einen Telefon-Bereitschaftsdienst, <strong>de</strong>r die<br />
häufigsten Fragen beantwortet;<br />
Gruppensitzungen in <strong>de</strong>n Obstgärten,<br />
die für <strong>de</strong>n CEF auf die Produktionssteuerung,<br />
die Organisation von Schnitt und<br />
Baumpflege, für <strong>de</strong>n Gawi auf die integrierte<br />
und biologische Produktion ausgerichtet<br />
sind;<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
von Cépifruit<br />
die Organisation von Studiensitzungen;<br />
individuelle Besichtigungen und Beratung,<br />
je nach Bedarf;<br />
<strong>de</strong>r Versand spezifischer Warnmeldungen<br />
im Hinblick auf die Bekämpfung <strong>de</strong>r<br />
wichtigsten Krankheiten und Schädlinge<br />
sowie auf die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Techniken;<br />
Der wirtschaftliche Aspekt <strong>de</strong>r Rentabilität<br />
<strong>de</strong>r Kulturen wird ständig kontrolliert,<br />
das gleiche gilt für die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Nachfrage und <strong>de</strong>s Marktes. Die Erzeuger<br />
können Stellungnahmen und Empfehlungen<br />
zu diesem Thema erhalten, wobei <strong>de</strong>n spezifischen<br />
Merkmalen ihres Betriebes Rechnung<br />
getragen wird.<br />
Das Versuchszentrum übernimmt die Ausarbeitung<br />
<strong>de</strong>s Pauschaltarifs in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r Finanzverwaltung und <strong>de</strong>m<br />
Versand von Dokumenten, die für <strong>de</strong>ssen<br />
Berechnung notwendig sind.<br />
Soziale Fragen, insbeson<strong>de</strong>re all’ diejenigen,<br />
bei <strong>de</strong>nen es um die Einstellung von<br />
Saisonarbeitern geht, die für das Pflücken<br />
gebraucht wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n vom Zentrum<br />
behan<strong>de</strong>lt und kontrolliert, das eng mit <strong>de</strong>r<br />
Fédération <strong>wallonne</strong> <strong>de</strong> l’Horticulture, <strong>de</strong>m<br />
Wallonischen Gartenbauverband (FWH),<br />
zusammenarbeitet.<br />
Die Umwelt bedingten Probleme sind seit<br />
langem Teil <strong>de</strong>r Hauptanliegen <strong>de</strong>s Sektors<br />
und wer<strong>de</strong>n weiterhin aufmerksam verfolgt,<br />
insbeson<strong>de</strong>re durch die Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s PFI-Lastenheftes.<br />
Aus Sichtweise <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />
muss alles in die Wege geleitet wer<strong>de</strong>n,<br />
um allen Erfor<strong>de</strong>rnissen nachzukommen,<br />
die sich auf <strong>de</strong>n Sektor beziehen:<br />
Verbraucher: das Produkt muss<br />
neben <strong>de</strong>m Erfor<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>r Gesundheit<br />
ohne Pestizidrückstän<strong>de</strong> sein,<br />
einen angenehmen Geschmack<br />
haben und auch ansprechend aussehen,<br />
usw.<br />
Händler: für ein Produkt, das von<br />
allen Seiten gut sichtbar und klar zu<br />
erfassen ist: gute Lage im Warenregal,<br />
Transportresistent, Einhaltung<br />
<strong>de</strong>s Lastenheftes, usw.<br />
Erzeuger: für eine gesun<strong>de</strong>, regelmäßige<br />
und ausreichen<strong>de</strong> Produktion,<br />
die sich gut konservieren lässt, nicht<br />
viel Arbeitskraft erfor<strong>de</strong>rt, usw.<br />
. Der Ausbau <strong>de</strong>s Sektors mit Hilfe<br />
von koordinierten Programmen und<br />
punktuellen Aktionen<br />
Ein technischer Ausschuss, bestehend aus<br />
Technikern <strong>de</strong>r drei Partner (VoE), mehreren<br />
Erzeugern, Vertretern aus Forschung<br />
und Vertretern <strong>de</strong>r GD Landwirtschaft,<br />
ist gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n. Er verfolgt das Ziel,<br />
<strong>de</strong>n Fortschritt <strong>de</strong>r Aufgaben zu erfassen,<br />
<strong>de</strong>n Aktivitäten <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />
eine Richtung zu geben und das Programm<br />
<strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>n Jahres festzulegen. Er<br />
kommt min<strong>de</strong>stens einmal im Jahr zusammen.<br />
Zu<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>n, je nach Zeitumstän<strong>de</strong>n,<br />
regelmäßige Austausche zwischen <strong>de</strong>n Technikern<br />
sowie mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Partnern statt.<br />
. Die allgemeinverständliche Darlegung<br />
von Informationen, von <strong>de</strong>n<br />
Aktivitäten <strong>de</strong>s Zentrums und <strong>de</strong>r<br />
Forschung<br />
Neben <strong>de</strong>r Beratung von Erzeugern, die<br />
durch <strong>de</strong>n Telefon-Bereitschaftsdienst, individuelle<br />
Besichtigungen bzw. Gruppenbesichtigungen<br />
und <strong>de</strong>m Versand von Warnmeldungen<br />
gewährleistet wird, wer<strong>de</strong>n die<br />
in <strong>de</strong>n Versuchsparzellen <strong>de</strong>s Versuchszentrums<br />
erzielten Ergebnisse in einem Jahresbericht<br />
aufgenommen, <strong>de</strong>r interessierten<br />
Personen zur Verfügung gestellt wird.<br />
Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n alle Informationen über<br />
<strong>de</strong>n Sektor, die aus <strong>de</strong>r experimentellen<br />
Forschung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />
hervorgehen, <strong>de</strong>m Berufsstand mit Hilfe<br />
