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sen wir, daß er, nachdem er seinen Widerspruch erhoben,<br />
dem Volk alles gesagt hat, was sie von einem König zu leiden<br />
haben würden, wie er sie besteuern, sie bedrücken, ihre<br />
Söhne zu Kriegern und ihre Töchter zu Aufwärterinnen in<br />
seinem Palast machen, ihre Felder und Weinberge nehmen<br />
würde, und das Volk doch dabei verharrte, zu sprechen:<br />
„Nein, sondern ein König soll über uns sein" - daß er da<br />
doch keine zornige Antwort gab, sondern zu seinem Gott in<br />
die verborgene Gemeinschaft zurückkehrte. „Und Samuel<br />
hörte alle die Reden des Volkes und redete sie vor den Ohren<br />
des Herrn." Oh, daß wir weise genug wären, so zu handeln!<br />
Anstatt umherzugehen und dem einen und dem andern<br />
von den traurigen Dingen zu erzählen, die man von uns<br />
gesagt hat, wäre es gut, in unser Betkämmerlein zu gehen<br />
und sie dem Herrn zu sagen. Samuel war solch ein Mann,<br />
und als das Volk ihn verließ und seinem neugewählten König<br />
folgte, hörte er nicht auf, für sie zu beten.<br />
Dies war jedoch nicht alles. Als Saul sich abgewandt hatte<br />
und der Verräter seines Herrn wurde, betete Samuel für<br />
ihn. Eine ganze Nacht brachte er in ernstlichem Flehen zu,<br />
obwohl es ganz vergeblich war. Der alte Mann war von Jugend<br />
auf ein Beter gewesen, und erhörte damit nicht auf, bis<br />
der Tod seine Lippen schloß.<br />
Nun, ihr seid nicht die Richter des Landes, sonst würde<br />
ich euch bitten, viel für die Leute, die ihr zu regieren habt, zu<br />
beten. Ihr seid nicht alle Pastoren und Lehrer, sonst würde<br />
ich sagen, daß, wenn wir nicht sehr viel beten, das Blut der<br />
Seelen an unseren Gewändern sein wird. Einige von euch<br />
sind aber Lehrer der Jugend. Glaubt nicht, daß ihr irgend etwas<br />
für eure Klasse getan habt, bevor ihr nicht für sie gebetet<br />
habt. Laßt es nicht mit ein oder zwei Lehrstunden in der Woche<br />
genug sein, betet oft und mit Liebe für sie. Viele von<br />
euch sind Eltern. Wie könnt ihr eure Pflichten gegenüber<br />
euren Kindern erfüllen, wenn ihr nicht ihre Namen im Ge-<br />
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