04.10.2013 Aufrufe

Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vom Charleston<br />

zur<br />

Stunde Null<br />

Der Kaiser geht ...<br />

Das Kaiserreich hatte sich mit dem Ende<br />

des Ersten Weltkriegs überlebt. Auch<br />

wenn es manch einer bedauern mochte –<br />

die Mehrheit der Deutschen wollte sich in<br />

Zukunft in mehr Demokratie üben und verzichtete<br />

gerne auf Monarchie, Blumenwinken,<br />

Kaisergeburtstage und – so hoffte<br />

man – wahnsinnige Kriege.<br />

Denn dieser letzte Krieg – der erst später<br />

der „Erste“ genannt werden konnte –<br />

hatte Wunden geschlagen: Was mit dem<br />

Vorsatz, an Weihnachten wieder zu Hause<br />

zu sein, begonnen hatte, wurde ein vierjähriges<br />

Martyrium für die europäischen<br />

Männer, die im Namen ihrer Kaiser, Könige<br />

und Staatsminister in wahnsinnige Stellungskämpfe<br />

geschickt worden waren.<br />

Die Frauen an der sogenannten Heimatfront<br />

wurden zunehmend in kriegswichtige<br />

Produktionsarbeit eingebunden.<br />

Aber, die Kriegswinter waren lang – zu<br />

Hause wie an der Front. Die Suppen wurden<br />

von Monat zu Monat dünner, und die<br />

Wirtschaft lag darnieder, da alles militärischen<br />

Zwecken unterzuordnen war. Ein<br />

Widerspruch – denn Handel bedeutet eben<br />

auch Freiheit.<br />

Mit dem Ende der Monarchie schien in<br />

der Politik alles möglich zu sein. Auf den<br />

Straßen der deutschen Großstädte gab es<br />

fast täglich Demonstrationen und gelegentlich<br />

Putschversuche. Am bedrückendsten<br />

aber war, daß Wilhelm II. einen wirtschaftlich<br />

völlig maroden Staat hinterlassen<br />

hatte.<br />

... die Inflation kommt<br />

Die Gelddruckmaschinen in Berlin waren<br />

von 1914 an immer wieder angeworfen<br />

worden, um die insgesamt 165 Milliarden<br />

Mark, die der Krieg letztlich gekostet hatte,<br />

zu finanzieren. So kam es, daß Geld im<br />

Umlauf war, für das keine Deckung mehr<br />

vorhanden war. Denn produziert wurde –<br />

außer dem geduldigen Papier in Berlin – so<br />

gut wie nichts. Damit sank die Kaufkraft<br />

rapide, und je schneller sie sank, um so<br />

51<br />

Die „firmeneigene“<br />

Karlsruher Straßenecke<br />

Sophienstraße und<br />

Hans-Sachs-Straße in<br />

den 30er Jahren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!