von Fachtagungen, Konferenzen o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Gartenbaupresse erscheinen<strong>de</strong>n Artikeln<br />
(die Revue <strong>de</strong>s FWH, z. B.) übermittelt.<br />
7. Die Verbesserung bestehen<strong>de</strong>r<br />
Techniken und die Einführung neuer<br />
Techniken<br />
Die von Cépifruit eingeführten Experimente<br />
haben alle die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Anbaumanagements<br />
zum Ziel, und man ist darum<br />
bemüht, eine qualitativ hochwertige<br />
Produktion zu gewährleisten, welche die<br />
Umwelt bestmöglich schützt.<br />
. Verbesserte Produktqualität<br />
Dieser Punkt bil<strong>de</strong>t die Grundlage aller vom<br />
Versuchszentrum durchgeführten Aktionen.<br />
In <strong>de</strong>r Tat stellt die Qualität <strong>de</strong>r Produktion<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : Cépifruit<br />
ein wichtiges Kriterium dar, das <strong>de</strong>m Erzeuger<br />
einen korrekten Preis einbringt, <strong>de</strong>r ihm<br />
wie<strong>de</strong>rum die Rentabilität seiner Kultur<br />
sicherstellt. Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kundschaft<br />
in punkto Qualität für ein Frischprodukt<br />
wie Äpfel o<strong>de</strong>r Birnen sind viel höher<br />
als für die an<strong>de</strong>ren Agrarerzeugnisse, die<br />
mehrfach weiterverarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Zusammenarbeit<br />
Versuchszentrum<br />
Drei Partner für technische Versuche und<br />
Beratung:<br />
Centre fruitier wallon,<br />
(Wallonisches Obstzentrum – CEF)<br />
Olivier Warnier<br />
T. : 081 / 85.60.07 – @ : cef@skynet.be<br />
Groupement d’Arboriculteurs pratiquant en<br />
Wallonie les techniques intégrées (Zusammenschluss<br />
von Obstbauern, die integrierte<br />
Techniken praktizieren – Gawi)<br />
Philippe Marc<br />
T. : 04 / 379.23.36 – @ : asblgawi@asblgawi.com<br />
Profruit<br />
Frédéric Daguené<br />
T. : 04 / 377.12.70 – @ : profruit.asbl@skynet.be
Dossier Forschung<br />
Durch Pseudonomas<br />
Morsprunorum<br />
verursachte<br />
Schä<strong>de</strong>n auf einem<br />
Pflaumenbaum.<br />
Bei Pseudomonas syringae han<strong>de</strong>lt es sich<br />
um eine heterogene Bakterienart, die in<br />
über fünfzig Pathovaren unterteilt ist, und<br />
bei <strong>de</strong>nen es sich um Scha<strong>de</strong>rreger han<strong>de</strong>lt,<br />
die spezialisiert sind auf sehr diversifizierte<br />
Gemüse-, Obst-, Zierpflanzen- und<br />
Pflanzenarten in Großflächenkulturen. Die<br />
Pathovaren <strong>de</strong>r Pseudomonas syringae<br />
weisen meist ein begrenztes Spektrum an<br />
Wirtspflanzen auf, Pseudomonas syringae<br />
auch syringae aber bil<strong>de</strong>t eine Ausnahme,<br />
<strong>de</strong>nn diese Bakterienart kann erheblich<br />
zahlreiche unterschiedliche Arten angreifen.<br />
Diese Pathovaren haben sich im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung bestens an das Leben auf <strong>de</strong>r<br />
Oberfläche ihrer Wirtspflanze angepasst<br />
und bei rauen Klimabedingungen können<br />
sie ohne augenscheinliche Symptome auf<br />
ihrer Wirtspflanze leben. Fallen die Bedingungen<br />
für ihre Weiterentwicklung günstig<br />
aus, verursachen sie diverse Krankheiten in<br />
Obstgärten.<br />
Pseudomonas syringae ruft in Belgien häufig Probleme in Bir<br />
nen Kirschen und PflaumenObstwiesen hervor. Bei <strong>de</strong>n Birn<br />
bäumen sind das Absterben von Blütenknospen und Blüten<br />
rispen das größte Problem. Der Befall ist beson<strong>de</strong>rs auf jungen<br />
Bäumen schädlich, weil die Äste beschädigt wer<strong>de</strong>n können. Beim<br />
Kirschbaum führt Pseudomonas syringae zum Absterben <strong>de</strong>r Äste,<br />
sogar <strong>de</strong>s gesamten Baums. Diese Symptome haben die Verbrei<br />
tung <strong>de</strong>s SüßkirschNie<strong>de</strong>rstammanbaus in Belgien beeinträchtigt,<br />
weil ZwergVere<strong>de</strong>lungsunterlagen zu Unrecht verdächtigt wor<strong>de</strong>n<br />
waren. Der Befall am Obst vermin<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Produktionen<br />
und hemmt <strong>de</strong>n Anbau gewisser Sorten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nnoch geschätzten<br />
Sauerkirsche. Blattbefall wird mit Pilzbefall verwechselt, was dann<br />
zu unnötigen Pilzbehandlungen führt. Bei Pflaumenbäumen ist<br />
häufig zu beobachten, dass Pseudomonas syringae hauptsächlich<br />
das Absterben <strong>de</strong>r Knospen sowie Baumkrebs hervorruft.<br />
Die in <strong>de</strong>n Obstwiesen<br />
durch Pseudomonas syringae<br />
verursachten Krankheiten<br />
Problemstellung von<br />
Pseudomonas syringae in<br />
Obstgärten<br />
In wissenschaftlichen Schriften über diese<br />
Pflanzenarten sind bereits drei Pathovaren<br />
beschrieben wor<strong>de</strong>n, nämlich die<br />
syringae (Kirschbaum, Birnbaum, Pflaumenbaum),<br />
morsprunorum Rasse 1 und<br />
Rasse 2 (Kirschbaum, Pflaumenbaum) und<br />
avii (Süßkirsche). Bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
in Betracht gezogenen Obstkulturen sind<br />
mehrere Bakterienstämme <strong>de</strong>r Pseudomonas<br />
syringae anzutreffen und diverse<br />
Organe können ihren Angriffen ausgesetzt<br />
sein (Knospen, Blüten, Blätter, Früchte,<br />
Stiele, Äste und Stamm). Zahlreiche Fragen<br />
