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Automobilgesellschaft Schoemperlen & Gast - S&G Automobil ...

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Und was zuvor in Schränken und unter<br />

Betten gehortet und verborgen gehalten<br />

wurde, war plötzlich wieder – zu normalen<br />

Preisen – in Schaufenstern ausgestellt.<br />

Nun begann sich die Wirtschaft zu<br />

erholen, und alles strebte den bunten 50er<br />

Jahren entgegen.<br />

68<br />

Zwischen den Besatzungszonen unterwegs<br />

In diesen wirren Tagen war auch der Firmensenior<br />

nochmals gefragt. Seit seinem<br />

Ausscheiden aus dem Betrieb hatte er sich<br />

nach Freiburg zurückgezogen. Aber nun<br />

mußten wieder Grundsatzentscheidungen<br />

gefällt werden – in Karlsruhe. So einfach<br />

war das nicht. Man brauchte einen Passierschein,<br />

der einem als eine Art Paß Reisefreiheit<br />

zwischen der amerikanischen und<br />

französischen Besatzungszone gewährte.<br />

Und da auch die Franzosen und Amerikaner<br />

Fahrzeuge hatten, die gelegentlich<br />

Defekte aufwiesen, war man daran interessiert,<br />

daß bei Firmen mit einem hohen<br />

Fachkräftebestand in Sachen <strong>Automobil</strong><br />

wie bei <strong>Schoemperlen</strong> & <strong>Gast</strong> die Normalität<br />

bald wieder Einzug hielt.<br />

Nebenher war Ernst <strong>Schoemperlen</strong> in<br />

seinem Haus in Freiburg, in dem verschiedene<br />

ausgebombte Familien einquartiert<br />

waren, von den Franzosen als „Hausverwalter“<br />

eingesetzt.<br />

Verständlich, daß dann gelegentlich<br />

auch mal eine Karlsruher Betriebsglühbirne<br />

– ein rares Gut in dieser Zeit – den Weg<br />

in eine Freiburger Lampenfassung fand ...<br />

Wer hundert wird, war auch mal fünfzig<br />

Die Zeiten waren noch alles andere als rosig, da feierte man in kleinem, aber<br />

honorigem Kreise den 50. Geburtstag von <strong>Schoemperlen</strong> & <strong>Gast</strong>.<br />

Der Gründer selbst war noch rüstig. Mit Stolz nahm Ernst <strong>Schoemperlen</strong> die<br />

Glückwünsche für sein Lebenswerk entgegen. Der Konzern, für den er ein halbes<br />

Jahrhundert Autos verkauft, gewartet und ihren Ruf aufs beste in Baden<br />

verbreitet hatte, schickte Direktor Staehlin als Gratulanten.<br />

In seiner Festrede plauderte Ernst <strong>Schoemperlen</strong> auch aus den ersten<br />

Karlsruher Autotagen, als ihm die Straßen der alten Residenzstadt im wahrsten<br />

Sinne des Wortes noch allein gehörten.<br />

Es gibt eben nur einen Ort, an dem wir immer jung bleiben – die Erinnerung.

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