Vernetzungsprojekt Willisau
Vernetzungsprojekt Willisau
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Ziel: Einige der vorhandenen Weiden weisen ein hohes ökologisches Potenzial auf, und könnten als<br />
ökologische Ausgleichselemente für die Vernetzung einen wichtigen Beitrag leisten. Ein Teil der Weiden,<br />
die sich aus standörtlicher Sicht eignen, sollen deshalb in Extensivweiden umgewandelt werden.<br />
Zu vermeiden ist die Beweidung von ungeeigneten, beispielsweise vernässten Böden.<br />
Besonderen Wert erlangen Extensivweiden in Kombination mit anderen Ausgleichselementen wie<br />
Gehölzstrukturen oder strukturreichen Waldrändern. Innerhalb oder am Rand der Weiden sollen<br />
gezielt Gebüschgruppen oder Einzelgebüsche aus Dornensträuchern gefördert werden. Zudem sind<br />
Kleinstrukturen wie Ast- oder Steinhaufen sehr erwünscht. Für den Weidebetrieb ist es wichtig, dass<br />
der Zeitpunkt der Beweidung und die Bestossungsdichte mit dem Pflanzenbestand in Einklang gebracht<br />
wird. Einsetzender Vergandung muss mit Mäharbeiten entgegnet werden.<br />
Zu den Grundbedingugen gehören: grösser 0.5 ha; keine Düngung; Standorte mit nachhaltig artenreichen<br />
Pflanzenbeständen (i.d.R. steil und trocken); Gebüschstrukturen aus Dornensträuchern, Ast-<br />
und Steinhaufen. Die Bestossung erfolgt in der Regel mit Rindvieh, Standweiden mit Schafen werden<br />
nicht toleriert. Die Beurteilung erfolgt durch die Arbeitsgruppe VP <strong>Willisau</strong>.<br />
Pflege: Extensive Weiden dürfen nicht zusätzlich gedüngt werden. Die Bestossung ist so zu regulieren,<br />
dass nie mehr als 80% des Pflanzenbestandes kurz abgeweidet werden. Extensive Weiden<br />
müssen über eine hohe Artenvielfalt oder eine hohe Strukturvielfalt verfügen. Ist dies heute noch<br />
nicht der Fall, können die Minimalbedingungen durch die Anlage von Strukturelementen (Anlegen<br />
von Ast- oder Steinhaufen, Aufkommenlassen von Rosenbüschen, Anpflanzen von Heckensträuchern,<br />
punktuelle Auszäunungen etc.) erfüllt werden. Das Aufkommen von Adlerfarn oder anderen<br />
Problempflanzen soll gezielt unterdrückt werden. Wenn nötig sind Säuberungsschnitte vorzunehmen.<br />
U6<br />
U7<br />
4.3.4 Säume<br />
Im Projektgebiet werden 200 Aren (100 a) neue Extensivweiden<br />
auf potenziell wertvollen Standorten eingerichtet. Aktueller<br />
Stand: 175 Aren.<br />
Alle (die Hälfte der) beim <strong>Vernetzungsprojekt</strong> angemeldeten<br />
Extensivweiden weisen pro Hektar mindestens 5 Strukturelemente<br />
(Dornensträucher, Ast- oder Steinhaufen) auf.<br />
Dient der Förderung von:<br />
Zauneidechse, Neuntöter,<br />
Grünspecht, Blutströpfchen,<br />
Wiesenpflanzen, Dornensträucher<br />
Allgemein: Säume entlang von Hecken, Waldrändern und Fliessgewässern sind wertvolle und bereichernde<br />
Lebensraumstrukturen. Aber auch entlang von Wegen oder innerhalb von extensiv genutzten<br />
Böschungen können sich wertvolle Saumbiotope ausbilden. Je nach Bodenverhältnissen<br />
entwickeln sich sehr unterschiedliche Vegetationsbilder. Für verschiedenste Kleintiere bieten solche<br />
Strukturen Grundlagen für Rückzug, Nahrung, Überwinterung usw. Diese Lebensräume gehören<br />
heute eindeutig zu den Mangelbiotopen im Gebiet.<br />
Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen Krautsäumen entlang von Hecken und Waldrändern<br />
und Säumen entlang von Fliessgewässern. Säume entlang von Gewässern entwickeln sich<br />
aufgrund der Vernässung zu sogenannten Spierstaudensäumen mit Spierstauden, Baldrian, Bachnelkwurz,<br />
Kohldistel, Blutweiderich und weiteren für diesen Lebensraum typischen Pflanzen. Diese<br />
Säume sind schon in einer Breite von 1m beidseits von Gewässern und feuchten Gräben wertvoll<br />
und zu fördern.<br />
<strong>Vernetzungsprojekt</strong> <strong>Willisau</strong> 26