zur Vielfalt und zur präzisen Pathogenität<br />
<strong>de</strong>r in Europa auf diesen Kulturen angetroffenen<br />
Bakterienstämme bleiben bisher<br />
unbeantwortet. Diese Angaben fehlten für<br />
Wallonien gänzlich. Dennoch heben die<br />
Seltenheit, die Umweltunverträglichkeit<br />
und die begrenzte Wirksamkeit <strong>de</strong>r zugelassenen<br />
chemischen Bekämpfungsmittel<br />
(Kupfersalze) sowie die vom Wallonischen<br />
Zentrum für Agrarforschung (CRA-W)<br />
festgestellten Tatsache, dass in Obstgärten<br />
Bakterienstämme vorhan<strong>de</strong>n sind, die<br />
gegenüber diesen Kupfersalzen äußerst<br />
resistent sind, die Notwendigkeit einer<br />
besseren Vorbeugung gegen diese Krankheiten<br />
sowie die Notwendigkeit innovativer<br />
und Umwelt schonen<strong>de</strong>r Bekämpfungsmaßnahmen<br />
hervor, die <strong>de</strong>m mo<strong>de</strong>rnen<br />
Konzept <strong>de</strong>r nachhaltigen Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s wallonischen Obst- und Gartenbaus<br />
angepasst sind. Wirksame Auf<strong>de</strong>ckung und<br />
Forschungsarbeiten, die auf eine verbesserte<br />
Sortenresistenz bzw. auf biologische<br />
Bekämpfungsmaßnahmen abzielen, müssen<br />
sich fundierte biologische und ökologische<br />
Kenntnisse <strong>de</strong>r aggressivsten Scha<strong>de</strong>rreger<br />
und auf ihre präzise I<strong>de</strong>ntifikation beruhen.<br />
Bei <strong>de</strong>n während zehn Jahren durchgeführten<br />
Forschungsarbeiten, die mit Unter-<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
stützung <strong>de</strong>r Wallonischen Region in <strong>de</strong>r<br />
Abteilung Biotechnologie <strong>de</strong>s CRA-W durchgeführt<br />
wor<strong>de</strong>n sind, hat man diese Themen<br />
nicht außer Acht gelassen. Dank dieser<br />
Arbeiten hat man neue Erkenntnisse über<br />
die wallonischen Populationen gewinnen<br />
können. Sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
europäischen Projektes Cost 873 über bakterielle<br />
Erkrankungen von Steinobstarten fortgesetzt.<br />
Die Abteilung Biotechnologie <strong>de</strong>s<br />
CRA-W hat in <strong>de</strong>r Tat aufgrund <strong>de</strong>r in Wallonien<br />
durchgeführten Arbeiten die Position<br />
<strong>de</strong>s Initiators und lea<strong>de</strong>rs für eine spezifische<br />
Aufgabe übernommen, die darauf abzielt die<br />
Studie europaweit auszubauen. Die an dieser<br />
Arbeit interessierten assoziierten Län<strong>de</strong>r<br />
sind Belgien, die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, das Vereinigte<br />
Königreich, Deutschland, Polen, die Tschechische<br />
Republik, Ungarn, Slowenien, Lettland,<br />
Litauen und die Türkei.<br />
Eine Kampagne zwecks<br />
Isolierung in wallonischen<br />
Obstgärten<br />
Sammlungen von mehreren hun<strong>de</strong>rten<br />
Isolaten von Pseudomonas syringae sind<br />
anhand von Erkundungen in Obstgärten in<br />
Wallonien aufgestellt wor<strong>de</strong>n. Die angetroffenen<br />
Symptome waren sehr verschie<strong>de</strong>nartig<br />
und häufig: Erkrankungen am<br />
Stamm, an Ästen, Knospen, Infloreszenzen,<br />
Blätter und Obst. Die I<strong>de</strong>ntifizierung von<br />
Stämmen hat ergeben, dass in Wallonien<br />
Pathovare syringae und morsprunorum<br />
Rasse 1 und Rasse 2, aber auch nicht klassierbare<br />
Bakterienstämme in Pathovaren<br />
<strong>de</strong>r für diese Kulturen bekannten Pseudomonas<br />
syringae bestehen.<br />
Nützliche Informationen über<br />
die interne Heterogenität von<br />
Pathovaren und ihre Virulenz<br />
Phänotyische und genetische Charakterisierungen<br />
sowie Virulenztests haben ergeben,<br />
dass es sich bei <strong>de</strong>n Pathovaren morsprunorum<br />
Rasse 1 und Rasse 2, obwohl klar<br />
unterschiedlich, um relativ homogene<br />
Scha<strong>de</strong>rreger han<strong>de</strong>lt. Der sehr heterogene<br />
Photo : Valérie Gilbert<br />
Genetische<br />
Abdrücke<br />
von zweiundzwanzig<br />
wallonischen<br />
Isolaten <strong>de</strong>r<br />
Pseudomonas<br />
syringae.<br />
Pathovar syringae umfaßt auf Birnbaum,<br />
Pflaumenbaum o<strong>de</strong>r Kirschbaum spezialisierte<br />
Bakterienstämme. Auf verschie<strong>de</strong>nen<br />
Organen sind sehr virulente Bakterienstämme<br />
erkannt wor<strong>de</strong>n. Die Virulenz<br />
von Pseudomonas syringae Bakterienstämmen,<br />
die in <strong>de</strong>n bekannten Pathovaren,<br />
insbeson<strong>de</strong>re auf Knospen und Blüten von<br />
Birnbäumen nicht klassifizierbar sind, ist<br />
festgestellt wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Entwicklung neuer<br />
I<strong>de</strong>ntifikationstechniken<br />
Bakterien allgemein und die Pathovaren <strong>de</strong>r<br />
Pseudomonas syringae insbeson<strong>de</strong>re sind<br />
schwer i<strong>de</strong>ntifizierbare Organismen. Dank<br />
<strong>de</strong>r Charakterisierungen von Bakterienstämmen<br />
hat das CRA-W Tests ausarbeiten können,<br />
die diese I<strong>de</strong>ntifikationen erleichtern.<br />
Diese Tests beziehen sich auf die spezifische<br />
Produktion sekundärer Stoffwechselprodukte,<br />
die entwe<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Virulenz, wie z.<br />
B. syringomycine und syringopeptine Phytotoxine,<br />
