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Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

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Einleitung<br />

Auch ist eine Mutationsanalyse hilfreich im Rahmen der pränatalen Diagnostik,<br />

die durch die Kenntnis der genauen Gendefekte <strong>bei</strong> betroffenen<br />

Familienmitgliedern erleichtert und beschleunigt wird.<br />

1.4 Fragestellung<br />

Eines der ungelösten Probleme der medizinischen Genetik ist die Frage der<br />

<strong>Genotyp</strong>-<strong>Phänotyp</strong> <strong>Korrelation</strong>. Nach der Entdeckung von Mutationen als<br />

Ursache monogener Erkrankungen ging man zunächst davon aus, dass die Art<br />

der genetischen Veränderung in jedem Fall auch Krankheitsentstehung und<br />

-verlauf bestimmen würde. Beispiele solcher kausaler und linearer Beziehungen<br />

zwischen <strong>Genotyp</strong> und <strong>Phänotyp</strong> waren z.B. die Krankheiten Muskeldystrophie<br />

Duchenne, die Phenylketonurie, die Zystische Fibrose oder auch die durch<br />

Mutationen in den BRCA-Genen bedingten familiären Brust- und<br />

Eierstockkrebserkrankungen. Im weiteren Verlauf der molekulargenetischen<br />

Definition von Genveränderungen wurde offensichtlich, dass sich für eine<br />

Vielzahl von Erkrankungen strikte <strong>Genotyp</strong>-<strong>Phänotyp</strong> <strong>Korrelation</strong>en nicht<br />

nachweisen ließen.<br />

Grundsätzlich können Variationen in der phänotypischen Ausprägung einer<br />

Krankheit oder eines Krankheitsverlaufes durch stochastische Phänomene,<br />

unterschiedliche Umweltbedingungen sowie durch verschiedene Arten von<br />

genetischer Variation bedingt sein. Hierzu gehören das Phänomen der<br />

allelischen Heterogenität ebenso wie mögliche Lokus-Heterogenität oder die<br />

Möglichkeit der Beeinflussung durch andere Gene („modifier genes“).<br />

Die <strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong> stellt ein extremes Beispiel für genetische Variabilität dar.<br />

Mutationen in bisher 13 bekannten Genen können das Krankheitsbild auslösen,<br />

wo<strong>bei</strong> sich unterschiedliche phänotypische Manifestationen mit wenigen<br />

Ausnahmen in der Regel nicht einzelnen Genen zuordnen lassen. Die Art der<br />

jeweiligen Mutation scheint hinsichtlich des jeweiligen <strong>Phänotyp</strong>s wichtiger zu<br />

sein als die Art des betroffenen Gens. Dies entspricht der Erfahrung, dass z.B.<br />

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