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Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

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Einleitung<br />

Durch somatische Reversion eines der <strong>bei</strong>den mutierten Allele entstehen <strong>bei</strong><br />

homozygoten oder compound heterozygoten Patienten Zellen mit klassischer<br />

Heterozygotie. Diese korrigierten Zellen verhalten sich funktionell (z.B. MMC-<br />

Sensitivität, Zellzyklus-Verhalten, Chromosomenbrüchigkeit) wie die Zellen<br />

klinisch unauffälliger Individuen (Lo Ten Foe et al., 1997). Bei kompletter<br />

Mosaikbildung (100% korrigierte Zellen) werden im Blut überhaupt keine MMC-<br />

sensitiven Zellen mehr gefunden, was die Diagnose einer <strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong><br />

anhand von Blutzellen unmöglich macht. In diesen Fällen muß die klinische<br />

Verdachtsdiagnose durch Untersuchung der MMC-Sensitivität von<br />

Hautfibroblasten der Patienten bestätigt werden (Joenje et al. 1998).<br />

1.3.3 Komplementationsgruppen-Analyse<br />

Es gibt zwei Methoden, um einen Patienten der entsprechenden<br />

Komplementationsgruppe zuzuordnen: Zum einen die Fusion und<br />

anschließende Selektion somatischer Zellen (Zakrezewski et al., 1980; Joenje<br />

et al., 1995, 2000), ein jedoch sehr zeit- und ar<strong>bei</strong>tsaufwendiges Verfahren.<br />

Zum anderen, und für die Routine-Labordiagnostik geeigneter, die<br />

Komplementationsanalyse durch in vitro Transduktion (Hanenberg et al., 2002).<br />

Hier<strong>bei</strong> wird getestet, ob das jeweilige, durch einen retroviralen Vektor<br />

übertragene FA-Gen in der Lage ist, das mutierte Gen zu komplementieren und<br />

die Überempfindlichkeit der Zelle gegenüber DNA-schädigenden Substanzen<br />

(z.B. MMC) zu korrigieren.<br />

1.3.4 Mutationsanalyse<br />

Für den Verlauf und die Prognose der <strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong> ist weniger die<br />

Zuordnung zu einer Komplementationsgruppe von Bedeutung als vielmehr die<br />

Art der zugrunde liegenden Mutation des jeweiligen Patienten sowie das<br />

Entstehen oder Ausbleiben eines somatischen Mosaiks in hämatopoetischen<br />

Zellen (Gillio et al., 1997; Faivre et al., 2000). Mutationsanalysen sind somit<br />

hilfreich <strong>bei</strong> der Beratung und medizinischen Betreuung von FA-Patienten und<br />

deren Familien, um Vorraussagen bezüglich des Krankheitsverlaufs und des<br />

Wiederholungsrisikos machen zu können.<br />

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