o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r ökologischen Anpassung<br />
<strong>de</strong>r Stämme an ihr Habitat, wie Si<strong>de</strong>rophore<br />
Pyoverdine und Yersiniabactine, die <strong>de</strong>r<br />
Bakterie dazu dienen, das für das Leben auf<br />
<strong>de</strong>r Pflanze notwendige Eisen aufzufangen<br />
sowie als biologische Waffe gegen an<strong>de</strong>re<br />
Mikroorganismen intervenieren. Dank genetischer<br />
Analysen erhält man sehr schnell<br />
einen genetischen Abdruck für ein neues Isolat<br />
und kann ihn somit im Verhältnis zu <strong>de</strong>n<br />
bekannten Referenzen klassifizieren (innerhalb<br />
eines Pathovars, in einer genetischen<br />
Untergruppe innerhalb eines Pathovars o<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>n nicht-klassifizierbaren Stämmen in<br />
einem Pathovar). Vier genetische Tests <strong>de</strong>s<br />
Typs Polymerase Chain Reaction (PCR) eröffnen<br />
neue Perspektiven für die direkte Detektion<br />
ohne Reinigung und die I<strong>de</strong>ntifikation<br />
<strong>de</strong>r Pathovaren syringae, avii und morsprunorum<br />
Rasse 1 und Rasse 2, die potentiell in<br />
Obstgärten anzutreffen sind. Mehrere Tests<br />
<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikationstests haben auch für die<br />
I<strong>de</strong>ntifizierung von Stämmen <strong>de</strong>r Pseudomonas<br />
syringae auf diversen Wirtspflanzen,<br />
wie Bohnen, Getrei<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kastanienbaum<br />
Vorteile zu bieten.<br />
Zukunftsaussichten zwecks<br />
Weiterentwicklung von<br />
Bekämpfungsmaßnahmen<br />
Die neuen I<strong>de</strong>ntifikationstests erweisen<br />
sich bei <strong>de</strong>r Diagnose als nützlich, außer<strong>de</strong>m<br />
eröffnen sie auch neue Perspektiven<br />
bei <strong>de</strong>r Vorbeugung, die nach wie vor<br />
eine ausschlaggeben<strong>de</strong> Abwehrmöglichkeit<br />
gegen Bakterien darstellt. Diese Tests<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
Photo : Alain Bultreys<br />
recherche<br />
Kirschbaum getötet von Pseudomonas<br />
syringae pv. morsprunorum Rasse 1.<br />
ermöglichen es z. B. die Aufspürung von<br />
Krankheitserregern in Baumschulen ins<br />
Auge zu fassen. Ebenso eröffnen präzise<br />
Informationen über sehr virulente Stämme<br />
und ihre Anpassung an ihre Wirtspflanze<br />
die Möglichkeit, für je<strong>de</strong> Kultur und je<strong>de</strong>s<br />
Organ die zu berücksichtigen<strong>de</strong>n Stämme,<br />
die auf die biologische Bekämpfung bzw.<br />
die Sortenresistenz ausgerichteten Forschungsprogramme<br />
klar zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />
Bei Mitarbeitern aus neun europäischen<br />
Län<strong>de</strong>rn ist das Interesse für diese Herangehensweise<br />
geweckt wor<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n<br />
versuchen, je nach ihren jeweiligen Möglichkeiten,<br />
in ihren jeweiligen Län<strong>de</strong>rn vergleichbare<br />
Informationen zu Kirschbäumen<br />
und Pflaumenbäumen zu erhalten. Mit diesen<br />
Daten <strong>de</strong>nkt man diesen Krankheitserregern<br />
europaweit und global zu begegnen.<br />
a. bultreys, v. Gilbert und f. leGros, Cra-w<br />
Weitere Informationen<br />
Département Biotechnologie, CRAW<br />
(Abteilung Biotechnologie)<br />
, chaussée <strong>de</strong> Charleroi – 0 0 Gembloux<br />
Alain Bultreys<br />
T. : 0 1 / .7 .<br />
@ : bultreys@cra.wallonie.be<br />
Division <strong>de</strong> la Recherche, du Développement<br />
et <strong>de</strong> la Qualité, DGA (Division Forschung,<br />
Entwicklung und Qualität, GD Landwirtschaft)<br />
Direction <strong>de</strong> la Recherche<br />
(Direktion Forschung)<br />
Ilot SaintLuc<br />
1 , chaussée <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />
Anne Pourtois<br />
T.: 0 1 / . .<br />
@ : a.pourtois@mrw.wallonie.be
Das Wachstum <strong>de</strong>r Industrie für landwirtschaftlich erzeugte Brennstoffe und die massive<br />
Zufuhr ihrer Nebenprodukte auf <strong>de</strong>m Rohstoffmarkt, die zur Tierfütterung bestimmt sind,<br />
bringen für die Sektoren <strong>de</strong>r Tierproduktion und –ernährung, welche die ersten Kun<strong>de</strong>n von<br />
Großflächenkulturen sind, aus wirtschaftlicher Sicht (Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsströme und<br />
<strong>de</strong>r Rohstoffpreise) sowie aus ernährungstechnischer Sicht (Qualität und Quantität verfügbarer<br />
Nebenprodukte) neue Gleichgewichtsverhältnisse mit sich. Diese Situation bietet<br />
sich also dazu an, sich Fragen über ein mögliches Zusammenwirken zwischen <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
„Pflanzen“ und <strong>de</strong>r Produktionskette „Viehzucht“ zu stellen.<br />
Nachstehen<strong>de</strong>r Text behan<strong>de</strong>lt die Leitgedanken eines Kolloquiums mit <strong>de</strong>m Titel „Produktionszweig<br />
Pflanzen, Produktionszweig Viehzucht: eine Partnerschaft, bei <strong>de</strong>r es nur Gewinner<br />
gibt, Mai 007“ (Filière végétale, filière animale: un partenariat gagnant-gagnant) sowie<br />
die Aktualisierung <strong>de</strong>r Angaben angesichts <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Rohstoffmärkte.<br />
Die Auswirkungen landwirtschaftlich<br />
erzeugter Brennstoffe<br />
Wird es eine Partnerschaft<br />
