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Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

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Das Jahrhundert nimmt seinen Lauf – Veränderungen<br />

Benz direkt persönlichen Rat und Unterstützung,<br />

um der Tücken seines neuerworbenen<br />

Objektes Herr zu werden. Als erster<br />

<strong>Automobil</strong>besitzer Karlsruhes schuldete er<br />

den staunenden Besuchern seiner Centrale<br />

schließlich kompetente Auskunft und<br />

lebhafte Schilderungen über die Fährnisse<br />

und Unwägbarkeiten, die nur richtige<br />

Fachleute beherrschen können.<br />

Diese exklusiven Unterrichtsstunden<br />

im Hause Benz wie auch der ständige Kontakt<br />

zu den Bergmann-Industrie-Werken in<br />

Gaggenau, bei denen zu dieser Zeit den<br />

Meistern auch noch über die Schulter geschaut<br />

werden durfte, sind mit das wichtigste<br />

Betriebskapital, das Ernst <strong>Schoemperlen</strong><br />

für seine zukünftige Werkstatt mitnehmen<br />

konnte. Denn daß er seinen<br />

Kunden einen Reparatur- und Wartungsservice<br />

mit anbieten mußte, war ihm<br />

schon aufgrund eigener Erfahrungen klar.<br />

Mit diesen Lern- und Selbsterfahrungsstunden<br />

legte er den Grundstein für seinen<br />

zukünftigen Lehr- und Ausbildungsbetrieb<br />

„in einem bis dahin unbekannten Handwerk“.<br />

„Das erste Laboratorium“<br />

So nannte Ernst <strong>Schoemperlen</strong> später den<br />

Schuppen, den er bei Anton Fütterer im<br />

Hinterhof der Akademiestraße als Werkstatt<br />

nutzte. Hier konnte er in Ruhe seiner<br />

heimlichen Leidenschaft frönen:<br />

Jedes Teil des Benzschen Velos, das<br />

nicht ganz niet- und nagelfest war, wurde<br />

sicherlich nicht nur einmal ausgebaut.<br />

Denn alles, was neu und anders ist, nimmt<br />

ein wacher Geist schließlich erst einmal<br />

genauestens unter die Lupe. Dann wurde<br />

mal hier nachgeschliffen, dort geschmiert.<br />

Mit viel Geschick und einem Quentchen<br />

Glück ließen sich die Teile anschließend<br />

auch wieder ausnahmslos einbauen.<br />

Das größte Sicherheitsproblem<br />

der ersten Fahrzeuge war allerdings<br />

die Hitze, die so ein Motor<br />

entwickelte, gepaart mit dem<br />

explosiven Treibstoff, der zum<br />

Betreiben erforderlich war.<br />

Ein Grund, warum die frühesten<br />

Fahrzeuge noch gänzlich<br />

offen waren. Der Motor<br />

brauchte während der Fahrt<br />

einfach Kühlung – und zwar<br />

mehr, als er durch den Fahrtwind<br />

erhielt. Erst mit Lösung<br />

dieses Problems war es möglich,<br />

auch geschlossene Fahrzeuge zu fahren.<br />

Da haben sicher in den ersten Jahren des<br />

<strong>Automobil</strong>s viele Besitzer nachmittagelang<br />

getüftelt und überlegt, Ideen gehabt<br />

und wieder verworfen, wie sich das ganze<br />

wohl verbessern ließe. Denn in einem<br />

geschlossenen Fahrzeug wird auch der verwegenste<br />

<strong>Automobil</strong>ist bei Regen nicht<br />

naß.<br />

37<br />

Bienenwaben-<br />

Kühler –<br />

Maybachs<br />

1895 patentierter<br />

Kühler<br />

machte Motorleistungen<br />

von 10 PS möglich.<br />

Ernst <strong>Schoemperlen</strong> um<br />

die Jahrhundertwende<br />

als Beifahrer bei einer<br />

Ausfahrt in Karlsruhe

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