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Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

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Vom Charleston zur Stunde Null<br />

DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT ZIEHT<br />

NACH OSTEN<br />

Wieder gab es Krieg, und zum zweiten Mal<br />

innerhalb von drei Jahrzehnten wurden<br />

Betriebe wie <strong>Schoemperlen</strong> & <strong>Gast</strong>, hier<br />

vor allem wegen des hohen Anteils<br />

an Nutzfahrzeugen und Lastkraftwagen,<br />

militärischen Zwecken unterstellt. Denn<br />

kaum hatte der Krieg begonnen, mußten<br />

die Fuhrparks der Deutschen Wehrmacht<br />

in Schuß gehalten werden. Und bald gab<br />

es für die wichtigsten Kernbetriebe der<br />

deutschen Wirtschaft auch einen Marschbefehl<br />

nach Osten:<br />

Der Grundgedanke des nationalsozialistischen<br />

Regimes war, nach erfolgreichem<br />

Überfall und Eroberung der europäischen<br />

Ostgebiete – vor allem der Sowjetunion –<br />

dort neue Wirtschaftsbetriebe aufzubauen.<br />

Und außerdem mußten die Truppen der<br />

Ostfront mobil gehalten werden.<br />

Für die Firma <strong>Schoemperlen</strong> & <strong>Gast</strong><br />

bedeutete das, den sowieso spärlichen Mitarbeiterstab<br />

der heimatlichen Betriebe<br />

nochmals zu reduzieren, um Kräfte für den<br />

Osten freisetzen zu können. Die abgesandten<br />

Mitarbeiter machten sich in mehreren<br />

Kolonnen auf den Weg. Letztendlich lande-<br />

Der erste Generationswechsel<br />

te man im galizischen Tarnopol, wo für<br />

rund zwei Jahre die Fahrzeuge der Wehrmacht<br />

gewartet wurden. Früh genug aus<br />

Deutschland gewarnt, floh man rechtzeitig<br />

vor der zurückweichenden Front, so daß<br />

schließlich – ein Glücksfall, der nicht allen<br />

„Ostbetrieben“ beschieden war – 1945 alle<br />

Mitarbeiter aus Tarnopol wohlbehalten in<br />

ihre badische Heimat zurückkehren konnten.<br />

Ernst <strong>Schoemperlen</strong><br />

Was heute ohne viel Aufhebens geschieht, war beim ersten Mal natürlich noch ein<br />

Ereignis: 1938 zogen sich nach fast vierzigjährigem Bestehen der Firma die beiden<br />

Geschäftsführer aus dem aktiven Geschehen der Firma zurück – der eine mehr, der<br />

andere weniger. Als Nachfolger kam für Ernst <strong>Schoemperlen</strong> sein Sohn Kurt, der 1941<br />

im Krieg ums Leben kam, und für Walter <strong>Gast</strong> trat Emil Melchers in die Firma ein.<br />

Dem Enthusiasmus des Firmengründers in der Anfangszeit folgten nun junge<br />

Geschäftsführer, die aufgrund der bald ein halbes Jahrhundert währenden Geschichte<br />

des <strong>Automobil</strong>s nicht autodidaktische Fähigkeiten, sondern solide Vorbildung in<br />

Sachen Fahrzeuge und Handel mitbringen konnten.<br />

Kurt <strong>Schoemperlen</strong> und Emil Melchers<br />

Walter <strong>Gast</strong><br />

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