zwischen <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
„Pflanzen“ und <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
„Viehzucht“ geben?<br />
Bisher, so stellt Olivier Lapierre, Direktor<br />
<strong>de</strong>s Studien- und Forschungszentrums zur<br />
Wirtschaftlichkeit und Organisation von<br />
Tierproduktionen (Centre d’étu<strong>de</strong> et <strong>de</strong><br />
recherche sur l’économie et l’organisation<br />
<strong>de</strong>s productions animales) fest, haben<br />
die Sektoren „Viehzucht“ und „Pflanzen“<br />
ihre Strategien kaum abgesprochen und<br />
<strong>de</strong>r Markt hat <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r einen und<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn im Allgemeinen eine Richtung<br />
gegeben. In Wallonien hat Silvina Dantas<br />
Pereira, Projektleiter beim Wallonischen<br />
Produktionsberater „Großflächenkulturen“<br />
(conseil <strong>de</strong> Filières Gran<strong>de</strong>s cultures) diese<br />
mangeln<strong>de</strong> Absprache und mangeln<strong>de</strong>n<br />
vertraglichen Festlegungen zwischen <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Sektoren bestätigt.<br />
Für Olivier Lapierre jedoch wer<strong>de</strong>n die<br />
Erfor<strong>de</strong>rnisse in puncto Umwelt und Energie<br />
im Verhältnis zur Vergangenheit große<br />
Än<strong>de</strong>rungen mit sich bringen. Nicht zuletzt<br />
wird die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher<br />
Produktionsketten in Zukunft<br />
auch von <strong>de</strong>r Rentabilität an<strong>de</strong>rer Produktionszweige<br />
abhängen.<br />
Damit <strong>de</strong>r Produktionszweig Biobrennstoff<br />
einträglich wird, muss <strong>de</strong>r Tiersektor die<br />
Nebenprodukte bestmöglich verwerten<br />
(Rapsölkuchen, Getrei<strong>de</strong>treber, Glycerin,<br />
usw.) Umso mehr, als die Zulieferungen und<br />
<strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>preis aufgrund <strong>de</strong>r Konkurrenz,<br />
die zwischen <strong>de</strong>r menschlichen Ernährung,<br />
<strong>de</strong>r Tierfütterung und <strong>de</strong>r Bioener-<br />
gie besteht, Än<strong>de</strong>rungen ausgesetzt sein<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies wirft zu<strong>de</strong>m Fragen auf bei<br />
<strong>de</strong>n Produktionszweigen, die sich <strong>de</strong>r differenzierten<br />
Qualität verschrieben hatten,<br />
und Getrei<strong>de</strong> als <strong>de</strong>n Hauptbestandteil<br />
<strong>de</strong>r Tagesration <strong>de</strong>r Tiere in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
gerückt hatten, zum Teil als Antwort<br />
auf die Erwartungen <strong>de</strong>r Verbraucher im<br />
Bereich Sicherheit, Unschädlichkeit und<br />
Rückverfolgbarkeit.<br />
Die Rückverfolgbarkeit und Unschädlichkeit<br />
von Nebenprodukten sind ebenfalls ein<br />
ständiges Anliegen für Nahrungsmittelhersteller,<br />
die Strategien zur Selbstkontrolle<br />
und Analyse potentieller Gefahren entwickelt<br />
haben. Yvan Dejaegher, Direktor <strong>de</strong>s<br />
Berufsverbands <strong>de</strong>r Hersteller von Kraftfutter<br />
für Tiere (Association professionnelle<br />
<strong>de</strong>s fabricants d’aliments concentrés pour<br />
animaux) stellt sich ebenfalls Fragen über<br />
die Qualität von Proteinen (Bekömmlichkeit<br />
und Zusammensetzung von Aminosäuren)<br />
<strong>de</strong>r Nebenprodukte.<br />
Kurz - eines leuchtet ein, es gibt weiterhin<br />
viel Unsicherheit. Für Yves Schenkel (CRA-<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
W), Vorsitzen<strong>de</strong>r vom Regionalen Team Biomasse<br />
Energie (Equipe régionale biomasse<br />
énergie) muss unsere Gesellschaft wegen<br />
<strong>de</strong>s beschleunigten Klimawan<strong>de</strong>ls, <strong>de</strong>s<br />
Aufbrauchs von fossilen Energien und <strong>de</strong>n<br />
Erwartungen <strong>de</strong>r Gesellschaft (hochwertige,<br />
funktionelle und gesun<strong>de</strong> Nahrungsmittel,<br />
Umweltschutz) ihr Verhalten än<strong>de</strong>rn.<br />
Für Dirk Lips, Professor an <strong>de</strong>r KUL und Mitglied<br />
<strong>de</strong>s Zentrums für Ethik in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Agrarwirtschaft, Biologie und Umwelt<br />
(Centre d’éthique en matière d’agronomie,<br />
<strong>de</strong> biologie et d’environnement) werfen<br />
diese zu raschen Entwicklungsphasen, die<br />
zu oft mit kurzfristigen Perspektiven einhergehen,<br />
für Erzeuger, die ihre Investitionen<br />
auf min<strong>de</strong>stens 20 Jahre begrün<strong>de</strong>n<br />
müssen, Probleme auf, „Wir leben nicht<br />
mehr in einer Welt <strong>de</strong>r Gewissheit“.<br />
Um hier Abhilfe zu schaffen, drängt es sich<br />
auf, die festgelegten Prinzipien in Frage zu<br />
stellen, um Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Mentalitäten<br />
und in <strong>de</strong>r Politik zu bewirken, sowie interessante<br />
Innovationen weiterzuentwickeln<br />
und ein leistungsfähiges System für die<br />
Übermittlung von Kenntnissen aufzubauen,<br />
damit unsere Landwirtschaft zu einer Landwirtschaft<br />
<strong>de</strong>r (Er)Kenntnisse avanciert.<br />
Nebenprodukte:<br />
Menge und Qualität<br />
Morgen stehen <strong>de</strong>r Tierfutterindustrie<br />
