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Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

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Ergebnisse<br />

Aufgrund dieser Befunde wurde im Einverständnis der Eltern eine<br />

Spendersuche eingeleitet. Da sich erneut eine ausgeprägte Adenomatose der<br />

Leber entwickelt hatte, musste die Androgentherapie beendet werden. Trotz<br />

therapeutischer Versuche mit Corticosteroiden und G-CSF kam es daraufhin zu<br />

einer anhaltenden Verschlechterung der Panzytopenie mit Polytransfusions-<br />

bedarf. Unter den Steroiden entwickelte sich eine diabetische Stoffwechsellage.<br />

Der 14jährige Patient zeigte nun eine deutliche hämorrhagische Diathese an<br />

Haut und Schleimhäuten, septische Zeichen und schmerzhafte Analfissuren.<br />

Der Junge war in einem lebensbedrohlich septischen Zustand, so dass, trotz<br />

der prinzipiellen Dringlichkeit für eine Transplantation, die Behandlung zunächst<br />

aus einer Schmerz- und Antibiotikatherapie, lokaler Versorgung der<br />

Analfissuren sowie Kreislaufstabilisierung und Blutsubstitution bestand. Bei<br />

diabetischer Stoffwechsellage und fehlender hämatopoetischer Wirksamkeit<br />

wurden die Steroide abgesetzt, die G-CSF-Gabe aber zunächst <strong>bei</strong>behalten.<br />

Eine erneute Knochenmarkbiopsie ergab ein hypoplastisches MDS mit<br />

Übergang in eine AML. Man entschied sich zunächst für die Rücktransfusion<br />

der kryokonservierten autologen Knochenmarkzellen. Da es nach der autologen<br />

Transplantation immer wieder zu hochfieberhaften Temperaturen kam, wurden<br />

zusätzlich insgesamt 5 Transfusionen mit G-CSF-mobilisierten Granulozyten-<br />

konzentraten durchgeführt, die zu einem Anstieg der Leuko-, Granulo-, und<br />

Monozyten führten. Zur Vorbereitung auf die allogene, unverwandte periphere<br />

Blutstammzelltransplantation (PBSCT) wurde ein „low-risk“ Konditionierungs-<br />

schema gewählt. Post transplantationem traten kaum Komplikationen auf. Die<br />

hämatopoetische Regeneration verlief zügig. Es kam sehr schnell zu einem<br />

kompletten Spenderchimärismus und zum Verschwinden des FA-<strong>Phänotyp</strong>s<br />

sowie der malignen klonalen Entwicklung. Zwei Monate nach der<br />

Transplantation kam es zu einer graduellen Verschlechterung von Granulo- und<br />

Thrombopoese, die retrospektiv durch eine Zytomegalie-Reaktivierung erklärt<br />

wurde. Sehr verzögert kam es zu einer akuten GvH-Reaktion I°. Eine milde, 4<br />

Monate nach der Transplantation einsetzende, chronische GvH-Reaktion führte<br />

zu einer nochmaligen Gabe von Corticosteroiden. Der Patient konnte letztlich<br />

nach 5 Monaten in bestem Zustand aus der stationären Behandlung entlassen<br />

werden.<br />

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