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Vernetzungsprojekt Willisau

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Schülen<br />

Das Gebiet Schülen ist eine offene, durch Grasland geprägte Landschaft auf 750 – 850 m. ü.M.<br />

Heckenfragmente und Obst- und Feldbäume sind stellenweise noch vorhanden.<br />

Olisrüti - Mühletal – Christetal<br />

Diese Seitentäler der Enziwigger ziehen sich bis an die westliche Gemeindegrenze gegen Zell und<br />

Hergiswil hin. Eher sanfte Geländeformen gestatten intensive landwirtschaftliche Nutzung. Die vorherrschende<br />

Nutzung ist Wiesland, kleinere bis mittlere Ackerflächen in der Grössenordndung von<br />

1 – 3 ha kommen regelmässig vor. Verschiedene Wälder gliedern die Landschaft. Hochstammobst<br />

ist regelmässig vorhanden, meist konzentriert als Obstgärten in der Nähe der Betriebsgebäude. Viele<br />

Bäume sind überaltert und wenig gepflegt.<br />

Stadt <strong>Willisau</strong><br />

Im Gebiet des Städtchen befinden sich nur wenige naturnahe Elemente, welche für sich selber oder<br />

eine Vernetzung von Bedeutung wären. Die Läufe von Buch- und Enziwigger sind kanalisiert und die<br />

Raumverhältnisse lassen zur Zeit kaum eine Veränderung in Richtung Revitalisierung zu. Etwas<br />

besser sieht es bei der Seewag aus, welche zumindest im Gebiet Sänti eine gelungene naturnahe<br />

Gestaltung erhalten hat. Im Gebiet um die Kapelle St. Niklausen befindet sich ein wertvoller Trockenstandort,<br />

auf welchem sich dank kontinuierlicher Pflege ein abwechslungsreiches Mosaik von<br />

artenreichen Wald- und Wiesenbeständen etabliert hat.<br />

3.2 Beurteilung der Vernetzung<br />

Die drei Täler von Buchwigger, Enziwigger und Seewag, die sich in <strong>Willisau</strong> treffen, stellen die<br />

Hauptbarrieren dar für eine gute naturräumliche Vernetzung. Besonders ausgeprägt sind die Barrieren<br />

im Tal der Seewag gegen Menznau hin mit Siedlung, Strasse und Eisenbahn. Am geringsten<br />

sind die Einwirkungen der Rohrmattstrasse zu veranschlagen, hier herrschen deutlich geringere Verkehrsfrequenzen<br />

.<br />

So ziehen sich drei Hügelzonen vom Napf her Richtung dem Städtchen <strong>Willisau</strong> und werden dort von<br />

weiteren Geländekammern Richtung Alberswil, Gettnau und Grosswangen abgeschnitten.<br />

Auf den Kuppen zwischen den Tälern teilt sich die Landnutzung auf in Landwirtschaft und Wald ungefähr<br />

im Verhältnis 3 : 1 Innerhalb der landwirtschaftlich geprägten Zonen ist die Vernetzung als<br />

eher gering zu bezeichnen, jedoch mir einem grossen Potenzial zur Verbesserung. Die Karte des<br />

IST- Zustandes mit den aktuellen Objekten des Ökoausgleichs in der Landwirtschaft und den Objekten<br />

des Lebensrauminventars zeigt, dass naturnahe Flächen überall vorhanden sind und relativ gut<br />

über die Landschaft verteilt sind. Ebenfalls wird deutlich, dass viele mögliche Ökoausgleichsflächen<br />

nicht oder noch nicht angemeldet wurden, besonders auffällig bei Hecken. Dies steht wahrscheinlich<br />

auch mit dem Umstand im Zusammenhang, dass diese Elemente eine geringe Entschädigung auslösen.<br />

Die Zahl der Hochstamm-Obstbäume konnte sich nach markanten Rückgängen bis in die<br />

1980er Jahre in den letzten 15 Jahren in etwa halten. Allerdings kann festgestellt werden, dass viele<br />

Bestände überaltert sind.<br />

Bei den Wiesen im Ökoausgleich geht die Tendenz von wenig intensiven Wiesen zu extensiven Wiesen.<br />

Diese Tendenz ist zu begrüssen. Die Qualität der Ökowiesen hingegen ist fast durchwegs noch<br />

ungenügend. Eine sprunghafte Zunahme verzeichnen die zum Ökoausgleich angemeldeten standortgerechten<br />

Feldbäume. Tabelle 1 zeigt den Umfang des Ökoausgleiches in <strong>Willisau</strong>.<br />

Das Lebensrauminventar LRI von 1990 beschreibt für die damalige Gemeinde <strong>Willisau</strong> Land (ohne<br />

<strong>Willisau</strong> Stadt) insgesamt 25 Landschaftsräume, davon werden 15 als Räume mit dichtem Lebensraumverbund<br />

und 10 als Räume mit mässigem bis lückigem Verbund taxiert. Zu den letzteren gehören<br />

die Gebiete: Bösegg – Nollental; Neu First – Hofstetten – Badhus; Hoger – Lindenhof ; Ankenrain<br />

– Hohbüel – Olisrüti; Grundmatt – Widenmühle; Gunterswil – Ankenloch – Gross-Wellbrig;<br />

Chirchgraben – Ostergau; Ischlagmatt – Daiwil – Marchstein; Bunegg – Wellsberg – Ägerten; Büel –<br />

Lachenweid. Diese Beurteilung trifft unverändert zu.<br />

Vernetzungsachsen: Ein besonderes Augenmerk gilt der Achse Wigger Seewag– Ostergau - Tuetensee.<br />

Hier soll versucht werden, trotz gewisser Einschränkungen durch Strasse, Siedlung und Eisenbahn<br />

mit verschiedenen Massnahmen einen Wanderkorridor für die Ringelnatter zu schaffen.<br />

Dazu braucht es vermehrt naturnahe Bachufer, Krautsäume und Stillgewässer. Diese Ziele entsprechen<br />

den Bemühungen des Kantonalen Artenhilfsprogrammes Ringelnatter, in dem mittelfristig Verbindungskorridore<br />

zwischen der Wauwiler Ebene und dem Tal der kleinen Emme geschaffen werden<br />

sollen. In beiden Regionen kommt die Ringelnatter vor.<br />

<strong>Vernetzungsprojekt</strong> <strong>Willisau</strong> 10

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