erhebliche Tonnagen Nebenprodukte zur<br />
Verfügung. Dies wird unweigerlich Fragen<br />
in Zusammenhang mit ihrer Qualität und<br />
Quantität aufwerfen, die man <strong>de</strong>r Ration <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nen Tierarten hinzufügen kann.<br />
Für Pascal Leroy, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Produktionskette<br />
Rindfleisch können diese Nebenprodukte<br />
eine Gelegenheit darstellen, um<br />
unsere Abhängigkeit gegenüber importierten<br />
Proteinen zu reduzieren. Doch, so<br />
fährt er fort, müssen diese Nebenprodukte<br />
von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Tierkategorien verwertet<br />
wer<strong>de</strong>n können. Dazu Yves Beckers,<br />
Professor an <strong>de</strong>r Fakultät <strong>de</strong>r Universität<br />
<strong>de</strong>r Agrarwissenschaften Gembloux „Man<br />
darf bei <strong>de</strong>n Tieren, vor allem bei Rin<strong>de</strong>rn,<br />
nicht die Fähigkeit unterschätzen, Nebenprodukte<br />
zu verwerten“.<br />
Alain De Bruyn, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Filière porcine<br />
<strong>wallonne</strong> (Wallonische Schweinefleischpro-<br />
duktion) stellt sich Fragen zum negativen<br />
Image, das diese Nebenprodukte, insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>n Produktionsketten für differenzierte<br />
Qualität, bescheren könnten. Für Eric<br />
Walin, Direktor <strong>de</strong>r SCAR sollte man <strong>de</strong>m<br />
Verbraucher nichts verbergen. Es gilt proaktiv,<br />
also vorausschauend zu han<strong>de</strong>ln und<br />
<strong>de</strong>n Verbraucher zu informieren sowie ihm<br />
zu beweisen, dass es sich bei diesen Nebenprodukten<br />
um Rohstoffe (wie alle an<strong>de</strong>ren<br />
Rohstoffe) han<strong>de</strong>lt. „Derzeit, und wie dies<br />
schon in <strong>de</strong>r Vergangenheit <strong>de</strong>r Fall war, verwerten<br />
Nutztiere große Mengen industrieller<br />
Nebenprodukte. Diese wer<strong>de</strong>n sich sicherlich<br />
in Zukunft verän<strong>de</strong>rn, doch, vorab stellt<br />
sich ihrer Verwertung durch Tiere nichts in<br />
<strong>de</strong>n Weg“, so Yves Beckers.<br />
Sektor Pflanzen und<br />
Biokraftstoffe<br />
Allein Europa stellt Biobrennstoffe aus<br />
Getrei<strong>de</strong>, Mais ausgenommen, her. Jean-<br />
Pierre Destain, Präsi<strong>de</strong>nt Jean-Pierre<br />
Destain, dsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Wallonischen Produktionsberaters<br />
„Großflächenkulturen“,<br />
weist darauf hin, dass Spezialisten davon<br />
ausgehen, dass diese Nachfrage nicht die<br />
Ursache <strong>de</strong>s aktuellen Drucks auf <strong>de</strong>m<br />
Markt ist, weil nur 1 bis 2 % <strong>de</strong>r 1 2 % <strong>de</strong><br />
Getrei<strong>de</strong>sorten zu diesem Zweck genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n und dass diese Nachfrage auf <strong>de</strong>m<br />
Weltmarkt keinen allzu großen Druck hervorrufen<br />
wird. Nichts<strong>de</strong>stotrotz wird <strong>de</strong>r<br />
Bedarf an Getrei<strong>de</strong> in Wallonien Walloniefür<br />
Biobrennstoff-Fabriken auf annähernd<br />
700.000 Tonnen geschätzt, davon wür<strong>de</strong>n<br />
100.000 bis 150.000 von wallonischen<br />
Händlern beliefert.<br />
Heute schon importiert Belgien bereits<br />
annähernd 50 % seines Bedarfs an Getrei<strong>de</strong>.<br />
Demzufolge kann je<strong>de</strong>r neue Absatzmarkt<br />
sich nur durch Importe o<strong>de</strong>r eine Verschiebung<br />
eines an<strong>de</strong>ren Absatzmarktes und<br />
anschließen<strong>de</strong> Importe ein<strong>de</strong>cken.<br />
Mit welchen Än<strong>de</strong>rungen ist in<br />
unseren Regionen zu rechnen?<br />
Für Alain Masure vom FWA ist es schwierig,<br />
das Ausmaß <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen vorherzusehen,<br />
<strong>de</strong>r Wettbewerb zwischen Nahrungsmittel-<br />
und Energieproduktion wird<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />
CRA-W<br />
die Preise für Nahrungsmittel unweigerlich<br />
anheben. Man weiß nicht, wie die Landwirte<br />
auf diese Entwicklung reagieren wer<strong>de</strong>n.<br />
Laut Bernard Bodson (FUSAGx) hatte man<br />
für die Vegetationsperio<strong>de</strong> 2006 gera<strong>de</strong><br />
etwas mehr Getrei<strong>de</strong> gesät und manche<br />
Wei<strong>de</strong>brachen waren zu Energiebrachen<br />
gewor<strong>de</strong>n. Die Tatsache, dass 2007 die<br />
Pflicht Brachen anzulegen, entfiel sowie<br />
die Reduzierung von mit Rüben angebauten<br />
Flächen haben zu einer konsequenten<br />
Vermehrung <strong>de</strong>r mit Wintergetrei<strong>de</strong><br />
eingesäten Flächen (um beinahe<br />
20.000 ha) geführt. Bei Raps sind die<br />
Anbauflächen, wegen <strong>de</strong>r enttäuschen<strong>de</strong>n<br />
Erträge 2007 und schlechter Raps-Preise<br />
im Herbst zurückgegangen. Jean Wart, von<br />
<strong>de</strong>r Genossenschaft SCAM, erklärt, dass<br />
die Än<strong>de</strong>rungen erst mit <strong>de</strong>n nächsten Einsaaten<br />
2008, u.a. mit Rapsflächen, die sich<br />
außerhalb <strong>de</strong>s traditionellen Anbaugebiets<br />
aus<strong>de</strong>hnen wer<strong>de</strong>n, spürbar wer<strong>de</strong>n.<br />
BioWanze<br />
