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Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

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Das Jahrhundert nimmt seinen Lauf – Veränderungen<br />

Die Kriegsbrennstoffe und ihre Einwirkung auf die Vergaser<br />

Bei Kriegsausbruch 1914 fand die Heeresverwaltung<br />

vollgefüllte Benzinlager bei den Treibstoffirmen vor.<br />

Auch auf Privatbestände konnte zunächst zurückgegriffen<br />

werden. Die Verhältnisse änderten sich wenige<br />

Monate später, als nicht nur die Subventions-<br />

Lastkraftwagen eine Tankfüllung nach der anderen<br />

verbrauchten, um die Truppen von der einen zur<br />

nächsten Front zu bringen. Auch Einfuhrstopps aufgrund<br />

der Kriegspolitik machten sich bemerkbar.<br />

Das sogenannte Leichtbenzin blieb Fliegern und<br />

Lazaretten vorbehalten. Pkws tankten Schwerbenzin,<br />

und die Lkws wurden zunächst mit Benzol, später<br />

mit Benzol-Spiritus betrieben. Das technische<br />

Problem lag beim Vergaser: Durch Zündungsstörungen<br />

kam es zu Kraftverlust, und das Heißlaufen<br />

der Motoren sorgte für Brennstoffvergeudung.<br />

Um das Problem des falsch eingestellten Vergasers in<br />

den Griff zu bekommen, gab es eine Zentralstelle, an der Schulungen zur richtigen Justierung des Vergasers<br />

abgehalten wurden.<br />

Jede Kraftfahrformation der Armee hatte einen für diese empfindliche Kleinarbeit geeignet erscheinenden<br />

Mann abzukommandieren. Außerdem wurden sorgfältig eingelernte Wandertrupps ausgebildet, die<br />

alle Fahrzeuge überprüften. Auch „Vergaser-Kontrollposten“ gab es, die an den belebtesten Heeresstraßen<br />

standen, um bei durchfahrenden Fahrzeugen die Einstellungen der Vergaser zu regulieren. So hoffte man<br />

von Berlin aus, der Brennstoffknappheit einigermaßen entgegenzusteuern.<br />

Im nächsten Krieg war es nicht anders<br />

Auch 1939 setzte kurz nach Kriegsbeginn eine Treibstoffverknappung ein, der die Daimler-Benz AG mit<br />

einem eigens konstruierten Holzgasgenerator zu begegnen suchte. Vorzugsweise wurde die aufwendige<br />

Anlage, die etwa 1000,– Reichsmark kostete, für Fahrzeuge des Typs<br />

Mercedes-Benz 170 V verwendet. Zwar leistete ein holzgasgetriebener<br />

Motor 16 PS weniger als ein benzingetriebener, aber man war<br />

unabhängig vom knappen Benzin. Für 100 Kilometer<br />

Wegstrecke mußten allerdings<br />

15 Kilogramm<br />

Holz geschlagen werden<br />

– es brauchte nur<br />

einen Wald.<br />

Bis 1947 wurden<br />

solche Generatoren<br />

gebaut und gebraucht.<br />

49<br />

Um 1920 war das<br />

Treibstoffproblem erst<br />

einmal gelöst. Für die<br />

nächsten 19 Jahre<br />

konnten sich auch<br />

Privatkunden an den<br />

Zapfsäulen bedienen.

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