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Als die Dinge ins Rollen kamen ...
ENDE DES DORNRÖSCHEN-
SCHLAFS: DAS 19. JAHRHUNDERT
UND DIE TECHNIK
Nach den großen Umwälzungen, die die
Revolution der Franzosen und die beginnende
Industrialisierung mit sich gebracht
hatten, geriet – wenn auch erst zaghaft –
zu Beginn des letzten Jahrhunderts alles in
Bewegung. Man begann Naturereignisse
zu erkunden, legte Wanderwege an und
lobte Gottes Schöpfung, die plötzlich allen
gehörte. Oder man brach zu Entdeckungsreisen
in ferne Länder auf, wie es unter
den privilegierten Bürgern Mode wurde.
Aus ganz anderem Grund bewegten sich
Menschen aus entlegenen Gebieten
Deutschlands in die Städte: Sie erhofften
sich in den neu entstandenen Fabriken
Lohn und Brot.
Mit Selbstbewußtsein machten sich die
Wissenschaftler und Tüftler dieser Zeit
daran, auf die Veränderungen zu reagieren,
die den Anreiz gaben, auch im technischen
und medizinischen Bereich die Forschung
voranzutreiben. Viele naturwissenschaftliche
Entdeckungen und Erfindungen, die
teilweise schon lange Zeit die Gemüter
bewegt hatten, waren im letzten Jahrhundert
schließlich ausgereift. Sie wurden
bald genutzt und legten den
Grundstein für die rasanten Entwicklungen.
Eine Vielzahl von
technischen Neuerungen, die
bis heute nicht aus unserem
Alltag wegzudenken sind, entstanden
in dieser Zeit.
Eine der ersten bahnbrechenden
Erfindungen war die
Dampfmaschine von James Watt,
die zu Beginn des Jahrhunderts
zuerst für Dampfschiffe und schließlich
für die Industrie eingesetzt wurde.
Die Kraft des Wasserdampfs spielte natürlich
auch eine wichtige Rolle bei der Erfindung
der Eisenbahn durch George Stephenson
im Jahr 1814, die eine außerordentliche
Entwicklung des Verkehrs zur
Folge hatte. Nach der Eröffnung der ersten
deutschen Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg
und Fürth folgten rasch weitere Verbindungen
zwischen deutschen und ausländischen
Städten. Es reisten nicht nur
Personen; der Transport von Gütern auf
der Schiene erschloß völlig neue Möglichkeiten
in den Handelsbeziehungen.
Die Welt wurde kleiner, ferne Ziele
leichter erreichbar. Die Anfänge der Telekommunikation
– die Verständigung über
weite Strecken – waren ein weiterer
Schritt, Entfernungen effektiv zu überbrücken.
Im Jahr 1809 erfand der Münchner
S. Th. Sömmering den elektrischen
Telegrafen. Gauß und Weber in Göttingen
benutzten 1832/33 erstmals den Elektromagnetismus
zur Fernverständigung. Vier
Jahre später erfand S. F. B. Morse in New
York den Schreibtelegrafen, bevor 1861
das Telefon erfunden wurde.
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Kupferstich der Ludwigs-
Eisenbahn zwischen
Nürnberg und Fürth, die
am 7. Dezember 1835
eingeweiht worden war.