Es ist vorgesehen, dass die Fabrik mit 85%<br />
Getrei<strong>de</strong> und 15% Rüben funktionieren<br />
wird. Sie wird auf ein originelles Verfahren<br />
zurückgreifen, das einen merklich höheren<br />
Energieanteil zulässt. In <strong>de</strong>r Tat, nur die<br />
Stärke <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s wird beim Herstellungsverfahren<br />
von Bioethanol vorkommen.<br />
Die Kleie und das Gluten <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s,<br />
die zuvor abgetrennt wor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n<br />
in an<strong>de</strong>rn Marktlücken verwertet (Sylvie<br />
Decaigny, BioWanze).<br />
text zusammenGestellt von niCole<br />
bartiaux-thill (Cra-w),<br />
silvina dantas Pereira<br />
und Jean-Pierre <strong>de</strong>stain (fwGC),<br />
in zusammenarbeit mit yves sChenkel<br />
(Cra-w), bernard bodson<br />
und yves beCkers (fusaGx).<br />
Weitere Informationen<br />
Département Productions et Nutrition<br />
animales (Abteilung Tierproduktionen<br />
und –ernährung)<br />
Nicole BARTIAUXTHILL<br />
Inspecteur général scientifique<br />
(Wissenschaftlicher Generalinspektor)<br />
, rue <strong>de</strong> Liroux<br />
0 0 Gembloux<br />
Tél. : 0 1 / . 7.71<br />
@ : bartiaux@cra.wallonie.be<br />
7
„ Der neue Honig<br />
ist da“<br />
In diesem Juni, die Tage <strong>de</strong>r<br />
Offenen Tür <strong>de</strong>r Bienenstän<strong>de</strong><br />
In diesem Monat öffnen an die zwanzig wallonische Imker ihre Pforten. Sie möch<br />
ten <strong>de</strong>n Besuchern ihren Beruf, ihr Fachwissen und ihre Produktion näher bringen.<br />
Diese Veranstaltung bietet die Gelegenheit<br />
die faszinieren<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r Bienen, ihre<br />
Rolle bei <strong>de</strong>r Bestäubung von Pflanzen, die<br />
verschie<strong>de</strong>nartigen Honiggeschmäcker<br />
sowie Bienenwachs, Bienenharz und Gelée<br />
royale zu ent<strong>de</strong>cken.<br />
Doch diese Veranstaltung bietet auch eine<br />
Gelegenheit Männer und Frauen zu treffen,<br />
die glücklich sind sich über ihre Begeisterung<br />
auszutauschen und die sich <strong>de</strong>r Aufgabe<br />
bewusst sind, die sie beim aktuellen<br />
Umweltmanagement übernehmen können.<br />
Die Apaq-W hat bereits vor einigen<br />
Jahren eine Kampagne gestartet, die<br />
sich zum Ziel gesetzt hat, <strong>de</strong>n Verbrauchern<br />
an <strong>de</strong>n Verkaufsstellen ein<br />
leicht erkennbares Erzeugnis zu präsentieren,<br />
das für ein Geschmacks-<br />
und Farbenimage steht. Somit geben<br />
die wallonischen Erzeuger ihren<br />
Honig auf zwei Arten an:<br />
Zum einen ist er mit einem Metall<strong>de</strong>ckel<br />
und einem Papierbändchen<br />
versehen, das die Aufschrift Miel<br />
Wallon trägt. Nur die Honigerzeugnisse,<br />
<strong>de</strong>ren Feuchtigkeitsgehalt<br />
unter 18 % (für eine bessere<br />
Lagerung) liegt, sind <strong>de</strong>rart<br />
gekennzeichnet.<br />
Zum an<strong>de</strong>rn, ein Glas mit fünfeckigen<br />
Formen und einem Etikett,<br />
das ihn als eingetragene Marke<br />
Perle du Terroir kennzeichnet. Nur<br />
die Honigerzeugnisse, die einem<br />
in Bezug auf die kennzeichneten<br />
Produktionsnormen strikten Lastenheft<br />
entsprechen, sind <strong>de</strong>rart<br />
gekennzeichnet.<br />
Liste <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Erzeuger<br />
www.apaqw.be<br />
Zusätzliche Informationen<br />
JeanPaul Rolland<br />
T. : 0 1 / .17.00<br />
@ : j.p.rolland@apaqw.be<br />
L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8
Neues vom Büchermarkt<br />
daniel lanteir, bibliothekar<br />
Nachstehend einige unter <strong>de</strong>n Neuzugängen <strong>de</strong>r Bibliothek ausgewählte Bücher<br />
Märkte für landwirtschaftlich<br />
nutzbare<br />
Immobilien in Belgien:<br />
Austauschmechanismen<br />
und Preisgestaltung<br />
CHEVEAU T., Université <strong>de</strong><br />
Liège, Faculté <strong>de</strong>s Sciences,<br />
département <strong>de</strong> Géographie,<br />
Liège, 007, 1 0 S.<br />
Ziel dieser Arbeit ist es in einem<br />
Zeit-Raum-Ansatz die Mechanismen<br />
ausfindig zu machen, die<br />
<strong>de</strong>n Verkauf von landwirtschaftlich<br />
nutzbaren Grundstücken in<br />
Belgien sowie die Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Wertbildung regeln. Um diesem<br />
Ziel näher zu kommen ist man<br />
von einigen Fragen als Ansatz<br />
ausgegangen, nämlich in welchem<br />
Zusammenhang erfolgt<br />
<strong>de</strong>r Verkauf von landwirtschaftlichen<br />
Grundstücken in Belgien?<br />
Wie haben sich diese Verkäufe<br />
im Laufe <strong>de</strong>r Zeit überhaupt entwickelt?<br />
Welche Auswirkungen<br />
haben diese Entwicklungen auf<br />
<strong>de</strong>n Raum? Wie entstehen Preise<br />
von landwirtschaftlichen Grundstücken<br />
und ist es möglich Einfluss<br />
auf diese Gestaltung zu nehmen?<br />
Weitere Informationen<br />
Landwirtschaftlich<br />
erzeugte Brennstoffe<br />
und Aufzucht: Vorteil<br />
o<strong>de</strong>r Bedrohung für<br />
Wie<strong>de</strong>rkäuer?<br />
COULOMB C., Institut <strong>de</strong><br />
l’Élevage, département Économie,<br />
Coll. Le dossier Économie<br />
<strong>de</strong> l’Élevage n° 7 , Paris,<br />
décembre 007, 0 S.<br />
Landwirtschaftlich erzeugte<br />
Brennstoffe sind heute topaktuell.<br />
