Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...
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Einleitung<br />
Missense-Mutationen weniger schwerwiegende Auswirkungen haben als<br />
Nonsense-Mutationen. Ob und in welchem Maße noch Restprotein gebildet<br />
wird und funktionsfähig ist, wird sich entscheidend auf den resultierenden<br />
<strong>Phänotyp</strong> auswirken. Hinzu kommt das Phänomen der compound<br />
Heterozygotie, wo<strong>bei</strong> z.B. ein Allel eine Null-Mutation, das andere Allel z.B.<br />
jedoch eine Missense- oder Spleiß-Mutation tragen kann, so dass die<br />
schädlichen Auswirkungen der Null-Mutation zumindest abgemildert bzw.<br />
teilweise kompensiert werden können.<br />
Bisher ist es nur in wenigen Konstellationen möglich, nach der<br />
molekulargenetischen Definition von bestimmten Mutationen hinreichend<br />
verlässliche Angaben über die zu erwartende Schwere und den Verlauf der<br />
<strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong> zu machen. Das überwiegende Fehlen von verlässlichen<br />
Prognosen erschwert die optimale Betreuung der betroffenen Patienten sowohl<br />
für deren Ärzte als auch für die Familien. Insofern ist es von größter praktischer<br />
Bedeutung, die <strong>bei</strong> einzelnen Patienten beobachteten genetischen<br />
Veränderungen mit der jeweiligen Krankheitsausprägung und dem jeweiligen<br />
Krankheitsverlauf zu korrelieren. Dies erfolgt zunächst im Rahmen einzelner<br />
Kasuistiken, die nach Art des betroffenen Gens geordnet werden. Bei einer<br />
ausreichend großen Anzahl von den jeweiligen Genen zugeordneten Patienten,<br />
<strong>bei</strong> denen auch die jeweiligen Mutationen eindeutig definiert sind, sollte es<br />
letztlich möglich sein, valide prognostische Aussagen zu machen.<br />
Die vorliegende Ar<strong>bei</strong>t hat daher zum Ziel, die Grundlagen für eine zukünftig<br />
extensive und klinisch verwertbare <strong>Genotyp</strong>-<strong>Phänotyp</strong> <strong>Korrelation</strong><br />
(einschließlich deren Abweichungen) für Patienten mit <strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong> zu<br />
etablieren. Dies geschieht durch die retrospektive Analyse exemplarischer<br />
Krankheitsverläufe, welche mit den jeweiligen diagnostischen Befunden auf<br />
Zell- und Genebene korreliert werden.<br />
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