Vernetzungsprojekt Willisau
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4.3.6 Waldränder<br />
Allgemein: Die Gemeinde <strong>Willisau</strong> umfasst eine Waldfläche von 1045 ha. Besondere Bedeutung<br />
kommt den Waldrändern zu. Dabei gilt es Struktur- und Artenvielfalt anzustreben. Krautsaum, vielfältiger<br />
Strauchgürtel sowie aufgelichtete und standortgerechte Bestockung in der waldrandnahen<br />
Baumschicht sind wichtige Kriterien. Der Mehrheit der Waldränder im Projektgebiet mangelt es gegenwärtig<br />
an Strukturvielfalt. Oft erfolgt der Wechsel zwischen den landwirtschaftlich genutzten Kulturen<br />
und dem Wald abrupt. Teilweise sind lückige Strauchschichten vorhanden, oder es dominieren<br />
schnellwachsende Gehölze wie Hasel und Eschen. Mit wenigen Ausnahmen fehlen Saumstrukturen.<br />
Ziel: Im Rahmen des <strong>Vernetzungsprojekt</strong>es sollen an gut besonnten Stellen mit Expositionen von<br />
Südost bis West gezielte Eingriffe erfolgen. Mit relativ geringem Aufwand können Strukturreichtum<br />
und Artenvielfalt gesteigert werden. Eine durchgehende, artenreiche Strauchschicht mit hohem Dornenstrauchanteil<br />
wird angestrebt. Die Waldränder sollen als wichtige Ausbreitungsachsen für Insekten,<br />
Vögel und Kleinsäuger dienen. Diese Funktion kann zusätzlich gefördert werden, wenn landseitig<br />
extensiv genutzte Säume angelegt werden. Waldrandaufwertungen können im Kanton Luzern im<br />
Rahmen des Projektes „Waldbau A“ finanziell unterstützt werden. Voraussetzungen dazu sind eine<br />
Vereinbarung zwischen dem Bewirtschafter und der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa).<br />
Dadurch werden finanzielle Beiträge in Abhängigkeit der Qualität und Menge des geschlagenen Holzes<br />
geregelt. Die Mindestgrösse solcher Flächen beträgt 5 Aren, zudem müssen sie gewisse Tiefenwirkung<br />
haben und sich von einem normalen Durchforstungseingriff deutlich abheben.<br />
Pflege: Mit forstlichen Eingriffen sind stufige und gebuchtete Waldränder anzustreben. Mit selektiver<br />
Gehölzpflege können langsamwachsende Sträucher und insbesondere Dornensträucher gefördert<br />
werden. Die Krautsäume dürfen jährlich einmal genutzt werden, dabei soll der Schnitt gestaffelt erfolgen.<br />
Falls Weidezäune vorhanden sind, müssen diese vor den Krautsaum zurückversetzt werden.<br />
Gleichzeitig mit forstlichen Eingriffen können Kleinstrukturen wie stehende und liegendes Totholz,<br />
Asthaufen oder Steinhaufen gefördert werden. Wichtig ist dabei, dass dazu nur waldeigene Materialien<br />
verwendet werden dürfen. Kleinstrukturen sollen wenn möglich an gut besonnten Stellen platziert<br />
werden.<br />
U 11<br />
Geeignete Waldränder werden auf einer Gesamtlänge von 2<br />
km (1 km) gezielt aufgewertet. Dabei entsteht ein gebuchteter<br />
oder gestufter Aufbau, sowie eine artenreiche Strauchschicht.<br />
4.3.7 Kleingehölze<br />
Dient der Förderung von: Feldhase,<br />
Fledermäusen, Zauneidechse,<br />
Wasserfrosch, Neuntöter,<br />
Grünspecht, Dornensträucher,<br />
Bäumen<br />
Allgemein: Hecken stellen wichtige Lebensräume und Vernetzungselemente dar, sind zudem aber<br />
auch prägende Landschaftselemente. Landschaftsräume können mit Hecken gegliedert werden. Sie<br />
bieten verschiedensten Tierarten Versteck, Nahrung, Nistgelegenheit und Wohnraum. Die ausgedehntesten<br />
Heckenzüge im Projektgebiet sind auf dem Willbrig und setzen sich von dort gegen Stettenbach<br />
( Gemeinde Grosswangen ) fort. Leider dominieren in den meisten Gehölzen im Gebiet<br />
schnellwachsende Sträucher (Hasel, Eschen) und Dornensträucher sind eher schwach vertreten.<br />
Ziel: Es wird angestrebt, dass Hecken als ökologische Ausgleichsflächen für das <strong>Vernetzungsprojekt</strong><br />
angemeldet und entsprechend mit Krautsäumen ausgestattet werden. Je vielfältiger die Artenzusammensetzung<br />
und je grösser die Strukturvielfalt des Gehölzes, umso bedeutender ist eine Hecke<br />
als Lebensraum zu werten. Wertbestimmend sind insbesondere Dornensträucher, die Vögeln sichere<br />
Brutplätze ermöglichen.<br />
<strong>Vernetzungsprojekt</strong> <strong>Willisau</strong> 28