Der Viehzuchtsektor wird<br />
regelmäßig an <strong>de</strong>n Vorteil erinnert,<br />
<strong>de</strong>n er hätte, wenn er diese<br />
Energiekulturen sowie die mit<br />
ihnen zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />
Nebenprodukte weiterentwickeln<br />
wür<strong>de</strong>. Dieses Werk möchte ein<br />
neues Licht auf das Wesen und<br />
die Be<strong>de</strong>utung dieser Produktionskette<br />
in Frankreich sowie auf<br />
ihren europäischen und weltweiten<br />
Zusammenhang, auf mögliche<br />
Entwicklungen sowie auf die<br />
Strategien von Beteiligten werfen.<br />
Es umreißt ebenfalls die Auswirkungen,<br />
welche diese Projekte und<br />
die Zukunft von landwirtschaftlich<br />
erzeugten Brennstoffen auf<br />
Zuchtmetho<strong>de</strong>n haben könnten.<br />
Bibliothek <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft<br />
1 , ch. <strong>de</strong> Louvain – 000 Namur<br />
Je<strong>de</strong>n Werktag geöffnet von 10 Uhr bis 12 Uhr, von 14 Uhr bis 15 Uhr<br />
(Leihfrist: 15 Tage).<br />
T. : 0 1 / . .1 – F. : 0 1 / . .<br />
@ : d.lanteir@mrw.wallonie.be<br />
Erneuerbare Energien<br />
und Landwirtschaft:<br />
Perspektiven und praktische<br />
Lösungen<br />
PELLECUER B., éditions France<br />
agricole, Coll. Comprendre,<br />
Paris, 007, 1 S.)<br />
Klimawan<strong>de</strong>l und die Bereitstellung<br />
erneuerbarer Energien<br />
sind zwei in unserer Zeit<br />
aufkommen<strong>de</strong> Anliegen. Das<br />
synthetische, jedoch vollständige<br />
Erzeugnis birgt verschie<strong>de</strong>ne<br />
Quellen erneuerbarer<br />
Energien, politische Optionen,<br />
technische und wirtschaftliche<br />
Ansätze, Risiken und Gelegenheiten,<br />
insbeson<strong>de</strong>re für Land-<br />
und Forstwirte, bei <strong>de</strong>nen es sich<br />
um die wesentlichen verarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Betriebe von Biomasse<br />
han<strong>de</strong>lt, welche im Kampf gegen<br />
die Er<strong>de</strong>rwärmung potentiell an<br />
vor<strong>de</strong>rster Front stehen. Landwirte<br />
wer<strong>de</strong>n in ihrer dreifachen<br />
Eigenschaft als Erzeuger, Energieverbraucher<br />
und Bürger in <strong>de</strong>r<br />
öffentlichen Debatte darin ein<br />
Werkzeug zur Unterscheidungskraft<br />
und Bewertung <strong>de</strong>r Stellung<br />
fin<strong>de</strong>n, die sie in <strong>de</strong>r neuen,<br />
sich bereits abzeichnen<strong>de</strong>n wirtschaftlichen<br />
Ordnung nutzen<br />
können.<br />
L e s n o u v e l l e s fd ru üpj ra ihn r t e– m2 p. Vs i e– r t2e l j a h r 2 0 0 8<br />
e Verantwortlicher Herausgeber:<br />
Redaktionskomitee von Les Nouvelles:<br />
Clau<strong>de</strong> Delbeuck<br />
Frau Martine Leroux, Geneviève Minne<br />
14, ch. <strong>de</strong> Louvain<br />
et Anne-Françoise Piérard,<br />
B – 5000 Namur<br />
Herren Jean-Luc Matthieu, Gaëtan Frippiat, Hervé<br />
Hulet, Daniel Lanteir, Geoffroy Simonart, Jacques<br />
Les Nouvelles Früjahrausgabe<br />
2. Vierteljahr 2008<br />
Stévenne, Ewald Teller, Jean-Clau<strong>de</strong> Van Schingen.<br />
Vierteljahresschrift herausgegeben<br />
Drucklegung und Satz:<br />
von <strong>de</strong>r Generaldirektion Landwirtschaft Twogether & Partners<br />
Ilot Saint-Luc<br />
Produktion und Zusammenstellung, Allgemeine<br />
14, ch. <strong>de</strong> Louvain – 5000 Namur<br />
Koordination: Anne-Françoise Piérard<br />
T. : 081 / 64.94.11<br />
Korrekturlesen: Véronique Renaux<br />
@ : dga@mrw.wallonie.be<br />
Deutsche Übersetzung: t r i m e s t r e Irmgard 2 0 0 6Drese<br />
(Amel)<br />
http://agriculture.wallonie.be<br />
Dossier<br />
Einlagerung von Kartoffeln.<br />
Lagergebäu<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />
Wallonischen Region:<br />
Lage, Probleme bei<br />
Einlagerung und<br />
Empfehlungen, wirtschaftliche<br />
Aspekte<br />
RABIER F., RYCKMANS D.,<br />
Fiwap & CRAW, Gembloux,<br />
00 , 7 S.<br />
Diese Veröffentlichung möchte<br />
<strong>de</strong>m Kartoffelbauern die Gelegenheit<br />
bieten, sich ein genaueres<br />
Bild von <strong>de</strong>r Problemstellung rund<br />
um die Lagerung von Kartoffeln<br />
zu machen, in<strong>de</strong>m er Techniken<br />
und bestehen<strong>de</strong> Mittel kennenlernt,<br />
um seine Infrastruktur<br />
ggf. zu verbessern. Neben<br />
<strong>de</strong>n Ergebnissen einer Umfrage<br />
(2005-2006) über Lagerkapazitäten<br />
für Kartoffeln in Wallonien<br />
geht die Broschüre auf die<br />
wichtigsten Probleme ein, <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>r Landwirt gegenübersteht und<br />
zeigt vor allem auf, wie man ihnen<br />
vorbeugen und begegnen kann.<br />
Der letzte Teil <strong>de</strong>r Broschüre ist<br />
<strong>de</strong>n technisch-wirtschaftlichen<br />
Aspekten <strong>de</strong>r Einlagerung von<br />
Kartoffeln gewidmet und geht im<br />
Wesentlichen auf die Kosten ein,<br />
die beim Bau bzw. <strong>de</strong>m Umbau<br />
einer Lagerhalle entstehen.<br />
An dieser . Ausgabe wirkten mit:<br />
G. Bollen, A. Bultreys, JM Bouquaiux,<br />
L. Château, JM Cheval und die<br />
Produktionsberater wallonischer<br />
Produktionszweige „Tiere“,<br />
M.-F. Closset, J. Feron, V. Gilbert,<br />
A. Kaisen, D. Lanteir, F. Legros,<br />
J. Stévenne, E. Teller.<br />
Lediglich die Autoren haften<br />
für ihre Artikel.